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Autor Thema: Drei-in-Eins-Tour: Winterescape mit Karibik und zwei US-Metropolen im Mai 2012  (Gelesen 26713 mal)

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Flicka

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Bin jetzt auch wieder mit an Bord und freue mich über den wieder sehr abwechslungsreichen Tag.

Aber sag mal, wie "voll" ist es denn in Puerto Rico eigentlich? Wenn ich mir so die Bilder anschaue, kann ich mir gar keine sechsspurigen Straßen und "heavy delays" vorstellen. Ich hätte intuitiv an einsame gewundene Küstenstraßen gedacht.

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Wenn man den Großraum San Juan verlassen hat, dann wird es bald sehr, sehr ruhig. Im Nord-Westen ist noch ein Ballungsraum, in dem es voll ist und man nur schwer vorwärts kommt, aber ansonsten war es wirklich überall sehr leer. An den Stränden hätte man überall noch locker ein Plätzchen gefunden. Wenn du dir den richtigen Strand aussuchst, dann bist du auch ganz allein, wenn du das willst.

EDIT: Ich werde wohl senil und neige zum Schönfärben. Warte noch zwei Tage ab und ich bringe dich auf eine Partyinsel, auf der dir Hören und Sehen vergeht und du das Meer vor lauter Leuten nicht mehr siehst! :D

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Hier speziell für Paula noch das vesprochene Müllfoto. Das war dort, wo die Hunde waren. Allgegenwärtige Müllberge, wie du sie auf Sri Lanka kennengelernt hast, sind mir aber nicht aufgefallen.


Inspired

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DI, 8.5.2012 (Süden von Puerto Rico)

Schweren Herzens checkte ich schon früh aus dem tollen Hotel aus, löste mein Auto aus und fuhr ein ganzes Stück nach Süden, natürlich nicht, ohne erst einmal wieder im Stau zu stehen.

Die Ruta Panoramica wollte ich erreichen, eine ausgeschilderte Panoramastraße, die von Ost nach West einmal quer durch das gesamte Land führte. Ich wollte sozusagen das Mittelstück befahren. Ob mir das gelungen ist, bin ich mir nicht ganz sicher. Auch falls die eine oder andere Straße nicht Teil der Ruta Panoramica war, war es idyllisch genug um einen vollwertigen Ersatz zu bieten. Es gab einige Aussichtspunkte, teilweise sehr schmale Stücke unter Baumdächern, teilweise schlängelte die Straße sich Berge hoch und runter. Zu den Hunden auf den Straßen gesellten sich nun Hühner und teilweise merkwürdige Gefährte, uralte Autos waren hier unterwegs, manche fast schrottreif, manche liebevoll aufgebaut und gepflegt.





Schulbusse wie in den USA:



Ich habe hier nicht sehr viel fotografiert. Teilweise war das Anhalten nicht möglich und bei den etwas diesigen Sichtverhältnissen in den Bergen wäre auf Fotos nicht viel Ausblick übrig geblieben. Und außerdem habt ihr schon einige Dschungelbilder gesehen, daher zur Abwechslung mal Blumen:





Hier benötigte ich weniger Zeit als gedacht, sodass ich mittags in Ponce ankam, einer kolonialen Stadt an der Südküste mit etwas marodem Charme, eben nicht so aufgeputzt wie San Juan. Leider oder in dem Fall zum Glück bezogen die Sehenswürdigkeiten sich auf wenige Straßenzüge, denn für eine Stadtbesichtigung hatte ich wirklich nicht die günstigste Zeit ausgesucht. Die Sonne stand nahezu im Zenit und brannte mir unbarmherzig auf den Schädel, kein Lüftchen bewegte sich. Wäre ich eine Comicfigur, hätte man beobachten können, wie ich einmal von oben nach unten durchglühte und dann in ein Häufchen Asche zerfiel, aus dem noch ein kleiner Rauchschwaden hochstieg.





Die Feuerwehr:





Ich nehme mal an, die vielen Löwen hier in der Stadt Ponce haben hier ihre Daseinsberechtigung in Erinnerung an den spanischen Entdecker Ponce de Leon:



Shopping? Kunstblumen gibt´s an jeder Ecke!



