usa-reise.de Forum

Autor Thema: Desert Silence - Drei Wochen im Mai/Juni 2008 durch Arizona, Utah und Nevada  (Gelesen 46233 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Crimson Tide

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.271
 :clap: :clap: :clap:  ...diese Kaktusblüten..... :P ....klasse Aufnahmen!

L.G. Monika

Westernlady

  • Gast
obwohl mich ständig dunkle Regenwolken bedrohten und auch ein paar Tropfen fielen, solange ich auf dem Ajo Mountain Drive unterwegs war.

Spendierst Du ein Bild?  :wink:
So nervig so dunkle Wolken sein können - auf Bildern sehen sie meistens ganz toll aus. Gerade bei den Postkarten im Organ Pipe NM ist mir aufgefallen, dass viele Postkarten dramatische Gewitterwolken hatten.

Mach dir nichts draus: Die Blüte von unten zeigt nur indirekt, wie groß diese stacheligen Gestalten wirklich sind. Stell dir vor, du hättest dich auf deine Kühlbox gestellt oder so - nur um die Blüte auf Augenhöhe zu haben? Nee, nee, sowas riskier mal lieber nicht!

Ich brauch mir das nicht vorstellen, bei meiner Schusseligkeit weiß ich, was passiert wäre...

Ich hoffe ja auch auf blühende Kakteen nächstes Jahr Ende März/Anfang April, aber vielleicht ist es dann dazu noch zu früh. Leider ist der Organ Pipe NP angesichts meiner wie immer zu knapp bemessenen Zeit wohl mal wieder ein wenig zu abseits.

Ich befürchte auch, dass es da noch zu zeitig ist. Dafür könntest Du aber vielleicht Glück haben und sehen, wie die Wüsten zum Blumenmeer wird.
Ich hab für den Organ Pipe auch einen anderen Tag opfern müssen, hab es aber keine Sekunde bereut.

Trotzdem noch ne Anmerkung. Der Saguaro-Park Ost ist meiner Ansicht nach der schönere Park.

 :wink: Das hab ich anders empfunden aber es ist ja nur gut, dass wir nicht alle alles gleich empfinden  :D

:clap: :clap: :clap:  ...diese Kaktusblüten..... :P ....klasse Aufnahmen!

Danke Moni  :D
Wenn se nur nicht so weit oben wären  :(

KarinaNYC

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.460
Foto No. 3 is der Knaller!!! :shock: Und dieses fliegende Etwas setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Echt ne wahnsinns Aufnahme  :D :D :D :D

Westernlady

  • Gast
Foto No. 3 is der Knaller!!! :shock: Und dieses fliegende Etwas setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Echt ne wahnsinns Aufnahme  :D :D :D :D

Danke  :D

Das fliegende Etwas hab ich erst abends gesehen, als ich die Bilder aufs Notebook überspielt habe. Bei der Aufnahme balancierte ich auf dem Rand von einem kleinen Graben rum und war so mit zoomen, knipsen und nicht-runter-fallen beschäftigt, da hab ich das Fliege-Teil gar nicht bemerkt.

Gipsy

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 481
obwohl mich ständig dunkle Regenwolken bedrohten und auch ein paar Tropfen fielen, solange ich auf dem Ajo Mountain Drive unterwegs war.

Spendierst Du ein Bild?  :wink:
So nervig so dunkle Wolken sein können - auf Bildern sehen sie meistens ganz toll aus. Gerade bei den Postkarten im Organ Pipe NM ist mir aufgefallen, dass viele Postkarten dramatische Gewitterwolken hatten.


Schau mal hier und hier :wink:
Bis später
Gipsy

Westernlady

  • Gast
Toll!
Bei den Wolken wäre es mir auch nicht wohl gewesen - aber sie geben halt wunderschöne Kontraste  :daumen:

Hier musste ich grinsen:



Warum?  :wink:

Wir scheinen uns für ähnliche Motive zu interessieren  :D


Liberty

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 550
Ist ja wirklich witzig mit den beiden Fotos...

