Schön, dass ihr alle mitfahrt
Es geht weiter!
Tag 2, 5. SeptemberDie erste Nacht auf unserer Reise verlief ziemlich unruhig. Immer wieder wachten wir auf und konnten nicht wieder einschlafen. Ich habe im Flugzeug kein Auge zugekriegt und sollte eigentlich todmüde sein - dem war leider nicht so...Gegen 6 Uhr standen wir endgültig auf, machten uns fertig und checkten aus. Heute sollte unsere Tour direkt starten, Los Angeles sparten wir uns für das Ende unserer Reise auf.
Unsere erste Etappe war der Joshua Tree National Park, auf dem Weg dorthin steuerten wir aber zunächst einen Walmart an, um uns mit der ersten Verpflegung einzudecken. Das Autofahren klappte heute spontan doch recht gut und mit Hilfe der Navigon-App auf dem Iphone und meiner kompetenten Hilfe auf dem Beifahrersitz
fanden wir uns im morgendlichen Verkehr in L.A. erstaunlich gut zurecht. Leider zeigte das Tageslicht, was uns bei der Ankunft in der trüben Innenbeleuchtung des Wagens entgangen war: Unser Mietwagen war ganz schön verdreckt. Klebrige Cola- und Milchshake-Reste (wir hofften jedenfalls es wäre Milchshake
) überall und Krümel ohne Ende. Da wurde bei Alamo aber schlechte Arbeit geleistet. Aber was solls, das ließ sich schnell beheben und so folgte unser erster Walmartbesuch in den USA. Ich liebe Supermärkte in anderen Ländern und könnte dort stundenlang durch die Regale streifen. Einen Walmart habe ich bereits in Deutschland besucht, als es die Kette noch bei uns gab und so freute ich mich auf unseren ersten Einkauf. Leider war der Walmart in Norwalk, L.A. eher bescheiden in Sachen Sortiment und Auswahl, da sollten wir im Laufe der Reise noch weit bessere erleben. Trotzdem waren wir am Ende um eine Kühlbox samt Eis, Getränke, Donuts und einige obligatorische Süßigkeiten, auf die ich mich schon vorab wie ein Kind gefreut habe, reicher und erlebten zum ersten Mal die Freundlichkeit und den Service amerikanischer Kassierer.
Nebenbei bekamen wir auch eine Mitarbeiterschulung/Feedbackrunde/Gehirnwäsche mit. Ein Vorgesetzter erzählte etwas vor einem großen Kreis Mitarbeiter, der lauthals dazu gröhlte und klatschte. Sehr interessant
Nach einem kurzen Frühstück im nebenliegenden Subway ging es schließlich endlich los in Richtung Joshua Tree NP. Erst jetzt realisierten wir so langsam, dass wir wirklich in den USA waren und genossen die erste richtige Fahrt und die vorbeiziehenden Landschaften. Herrlich!
Nach ca. zweieinhalb Stunden erreichten wir den Nationalpark. Bereits auf dem Weg dorthin säumten die ersten Joshua Trees die Straße. Im Visitor Center besorgten wir uns zunächst den Annual Pass und kamen außerhalb des Autos schon ganz schön ins Schwitzen. Obwohl noch ziemlich früh, war es bereits sehr heiß und drückend.
Da wir gerne wandern, hatten wir uns im Vorfeld schon über mögliche Wanderungen in den Parks informiert und einige für uns interessante herausgeschrieben. Unser erster kurzer Trail ins Hidden Valley startete wenige Meilen nach dem Visitor Center an der gleichnamigen Hidden Valley Picnic Area. Auf ca. einer Meile führt eine sehr schöne Wanderung vorbei an vielen Joshua Trees und interessanten Felsformationen. Eine wunderschöne Landschaft, die wir in dieser Form noch nirgends gesehen hatten. Wir sahen nur eine Handvoll Leute auf dem Weg und wenn nicht grad ein Vogel zwitscherte, herrschte eine wahnsinnige Stille. Wie angenehm, sowas erleben wir als Großstadtbewohner nur selten.