Und Jeans werden mit dem Hinterteil zum Betrachter ausgestellt. Da weiß man doch gleich, was hier wichtig ist und denkt an Jennifer Lopez "the butt":



So schleppte ich mich von Schatten zu Schatten, immer in guter Gesellschaft anderer, die ebenfalls den Schatten suchten.




Ich landete schließlich in einer - sagen wir mal schlichten - Kneipe, in der ich die Wahl hatte zwischen Meatballs und Chicken für jeweils 6 USD. Die Englischkenntnisse der Bedienung hier beschränkten sich auf "eight con sesenta y tres" und "thank you". Übrigens war es für einen der anderen Anwesenden hier kein Problem mal eben zwei Bier zu zischen. Hilfe, ich wäre umgefallen!



Die Navi kannte die Adresse des Hotels nicht. Gut, dass im Reiseführer das Hotel erwähnt und auf einer groben Karte eingezeichnet war, und gut, dass ich noch eine ziemlich genaue Straßenkarte dabei hatte. Fast zufällig landete ich aber ohnehin schon auf der richtigen Straße, und der Rest des Nachmittags in dem offensichtlich bei weitem nicht ausgebuchten einsam an der Südküste liegenden Hotels Copamarina Beach Resort gehörte einem Gazebo am Strand mit Blick auf Palmen.

Erst ging es an diesem schönen Küstenstreifen entlang:



Der Blick von meiner Terrasse:



Der Strand hier - hier war es wirklich so leer!





Und weil ich den Hals nicht voll genug bekommen kann, musste es heute noch ein Ausflug in die Bioluminiscent Bay sein. Davon gibt es auf der ganzen Welt nur sehr wenige, ich meine etwas von fünf gelesen zu haben, drei davon gehören zu Puerto Rico. So fuhr ich nach La Parguera und buchte eine Tour im Glasbodenboot. Und hier bekam ich dann mal einen grundsätzlichen Eindruck von puertoricanischer Lässigkeit und Lebensfreude. Um 19.30 Uhr sollte es losgehen, genug Zeit vorher noch etwas zu essen in einem der vielen Lokale am Anleger. Gegen 19.45 betrat jemand das Boot, Telefon in der einen Hand, Besen in der anderen und schaltete erst einmal das Radio an, das fortan über Lautsprecher durch die Nacht plärrte und machte erst einmal Großreinigung oder zumindest wedelte er einige Minuten hier und dort mit dem Besen herum.

Dann ging es nach dem Boarding der bereits anwesenden fünf Fahrgäste gegen 20 Uhr fast schon los, aber nur fast, denn um 20.15 Uhr betraten fast zeitgleich der unschwer zu erkennende Kapitän und eine US Jugendgruppe oder so das Boot, und so ging es fast pünktlich los, mit lautem Geknatter und vom Radio beschallt zur Bay.

Immerhin wurden dort Motor und das Radio ausgeschaltet, ein bisschen was erklärt und vorgeführt. So konnte man seine Hand in einen herausgeschöpften Eimer mit Wasser stecken und sehen, wie es im Wasser von der Bewegung zu glimmen begann. Ein Mitarbeiter sprang vom Dach des Schiffes in die Bay und wirkte wie von unten angestrahlt, ein anderer Mitarbeiter übergoss sich mit mehreren Eimern Wasser und strahlte unwirklich. Viel erklärt wurde dazu leider nicht. Aber da die Mitarbeiter sich in der Bay durchaus Mühe gegeben hatten und die laute Musik hier, wie ich inzwischen herausfand, wohl zum Standard gehörte, gibt es hierfür noch eine Vier minus.

Deutlich passender und stimmungsvoller wäre bestimmt die alternativ angebotene Kajaktour gewesen, aber so etwas traute ich mich nicht, nicht einmal in Begleitung. Puuuhhh, mitten in der Nacht im dunklen Wasser herumpaddeln - nix für mich!

Fotos gibt es nur vom Anleger. Mit Blitz hätte man von dem leuchtenden Wasser nichts gesehen und ohne Blitz war das Bild nichts als einfach nur schwarz. Also: Hinfahren und selbst gucken, vielleicht jedoch wirklich lieber mit dem Kajak.



paula2

  • Paula
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Wahnsinn was es alles gibt: biolumineszierendes Wasser, davon hab ich noch nie was gehort. sind das Algen die da leuchten? stell ich mir echt ein bisschen gespenstig vor.

