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Autor Thema: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Wochen  (Gelesen 34456 mal)

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Doreen & Andreas

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #150 am: 22.06.2006, 11:43 Uhr »
Zitat von: Westernlady
@Doreen & Andreas
Ich dachte, für den Kalenderwettbewerb wären die nicht interessant genug, dass da reine Landschaftsmotive beliebter sind.

 :fluester:  :platsch:  :zwinker:
Viele Grüße,
Andreas
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Utah

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #151 am: 22.06.2006, 16:18 Uhr »
Hallo Silke!

Mit Cowboystiefeln nach Bodie, du machst deinem Namen Westernlady alle Ehre!!! ;-)
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Zati

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #152 am: 22.06.2006, 18:35 Uhr »
Hallo Silke,

ich habe heute Deinen Bericht in einem Rutsch gelesen, er ist toll geschrieben und die Bilder dazu sind super!!!!! Deine Reise ist echt faszinierend. Die Wanderung nach Bodie hast Du toll beschrieben, ich hätte gerne die weißen Söckchen des einen Mannes bei seiner Rückkehr gesehen.

Ichfreue mich jetzt schon auf die Fortsetzung des Berichts!!!

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


püvel

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #153 am: 22.06.2006, 18:42 Uhr »
Hi, ich oute mich jetzt auch mal als Mitfahrer/-leser  :winke:
denn die Empfindungen bezüglich Bodie kann ich absolut nachempfinden.

Ich habe die Ghost Town letztes Jahr auch besucht und dort Original-Fotos gesehen, auf denen der Schnee bis zum Dach reichte  :zuberge:

Wenn man, wie ich, im August bei bestem Wetter dort ist, kann man sich das kaum vorstellen.

Wenn es dann noch Leute gibt, die unter den geschilderten Umständen einen "Ausflug" dahin wagen, kann ich nur sagen RESPEKT !!
Unter diesen Gegebenheiten ist es absolut nachvollziehbar, daß man sich etwa 100 Jahre zurückversetzt fühlen muß, mehr noch als schon bei "schönem" Wetter.

Übrigens, wenn ich mich recht erinnere, hat man vom Knast eh nicht mehr viel gesehen. Ich kann mich zwar irren, aber der ist mir irgendwie nicht "hängengeblieben".

Uwe
"Takt ist die Fähigkeit, andere so darzustellen, wie sie sich selbst gerne sehen." Abraham Lincoln

Heiner

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #154 am: 22.06.2006, 18:57 Uhr »
Hi!

Zitat von: Westernlady
Mittwoch, 3. Mai 2006

“Good bye God. I´m going to Bodie.”



Das haben Deine Stiefel wohl auch gedacht :wink:

Super Bericht, ich ärgere mich nun doch das ich damals daran vorbeigefahren bin.
Aber wir werden es noch mal nachholen.

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

Westernlady

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #155 am: 22.06.2006, 20:29 Uhr »
Zitat von: Utah
Hallo Silke!

Mit Cowboystiefeln nach Bodie, du machst deinem Namen Westernlady alle Ehre!!! ;-)


Man muss sich ja schließlich selber treu bleiben  :lol:


@Efty

Ich war ne Zeit lang selber bissl im Zweifel, ob mir die Tour auch wirklich gefällt. Für mich stand von vorherein fest, dass ich zwar in den Südwesten aber einen Unterschied zu meiner 2004er Tour haben möchte. Außerdem lockte mich das DV, deshalb bastelte ich um dieses drumherum. Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, denn die Tour wurde deshalb total abwechslungsreich. Die Kombination der unterschiedlichen Landschaften und der Ghost Towns hat mir unheimlich gefallen.

Zu dem Mann in den weißen Söckchen: Ich denke, er hat abgebrochen. Wir haben uns ja getroffen, als ich fast schon wieder festen und trockenen Boden unter den Füßen hatte, ihm stand der Schnee und Matsch noch bevor. Davon abgesehen, dass er natürlich genau so dreckig geworden ist/wäre, ich denke, den kalten Schnee/Matsch/Wasser, das hält man nicht lange aus, denn seine Füße waren ja nun überhaupt nicht geschützt.


@püvel

Ich denke, Bodie wäre für mich auch unter "normalen" Umständen ein super Highlight dieser Tour gewesen und ich weiß, dass ich eines Tages zu einer geeigneteren Jahreszeit wieder dort hin fahren werde. Die Ghost Town hat es mir total angetan. Ich bin aber irgendwie ganz froh, dass mein erster Besuch dort eben unter den geschilderten Umständen erfolgte. Hätte ich Bodie schon gekannt, ich bezweifle, dass ich mich dann dazu überwunden hätte, dort bei Matsch und Schnee hinzugehen. Diesmal trieb mich die Sehnsucht und die Neugierde hin - ungeachtet der Bedingungen. Dadurch wurde es wirklich zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Abgeschiedenheit von früher war durch die Sperrung der Straße viel deutlicher spürbar, als wenn ich mit dem Auto hätte direkt hinfahren können.
Ach, ich könnte da jetzt ewig schwärmen, es war einfach genial. Die Ghost Town ganz für mich alleine.


@Heiner

 :heulend:    Meine armen Stiefel   :heulend:

Wirklich schade, dass Ihr damals dort vorbei gefahren seid. Was war der Grund? Zeitmangel?
Ghost Towns sind ja wirklich nicht jedermanns Sache aber Bodie ist wirklich was besonderes. Ich kann wirklich nur jedem der in der Ecke ist empfehlen, Bodie mit ins Programm reinzunehmen.

püvel

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #156 am: 22.06.2006, 21:58 Uhr »
Nach allem was ich so gehört und gelesen habe, schwebt bei vielen beim Begriff Ghost Town Calico vor Augen.

Ich bin froh, auch dank des Forums, diese damals nicht besucht zu haben. Der Begriff Kommerz hat in Bodie keine Bedeutung und ich hoffe, es bleibt auch so.
Solte es mich noch einmal in diese Gegend verschlagen werde ich versuchen noch eine Führung durch die alte Mine bzw. Fabrik zu bekommen. Leider war das letztes Jahr aus Zeitgründen nicht möglich.

Uwe
"Takt ist die Fähigkeit, andere so darzustellen, wie sie sich selbst gerne sehen." Abraham Lincoln

Crimson Tide

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #157 am: 22.06.2006, 23:24 Uhr »
Hallo, Silke!

Bodie im Schnee....das ist ja in Motiv-WOW...und wie einsam haben wir uns da ...noch vier Wochen später ...gefühlt, aber Du so ganz alleine durch diesen Matsch  :respekt: :respekt: :respekt: ...hehe, die Katze haben wir auch getroffen!


Das ist wirklich sehr schade, daß keins von Deinen Bodie-Bildern zur Wahl steht beim Kalender für die Winterzeit! Das hätte garantiert einen Platz bekommen! (Vielleicht ist ja noch Platz-auf der Titelseite  :wink: )

Die Bilder hast Du Dir ja wirklich erkämpft! Ein toller Erlebnisbericht!

L.G. Monika

Westernlady

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #158 am: 23.06.2006, 06:27 Uhr »
Donnerstag, 4. Mai 2006

Der Wecker vom Handy weckte mich um 5 Uhr. Nach Erledigung des morgendlichen Programms, warf ich Punkt 6 Uhr den Zimmerschlüssel in die dafür vorgesehene Box und fuhr zum Mono Lake. Es war verdammt frisch und ich zog mir noch meine Regenjacke über, die ich zur Vorsicht eh dabei hatte. Leider hatten sich die Wolken, die gestern im Laufe des Nachmittags aufgezogen waren, nicht verzogen, so dass genau dort, wo die Sonne eigentlich auftauchen sollte, ein dickes Wolkenband war  :(  

Tapfer harrte ich der Dinge, die da kommen würden  :roll:  Das Schauspiel von Sonne und Wolken war sehr schön, leider hatte ich aber nur ein paar Mal wenige Minuten Zeit, um ein Bild von den im Morgenlicht leuchtenden Tufas zu machen. Aber auch wenn es nur weinige Momente waren, schön war es trotzdem und das frühe Aufstehen hat sich gelohnt  :D  





Dann fuhr ich nach Benton, welche heute meine erste Ghost Town werden sollte. Die Strecke über den Highway 120 ist sehr schön: Erst die Vulkanlandschaft, die durch die Mono Craters geschaffen wurde. Dann hat man eine Zeit lang das Gefühl, man befindet sich in der Nähe von Flagstaff: Viele Bäume und der Boden hat noch immer die graue Farbe der Vulkane. Danach könnte man glauben, dass nun der Chiricahua National Park anfängt und später wechselt man nach Utah, denn die Klippen eines Hochplateaus heben sich rot von der Umgebung ab. Wirklich eine sehr, sehr schöne Strecke und kaum befahren  :D  





Die Ghost Town Benton war mir nicht ghostig genug bzw. war noch zu neu, aber die Einwohner schienen gegen 9.30 Uhr noch in den Federn zu liegen  :roll:  D.h. die Gebäude waren zwar relativ modern aber ausgestorben wirkte trotzdem alles. In Beton endete der Highway 120 und ich bog nach links auf den Highway 6 ab.

Über den Montgomery Pass erreichte ich dann Nevada. Die Straße führte schnurgerade in ein Tal und da war sie wieder: meine so heißgeliebte endlose Weite  :D  Am Horizont sah man ein paar interessante Felsen. Ich versuchte gar nicht erst, diesen Eindruck mit der Digi einzufangen, es würde sowieso nicht gelingen.

Nachdem ich sehr lange geradeaus gefahren war, bog ich dann nach rechts auf die 265 ab und fuhr wieder sehr lange geradeaus. Irgendwie wirkte die Gegend so, als ob dort deutsche Ghost-Town-Jägerinnen auf Nimmerwiedersehen verschwinden könnten  :roll:  Man hatte das Gefühl, dass – wenn überhaupt möglich - alles noch karger und einsamer wurde. Außer mir war dort gar niemand unterwegs. Es hätte mich überhaupt nicht gewundert, wenn plötzlich das “Titty Twister” aus “From Dusk Till Dawn” vor mir gestanden wäre  :zuberge:  

Eingelullt von der grellen Sonne, der schnurgeraden Straße und der Einöde fuhr ich mit den max. erlaubten 70 mph so vor mich hin. Die Hitze flimmerte über dem Asphalt. Dieser war an manchen Stellen ausgebessert. Nix besonderes.

Und kurz bevor ich wieder an so ein ausgebessertes Stückchen kam, erkannte ich es als Schlange  :shock:
Was soll ich sagen :?:  
Es war zu spät  :flennen2:  
Keine Zeit zum Bremsen oder Ausweichen  :heulend:  

Mir tat das sehr leid, aber warum muss dieses dumme Tier auch ausgerechnet mitten auf der Straße liegen! Es hätte rechts und links davon locker 50 Meilen Platz gehabt, aber nein, ausgerechnet der glühend heiße Asphalt musste es sein...

Irgendwann erreichte ich Silverpeak.
Was war denn das  :?:  
Überall Industrieanlagen  :!:  :?:  :!:
Nein - so hatte ich mir eine Ghost Town nicht vorgestellt. Ich hielt mal kurz an, aber nur weil plötzlich das ziemlich neue Post Office von Silver Peak vor mir stand und warf meine Postkarten ein. Pflichtschuldig machte ich auch ein paar Bilder von alten Häusern und dann aber nix wie weg  :!:

Nur wohin? Lt. Karte sollte jetzt eine Straße zum Highway 95 führen, es stand auch ein Wegweiser rum, allerdings hatte der keine „offiziellen“ Schilder, sondern so Holzteile, auf die halt was draufgepinselt war. Ich sah auch keine Straße, sondern nur eine total verdreckte Dirt Road. Ich fuhr einmal im Kringel und entschied mich dann für diese Dirt Road, denn die ganzen Meilen zurück zum Highway 6, darauf hatte ich keine Lust.

Kaum auf der Dirt Road, kam ich an unzähligen Gruben in der Erde vorbei, in denen irgendwas Chemisches vor sich hinreifte. Ich war mir sicher, würde ich da versehentlich rein fahren (selbstverständlich gab es wieder keine Absperrungen und die Gruben waren genau auf der Höhe der Straße), sowohl Blazy als auch ich würden uns unauffindbar in unsere Bestandteile auflösen  :roll:  

Die Dirt Road war eine Dirt Road im wahrsten Sinne des Wortes, der Straßenbelag war nämlich so dermaßen verdreckt, dass man ihn nicht erkennen konnte - vorhanden war er aber.

Ich näherte mich nun den Felsen, die ich vorher aus großer Entfernung gesehen hatte und stellte fest, dass diese in ganz netten Farben leuchteten.



Außerdem wuchsen auf dem Boden ganz flache Sträucher oder Grasbüschel und dazwischen standen vereinzelt kleine Joshua Trees.

Ich erreichte Goldfield, eigentlich mein nächstes Ziel. Nur wurde ich gerade von zwei Trucks so dermaßen gehetzt, dass ich im Strom mitschwamm.

15 Meilen südlich von Goldfield bog ich dann auf die 266 und ein paar Meilen später auf die 774 ab. Ich erreichte Gold Point, welches auf einer kleinen Anhöhe liegt. Das war doch schon viel eher eine Ghost Town nach meinem Geschmack. Es waren ein paar Wolken aufgezogen und die Türme der Minen hoben sich fast schwarz von der Landschaft ab.



Ich parkte Blazy und ging die Main Street entlang.



Selbstverständlich verschwand da die Sonne gerade ganz hinter einer dicken Wolke. Also fuhr ich etwas aus dem Ortskern raus und konzentrierte mich auf einzeln stehenden Häuschen.

Ich war ausgestiegen, um ein paar Bilder zu machen, und als ich dann Blazy wieder startete, blinkten mir zwei Lämpchen entgegen: eines mit einem Werkzeugschlüssel und eines mit einer Art Warndreieck und einem schlingernden Auto...  :shock:

Na klasse! Hier draußen in der Pampa musste so was passieren!

Ich stellte den Gang auf Parken und stieg noch mal aus. Natürlich hatte ich sofort den Reifen in Verdacht. Der war aber in Ordnung und fahren ließ sich Blazy auch ganz normal. Das Lichterkonzert hat mich trotzdem genervt und beunruhigt. Also habe ich Blazy aus- und wieder angemacht: Alles wieder ok, nix hat mehr geblinkt.

Trotzdem wollte ich nun doch vorsichtshalber wieder mehr in die Zivilisation und brach deshalb meine Erkundungstour in Gold Point vorzeitig ab. Mir tat´s leid, denn da gab es schon noch einige Ecken, die ich mir gerne angesehen hätte. Nur kurz vorm Ortsausgang hielt ich noch mal an, denn dort stand eine sehenswerte Ansammlung dieser alten Häuser. Ich schlenderte rum und knipste ein paar Bilder, als plötzlich aus dem alten Haus, zu dem ich mit dem Rücken stand, laute Radio- oder Fernsehgeräusche kamen.

Ich hab vielleicht einen Satz gemacht  :!:  
Ich wirbelte rum und stand einer großen Parabolantenne gegenüber  :shock:  

Hilfe - dort wohnt tatsächlich noch jemand  :!:  
Ich glaub´s ja nicht  :!:  
Konnte ich es mir in Darwin schon nicht vorstellen, dass dort noch jemand wohnt, hier schon gleich dreimal nicht.
Ich machte mich aus dem Staub...

Da ich morgens die Kühlbox nicht frisch mit Eis aufgefüllt hatte, waren meine ganzen Getränke nun alle lauwarm, wieso ich beschloss, in Goldfield was zu trinken. Schon auf der Durchfahrt war mir eine Art Saloon aufgefallen, übrigens der Einzige, an dem nicht ein Closed-Schild hing. Den Laden steuerte ich an. Als ich reinkam war ich über die Einrichtung sehr überrascht: alte dunkle Möbel, eine tolle alte Bar - richtig gemütlich. Ich war zufällig im Mozart Club gelandet, einem historischem Gebäude aus der Blütezeit von Goldfield.

Ich bestellte mir einen Eistee und die nette Bedienung brachte mir dann noch einen Stadtplan, auf dem die historischen Gebäude eingezeichnet sind, eine Broschüre über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten vom ganzen County und einer CD “Nevada - Come alive on U.S. 95”. Ich war perplex und neugierig und fragte sie nach dem Preis. Das kostet gar nix, wenn sich Touristen tatsächlich mal dorthin verirren, dann bekommen sie dies als Geschenk und als Dankeschön, dass sie sich die Zeit nehmen und sich auch ein wenig für die alten, glorreichen Tage dieser Gegend interessieren.

