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Autor Thema: Die unglaubliche Anziehungskraft von unpaved Roads im wilden Westen Mai/Juni 16  (Gelesen 59139 mal)

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Saguaro

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Eine wunderschöne Strecke durch Colorado  :applaus:. Bei unpaved bin ich sowieso immer dabei  :groove:.

LG

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Gitania

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In eine sehr schöne Ecke nimmst du uns da mit.
Kenne ich auch noch nicht und ist ja auf jeden Fall einen Besuch wert.
lg
Gitania

mrh400

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  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Lohnt sich definitiv... alleine wegen Victor, dass seinen ursprünglichen Charme weitgehend beibhalten hat, im Gegensatz zu Cripple Creek.
Victor inkl. CCV-Mine-Tour ist ohnehin im Programm geblieben.

Sorry @ Culifrog für die Abschweifungen in Deinem Bericht  :oops:
Gruß
mrh400

Culifrog

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Weiter hoch führte wohl früher mal eine Strasse, die aber mit grossen Felsblöcken versperrt ist, so dass keiner weiterfahren kann.
Dann hat Euch die Sperrung doch schon getroffen: Link. Und hier noch etwas zu den Hintergründen: Link

Ich hatte das ursprünglich in meine Planung für den Herbst eingebaut und dann irgendwann festgestellt, daß jetzt gesperrt ist. Aber gut zu wissen, daß der von Euch angefahrene Punkt auch einen Abstecher wert ist.

Danke für die Links. Der "Umweg" über Victor und die Phantom Canyon Road war nicht geplant, deshalb hatte ich mich diesbezüglich auch nicht schlau gemacht. Umso positiver war dann die Überraschung über das, was wir sehen konnten. Dass es noch mehr gegeben hätte, wusste ich nicht und wurde deswegen auch nicht enttäuscht :-)

Ich vermute, Claus hat recht und wir parkierten dort, wo in seinem Plan "Vindicator Mine" steht. Dort gibt es auch einen Trail, den man laufen kann, wir aber bis auf ein paar Meter nicht gemacht haben.

Auf jeden Fall ist die gesamte Strecke inkl. dem vermeintlichen Overlook, Victor und der Phantom Canyon Road sehr zu empfehlen.

Liebe Grüsse
Gaby


Culifrog

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Eine wunderschöne Strecke durch Colorado  :applaus:. Bei unpaved bin ich sowieso immer dabei  :groove:.

LG

Ilona
Ich kann nichts machen, uns ziehen Dirt, Gravel und andere unpaved Roads magisch an :-D Halt immer nur im Rahmen dessen, was mit einem normalen Miet-SUV und ohne Offroad-Erfahrung möglich ist.

In eine sehr schöne Ecke nimmst du uns da mit.
Kenne ich auch noch nicht und ist ja auf jeden Fall einen Besuch wert.
lg
Gitania
Ja, es ist wirklich eine sehenswerte Strecke, musst Du unbedingt mal hin :-)

Liebe Grüsse
Gaby

Culifrog

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Tag 4  – Alamosa – Santa Fe (So 15.05.2016)

«Bloss weg von hier» ist die Devise, als wir so früh am Morgen wach sind, dass wir noch keine Chance auf ein Frühstück haben. Ein paar Meilen später steht links ein Güterzug mit fünf Lokomotiven und 132 Wagen – ich habe sie gezählt. Danach kommen weitere Güterwagen, allerdings immer mal wieder vom Zug getrennt. Insgesamt fahren wir sieben Meilen an Wagen vorbei, bis wir Antonito erreichen.

Cumbres & Toltec Scenic Railroad: Antonito Depot (CO)

Die «Cumbres & Toltec Scenic Railroad» ist eine Schmalspur-Museumseisenbahn in den Rocky Mountains und gehörte zum Schmalspurnetz der stillgelegten «Denver and Rio Grande Western Railroad». Das kurze Teilstück mit einer Länge von 103 km nach Antonito konnte durch Eisenbahnfreunde vor dem Rückbau bewahrt werden.

Das als eine Art Freilichtmuseum gestaltete Depot von Antonito gibt eine nette Fotolocation ab. Die historischen Züge erinnern an Westernfilme, aber der Zustand der alten Lokomotiven und Wagen lässt die Vermutung zu, dass die Attraktion bald mal Geschichte sein könnte. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass der dazugehörige Giftshop zum Verkauf steht.

Zug in Antonito


Minilokomotive in Antonito


WC-Anlage in Antonito

Weiter geht’s. Fast hätten wir den Staatsübertritt nach New Mexico verpasst. Nur eine Vollbremsung ermöglicht es mir, ein Foto des Schildes für meine Staatensammlung, die ich ich für diese Reise anlegen will, zu knipsen. Allerdings hat sich da New Mexico im Gegensatz zu Colorado nicht besonders viel einfallen lassen. Ich bin gespannt, welche Schilder uns auf unserem Trip noch begegnen werden.

Grenzübertritt von Colorado nach New Mexico


Earthship Biotecture

Rio Grande Gorge Bridge (NM)

Der Rio Grande Gorge ist eine durch den Rio Grande in den Basalt des Taos Plateaus geschnittene 125 km lange und bis zu 300 Meter tiefe Schlucht. Über diese Schlucht führt die Rio Grande Gorge Bridge, die auch als «The Gorge Bridge» oder «The High Bridge» bekannt ist. Es handelt sich um eine Stahlbogenbrücke, die 16 km nordwestlich von Taos liegt. Mit 172 Metern ist es die siebthöchste Brücke in den USA und die 82. höchste der Welt.


Die Rio Grande Gorge Bridge hält eine besondere Attraktion für uns parat: Eine kleine Herde Mountain Bighorn Sheeps gibt uns die Ehre. Sie lassen sich von uns nicht beirren und wir geben ihnen im Gegenzug keinen Anlass zur Sorge, indem wir genügend Abstand halten.

Bus auf dem Parkplatz vor der Rio Grande Gorge Bridge


Mountain Bighorn Sheeps bei der Rio Grande Gorge Bridge


Bighorn Sheeps betrachten Rio Grande Gorge Bridge

Als Brückenjunkie lasse ich es mir nicht nehmen, über das Bauwerk zu spazieren. Immer wieder fallen mir die Sorgentelefone auf, die wohl verzweifelte Menschen vom Suizid abhalten sollen. Mir ist diese Massnahme lieber, als eine überhohe Abzäunung, denn so hat man den freien Blick auf die imposante, tiefe Schlucht und den Rio Grande.

Taos (NM)

Die kleine Stadt Taos zählte im Jahr 2010 gut 5'700 Einwohner. Sie liegt auf einer Höhe von 2'124 Metern am Fuss der Sangre de Cristo Mountains im Tal des Rio Grande. In der Nähe befindet sich mit Taos Pueblo die älteste ununterbrochen bewohnte Siedlung des amerikanischen Kontinents. Die Nachfahren, die Taos Indianer, leben bis heute in den beiden bis zu 800 Jahre alten Pueblos, mehrstöckigen Gebäuden in Terrassen-Bauweise aus Adobe-Lehmziegeln.

Schliesslich erreichen wir mit knurrendem Magen die hübsche Touristenstadt Taos. Im Café «Elevation» wird diesem Übel mit einem herrlichen mexikanischen Kaffee und einem leckeren Frühstücksburrito ein Ende bereitet. Das Café ist nicht besonders gross, aber äusserst charmant.

Zu Verkaufen in Taos

Frisch gestärkt sind wir bereit für neue Schandtaten, also fahren wir ein Stück in die Richtung, aus der wir gekommen sind, um die «Enchanted Circle Scenic Byway» zu fahren.

Kurz nach dem beschaulichen Touristendorf «Red River» fängt es an, wie aus Kübeln zu regnen. Für einen Moment sieht es aus, als ob die Welt unterginge. Kurze Zeit darauf ist der Spuk vorbei und wir können wieder die Sonne durch die Wolken scheinen sehen. An einem Scenic View Point erblicken wir ein fettes Streifenhörnchen. Auf Reiners Zurufen kommt es her und macht Männchen. Ich vermute nun den Grund für seinen kugelrunden Bauch zu kennen. Weil die Strasse so schön war, nehmen wir mit der «High Road of Taos» gleich die nächste Scenic Byway in Angriff.

Bettelndes Streifenhörnchen

Nachdem wir die Kirche in Las Trampas besichtigt haben, machen wir einen Abstecher zum Santa Cruz Lake. Die 5$ Eintritt lohnen sich für uns nicht besonders, da es ausser Angeln kaum eine Möglichkeit zum Verweilen gibt. Ich glaube, die richten diesen Ausflugsort gerade für den Tourismus her, aber sind noch nicht ganz bereit für Camper, Ausflügler und Badegäste.

San Jose de Gracia Mission Church in Trampas


Gebäude in Truchas


Santa Cruz Lake

Auf der anderen Seite des Sees und einige Meter weiter oben befindet sich der Santa Cruz Lake Overlook und dieser ist spektakulär. Wir geniessen den Blick auf das Wasser und die umliegenden Berge, dann nehmen wir den Rest der heutigen Etappe in Angriff.

Santa Cruz Lake Overlook

Santa Fe (NM)

Kaum einer kennt den vollständigen Namen der ältesten Hauptstadt der USA: «La Villa Real de la Santa Fé de San Francisco de Asis» (Königliche Stadt des heiligen Glaubens des heiligen Franz von Assisi). Die knapp 70'000 Einwohner zählende Stadt liegt nahe der Sangre de Cristo Range mit ihren über 3'000 Metern aufragenden Bergen. Der Spitzname «The City Different» ist Programm. Jeder Neubau muss im traditionellen Pueblo-Baustil (Adobe-Bauweise) errichtet werden, dadurch ergibt sich ein einzigartiges Stadtbild.

Wir checken im «Santa Fe Sage Inn» ein und sind mit unserer Wahl ganz zufrieden. Nach dem Reinfall in Alamosa kann es bloss aufwärtsgehen. Die Anlage ist überraschend gross und verfügt neben einer netten Lobby auch über eine Bar, in der man gut essen kann, einen Minipool und eine Guest Laundry. Kaum sind wir im Zimmer, öffnen sich die Schleusen und es regnet Bindfäden. Für uns ist Feierabend und wir freuen uns auf einen entspannten, meilenarmen Tag morgen.

Saguaro

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Die Klos sind ja toll :lolsign:.

Überhaupt habt ihr wunderbare Bilder von unterwegs gemacht  :daumen:.

LG

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Tinkerbell88

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Sehr schöne Reise bislang, toll geschrieben, tolle Fotos :herz: Freue mich auf mehr!
Südwest-Tour '13
New York City + Washington DC '14
Südwest-Tour '15
Wild-West-Tour '16
New York City '18
Südwest-Tour '18
Nordamerikas Westen '23

Hape1962

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An einem Scenic View Point erblicken wir ein fettes Streifenhörnchen.

Bettelndes Streifenhörnchen



So hab ich mich nach der Woche in Maine auch gefühlt  :shock: :D
April/Mai 2012 - Southwest
September 2012 - Southwest
Juni 2016 - Eastcoast
September 2016 - Southwest

Rosa02

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Schön und informativ geschrieben, da kommen Erinnerungen an letzten Sommer hoch :D
Schade, dass der AE Overlook geschlossen ist, das war wirklich beeindruckend, von da oben in die Mine zu schauen.
Red River muß wohl ein Regenloch sein, auch als wir da durchgefahren sind, hats geschüttet :shock:

Weiter so,
Gruß,
Rosa

semihollow

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Find ich auch, schöner Bericht. Die Route ist bisher eher unsere 2010er in der richtigen Richtung als die 2016er in der falschen, aber das wird sich ändern.
Rio Grande Gorge: die Sorgentelefone hab ich übersehen, vielleicht hätte ich mit denen über meine auf dieser Brücke recht heftige Höhenangst reden können (windig war auch noch).
Fotos: schön, aber ein bisschen weniger Kontrastaufsteilung würde es teilweise auch tun, IMHO.
Gruß
semihollow
--

Culifrog

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Die Klos sind ja toll :lolsign:.

Überhaupt habt ihr wunderbare Bilder von unterwegs gemacht  :daumen:.

LG

Ilona

Sehr schöne Reise bislang, toll geschrieben, tolle Fotos :herz: Freue mich auf mehr!

Schön und informativ geschrieben, da kommen Erinnerungen an letzten Sommer hoch :D
Schade, dass der AE Overlook geschlossen ist, das war wirklich beeindruckend, von da oben in die Mine zu schauen.
Red River muß wohl ein Regenloch sein, auch als wir da durchgefahren sind, hats geschüttet :shock:

Weiter so,
Gruß,
Rosa

Danke sehr, freut mich, wenn es Euch gefällt :-)

Liebe Grüsse
Gaby


Culifrog

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Find ich auch, schöner Bericht. Die Route ist bisher eher unsere 2010er in der richtigen Richtung als die 2016er in der falschen, aber das wird sich ändern.
Rio Grande Gorge: die Sorgentelefone hab ich übersehen, vielleicht hätte ich mit denen über meine auf dieser Brücke recht heftige Höhenangst reden können (windig war auch noch).
Fotos: schön, aber ein bisschen weniger Kontrastaufsteilung würde es teilweise auch tun, IMHO.

Ich vermute, ab Mitte der Tour entspricht sie Eurer Reise von 2016.

Hast Du denn trotz dieses massiven Geländers Höhenangst? Ich liebe es, in die Tiefe zu schauen. Bloss wenn kein Geländer oder eine Wand vorhanden ist, wo ich mich wenigstens ein bisschen festhalten kann, fühle ich mich nicht wohl.

Ich vestehe Deine Bemerkung bezüglich "Kontrastaufsteilung" (was für ein Wort :-D), aber ich werde meinem Stil treu bleiben. Ich hoffe, Du bleibst trotzdem dabei  :rollen:

Liebe Grüsse
Gaby