Die Bilder vom Strand sehen super aus! Und offensichtlich sauber. Dass irgendwo mal Müll rumliegt oder öffentliche Strände nicht so sauber sindvwievHotelstrände gibt es ja überall.

Wie ist das eigentlich mit Malaria, gibt es das in
Puerto Rico?

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Nein, keine Malaria, aber das auch nicht viel angenehmere Dengue-Fieber.

Hier im Süden hatte meine Mückenstichversorgung ihr Maximum erreicht. Das gab tolle Quaddeln und einige Narben, die man teilweise jetzt noch sieht. Mit OFF und einem Mittel gegen Jucken mit etwas Kortison war das aber dann innerhalb von drei Tagen ganz gut beherrschbar.

Hier mal ein Link zu der Bay, in der ich war. Das Foto ist aber eindeutig nicht realistisch.

Bioluminiscent Bay


Heller und eindrucksvoller soll die Bay in Fajardo sein (aber auch sehr teuer, ich habe nur 6 oder 7 USD gezahlt). Noch besser soll die Bay auf Vieques sein, eine der Nebeninseln. Das ist aber natürlich nur machbar, wenn man sich dort dann auch über Nacht aufhält, wobei ein paar Tage auf Vieques oder auf der noch kleineren Insel Culebra wohl sehr schön sein sollen.

Zati

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Hallo Birgit,

was für eine schöne Fahrt. Ponce hätte uns auch interessiert, aber die Zeit ..... Das Hotel ist einfach nur traumhaft und dann noch die Bucht mit biolumineszierendem Wasser, davon hatte ich noch nie gehört.
Jetzt bin ich gespannt, was Du in dieser tollen Gegend so alles erlebt hast.

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


motorradsilke

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Schöne Bilder, die Lust auf einen Besuch machen.
Wie ist denn eigentlich so das Preisniveau auf Puerto Rico?

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@ Efty: Ich fand es auch total spannend, von innen leuchtendes Wasser!

@ Silke: Insgesamt wie in den USA, aber die Hotels waren sehr teuer, wobei ich aber auch teure Hotels gebucht hatte. Da musst du mal recherchieren, es geht auch eine Ecke günstiger. Auch das Auto war deutlich teurer als ein Mietwagen in den USA.

EDIT: Benzin war, glaube ich, ähnlich wie in den USA mit etwa 1 USD pro Liter (ja, hier kommen wieder Liter und Kilometer in´s Spiel ;) ). Essengehen war ähnlich teuer oder günstig wie in den USA.

Anti

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Total verstrahlt...  :lol: Was es nicht alles gibt!

Saguaro

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Und Jeans werden mit dem Hinterteil zum Betrachter ausgestellt. Da weiß man doch gleich, was hier wichtig ist und denkt an Jennifer Lopez "the butt":


Wie sollte man auch sonst die Verzierungen auf den Taschen unterscheiden können  :zwinker: :grins:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Mr.Scarface

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Kommt in Puerto Rico eigentlich dieses klassische Karibikfeeling auf? Gerade von den Bildern her könnte man ohne Hintergrundwissen über deren Herkunft doch auf gut denken, du warst in Spanien oder Portugal.

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Gute Frage, was ist klassisches Karibikfeeling? Ich muss ehrlich sagen, dass ich da wohl keine allzu konkrete Vorstellung von habe: Sonne, klares blaues Wasser. weißer Sand und hübsche Mädels? Mit einem Cocktail in der Hand in der Hängematte liegen? Aus Kneipen schallende Salsa-Klänge?

Falls es das ist, das kannst du noch und nöcher haben :D

Warte noch mal ab bis morgen, ob Feelings aufkommen :D

EDIT: Spanien und Portugal finde ich übrigens totaaaaaaaal toll!

