In diesem Bereich der Strecke (muss so in der weiteren Nähe der Abbiegung der 97 Richtung Bagdad sein) gibt es auf der rechten Seite (bei Deiner Fahrtrichtung) eine ziemlich freistehende Felsformation, die Snoopy (oder auch einem kleinen Dinosaurier) sehr ähnlich sieht. Ist Dir die auch aufgefallen?
Nö, da muss ich dran vorbei gerauscht sein
Schade.
Aber ich komme wieder dorthin.
Freut mich aber unheimlich, dass so viele die gleichen Empfindungen zum Hwy 93 hatten und auch Erinnerungen an den schönen Joshua Tree Natioal Park hatten oder aber "der Grundstein" für die Liebe zu diesem Park geweckt wurde
Ok, seid Ihr alle fertig?
4. Tag - Mittwoch, 28. Mai 2008„Crazy“Wow, ich besserte mich: Der Tag begann erst um 5.20 Uhr! Während der Kaffee durch die Maschine lief, ging ich nach draußen, um eine Zigarette zu rauchen. Es war schweinekalt.
Ca. eine Stunde später checkte ich aus und fuhr zur Tankstelle, dann machte ich mich auf den Weg. Commi erzählte mir, dass die Temperatur nur 45°F beträgt, ein überzeugendes Argument, die Heizung einzuschalten.
Ich quälte uns von Prescott zurück zum Hwy 93 – leider war die Straße über Nacht weder kürzer noch gerader geworden. Es ist eine Strecke, die ich nicht noch mal fahren muss, weil ich sie landschaftlich nicht so reizvoll finde. Beeindruckend ist dieses Hochplateau schon auf seine Art, wie es so plötzlich aus der Ebene aufragt, aber mir ist es dort definitiv zu grün.
Gegen 8 Uhr hatte ich unheimlich Appetit auf einen weiteren Kaffee und mir war noch immer kalt, daher beschloss ich, in Yarnell im Ranch House zu frühstücken. Mit einem Miners Burro stimmte ich mich auf die geplanten Unternehmungen ein
Als ich eine halbe Stunde später die Fahrt fortsetzte, stieg das Quecksilber, je weiter ich von der Mesa runter kam. Endlich wurde es wieder angenehm warm. Kaum war ich unten, gab es wieder das erste „Klatsch“ an der Frontscheibe... An der Tankstelle hatte ich noch überlegt, ob ich die Scheiben wasche, aber dann ließ ich es bleiben. Gute Entscheidung
Kurz nach 9 Uhr erreichte ich Wickenburg und bog auf die Vulture Mine Road ab. Anfangs war die Fahrerei schön, dann aber begann wieder die Hetzjagd auf mich – und dabei fuhr ich schon schneller als erlaubt! Mich stresste diese Hetzerei und prompt fuhr ich am Eingang zum Gelände der Vulture Mine vorbei
Also Dreherle gemacht.
Pro Person beträgt der Eintritt 7 Dollar und man erhält einen Plan des Areals mit Erläuterungen. Damit ausgestattet kann man das Gelände auf eigene Faust erforschen.
Es verging aber noch ein Weilchen, bis ich meine Besichtigungstour startete, der Grund war eine Katzenmutter mit ihren drei zwei Monate alten Jungen. Die waren herzig, nur Blödsinn im Kopf, spielen, spielen, spielen. Die Katzenmama war anfangs sehr besorgt, nach ein paar ausgiebigen Streicheleinheiten wurde ich aber sofort als Spielkamerad akzeptiert.
Die Anlage der Vulture Mine ist toll. Man bekommt einen netten Eindruck über den Aufbau solcher Bergbausiedlungen.
Mir gefiel sehr gut, dass man die alten Gebäude sogar betreten durfte und dadurch einen intensiveren Einblick in das Leben der damaligen Zeit erhielt. Manchmal standen noch ein paar alte Möbel drin oder das, was von ihnen noch übrig war. Es war faszinierend, auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln. Nichts war offensichtlich restauriert, es wirkte alles so ursprünglich.
Gemütlich schlenderte ich zwischen den einzelnen Gebäuden umher. Ich war ganz allein dort und konnte so alles in Ruhe genießen.
Um 11.20 Uhr machte ich mich dann wieder auf den Weg. In Wickenburg bog ich auf den Hwy 60 nach Süden ab, diese Straße führt mitten durch die kleine Stadt und was ich sah, gefiel mir sehr gut: Es ist ein gepflegter, überschaubarer Ort, mit einer netten Innenstadt.
Kurz vor „High Noon“ erreichte ich in Morristown den Abzweig zur Castle Hot Springs Road, auf ihr wollte ich abseits der Hauptstraßen Richtung Phoenix fahren. Das Thermometer zeigte mittlerweile herrliche 81°F und sobald man etwas langsamer fuhr, wurde es im Auto schon sehr warm. (Die Heizung war übrigens nicht mehr an.)
Nach 2 Meilen endete der Asphalt und die Straße wurde zu einer guten und breiten Gravelroad, die sich in die Wickenburg Mountains hinein windet, rechts und links der Fahrbahn stehen viele Chollas und auch Saguaros.
Im weiteren Verlauf verengt sich die Dirt Road jedoch und wird abschnittsweise auch steiniger.
Die Fahrt ist sehr abwechslungsreich und man bekommt ständig neue Eindrücke: Mal befindet man sich in engen Senken und die Berge ragen neben einem auf, dann verläuft die Straße wieder höher und man hat herrliche Aussichten auf diverse Canyons und die Hieroglyphic Mountains und die südlichen Bradshaw Mountains.
Gegen Ende führt die Castle Hot Springs Road über drei Meilen lang durch ein steiniges Flussbett. In der Ferne sah ich eine Straße, die sich extrem steil den Berg hoch windet – ich hoffte, dass dies nicht der weitere Verlauf der Strecke war.
Aber ich hatte Glück! Nachdem die Straße das Flussbett verlässt, folgt noch ein Abschnitt mit etwas Sand und ab dem Lake Pleasant ist die Road dann wieder so breit wie am Anfang. Alles in allem eine wunderbare Strecke, auf der man tolle Einblicke ins Hinterland bekommt.
Um 14.15 Uhr hatte Commi wieder Teer unter den Hufen und ich studierte meine Karten, damit ich wusste, wie ich weiter fahren muss, mein Ziel war Phoenix, Apache Junction.
Kaum war ich auf den I 17 abgebogen befand ich mich wegen einer Baustelle gleich mitten im Chaos und Stau. Beim Schild „Phoenix City Limits“ dudelte der CD-Player gerade „Crazy“ von Aerosmith – sehr passend…
Das Verkehrsaufkommen war enorm!
Dann vereinigte sich der I 17 mit dem I 10 und weil drei Spuren noch nicht gereicht haben, kam nun eine vierte dazu...
Der Stau war vorbei, nun herrschte Stadtverkehr: Alle fuhren mit flotter Geschwindigkeit von 60 mph Stoßstange an Stoßstange...
Ich wusste, dass ich mal rechts weg muss, auf den Hwy 60 nach Osten, aber ganz rechts zu fahren war mir zu riskant: Es ist mir nämlich schon öfters passiert, dass diese Spur dann plötzlich auch noch mit zur Ausfahrt wurde und ich dann meine Not hatte, im Gewühl die Spur zu wechseln.
Dann sah ich ein Schild, auf dem der Hwy 60 angekündigt wurde - – prima alles paletti!
Denkste! Denn das nächste Schild erzählte was von „next exit left“
Hilfe, mal wieder eine Abfahrt, die links ist...
Ich quälte mich also nach ganz links, dann kam das nächste Schild, auf diesem war die ganz rechte Spur mit dem Pfeil als Exit und Überleitung zum Hwy 60 gekennzeichnet
Was denn nu
Klar, nun kapierte auch ich die Beschilderung: Nach dem Exit links zum Apache Junction abbiegen… Das hätte ich auch so gewusst!
Mist !!!
Natürlich schaffte ich es nicht mehr nach rechts zu fahren, um noch auf den Exit zu kommen...
Bis zur nächsten Abfahrt hatte ich mich dann von ganz links wieder nach ganz rechts manövriert. Ich verließ den Interstate und hatte erstmal genug vom rasanten Interstate-Stadtverkehr. Daher fuhr ich lange parallel zum Hwy 60. Ich wusste, dass Apache Junction sehr weit östlich liegt, also düste ich in diese Richtung, bis ich dann nochmals links abbog und so wieder den Hwy 60 erreichte.
Ich fuhr und fuhr und fuhr...
Hatte ich die Superstition Mountains anfangs noch in großer Entfernung gesehen, waren sie nun schon fast zum Greifen nahe. Und noch immer kein Schild mit Hinweis Apache Junction. War ich etwa schon vorbei? War ich zu spät auf den Hwy 60 gefahren? Ich wusste nicht, welche Ausfahrt ich brauche…
Es hätte mich nicht gewundert, wenn plötzlich das Stateline Schild „New Mexico“ an der Seite aufgetaucht wäre...
Aber dann kam die Erlösung, Apache Junction war endlich angeschrieben
Um 16.10 Uhr erreichte ich das Super 8 Motel. Ich entschied mich für ein Raucherzimmer, aber als ich es betrat, ging ich rückwärts wieder raus. Der Mief, der da in Teppichen, Wänden usw. hing, der war selbst mir als Raucher viel zu viel.
Das Mädel an der Rezeption war sehr nett, ich bekam ein Nichtraucherzimmer im Erdgeschoss, gegenüber vom Pool. Es hatte sowohl nach innen als auch nach außen eine Türe – sehr praktisch für Raucher und außerdem: Wer will bei so schönem Wetter abends schon drinnen sitzen?
Nun war erstmal Akklimatisieren angesagt, dabei kämpfte ich mit dem Internet und versuchte, eine Verbindung zu bekommen. Auch das Mädel von der Rezeption konnte mir nicht helfen. Ich tigerte also mal nach vorne in die Lobby, um es dort zu testen, erst ebenso Fehlanzeige aber plötzlich wurde mir eine zweite Verbindung von dem Motel angezeigt, damit ging es problemlos.
Gegen 18 Uhr entschloss ich mich, noch auszukundschaften, wie weit es bis zum Lost Dutchman State Park ist. Das ging fix, denn er ist quasi gleich um die Ecke, max. 10 Minuten Fahrzeit (da müssen dann aber auch alle Ampeln rot sein). Perfekt, so würde ich auch morgen schnell und ohne Verkehrschaos zu meinen Zielen aufbrechen können.
Quasi schräg gegenüber vom Lost Dutchman State Park befindet sich die Ghost Town Goldfield und mir fiel die Terrasse vom Mammoth Steak House & Saloon auf. Ein herrliches Plätzchen für ein kleines Abendessen.
Naja, mit ihren Chicken Nuggets können sie keinen Preis gewinnen...
Der Blick auf die Superstition Mountains entschädigte jedoch dafür. Wie sie im Licht der tief stehenden Sonne glühten, war einfach herrlich
Und das kalte Budweiser und ein paar Zigaretten dazu – dies war ein gemütlicher Abschluss eines schönen Tages
Um 19.30 Uhr war ich wieder im Motel. Erstmal duschen und Sonnenbrand verarzten (den hatte ich mir in der Vulture Mine geholt), Reisebericht tippen, Bilder überspielen, dann hielt mich nix mehr im Zimmer. Ich schnappte mir mein Buch, eine Dose Miller, meine Zigaretten und den Behelfs-Aschebecher und machte es mir bis 23.30 Uhr auf einer Liege am Pool bequem.
Gefahrene Meilen: 242[/center]
Links: Vulture Mine Info-Seite:
Castle Hot Springs RoadGhost Town GoldfieldMammoth Steak House & Saloon in GoldfieldSuper 8 Motel Phoenix Apache Junction