Wow - eine tolle Geste. Ich habe mich wirklich gefreut  :D  

Auch ohne diese Geschenke wäre ich danach noch rumgebummelt, denn für Goldfield hatte ich mich ja schon von vornherein interessiert. Schließlich würde ich dort auf den Spuren “alter Bekannter” wandeln: So wie die Earps kam auch ich eines Tages über Umwege von Tombstone nach Goldfield.

Also schlenderte ich noch ein wenig durch die recht junge Ghost Town, denn diesen Status hat sie erst seit 1996. Und man kann erkennen, dass die Menschen dort noch immer irgendwie darum kämpfen, die Ghost Town wieder zum Leben zu erwecken. Noch haben sie nicht ganz aufgegeben und man sieht - leider bisher erfolglose - Versuche, dem Verfall und der Abwanderung Einhalt zu gebieten. Ich würde mir wünschen, dass es ihnen gelingt, denn zu ihren Glanzzeiten muss die Stadt sehr schön und bedeutend gewesen sein, was man anhand einiger imposanter Gebäude erahnen kann. Sie unterscheidet sich zwar komplett von Ghost Towns wie Bodie oder Gold Point, ist ja aber auch später entstanden, was sich in der Bauart auswirkte.





Gegen 15.30 Uhr erreichte ich Tonopah - einer Stadt, die meiner Meinung nach nur deshalb noch nicht den Status einer Ghost Town hat, weil hier zwei Highways aufeinander treffen und irgendwo im Umkreis von ca. 100 Meilen ja mal ein paar Tankstellen sein müssen. Ansonsten wirkt auch Tonopah wie eine Stadt, die langsam ausstirbt. Auch hier hängt an jedem zweiten Haus ein Schild “for sale” oder in den leeren Geschäften “closed”.

Nachdem ich einmal durch den Ort gefahren war, entschied ich mich für das Best Western, alle anderen Unterkünfte waren “closed” oder wirkten so schäbig, das wollte ich mir einfach nicht antun. Ich checkte ein und brachte mein Gepäck auf´s Zimmer. Dieses hat zwar auch schon bessere Tage gesehen  :roll:  aber für eine Nacht war es ok.

Da ich seit Tagen kein Handy-Netz hatte und mal fix meinen Eltern ein Lebenszeichen senden wollte, machte ich das Notebook an, schrieb ein E-Mail und schaute mal kurz in die Foren.

Dann machte sich der Hunger bemerkbar, ich hatte ja heute noch gar nix gegessen. Also erkundigte ich mich an der Rezeption nach einem Lokal. Mir wurde ein mexikanisches Restaurant empfohlen – mit dem Hinweis, dies sei übrigens das einzige Restaurant im Ort, welches man auch wirklich empfehlen könne. Alle anderen solle man lieber meiden.

Humpf - mexikanisch ist ja nun nicht gerade mein Favorit aber na ja. Ich bestellte mir irgend so eine Fladenrolle mit Hühnerfleisch. War ganz lecker, nur viel zu viel und nach der Hälfte hatte ich dann auch vom Geschmack genug. Dazu genehmigte ich mir eine Magarita, die wirklich sehr lecker war. So lecker, dass ich anschließend ausnutzen musste, wieder in Nevada zu sein und mich noch an die Bar setzte, um eine zweite Magarita zu trinken. Dort kam ich dann mit Pablo, dem Barkeeper ins Gespräch und wir quatschten über Gott und die Welt. Ich wollte eigentlich meine Magarita gerade bezahlen und mich auf den Weg ins Motel machen aber wir waren so nett am Tratschen, da ließ ich mich noch für eine weitere überreden. Eine Weile später gesellte sich dann noch Paul dazu und so unterhielten wir uns dann zu dritt noch eine lange Zeit. Gegen 7:30 Uhr verabschiedete ich mich, denn nun wollte ich mich auf den Heimweg machen. Pablo weigerte sich, als ich meine beiden Drinks bezahlen wollte: Ich soll es als Dankeschön für das nette Gespräch sehen. Das war mir irgendwie arg peinlich, denn ich sitze doch nicht da und tratsche mit den Leuten, nur damit ich meine Rechnung nicht begleichen brauche. Ich hab mich aber auch drüber gefreut.

