So, weiter geht es mit noch einem Teil des Berichtes . In den nächsten Tagen werde ich aber wohl wenig Zeit haben, um weiterzuschreiben.
Dienstag, 05.06.2007Sowas, heute hätten wir doch um ein Haar verschlafen. Erst um halb sieben standen wir auf bzw. wurden von Olivers Wecker geweckt.
Keine Ahnung, warum meiner nicht ging.
Na toll, mein vom Mückenstick geplagtes Auge war heute auch noch geschwollen und irgendwie schien ich mich wohl erkältet zu haben, denn überall am Hals waren die ganzen Lympfknoten dick. Das fing ja heute echt gut an.
Und auch die Nachrichten im Weather Channel ließen nichts Gutes verheißen. Ein extemer Wettersturz drohte und in der Moab Area wurde Sturm und ein heftiger Temperaturabfall für morgen erwartet sowie für die Salt Lake Area sogar Schnee!!
Das war ja alles andere als erfreulich, zumal wir ja für die Moab Area auch ein paar nette Dinge geplant hatten.
Jetzt frühstückten wir noch fix, die Auswahl war hier außergewöhnlich gut und es gab hier auch die leckeren Waffeln zum Selbermachen, die ich zwischendurch ganz gerne mochte.
Dann verstauten wir das Gepäck im Wagen, packten noch Eis in die Kühltaschen und checkten dann aus.
Mittlerweile dauerte das Einladen vom Gepäck nur noch wenige Minuten, da wir ja auch schon eine gewisse Übung darin hatten.
Es war ein wundervoller Morgen mit strahlenden Sonnenschein, ich mochte von daher noch überhaupt nicht an einen Wetterumschwung glauben.
Jetzt sollte es erst einmal auf schnellsten Weg nach Moab gehen, darauf freuten wir uns beide schon total. Zumal wir uns dort auch einiges ansehen wollten.
Auf der 191 ging es nun immer weiter nach Norden und kaum, daß wir die Abajo Mountains hinter uns gelassen hatten, wurde die Landschaft auch schon typischer für die Moab Area.
Die ersten roten Sandstein Monolithen in der Ferne wurden sichtbar und nachdem wir eine Art Ebene mit Sagebrush und anderen flachen Sträuchern passiert hatten, tauchte vor uns der Church Rock auf. Dieser Monolith, der sich ungefähr auf der Höhe des Abzweiges zum Needles Districtes erhob, thronte nahezu hier in dieser Landschaft. Wir hielten erst einmal für ein Foto an, soviel Zeit musste einfach sein.
In ganz weiter Ferne konnte man schon die La Sal Mountains erahnen, die im Vergleich zum Vorjahr kaum mehr Schnee auf den Gipfeln hatten. Schade, denn gerade das sah ja so interessant aus und hatte immer einen tollen Hintergrund abgegeben.
Schon kurz nach dem Church Rock kam das, was wir am wenigsten gebrauchen konnten: eine Baustelle. Und zwar eine riesige Baustelle, die sich über etliche Meilen nach Norden zog. Hier wurde momentan der gesamte Highway 191 ausgebessert und verbreitert. Wir hatten total Glück und konnten an der Ampel direkt weiter durchfahren.
Wieviel Glück wir hatten und besonders die Zeit, die wir gerade einsparten, wurde uns deutlich, als wir die ewig lange Schlange auf der Gegenfahrbahn sahen, die sich bestimmt eine Meile lang zog.
Gut, daß wir den Needles Overlook dieses Mal ausgelassen hatten, denn der befand sich mitten im Baustellenbereich und da hätten wir bestimmt Stunden gestanden. So ging es zügig weiter und nach ein paar Meilen erreichten wir den Wilson Arch, der sich rechterhand direkt an der Straße befand. Hier wurde erst einmal wieder ein Fotostop eingelegt.
Dieser Arch aus Entrada Sandstone war nach dem Pionier Joe Wilson benannt worden, der hier in der Nähe eine Hütte hatte. Ich war ja immer fasziniert von den Hintergründen diverser Highlights und auch, wer immer hinter der Namensgebung steckte.
Wir gingen nun ein wenig den Slickrock bis zum Arch hinauf, der leider noch fast komplett im Schatten lag. Und für Bilder mit der Sonne unter dem Boden des Arches war es wiederum schon zu spät. Egal, es war ein netter Stop auf der Fahrt nach Moab.
Die letzten 25 Meilen vergingen dann auch ganz fix und ehe wir uns versahen, hatten wir auch schon Moab erreicht. Es war noch früh am Morgen, von daher brauchten wir gar nicht erst daran zu denken, unser Motel anzusteuern.
Einzig und alleine das Visitor Center an der Main Street suchten wir auf. Hier schaute ich ja immer gerne vorbei. Wir nutzten beide die Gelegenheit, mal wieder zu Hause anzurufen und fuhren dann eine halbe Stunde die Main Street entlang und raus aus der Stadt.
Aber auch hier am nördlichen Ende von Moab herrschte mal wieder eine Baustelle, doch wir kamen ganz fix weiter. Nicht so wie im letzten Jahr, wo der gesamte Innenstadtbereich eine einzige Baustelle war.
Nach einigen Meilen kamen wir auf der rechten Seite am Abzweig zum Arches NP vorbei, hier wollten wir in diesem Jahr nur den Delicate Arch Trail erlaufen. Jetzt aber fuhren wir noch ein Weilchen weiter, denn für heute morgen hatten wir uns den Dead Horse Point SP vorgenommen, den wir beide noch nicht kannten.
Der Abzweig der SR 313 kam wenige Meilen weiter nördlich und wir bogen auf diesen Scenic Backway ab. Direkt am Anfang der SR 313 kam auch wieder eine dieser netten Infotafeln, denen wir schon an einigen Stellen hier im Südwesten begegenet sind. Wir hielten aber dieses mal nicht an, sondern fuhren weiter.
Leider zog es sich wieder total zu, das war wirklich nicht zum Aushalten. Denn bei diesem bedeckten Himmel machte es überhaupt keinen Spaß, großartig zu fotografieren.
Denn irgendwie kamen die Motive dann nie so besonders rüber. Aber wir hofften natürlich noch auf Besserung des Wetters.
Nun ging es am North Fork des Seven Mile Canyon entlang und die Scenic Road schlängelte sich durch ein landschaftlich sehr reizvolles Gebiet aus roten Sandstein. Wir steuerten nun einen Viewpoint an, von dem man einen guten Blick auf die Merrimac und Monitor Buttes hatte. Diese beiden Buttes aus Entrada Sandstone erhoben sich auf einer Art Plateau und waren schon weithin sichtbar.
Wir merkten auch, daß wir uns nun in einer touristisch häufiger besuchten Gegend befanden, denn neben unserem Trailblazer befanden sich noch eingie Wohnmobile und normale PKWs auf dem kleinen Parkplatz. Das waren wir ja gar nicht mehr gewöhnt.
Nun ging es ein paar Meilen weiter nach Süden, bis dann der Abzweig zum Dead Horse Point SP kam. Wenn wir jetzt weiter geradeaus fahren würden, kämen wir zum Eingang des Canyonlands NP. Aber den hatten wir ja erst für morgen geplant.
Die Straße führte nun über einen flache und weitläufige Ebene, man konnte hier wirklich bis zum Horizont sehen.
Und witzigerweise hatten wir beide beim Anblick den gleichen Gedanken: jetzt fehlte hier nur noch eine Herde Bisons, irgendwie hatte das was von den Great Plains. Doch weder ein Büffel noch ein Rindvieh waren zu sehen, sondern nur hin und wieder ein Auto, daß uns entgegenkam.
Das saftig aussehende Cheat Grass wogte leicht im Wind und durch unsere halb geöffneten Fensterscheiben kam ein richtig würziger Duft hereingeweht. Wenn jetzt noch die Sonne geschienen hätte.
Dann hätte ich mich mitten in diese Graslandschaft gelegt und die Wolken beobachtet. Aber so war alles nur grau in grau und ich beließ es nur bei einem etwas später folgenden Fotostop am State Park Schild.
Am Rangerhäuschen hieß es erst einmal wieder, den Eintritt für den State Park zu entrichten, der sich hier auf 7$ belief. Hm, warum kostete es hier eigentlich 7$, wo wir doch bisher in allen anderen SP immer nur 6$ entrichtet hatten? Fragen über Fragen, die wir aber recht schnell zugunsten der tollen Landschaft vergaßen.
Je näher wir uns dem eigentlichen Dead Horse Point näherten, umso voller wurde es auch. Die diversen Viewpoints entlang der Straße waren wirklich gut besucht. Wir fuhren erst einmal zum großen Parkplatz am Ende der Straße und packten unsere Fotoausrüstung zusammen. Nun erwartete uns der Dead Horse Point Overlook mit dem wunderbaren Panoramablick über die Canyonlands Area.
Der Blick auf die engen Schluchten und den sich tief ins Tal eingegrabenen Colorado River war echt klasse. Man konnte von hier oben auch sehr gut die 4WD Trails unten im Tal erkennen. Allerdings war der Ausblick hier vom Viewpoint begrenzt.
Von daher ging es nun auf dem Rim entlang der als Neck bekannten Landzunge.
Immer wieder gab es klasse Blicke auf bizarre Felsformationen und während sich hier einzelne Nußkiefern und Wacholdersträucher in kunstvollen Verenkungen an die Berghänge klammerten und den widrigen Bedingungen hier strotzten.
Der Walk am Rim selbst führte über etliche Areale aus Slickrock, in denen sich auch ein paar ausgrocknete Pot Holes befanden. Das musste ja ein tolles Motiv abgeben,wenn die mal mit Wasser gefüllt waren. Und es gab hier einiges zu entdecken, sogar einige kleine Hoodoos gab es hier. Der Blick von hier oben war wirklich beeindruckend und immer wieder taten sich neue Schluchten mit Blick auf den Colorado vor uns auf.
Auf der anderen Seite des Rim Walks konnte man auf die Potash Road und die farbenfrohen Becken der Potash Fabrik schauen, die hier das als Pottasche bekannte Kaliumcarbonat abbauten.
Von Licht her war es nicht ganz so optimal, aber wenigstens gesehen haben wollten wir es.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Stop am Visitor Center, damit Oliver sich seinen Stempel abholen konnte. Ich stöberte noch ein wenig in der Bücherecke herum, was sich ja immer als großer Fehler herausstellte, da es viel zu viele interessante Lektüren gab, die mir gefallen würden. Aber heute blieb ich hartnäckig und stöberte nur so herum.
Kurz daraus machten wir uns dann auf dem Rückweg. Da wir ja beide immer wieder sehr entdeckungsfreudig sin, fuhren wir kurz darauf auf die
Mineral Bottom Road ab, die sich etwa 2,5 Meilen nach dem Abzweig zum Canyonlands NP auf der linken Seite vor uns auftat.
Interessant sah die ja aus und wir fuhren jetzt einfach mal ein paar Meilen ins Blaue los. Irgendwann wollte ich diese Road auch mal komplett fahren,aber dafür musste man dann doch etwas mehr Zeit investieren.
So begnügten wir uns mit den ersten 1-2 Meilen.
Wie eine mit dem Lineal gezogene gerade Linie aus rotem Staub und Lehm zog sich die breite Road bis zum Horizont, bis hier gab es auf diesem Teilstück keinerlei schwierige Passagen.
Nachdem uns das nicht so sinnvoll erschien, hier noch weiter zu fahren, um dann bei den richtig spanennden Teilstücken umdrehen zu müssen, entschieden wir uns eben zeitig zur Rückkehr.
Aber auf dem gleichen Weg wollten wir auch nicht zurück fahren. Auf dem Hinweg war uns schon der Wegweiser zu den Gemini Bridges aufgefallen und so entschieden wir, eben diesen Weg zurück zur 191 zu nehmen. Zumal die Gemini Bridges ja auch noch auf meiner Liste standen.
Der breite Trail ging nach der Mineral Bottom Road auf der rechten Seite ab und ließ sich wirklich vorzüglich fahren. Von hier könnte bei trockenen Bedingungen auch ein PKW zu den Gemini Bridges fahren. Besonders reizvoll war die Strecke hier noch nicht, es fehlte einfach noch das gewise Etwas.
Nach einer Weile hatten wir schon einen prima Blick auf die La Sal Mountains im Hintergrund und auch die Dirtroad schlängelte sich durch ein Gebiet, das immer wieder von kleinen Sandsteintürmchen durchzogen war und ein wenig wie eine Fiery Furnace im Mini Format aussah.
Dann kamen auch die ersten größeren Slickrockareale in Sicht und so langsam konnten wir erahnen, was für eine tolle Ecke sich hier vor uns auftat.
Die eigentlichen Gemini Bridges waren noch ein paar Hundert Meter entfernt und der Abzweig führte nun über den reinen Slickrock.
Irgendwann wurden die Felsstufen doch zu groß und wir parkten unseren Trailblazer lieber oberhalb davon, um zu den
Bridges zu gehen. Aber auch so hatten wir ein großzügiges Unterhaltungsprogramm.
Mehrere rote Rubicons waren von der 191 aus hierher gekommen und fuhren nun die große Felsstufe hinunter.
Trotz der großen Bodenfreiheit, die diese Jeeps hatten, wurde es manchmal ganz schön knapp und einige waren kurz davor, vorne aufzusetzen. Gut, daß wir unseren SUV oben stehen gelassen hatten.
Aber toll sah das trotzdem aus und irgendwie hatten wir uns vorgenommen, das genauso mal mit einem Rubicon zu machen.
Nun gingen wir zu den beiden Bridges, von denen man eigentlich nicht wirklich viel sah, da man von oben darüber lief. Aber der darunter verlaufende Bull Canyon war ein sehenswertes Motiv.
Das wäre auch wieder ein lohnenswertes Ziel für die Zukunft.
Nach der sehr einfachen Anfahrt von der SR 313 aus kam nun der wirklich tolle und spannende Teil der Gemini Bridges Road. Klar, von hier oben hinunter brauchte es nicht ganz soviel Konzentration wie von der 191 aus, aber auch hier mussten wir nach Felsplatten Ausschau halten und eben auf den Trail achten. Schon gleich nach den Bridges ging es so richtig schön los und wir fuhren über eine felsige Abschnitte.
Immer wieder lagen ziemlich spitze Steine auf dem Weg, denen man entweder geschickt ausweichen konnte oder die ich aus den Weg räumte.
Und teilweise sah der Trail von hier oben wesentlich steiler aus als er in Wirklichkeit war.
Aber sowohl Oliver als auch ich fanden die Strecke total toll und abwechslungsreich. Zwar kam man sich teilweise vor wie bei einem Shüttelshake, aber es konnte jedenfalls niemand behaupten, daß wir nicht die ganze Zeit freundlich zu allem genickt hätten.
Weiter ging es nun zum Little Canyon, der uns immer wieder mit einigen Steilpasagen, Felsplatten und auch sandigen Abschnitten überraschte. Als wir dann erneut eine Anhöhe erreicht hatten, konnten wir auf der linken Seite weiter unter im Canyon einen sehr witzigen Felsen in Form eines Vogels erkennen.
Das war der sogenannte Gooney Bird. Der sah wirklich witzig aus und wir legten einen erneuten Fotostop ein.
Anschließend ging es eine Weilchen auf einer gut ausgebauten Dirtroad weiter, die aber nun langsam, aber stetig an Höhe gewann und sich den Canyon hinaufschraubte.
Hier wurde die Straße ganz schön eng und auch sehr felsig. Nun war erst einmal ordentlich Konzentration angesagt, denn man konnte die Felsplatten leicht unterschätzen.
Wenn uns jetzt jemand entgegenkäme, dann würde das sicherlich ganz schön spaßig werden. Vor allem, wenn es ums Ausweichen ging. Der Blick von hier oben auf dem Plateau war klasse.
Ein ganzes Stück unter uns lief der Highway 191 entlang und in der Ferne konnte ich sogar die Courthouse Towers im Arches NP sehen. Das hätte sich so jedenfalls nicht erwartet.
Zurück auf dem Highway 191 erwischten wir am nördlichen Eingang nach Moab mal wieder die Baustelle. Und während wir auf der Höhe des Aarchway Inn an der Ampel warteten, hatte ich beinahe das Gefühl, dort auf dem Parkplatz den weißen Commander von Jörg zu sehen. Vielleicht waren sie ja wieder in ihr Lieblingshotel gegangen. Heute abend würden wir es ja erfahren, wenn wir die drei treffen würden.
Wir parkten schon mal vor dem Days Inn: Leider konnten wir noch nicht einchecken und so machten wir mal die Hauptstraße von Moab unsicher. Man, hier kam man sich ja vor wie in einer richtigen Großstadt. Es gab Ampeln, viel Verkehr und richtig viele Läden und Restaurants. Das hatten wir in den letzten Tagen ja gar nicht mehr gehabt.
Um kurz nach drei checkten wir dann ein und nachdem wir unser Gepäck auf dem Zimmer hatten, überlegten wir uns das weitere Programm für heute Nachmittag. Da es immer noch total bedeckt war, lohnte sich definitiv nicht der Ausflug in den Arches NP und zum Delicate Arch. Vielleicht hatten wir ja morgen mehr Glück.
Wir entschieden uns jedenfalls nun dafür, die Scenic Route 128 zu fahren und dann noch den Abstecher zur Onion Creek Road zu machen.
Die Onion Creek Road kannten wir ja beide noch nicht, von daher würde das eine tolle Tour werden.
Gegen 16 Uhr starteten wir und auch wenn es anfangs beinahe so aussah, als ob sich die Sonne durch die dichten Wolken kämpfen würde, es blieb weiterhin total bedeckt.
Erneut fuhren wir an der Wanderbaustelle am Ortsausgang vorbei und nach gut zwei Meilen kam auf der rechten Seite der Abzweig auf den Colorado Riverway. Nun ging es immer parallel zum Colorado River entlang, während sich zu beiden Seiten die Canyonwände erhoben.
Immer wieder gab es kleine Parkbuchten entlang der Route und unzählige idyllisch gelegene kleine Campgrounds direkt an den Ufern des Colorado. Hier gab es wirklich unzählige tolle Fotomotive.
Wir kamen auch am Parkplatz des Trailhead zum Negro Bill Canyon vorbei, aber dieser musste leider auf einen weiteren Besuch von mir warten. Heute schafften wir das jedenfalls nicht mehr und auch anhand des trüben und bedeckten Himmels würde das wenig Sinn machen.
Wir genossen trotz trüben Wetter die Fahrt auf der SR 128, hinter jeder Kurve änderte sich die Perpektive.
Vorbei am Abzweig ins Castle Valley ging es nun weiter geradeaus, vorbei am idyllisch gelegenen Castle Valley Inn. Hier wurde sogar Wein angebaut, wie wir überrascht feststellten. Am Professor Valley vorbei kam dann nahe des Milemarker 20 der Abzweig zur Onion Creek Road, unserem heutigen Ziel.
Diese wunderbare Dirtroad war sehr einfach zu fahren und natürlich in einem sehr guten Zustand. Das schönste waren sowieso die ganzen Wasserquerungen durch den Onion Creek.
Das machte wahnsinnig viel Spaß und nachdem wir anfangs noch sehr vorsichtig und zögerlich durchfuhren, wurden wir mit jeder weiteren Querung des Onion Creeks, der zum Großteil gerade mal die Reifen mit etwas Wasser benetzte, unternehmungslustiger.
Teilweise fuhren wir durch einen engen Canyon, dessen schroffe Wände fast bis an die Straße reichten. Die tiefroten oder rotbraunen Felsen wiesen unzählige Ecken und Kanten auf, teilweise wirkte das richtig bizarr. Dann wiederum änderte sich das Landschaftsbild wieder so sehr und steile Abhänge und farbenfrohe Felsen wechselten einander ab.
Hier kamen wir wirklich nicht aus dem Fotografieren heraus. Entweder erwartete uns hinter der nächsten Kurve eine erneute Wasserquerung, oder eben die Landschaft war so faszinierend, daß wir uns kaum daran sattsehen konnten.
Teilweise erinnerten mich die farbenfrohen Felsen ein wenig an die Cottonwood Canyon Road.
Wie oft wir den Onion Creek durchquerten, konnten wir gar nicht mit Gewissheit sagen. Auf jeden Fall wollten wir das auf dem Rückweg mal zählen.
Und dann änderte sich schlagartig wieder alles um uns herum. Das Rot verschwand und grauschwarze Felsen dominierten nun das Landschaftsbild, hin und wieder wurde sogar die Onion Creek Road von weißen Abschnitten durchzogen. Kurzzeitig fuhren wir wieder fast auf gleicher Höhe mit dem Onion Creek. Denn zwischenzeitlich hatte der sich tief ins Tal eingegraben , so daß beinahe eine Art Schlucht entstanden war.
Langsam aber stetig ging es in höhere Ebenen hinaus.
Zufällig hatte ich mein Garmin mal angeschaltet, sonst wäre uns das wieder kaum aufgefallen.Als wir dann die ganzen Steigungen erklommen hatten, eröffnete sich direkt vor uns ein großes und weitläufiges Tal. Das war wirklich ein klasse Anblick und die Ranch im Hintergrund passte so richtig in diese einzigartige Landschaft.
Sowas hätte ich hier oben jetzt gar nicht erwartet. Besonders die La Sal Mountains mit ihren nahezu schneefreien Gipfeln gaben ein tolles Panorama ab.
Wir fuhren noch bis kurz vor dem Abzweig zum Thompson Canyon, den wollten wir ja heute nicht mehr fahren. Irgendwann wäre das aber sicherlich mal eine tolle Tour.
So ging es dann auf dem gleichen Weg zurück und irgendwie schaute es auf dem Rückweg wieder komplett anders aus. Und dieses Mal zählten wir wirklich die ganzen Wasserquerungen, die wir jedes Mal schwungvoller nahmen.
Zum Glück hatte ich das Seitenfenster doch zugemacht, denn nun spritzte es kräftig nach allen Seiten und ich wäre sonst herrlich geduscht worden.
Und dann kam Wash Nummer 17. Wir fuhren so richtig schwungvoll hinein und hatten unseren Spaß daran. Na ja, unser 3 Gallonen Wasserkanister im Kofferraum teilte die Freude auch voll und ganz mit uns und hüpfte mal ganz schwungvoll an die Decke.
Man, das war wohl nicht so doll, denn jetzt ergossen sich die ganzen Wassermengen aus einem hübschen Riss in den Kofferraum.
Da war erst einmal Schadensbegrenzung angesagt.
Anschließend fuhren wir dann den Rest der Strecke und am Ende waren wir 23 Mal durch den Onion Creek gefahren, echt eine ganze Menge. Danach fuhren wir noch ein Stückchen weiter auf der SR 128 bis zum Abzweig zu den Fisher Towers. Diese einzigartigen und bizarr wirkenden Monolithen erhoben sich mehr als 300 Meter hoch und sahen wirklich gigantisch aus. Nur an ein vernünftiges Foto war heute leider nicht zu denken.
Schade eigentlich, aber wenigstens gesehen haben wollten wir die Monolithen, die man auch in einem wunderbaren Trail umwandern konnte.
Die Zufahrt zu den Fisher Towers war alles andere als angenehm, hartes Washboard wechselte sich immer wieder mit spitzsteinigen Passagen ab. Für uns als Sandpistenliebhaber war das natürlich nicht so toll.
Wir parkten am Trailhead und machten erst einmal ein paar Fotos von den Monolithen, dessen größter und imposantester der sogenannte Titan war. Die Towers selbst bestanden aus mehrenen Schichten von Sedimentgestein, oberhalb aus der dunkler erscheinenden Moenkopi Formation, was man bei genauer Betrachtung auch gut untescheiden konnte.
Die mittleren und unteren Schichten aus Sandstein wiesen einige knubbelige Formationen auf, das sah wirklich interessant aus.
Scheinbar waren das ganz alte Bereiche der Towers. Auch der Blick in die Andere Richtung zum Castle Valley lohnte sich von hier.
Definitiv war klar, hier wollten wir beide noch einmal bei schönem Wetter hin. Und dann auch den Hike unternehmen, für den die Zeit heute nicht mehr ausreichend war.
So fuhren wir dann gemütlich wieder zurück nach Moab, wo eine schöne Dusche auf uns wartete. Dann ging es los zum Parkplatz von McDonalds. Aber nein, hier wollten wir bestimmt nicht reingehen, sondern wir hatten dies als Treffpunkt mit Jörg vereinbart.
Pünktlich um halb acht kam der weiße Commander dann auch angefahren und wir entschieden uns, bei Zak's zum Pizza Buffet zu gehen. Das war sehr lecker.
Bei einem schönen Bierchen und genügend Auswahl an Pizzen hatten wir uns alle wieder viel zu erzählen und der Abend ging sehr schnell vorüber.
Später am Abend zurück im Motel gab es noch mal eine Runde TV mit den neusten Nachrichten.
Und das mit dem drohenden Wettersturz sah wirklich nicht gut aus. Es wurde sogar vor einem Sandsturm gewarnt.
Wir würden also morgen spontan entscheiden, was wir unternehmen würden. Auf jeden Fall wollten wir keine unnötigen Risiken eingehen.
Gegen Mitternacht gingen wir dann ins Bett, nachdem ich noch die neuesten Bilder auf den Laptop geladen hatte.
Gefahrene Meilen: 156
Unterkunft: Days Inn, $54
Esssen: Zak's Pizza Buffet $34
Greetz,
Yvonne