Jungs, die Uniformen bereithalten......
Mädels, die Reifröcke rauslegen...... Ihr werdet sie heute brauchen
4. Tag, 30.04.2006, Sonntag (Savannah – Charleston)Der Wecker war heute morgen wieder für 7.00 Uhr gestellt, aber der Jetlag läßt immer noch grüßen und so waren wir wieder früher wach. OK, dann beginnen wir den Tag eben früher....
Frühstück gab’s heute wieder im Motel. Während des Frühstücks kommen wir mit einem kanadischen Ehepaar ins Gespräch, die nach einem halben Jahr Florida wieder auf dem Heimweg sind. Wir erzählen wo wir die nächsten Tage hinmöchten und sie warnen uns vor Thunderstorms .
... ja, das haben wir leider auch im WeatherChannel gesehen, im Bereich der Great Smoky Mountains gibt es momentan viel Regen und eben Thunderstorms-Warnungen. Dort sind wir dann in 2 Tagen, wir hoffen, daß sich bis dahin das Wetter gebessert hat
.
Heute morgen ist es ziemlich frisch
, also wird vorsichtshalber mal eine lange Hose und eine Jacke auf schnellen Zugriff vorbereitet. Nach Auto bepacken und auschecken, geht’s auf die I-95 Richtung Norden. Wir fahren durch Savannah, hier hatten wir uns schon im Vorfeld dafür entschieden keinen Stopp zu machen, wir wollten uns lieber Charleston etwas näher anschauen.
Nach Savannah kommt schon der nächste Bundesstaat, nun sind wir in South Carolina. Natürlich geht’s auch wieder ins Welcome Center, daß aber erst um 9.00 Uhr öffnet, also warten wir ein bißchen und versorgen uns danach mit Info’s rund um South Carolina und vor allem Charleston. Weiter geht’s auf der I-95 bis zur Ausfahrt bei Point South, dort geht’s auf dem HW 17 Richtung Charleston.
Charleston ist eine koloniale Hafenstadt mit noch ca. 800 Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Es war bis zum amerikanischen Bürgerkrieg eine blühende Handelsstadt und besaß den größten Sklavenmarkt der USA. Nach dem Krieg sank die Stadt in die Bedeutungslosigkeit hinab und erholte sich erst wieder im Zweiten Weltkrieg, als die Marine im Hafen Werftanlagen errichtete. Heute zählt Charleston zu den elegantesten Städten der USA. Sorgfältig gepflegte Häuser, Kirchen und Gebäude entlang von Bäumen beschatteter Straßen sind heute ein Zeugnis für Charlestons berühmte Vergangenheit im historischen Stadtkern. Wie Manhattan liegt die historische Innenstadt Charlestons auf einer schmalen Landzunge.Und genau zu dieser historischen Innenstadt möchten wir zuerst. Wir kommen also auf dem HW 17 und überqueren erst mal den Ashley River, nun sind wir eigentlich schon mitten in Charleston, wir fahren natürlich an der richtigen Ausfahrt erst mal vorbei
und überqueren auch noch den Cooper River, da wir hier ja momentan falsch sind, heißt es umdrehen und neuen Versuch starten. Beim Morrison Drive heißt es abfahren und wir fahren zuerst einmal in die Hafengegend, den wir wollen zuerst einmal einen Blick auf Ft. Sumter werfen.
Die ersten Schüsse des amerikanischen Bürgerkrieges wurden am 12. und 13. April 1861 auf Fort Sumter abgegeben. Nach einem 34stündigen Kampf übergaben die Truppen der Union das Fort an die Konföderierten . Es war dies eine Schlacht ohne viel Blut, denn es gab keine Toten und nur wenige Verletzte. Von 1863 bis 1865 hielten die Konföderierten in einer 22monatigen Belagerung durch die Unions-Truppen Stand. In dieser Zeit wurde das Fort weitgehend zerstört. Es war eines der schwersten Bombardements in der Geschichte der Erde. Mehr als 3.500 Tonnen Metall wurden verschossen. Am 17. April 1865 schließlich verließen die Konförderierten die Insel ohne sich zu ergeben, der Krieg war verloren.Gegenüber ist auch der Patriots Point zu sehen, hier liegt unter anderem auch die U.S.S Yorktown. Wie gesagt, wir wollten nur einen Blick auf Ft. Sumter werden, denn eine Fahrt dorthin würde uns ca. 2 ½ Stunden kosten, die wollten wir etwas sinnvoller verbringen
. Wir fuhren einfach weiter Richtung Süden in die Historic Town von Charleston. Im Bereich der King St./Meeting St. suchten wir uns ein Parkhaus. Dann gings zu Fuß los. Anette und Utah haben ja, siehe in der Highlightdatenbank, einen Rundgang durch Charleston ausgearbeitet
, und diesen wollten wir größtenteils ablaufen.
Inzwischen war es recht sonnig und warm geworden, gerade rechtzeitig zum Sightseeing. Wir liefen zuerst durch die Rainbow Row und Cabbage Row, wo es nur so von bunten Häuschen und tollen Foto-Objekten wimmelt. Wie der Name „Rainbow Row“ schon sagt, stehen hier ca. 14 Privathäuser, die ca. 1740 erbaut wurden und in den Farben des Regenbogens angestrichen sind.