Im Motel dann das übliche Programm: Erst unter die Dusche, Bilder überspielen, Reisebericht tippen...

Gegen 23.00 Uhr knipste ich das Licht aus.

Gefahrene Meilen: 258

HOH

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #159 am: 23.06.2006, 07:02 Uhr »
Also ich muss mal kurz loswerden, das ich die beiden Bilder vom Mono Lake absolut GEIL finde. Sry für den Ausdruck, aber so ist es nunmal  :D

Überhaupt, supi Bericht  :!:  :!:

Zati

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #160 am: 23.06.2006, 07:02 Uhr »
Guten Morgen Silke,

tolle Fotos vom Mono Lake und den Ghost Towns. Ich finde ja, dass die Wolken die Bilder noch sehr viel interessanter aussehen lassen.

Ich kann mir vorstellen, dass es Dir leid getan hat, die Schlange zu überfahren, aber sie hatte ihr Schicksal selber gewählt  :cry:

Deine Beschreibungen von den Ghost Towns machen Lust darauf, sie selber zu besuchen, mal sehen, ob ich die eine oder andere in unsere Route im nächsten Jahr noch einbauen kann.

Einen schönen Tag!

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


Westernlady

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #161 am: 23.06.2006, 08:17 Uhr »
@HOH
Danke  :D
Ich fahre bei Dir aber auch gerade begeistert mit  :D

@Efty
Freut mich, wenn ich Dein Interesse an Ghost Towns bissl geweckt habe  :D  Die sind auch wirklich immer ein netter Kontrast auf so einer Tour. Das hier ist eine sehr schöne Seite über Ghost Towns. (Vorsicht beim Öffnen, Lautsprecher u.U. etwas leiser stellen  :wink: )

OWL

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #162 am: 23.06.2006, 09:09 Uhr »
Zitat
Gegen 15.30 Uhr erreichte ich Tonopah - einer Stadt, die meiner Meinung nach nur deshalb noch nicht den Status einer Ghost Town hat, weil hier zwei Highways aufeinander treffen und irgendwo im Umkreis von ca. 100 Meilen ja mal ein paar Tankstellen sein müssen. Ansonsten wirkt auch Tonopah wie eine Stadt, die langsam ausstirbt. Auch hier hängt an jedem zweiten Haus ein Schild “for sale” oder in den leeren Geschäften “closed”.


Hui, das überrascht mich, im National Geographic Atlas wirkt der Ort so groß, u. a. weil dort der Sitz des Nye County ist. Sieht man mal wieder, wie Karten auch täuschen können.

Ist ja wirklich eine einsame Ecke, in der Du da gewesen bist, aber sehr reizvoll.

Quid licet Iovi, non licet bovi

wernerw

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #163 am: 23.06.2006, 10:01 Uhr »
Zitat von: HOH
Also ich muss mal kurz loswerden, das ich die beiden Bilder vom Mono Lake absolut GEIL finde. Sry für den Ausdruck, aber so ist es nunmal  :D

Überhaupt, supi Bericht  :!:  :!:


ja. Genau.

Sensationelle Bilder.
Bald geht's wieder los. Leider nur kurz: 26.8. bis 27.9.

AndyOne

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Re: Desert, Rocks & Ghost Towns - Südwesten - 2 1/2 Woch
« Antwort #164 am: 23.06.2006, 10:26 Uhr »
Hallo Silke,

wieder ein schöner Tag mit schönen Bildern, Dein Bericht ist auch wirklich klasse.

Übrigens war ich vor langer Zeit auch mal in Tonopah in einer Bar an der Mainstreet, ich weiß nicht mehr wie die hieß. Von dort gingen wir dann in eine Seitenstrasse, wo eine Deutsche auch eine Bar betreibt und machten die Nacht durch. Würde mich mal interessieren ob es die noch gibt (Bar und Besitzerin Elke).
bye
Andy

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