Zitat
Wir scheinen uns für ähnliche Motive zu interessieren 

Wir scheinbar auch, (ich hab allerdings kein fliegendes Etwas dabei)

lG

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

Reisen ist tödlich für Vorurteile (Mark Twain)

Westernlady

  • Gast
 :D

Willkommen im Club  :D

 :shock: Gitte, wie groß bist Du bzw. wo war dieses vielleicht doch niedrig blühende Exemplar?  :D

Liberty

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 550

so groß........... :wink:
Liebe Grüße

Gitte

Reisen ist tödlich für Vorurteile (Mark Twain)

Westernlady

  • Gast
Danke  :D

Tolles Vergleichsbild!
Super  :D

Westernlady

  • Gast
8. Tag - Sonntag, 01.06.2008

"143 Meilen“

Heute war mal „Ausschlafen“ angesagt: Um 6.20 Uhr bin ich aufgewacht und um 8.30 Uhr war ich dann mit allem fertig (inkl. E-Mails gucken, tanken, Kühlbox auffüllen usw.). Mein erstes Ziel war das Rincon Mountain District vom Saguaro National Park. Als ich 1999 zum ersten Mal in diesem Park war, hatte er mich nicht überzeugt, aber ich war bereit, ihm eine zweite Chance zu geben. Dorthin zu finden war auch nicht schwer, ich brauchte nur rechts, links, rechts, links abbiegen und schwupps, schon war ich da – insgesamt bin ich ca. ne Stunde gefahren

Ich mied den Interstate und wählte für die Strecke nach Süden die Silverbell Road – zu dieser Entscheidung beglückwünschte ich mich selber, denn dort war so gut wie gar niemand unterwegs, mir gehörte die Straße fast alleine. Herrlich. Als grobe Orientierung galt auch hier: Ich muss einfach so weit nach Osten fahren, bis ich die Berge erreicht habe. Hatte ich mich vor neun Jahren in Tucson bissl tappig beim Fahren angestellt, so kurvte ich heute durch die Stadt, als hätte ich nie was anderes gemacht.

Um 9.45 Uhr erreichte ich das Visitor Center, kaufte ein paar Postkarten und am Parkeingang holte ich mir dann den National Park Pass. Den Eintrittspreis von gestern, vom Organ Pipe National Monument, ließ ich mit anrechnen. Zum National Park pass bekam ich so ein Hängeteil fürs Auto, in welches man den Pass dann einstecken muss, damit er sichtbar im Fahrzeug platziert ist. (Hoffentlich denke ich auch dran, das Ding dann mit nach Hause zu nehmen.)

Kaum war ich im Park wusste ich, warum in Tucson nicht so viel Verkehr war: Die waren alle mit dem Fahrrad im Saguaro Park… Fahrradfahrer kann ich ja gar nicht leiden, wenn ich hinter dem Steuer sitze… Und hier erst recht nicht, denn sie quälten sich in schlingernder Fahrweise die Hügel hoch und man kam nicht an ihnen vorbei…

Während der Fahrt durch den Park erinnerte ich mich daran, dass Andy und ich damals irgendwie enttäuscht waren. Der Begriff „Saguaro“ verleitet zu der Annahme, dass es dort von diesen Kakteen nur so wimmelt. Dies ist aber nicht der Fall, im Rincon Mountain District findet man mehr eine gemischte Wüstenlandschaft mit verschiedenen Kakteenarten und kleinwüchsigem Zeugs, die Saguaros sind dort eher spärlich vertreten und die Exemplare wirken auch nicht so eindrucksvoll. Da hatte ich gestern Abend im West Teil doch ganz anderes gesehen.

Dennoch hat mir die Fahrt über den Cactus Forest Drive gefallen, es boten sich immer wieder schöne Motive    


Auch hier grillte und zirpte es überall, manche Insekten geben Geräusche von sich, die klingen, als ob jemand einen herzhaften Schmatzer gibt… ich hatte kein Interesse daran...

Am Javelina Overlook traf ich ein deutsches Ehepaar, welches mit einem Wohnmobil unterwegs war. Wir haben uns kurz unterhalten und sie äußerten ihre Enttäuschung über den Park, sie hatten sich mehr Saguaros erhofft. Also schickte ich sie gleich in den Westteil.

Um 10.45 Uhr machte ich mich dann auch auf den Weg zum Tucson Mountain District, also zurück zu den Bergen auf der anderen Seite der Stadt. Nach einer knappen halben Stunde war ich dort und fuhr über den Gates Pass in den Park hinein.

Ich überlegte, ob ich einen Abstecher nach Old Tucson mache, am Parkplatz angekommen entschied mich aber dagegen. Ich wollte nicht jetzt evtl. Zeit damit verplempern, um Filmkulissen zu sehen.

Also auf zum „Arizona Sonora Desert Museum“. Der Parkplatz war gerammelt voll, aber ich hatte Glück und es wurde gerade eine Parklücke frei. Die Anlage ist sehr schön gemacht. Alles passt sich perfekt der Umgebung an, die ganze Flora wird toll erklärt.

Und die Tiere sind auch in ihrer natürlichen Umgebung. Aber sie sind trotzdem eingesperrt. Spätestens als ich bei den Katzen war, machte mich dies alles richtig traurig. Die Kätzchen dösten im Schatten, lagen genauso faul und auch verrenkt da, wie unsere Hauskatzen.


Aber die Gehege waren so klein. Wenn ich mir überlege, was für ein großes Revier unser Tommy dagegen hat! Und diese hier haben nur ihr Gehege. Dann kam ich zu der Bobcat, sie lag in einer kleinen Kuhle, direkt an der Glasscheibe und blickte mir genau in die Augen. Ach je – mir tat sie so leid


Diese traurigen Augen begleiteten mich in Gedanken auf dem weiteren Weg und ich schlenderte lustlos umher. Dann traf ich auf zwei „freie Bewohner“ des Sonora Desert Museums und an den beiden konnte ich mich erfreuen.



Die Luft im Desert Museum konnte man schneiden. Seltsam, obwohl man dort auch im Freien unterwegs war, hatte ich das Gefühl, dass die Luft steht. Ich dachte, mir dreht es den Kreislauf weg. Deshalb genehmigte ich mir auf der schattigen Terrasse eines Cafés einen Cappuchino-Shake, bevor ich mich auf die Weiterfahrt machte. Als ich dann gegen 13.30 Uhr weiter fuhr war ich froh, dass sich Commi nicht so sehr aufgeheizt hatte, denn er stand mit dem Hinterteil zur Sonne und seine getönten Scheiben boten einen guten Sonnenschutz.

Mein nächstes Ziel war das Red Hill Visitor Center, wo ich ein wenig herum stöberte. Mir war noch immer bissl komisch und ich machte mir ein kaltes Cola auf.  Oh oh, ob das mal gut geht? Erst der Shake und nun ein Cola…  - es ging gut 

Von der Hauptstraße bog ich auf den „Bajada Loop Drive“ ab. Gleich beim ersten Fotostopp stöpselte ich dann den Sicherheitsgurt wieder hinter mir ein, damit ich mich nicht ständig an- und abschnallen muss, denn das Gepiepse von Commi nervte, wenn man fährt und nicht angeschnallt ist.

Um 14 Uhr war ich am „Valley View Overlook Trail“. Dieser ist nicht sehr lang, unterwegs begegnet man interessant gewachsenen Saguaros.




Der Weg hat kaum Höhenunterschiede und ist absolut nicht anstrengend, aber bei über 100°F sollte man Wasser mitnehmen und das hatte ich nicht gemacht. Das war leichtsinnig und zurück am Auto musste ich mich erstmal auftanken.

Nun hatte ich mich doch noch dazu entschlossen, Old Tucson anzuschauen, aber als ich um 15.15 Uhr dort ankam, war schon alles verschlossen. Seltsam, es steht doch dran, bis 16 Uhr geöffnet. Und ich habe die richtige Zeit.
Vielleicht machen sie den Eingang ja schon eine Stunde vor der endgültigen Schließung dicht

Ok – Ausweichprogramm her, Notfallplan?

Dies war nicht schwer, denn es gab hier noch etwas, was ich gerne mal wieder sehen wollte: Die Mission San Xavier del Bac – „die weiße Taube der Wüste“.

Ich hatte noch in Erinnerung, dass diese irgendwo im Süden von Tucson ist. Fix einen Blick auf die Karte geworfen und siehe da, es war doch gar nicht so weit. Nur die Kimney Road nach Süden, dann auf den Ajo Hwy, ab auf die Mission Street und eine halbe Stunde später war ich schon da. (Weil ein Teil der Fassade noch immer eingerüstet sind, hier mal zwei nicht so typische Bilder der Mission.)



Und es sollte sich lohnen, denn als ich 1999 hier war, hatte die Mission ihre Pforte geschlossen. Heute war sie offen und man konnte den prachtvollen Innenraum mit den Altären sehen. Eine halbe Stunde lang schaute ich mich in der Mission und dem Museum um, dann machte ich mich auf den Rückweg.

Westlich der Mission ist ein Indian Friedhof, parallel dazu verläuft die Straße. Was mich befremdete war, dass an der Straße ein Schild war „Do not enter when floaded“ – d.h. über die Straße fließt doch wohl immer mal Wasser hinweg. Der Friedhof liegt in der gleichen Senke/Wash? Und was ist dann mit dem Inhalt der Gräber, wenn das große Wasser kommt???

Ich beschloss, mich nun so langsam auf den Heimweg zum Motel zu machen. Heute wurde nicht so spät wie gestern Feierabend gemacht, denn am nächsten Tag stand mir eine lange Fahrt bevor und ich wollte zeitig los.

Ich fuhr also zurück zum Park.


Am Anfang hat die Kimney Rd. viele Dips – das macht immer höllisch Spaß, da durchzuhopsen. Ich sah das Schild zum McCain Loop und bog ab. Die kurze Strecke bot wieder schöne Ansichten auf die Tucson Mountains, im Vordergrund die beeindruckenden Saguaros.

Ich drehte das Radio auf, der warme Wind wehte ins Auto und ich genoss den Anblick der herrlichen Landschaft. Ich hielt aber nicht mehr an. Das Fotografieren ließ ich bleiben, denn kein Bild kann wiedergeben, wie ich diese Momente erlebt und genossen haben.

Um 17.30 Uhr war ich im Motel, ich schrieb Volker fix ein E-Mail, dann ging ich der Einfachheit halber wieder rüber zum Denny’s. Von meinen Hähnchenteilen mit BBQ-Sauce, Onionrings, Knobi-Giabatta und Pommes schaffte ich vielleicht ein Viertel, dabei wollte ich die Pommes gar nicht und wollte sie abbestellen aber das ließ die Bedienung nicht zu.

Der restliche Abend war weg wie nix. Ich packte mein Zeugs schon mal so weit zusammen, wie es möglich war, dann duschen, Bericht tippen, Bilder überspielen und sichern usw. Als alles erledigt war, stellte ich mir wieder einen Stuhl nach draußen und schmökerte in meinem Krimi, der kurz vor der Entscheidung stand. Aber die Müdigkeit gewann und die endgültige Aufklärung wurde vertagt, denn ich knipste gegen 22.30 Uhr das Licht aus.


Gefahrene Meilen: 143[/center]

Links:
Mission San Xavier del Bac
Arizona-Sonora Desert Museum
Travelodge, Ina Rd

Gipsy

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 481

Wir scheinen uns für ähnliche Motive zu interessieren  :D


Hallo Silke,

Es wird langsam unheimlich. :staunend: Das war im April 2004:



Die Gehege im Arizona Sonora Desert Museum fand ich auch etwas klein und von den Katzen konnte ich mich auch kaum losreisen (ich hab sogar meinen Nick der schwarzen Katze meiner Tochter geklaut, die heißt auch Gipsy). Aber das Kolibri-Haus hat mir unheimlich gut gefallen.

Den Rincon Mountain District habe ich mir aufgehoben, schließlich brauche ich ja einen Grund, die Saguaros bald wieder zu besuchen. :wink:

Wieder ein schöner Tag so ganz nach meinem Geschmack. Und die Bilder könnten alle auch von mir stammen. :lol:
Bis später
Gipsy

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Hallo Silke,

das waren wieder ein paar tolle Tage an denen ich dich auf deiner Tour begleiten durfte.

Dem Old Tucson brauchst du nicht nachzutrauern, nachdem das Original vor ein paar Jahren abgebrannt ist, hat man wieder aufgebaut, und jetzt ist eine Seite fuer Filaufnamen und eine Seite fuer die Touris, obwohl es ganz nett gemacht ist, auch mit gun battles usw. im Saloon habe sie auch eine nette Show, aber wenn man, wie ich, das Original kennt ist es halt doch nicht so richtig.

Falls du nochmal in der Gegend bist und du ein Ausweichprogramm brauchst schau die mal das Barrio und das Presidio an, liegen gleich nebeneinander . Allerdings gefaellt mit San Xavier der Bac auch immer wieder, da kann ich nie widerstehen auch Fry Bread bei den Indianern zu holen. :wink:

Freue mich schon auf deine weitere Reise.   

Gruß

Palo

Schneewie

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.808
    • http://www.stenders-reisen.de/index.html
Silke, bei Deinen Fahrte in und um Tuscon, NP´s und Loops wird mir ganz schwindelig.  :kratz:

Wir sind im Mai nächsten Jahres auch in Tuscon und wollen East, West und das Museum sehen. Da muß ich doch mal schauen, wie wir das alles unter einen Hut bringen.

Hoffen, daß wir bei der Anreise vom Apache Trail noch Zeit haben, um vielleicht schon mal einen NP "mitzunehmen".

Bin mal gespannt, was ich noch alles an Infos bekomme, die ich in meine Tour einbauen kann.  :wink:
Gruß Gabriele

Westernlady

  • Gast
Falls du nochmal in der Gegend bist und du ein Ausweichprogramm brauchst schau die mal das Barrio und das Presidio an, liegen gleich nebeneinander .

Danke, schon notiert  :D

Wir sind im Mai nächsten Jahres auch in Tuscon und wollen East, West und das Museum sehen. Da muß ich doch mal schauen, wie wir das alles unter einen Hut bringen.

Ist schon an einem Tag machbar, zwar straffes Programm aber durchführbar.