Man könnte bzw. konnte fast jedes Haus in den Straßen und Gassen fotografieren, auch die Vorgärten waren wunderschön mit den verschiedensten Blumen angelegt. In diese Antebellum-Häuser könnte man sich glatt verlieben
, einige waren wunderschön hergerichtet.
Da die Stadt auch Holy City, wegen ihrer vielen Kirchen, genannt wird, kamen wir natürlich auch an einigen Kirchen bei unserem Streifzug vorbei, u.a. sahen wir die St. Michaels Episcopal Church, St. Philips Episcopal Church, St. John Lutheran Church, French Protestant Church, Catholic Cathedral.
French Protestant Church, St. Philips Episcopal Church
St. John's Church, St. Michaels Episcopal ChurchZwischendurch kamen wir an der Market Hall und City Market vorbei, diese Einkaufsstraße erstreckt sich über 3 Straßenzüge und ist überdacht. Dort war heute, an den kleinen Ständen, einiges los. „Zum Glück“
saß am Anfang des Urlaubs das Geld noch nicht so locker, denn hier wäre man ansonsten einiges losgeworden
.
Ein Wohnhaus, indem man es auch aushalten könnte .....
Alles von dem Rundgang schafften wir dann doch nicht und so gingen wir nach ca. 2 Std. zurück zum Auto, denn wir wollten uns ja auch noch etwas anderes in Charleston anschauen.
Es kam nämlich der erste
Höhepunkt des Urlaubs, die
Boone Hall Plantation. Also wieder auf den HW 17 und etwas nördlich gefahren, schon kam der Abzweig zur Boone Hall, am Kassenhäuschen die 13 $ pro Person gezahlt (eigentlich 14,50 $, aber mit AAA-Ausweis war’s billiger
) und schon fährt man die berühmte und schöne Eichenallee hinauf Richtung Boone Hall und zu den Parkplätzen.
Die 1681 erbaute "Boone Hall Plantation" war ein Geschenk des Besitzstandes, der "Lords Proprietors", an Major Boone, der bereits mit der Welle der ersten Siedler nach "Charles Town" kam. Die Auffahrt der Plantage , auf der in der Hauptsache Baumwolle angebaut wurde, ist über einen Kilometer lang und von uralten Eichen gesäumt. Sie gilt als eine der schönsten in den USA. Die Avenue of Oaks ist die meistfotografierte in den USA, bekannt aus "Vom Winde verweht" und "Fackeln im Sturm", angelegt 1743. Herrlich hängt das Spanische Moos von den Eichen. Boone Hall ist nach wie vor eine aktive Plantage. Allerdings werden seit dem beginnenden 20. Jahrhundert nicht mehr Baumwolle, sondern Pecan-Nüsse geerntet.Auf dem Gelände kann man sich freibewegen und alles selbst besichtigen, nur in das Herrenhaus kann man nur mit einer Führung. Bei dieser Führung (es darf nicht fotografiert und gefilmt werden
) wird das Erdgeschoß besichtigt und allerhand über die Entstehung der Plantation erzählt. Aber auch über die Dreharbeiten von „Fackeln im Sturm“. Da ich ein großer Fan dieser Serie war und immer noch bin, fand ich die Boone Hall Plantation einfach nur klasse
. Man glaubte jeden Moment es kommt Orry Main alias Patrick Swayze nachhause geritten..... leider kam er nicht
.
Nach ausführlicher Haus- und Gartenbesichtigung, gings noch zur Slave Street. Diese gut erhaltenen Sklavenhäuser können auch besichtigt werden. Diese Unterkünfte sind sehr klein und wenn man bedenkt, daß dort zwischen 6 –10 Sklaven, manchmal auch mehr, untergebracht waren, wirken sie noch kleiner.
Wir liefen die Eichen-Alle wieder herauf. Hier muß man doch zwischendrin immer wieder warten bis die Autos verschwunden sind, damit man ein Foto machen kann.
Ich fand die Boone Hall Plantation einfach nur wunderbar und kann sie jedem weiterempfehlen.
Da wir ja immer noch unserem Zeitplan hinterherhinken, mußten wir die Magnolia Plantation streichen
, denn inzwischen war es ca. 17.00 Uhr geworden. Wir begaben uns auf Motelsuche und wurden am HW 17 beim Masters Inn fündig.
Zum Abendessen gings auch gleich, denn in der Nähe hatten wir ein Outback Steakhouse entdeckt
. Dort gab’s, das ersten Mal für mich, eine Blooming Onion zur Vorspeise (echt lecker !!). Anschließend gabs noch Rib’s and Chicken
. Danach gings wieder zum Motel, zum Eindrücke verarbeiten, vorbereiten, und und und .....
Motel: Masters Inn (48 $)
Bewertung: befriedigend
Gefahrene Meilen: 154
Wetter: anfangs etwas kühl, danach schön und sonnig, ca. 25 Grad
Grüße
Sonny