Das hat uns gut gefallen! Eine wirklich schön zu laufende, kleine Wanderung, perfekt zum Einstieg. Wieder am Auto angekommen, fuhren wir ein Stück weiter zum Barker Dam Trailhead. Hier starteten wir eine weitere kürzere Wanderung von knapp über einer Meile. Inzwischen war die Sonne etwas hinter einer dünnen Wolkendecke verschwunden, was das Wandern sehr angenehm machte. Der Barker Dam Trail gefiel uns fast noch besser als das Hidden Valley. Die Atmosphäre war einfach schön und die weiten Ebenen mit zum Teil bizarr geformten Joshua Trees erschien uns fast wie von einem anderen Planeten. Keine Menschenseele trafen wir weit und breit, über uns zogen irgendwelche Greifvögel ihre Runden, wow!
Schließlich ging es mit dem Auto in Richtung Keys View, dem bekannten Aussichtspunkt im Park. Auf dem Weg hielten wir immer wieder an und bestaunten die Umgebung. Riesige Hügel so weit das Auge reichte, die aussahen, als hätte man lauter kleine Felsen und Steine mit einem Bagger aufeinandergeschichtet. Am Keys View angelangt, liefen wir den Anstieg zum Aussichtspunkt hoch, ganz gespannt, was uns dort oben erwartete. Und wir sollten nicht enttäuscht werden:
Wie immer geben Bilder die Weite und Größe nur schlecht wieder, aber der Ausblick war, trotz leicht diesigem Himmel, wunderbar! Wie gemalt wirkten die Hügel und genau das sollten wir im Laufe der Reise noch einige Male denken.
Inzwischen war es schon Nachmittag und wir beschlossen noch eine kurze Wanderung zum Arch Rock zu machen, der vom White Tank Campingplatz startete. Der Campground war geschlossen, und so waren wir die einzigen Menschen, als wir dort ankamen. Vom Campground 9 startet eine sehr kurze Wanderung von keiner halben Meile zu dem ersten Arch, den wir in diesem Urlaub sehen sollten. Dies sollte nicht der letzte bleiben und vier Wochen später, am Ende unserer Reise, können wir über diesen Winzling nur noch schmunzeln
Nichtsdestotrotz eine nette kleine Runde in schöner Umgebung und aufgrund des inzwischen späten Nachmittags in schönstes Licht getaucht.
Langsam aber sicher wird es schließlich Zeit, uns auf die Weiterfahrt nach Twentynine Palms zu begeben, wo wir unser heutiges Motel vorgebucht haben. Gerne hätten wir noch den südlichen Teil des Parks mit dem Cholla Cactus Garden und Cottonwood Springs erkundet, leider war die Zufahrt jedoch gesperrt und die Zeit ohnehin nicht mehr ausreichend. Dann eben beim nächsten Mal, wie es noch so oft heißen wird.
Ich muss gestehen, ich habe den Joshua Tree NP ganz schön unterschätzt. Ganz nett fand ich ihn in anderen Reiseberichten immer, aber dass er uns so gut gefallen würde, habe ich nicht gedacht. Wir waren nach diesem ersten Tag wirklich begeistert, was für ein toller Park!
Unser Motel für diese Nacht war das Country Inn 29 Palms. Ganz normaler Motelstandard, aber sehr sauber und wir haben uns wirklich wohlgefühlt. Günstig war es noch dazu. Auf jeden Fall empfehlenswert! Viel zu müde um noch essen zu gehen, begnügten wir uns mit ein paar Donuts aus dem Walmart und fielen schon um 8 Uhr abends totmüde ins Bett
Morgen haben wir einen langen Fahrtag vor uns, denn es geht über die Route 66 zum Grand Canyon, wo wir zwei Nächte bleiben werden
MotelCountry Inn 29 Palms
69$