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MI, 9.5.2012 (Süden von Puerto Rico)

Zunächst teilte ich mir mein Frühstück:



Nun musste ich noch ein bisschen warten auf meinen Inseltransfer. So lange kann ich euch noch mit ein paar Bildern vom Hotelstrand beschäftigen. Und wehe, hier sagt noch mal jemand, es kommt hier kein Karibikfeeling auf ;)





Um 10 Uhr sollte es losgehen nach Guilligan's Island. Das ist ein Inselchen mit Mangroven, bei dem man schnorcheln kann. Praktischerweise kann man hier direkt am Hotel in das Shuttleboot steigen und ist in 5 Minuten da. Mit mir im Boot ein amerikanisches Pärchen auf Hochzeitsreise. Fein, das sollte also so richtig nett und geruhsam werden, da der "Kapitän" auch meinte, dass heute nicht sehr viel los sei.

Angekommen auf der Insel zog das Pärchen nach rechts ab und ich nach links. Idyllisch! Keiner da außer einem Aufpasser - herrlich!



Denkste! Zwar waren wir die ersten auf der Insel, sollten jedoch bald Gesellschaft bekommen. Schon fielen sie ein: Horden von Jugendlichen und einige Großfamilien.

Die Jugendlichen machten Party, standen oder lagen im Wasser mit dem Drink in der Hand, und schleppten neben Kühlboxen voll Eis und Getränken eine imposant aussehende Musikanlage bei laufendem Betrieb durch das Wasser auf das gegenüber liegende Inselchen (das gründe Dings, das aussieht wie eine Kühlbox machte einen Mordslärm), während die Familien erst einmal noch größere Kühlboxen, Kochtöpfe und Stühle um die Grillplätze drapierten und Mutti erst einmal begann Zwiebeln zu schälen. Aber hey, ich wollte Puerto Rico kennenlernen und so langsam schwante mir, dass das eben kein verträumtes Inselchen ist.





Ließ man das erst einmal hinter sich, war es schon cool zwischen den Mangroven zu schwimmen, denen war ich bisher noch nie so nahe gekommen, total schön! Es gab auch einiges an Fischen zu sehen, allerdings leider nicht die in einem Reiseführer erwähnten Clownfische. Das Wasser übrigens warm wie Badewanne, was den einen oder anderen aber nicht davon abhielt, es "pretty cold" zu finden.



Nach drei Stunden nahm ich das Boot zurück und setzte mich nach einer Dusche in mein Auto um zum Cabo rojo zu fahren. Das hatte sich echt gelohnt: Tolle Klippen um eine traumhafte Bucht mit kitschig türkisem Wasser, oben auf der Klippe ein Lighthouse - und wenn man um das Lighthouse herumging, gab es nach allen Seiten tolle Ausblicke.

Hier erst einmal der Blick über Salinen zum Lighthouse.



Auf der Suche nach dem karibischen Traumstrand? Ich glaube, hier habe ich ihn gefunden!











Hier im Süden war das Klima übrigens deutlich trockener, wie ich nicht nur an dem nahezu ausbleibenden Regen merkte, sondern auch an den Kakteen, die hier ab und zu zu finden sind.



Mein abschließender Abstecher in den Dry Forest nahezu direkt hinter dem Hotel endete allerdings vorzeitig, da mir unterwegs vom Fahrer eines entgegenkommenden Autos erklärt wurde, dass der Park nun closed sei und er nun auch das Maingate schließen würde. Hä? Es war doch gerade mal fünf Uhr und von Öffnungszeiten stand da nichts. Aber na gut, vielleicht hatte ja auch der Herr oder seine Frau Geburtstag, da wollte ich nun nicht diskutieren. Brav drehte ich also und war auch gar nicht so böse, den Tag nun erst mit einer Fuhre Wäsche in der Laundry des Hotels und dann mit Cocktails und diesem Reisebericht ausklingen zu lassen in der Hotelbar.

Flicka

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Hm, ich merke an den Fragen der anderen Mitreisenden, dass nicht nur in meinem Kopf Puerto Rico spätestens seit dem Bericht vom gestrigen Tag als potentielles Reiseziel herumspukt.  :D

Sehr schöner Bericht, und Karibikfeeling ist bei mir definitiv aufgekommen. Schade, dass ich gerade keinen Coco Loco zur Hand habe.  :urlaub: