@Gitte
Ich musste auch auf "zitieren" gehen, damit ich es lesen konnte
Susan, Du sollst doch nicht gleich alles verraten
Ok, es geht los
1. Tag - Sonntag, 25. Mai 2008„Ein herzliches Willkommen“Ich hatte mir den Wecker auf 6 Uhr gestellt, brauchte ihn aber gar nicht. Die Nacht war kurz, vor lauter Aufregung und Vorfreude war ich am Abend vorher nicht müde gewesen und bin erst gegen 1 Uhr ins Bett gegangen. Trotzdem war beim Aufwachen von Müdigkeit keine Spur vorhanden, im Gegenteil:
Selten stehe ich so voller Elan auf
Während ich auf dem Balkon meine „Guten-Morgen-Zigarette“ rauchte, sah ich dem Regen zu, der immer stärker wurde. Daher bugsierte ich dann mein Gepäck in die Tiefgarage, denn ein Bekannter fuhr mich zum Flughafen und so konnten wir um 7.30 Uhr das Auto im Trockenen beladen.
Kurz vor 8 Uhr erreichten wir den Stuttgarter Flughafen und ich marschierte sofort zum Check-in, noch war an den Schaltern nix los. Die Angestellte war etwas brummig - na ja, vielleicht würde es mir auch irgendwann aufs Gemüt schlagen, wenn ich täglich in vor Urlaubsfreude strahlende Gesichter blicke, selber aber Dienst schieben muss…
Danach war erstmal Frühstück angesagt, ich kaufte mir ein halbes mit Putenbrust belegtes Brötchen und eine Latte Macchiato. Anschließend wollte ich mich auf den Weg Richtung Gate machen und in einer der Airport-Bars mein traditionelles Urlaubsbier genießen. Zum Glück frage ich die Angestellte vor dem Security Check, ob es “hinten“ noch Möglichkeiten zum Rauchen gibt. Nein – der Stuttgarter Flughafen ist vollkommen rauchfrei… Ok, hat ja auch niemand gesagt, dass ich schon durch den Check muss, ich schlug also die Gegenrichtung ein, nämlich nach draußen. Als ich dabei wieder am Delta-Schalter vorbei kam, hatte sich dort eine lange Menschenschlange gebildet. Dann doch lieber etwas früher da sein und irgendwo gemütlich sitzen und was trinken, als blöd in der Schlange zu stehen.
Mein Urlaubsbier genehmigte ich mir im „Biergarten“ im Flughafen. Ein älterer Herr schaute wohl angesichts der Uhrzeit etwas pikiert auf mein Glas und wies seine Frau auf mich hin. Egal, es gibt Traditionen, die sollte man pflegen
Anschließend noch mal draußen bissl die Füße vertreten und
gegen 9.45 Uhr ging ich dann durch den Security Check.
Am Gate angekommen verließen die Passagiere gerade erst das Flugzeug, es hätte um 9 Uhr landen sollen und kam wohl mit Verspätung an. Ich befürchtete, dass deshalb mein Flug nun ebenfalls mit Verspätung starten würde. Aber dem war nicht so: Um 10.35 Uhr begann das Boarding, mein Platz 26E war in Zone 7. Selbstverständlich hatte ich auch dieses Jahr wieder neugierig beobachtet, wie die Sitzbelegung im Flugzeug erfolgte. Gestern Abend sah es noch gut aus: In der Dreierreihe war nur mein Platz belegt, auch in den Reihen davor und dahinter war noch viel verfügbar.
10.50 Uhr betrat ich das Fliegerchen, die anderen Plätze der Reihe blieben leer. Ebenso vier Zweier-Fensterreihen! Überhaupt war in der hinteren Hälfte des Fliegers noch sehr viel frei. Sobald niemand mehr einstieg und sich alle auf ihre Plätze aufgeräumt hatten, begann der große Umzug und alle verteilten sich neu. Ich schnappte mir eine der freien Zweier-Fensterreihen, man sitzt zwar leider dichter unter der Aircondition, kann aber besser lümmeln. Trotzdem werde ich nie von vornherein einen Fensterplatz buchen, denn da ist die Gefahr einfach viel größer, dass man jemand daneben bekommt, auch wenn das Flugzeug nicht voll ausgebucht ist.
Der Start war pünktlich – und dann hieß es „nur“ noch, dass ich die nächsten 9,5 Stunden rum bringen muss…
Ich frönte einer weiteren Tradition, der Bloody Mary, und füllte die Einreiseformulare aus, das Grüne komplett fehlerfrei
, beim Zollformular bin ich etwas verwackelt, durch das Rütteln vom Sitz des Vordermannes.
Letztes Jahr hatte Delta Menü-Karten, dieses Jahr gab’s Papiertütchen, in denen die Kopfhörer waren, zusätzlich noch eine Schlafmaske, Ohrenstöpsel, eine Zahnbürste und eine Mini-Tube Bodylotion
Dann die übliche Frage: Chicken oder Pasta? Chicken, denn die Pasta fand ich letztes Jahr nicht so berauschend. Dazu ein Schälchen Salat mit zwei Stückchen Tomaten und zwei Schafskäsewürfelchen, Baguette Brötchen mit Butter und eine Ecke Käse. Delta spendierte ein alkoholisches Getränk und ich nahm einen Gallo Rotwein.
Anschließend wurden noch zollfreie Zigaretten eingekauft und somit war alles erledigt. Eigentlich hätten wir nun ankommen können.
Ich war etwas dösig geworden und schloss mal kurz die Augen, leider klappte es nicht so wie letztes Jahr, denn als ich sie wieder aufmachte, lief noch immer der gleiche Film. Von daheim kenne ich dieses Phänomen auf andere Weise: Da werden die Filme nachts manchmal wiederholt und ich wachte dann bei der Wiederholung auf dem Sofa auf. Im Flieger hielt ich das für recht unwahrscheinlich und leider war es auch so: Ich hatte wirklich nur kurz gedöst. Als der Film vorbei war zeigten die Monitore noch eine verbleibende Flugzeit von 5 Stunden 30 Minuten an...
Ich packte das Notebook aus, und begann mit meinem Bericht. Da es ja aber kaum was zu erzählen gab, war diese Arbeit auch schnell erledigt. Und nun??? So zeitig hab ich auch noch nie mit dem Quengeln angefangen:
„Mami, ich habe Durst … mir ist langweilig … ich muss mal … sind wir bald da…?“ Ich hatte mir einen extra spannenden Krimi für den Flug mitgenommen, diesen kramte ich nun hervor.
Um 14.50 Uhr Ortszeit (d.h. sechs Stunden Zeitverschiebung) landete der Flieger in Atlanta und 22 Minuten später war ich schon durch die Immigration durch. Mein Gepäck kam auch schon auf dem Gepäckband angetuckert. Aber dann wurde es sehr zäh: Sowohl beim Zoll als auch beim erneuten Security Check für den Transferflug standen lange Menschenschlangen. So lange hatte ich an diesen beiden Stationen bisher noch nie gebraucht.
Mein Anschlussflug erfolgte beim Concourse A und die Freude war groß, als ich die Rolltreppe hoch kam: Plötzlich stand ich vor dem Budweiser Brewhouse
Nanu? Letztes Jahr war es nicht da und auch als ich vor ein paar Monaten aufgrund eines Gespräches mit einem Bekannten auf der Webseite vom Hartsfield-Jackson Airport nachgesehen hatte, war es nirgends zu entdecken. Keine Ahnung, ob es neueröffnet wurde? Ich ließ mich dort also erstmal häuslich nieder und mir blieb so das blöde Raucherkabuff erspart.
Der Anschlussflug startete um 18.50 und um 20.10 Uhr war ich dann endlich in Las Vegas (wieder Ortszeit, also noch mal drei Stunden Zeitverschiebung). Das Gepäck ließ, auch wie schon letztes Jahr, ziemlich lange auf sich warten, dafür war die Schlange am Taxi-Stand aber nicht so lang und um 21 Uhr kam ich am Orleans an.
Noch während ich das Geld hervor kramte sah ich aus dem Augenwinkel, wie jemand vom Eingang auf das Taxi zu kam und sich gleich um mein Gepäck kümmerte. Toller Service
Hatte da der Onkel vom Bell Desk einen siebten Sinn? Dann sah ich genauer hin: Es war Bille, eine Forum-Freundin
Sie, Ihr Mann und Heiko warteten schon im Orleans, denn sie wussten, dass ich heute Abend ankommen und in diesem Hotel wohnen würde
Das Einchecken ging ganz schnell, ich brauchte überhaupt nicht warten. Im Zimmer hopste ich fix unter die Dusche und fühlte mich wie ein neuer Mensch, als ich ins Casino kam. Wir tratschten noch ein Stündchen an der Bar, dann wurde es auch schon wieder Zeit, sich zu verabschieden
. Vorher bekam ich aber noch den Bundeswehr-Klapp-Spaten, den ich hoffentlich nicht brauchen würde.
Dann ging ich mal nach draußen, um Las Vegas „hallo“ zu sagen.
Anschließend drehte ich noch eine Runde durch das Casino, dabei zog mich ein Frog-King-Automat magisch an – war ja nicht anders zu erwarten. Am 1-Cent-Automaten hatte ich kein Glück, dafür aber am 5-Cent-Automaten: Innerhalb von 10 Minuten hatte ich die 5 Dollar von vorhin wieder reingeholt und weitere 10 Dollar Gewinn gemacht
Nach diesem Erfolg ging ich aber aufs Zimmer, ich war nun schon seit 27 Stunden wach. Kaum berührte mein Kopf das Kopfkissen, war ich auch schon weg.
Links: The Orleans