Tag 16, 19. September: Zion Nationalpark - Las VegasHeute hatten wir einen weiteren halben Tag im Zion zur Verfügung. Eigentlich stand der Trail zum Observation Point auf meiner Wunschliste ganz oben, aber als wir aufwachten merkten wir schnell, dass uns die gestrige Wanderung zum Angels Landing noch zu sehr in den Knochen steckte. Schweren Herzens vertagten wir den Observation Point also auf nächstes Mal und entschieden uns dafür, den Park per Shuttle weiter zu erkunden und ein paar kleinere Trails zu laufen. Wir checkten also aus dem Motel aus, parkten den Wagen am Visitorcenter und fuhren dann mit dem Shuttlebus zum nördlichsten Bereich des Parks, dem Temple of Sinawava. Hier machten wir den kurzen und gemächlichen Riverside Walk, der am Virgin River entlang zum Ausgangspunkt für die Narrows-Wanderung führt. Der Weg ist gesäumt von hübschen Hängenden Gärten, auf denen allerlei Pflanzen wachsen und blühen. Am Ende des Trails sahen wir viele Wanderer mit Wasserschuhen und Stöcken bewaffnet, die sich auf den Weg zu den Narrows machten. Da möchten wir auch mal hin, noch ein Grund mehr, beim nächsten Mal unbedingt mehr Zeit im Zion zu verbringen!
Wieder am Shuttlebus angekommen, fuhren wir eine Station zurück zum Big Bend. Gestern erst hatten wir vom Angels Landing hier runtergeschaut , heute bestaunten wir die hohen Felsen von unten:
Zufällig konnten wir durch das Zoomobjektiv unserer Kamera noch zwei Kletterer ausmachen, die sich mühsam die steile Felswand hochkämpften. Wir beobachteten sie eine ganze Weile per Zoom und so langsam wie sie sich fortbewegen konnten, möchte ich nicht wissen, wie lange sie für das Erklimmen insgesamt gebraucht haben.
Für uns ging es schließlich weiter zum Weeping Rock, den man über eine kurze aber steile und gut besuchte Wanderung erreicht. Wie der Name schon verrät, ist es unter dem Weeping Rock sehr nass, denn das Wasser fließt und tröpfelt stetig herunter. Eine wirklich schöne Location, die man aufgrund der kurzen Strecke auf jeden Fall bei einem Besuch des Parks einplanen sollte, wie ich finde.
Nachdem wir erneut geduscht wieder am Bus angekommen waren, ging es weiter zur Zion Lodge. Ich weiß gar nicht, wieso wir diese Unterkunft bei unserer Buchung vorab nicht in Betracht gezogen haben, denn es hat uns dort sehr gut gefallen. Die Unterkünfte sind meiner Meinung nach wunderschön in den Park integriert und es herrschte eine sehr gemütliche Atmosphäre, auch wenn sich eine Menge Leute dort tummelten.
Von der Zion Lodge aus starteten wir den Trail zu den Lower Emerals Pools. Eigentlich war es mehr ein in-der-Reihe-laufen mit den anderen Touristen, denn der Weg war zum Teil so voll, dass es nur sehr langsam voranging. Ähnlich wie beim Weeping Rock gibt es auch hier einen Felsüberhang, von dem das Wasser fließt und kleine Wasserfälle entstehen lässt.
Da wir noch ein wenig mehr vom Park sehen wollten, besuchten wir ebenfalls die Middle und Upper Pools. So richtig gelohnt haben sie sich unserer Meinung nach aber nicht, zumal vor allem der Aufstieg zu den Upper Pools recht mühsam war und sich ziemlich zog. Die Lower Pools haben uns defintiv am besten gefallen.
Inzwischen war es schon früher Nachmittag und da wir auf dem Weg nach Las Vegas eigentlich noch einen Abstecher ins Valley of Fire machen wollten, beschlossen wir schweren Herzens, den Zion zu verlassen. Ich hätte den Park wirklich gerne noch länger erkundet und zumindest noch den Canyon Overlook Trail gemacht, aber es war wirklich an den Zeit aufzubrechen, hatten wir schließlich noch ein paar Stündchen Fahrt bis Las Vegas vor uns.
Auf dem Weg aus dem Park raus hielten wir noch kurz am Checkerboard Mesa und dann ging es nach einer Essenspause in Springdale wirklich auf den Weg in Richtung Sin City. Leider kamen wir nur sehr langsam voran, da die Interstate wahnsinnig voll war. Leider mussten wir an diesem Tag auch auf das Valley of Fire verzichten, da uns die Zeit davonlief und wir wahrscheinlich erst in der Dämmerung angekommen wären. Wir verschoben den Besuch also auf einen der nächsten Tage, schließlich ließ sich das Valley of Fire von Las Vegas aus gut per Tagesausflug erreichen.
Checkerboard Mesa
Und irgendwann, nach einer endlos scheinenden Fahrt im grellen Gegenlicht tauchten am Horizont endlich die ersten Zipfel von Las Vegas auf. Der prägnante Stratosphere Tower war schon aus weiter Ferne zu sehen und wir waren sehr gespannt, was uns in der Stadt erwarten sollte.
Im Fernsehen hatte ich Las Vegas schon häufig gesehen und nie überzeugte es mich so richtig, zumindest was das Optische anging. Als wir dann aber den Strip entlangfuhren, an all den Menschenmassen und den zum Teil schicken, zum Teil verrückten Hotels vorbei, da war es direkt um uns geschehen. Nie hatte mir eine Stadt auf Anhieb so gut gefallen, ich war verliebt auf den ersten Blick und konnte es kaum erwarten, Las Vegas endlich zu erkunden.
Nachdem wir uns durch den hektischen Verkehr am Strip zu unserem Hotel für die nächsten drei Nächte gekämpft hatten, dem Bills Gamblin Hall, betraten wir den Empfangsbereich und bekamen beim Anblick des Casinos mit all seinen blinkenden und klingelnden Spielautomaten glitzernde Augen und ein leicht debiles Grinsen. Hier würde es uns gefallen, da waren wir uns sicher!
Wir checkten also ein, machten uns auf dem Hotelzimmer fertig und stürzten uns ins Getümmel. Fotos gibt es von diesem Abend leider nicht, da wir die Kameras im Hotel ließen. Wir liefen ein bißchen umher, erkundeten ein paar der umliegenden Hotels wie das Bellagio und das Caesars Palace und blieben immer wieder fasziniert vor den Wasserspielen des Bellagios stehen. Im Planet Hollywood entdeckten wir endlich einen Panda Express und verliebten uns ins Orange Chicken. Ziemlich spät gingen wir heute ins Bett und freuten uns schon sehr auf den nächsten Tag, denn es gab noch viel zu entdecken in der Stadt, die niemals schläft!
Motel:Bills Gamblin Hall
200$ für drei Nächte, da leider die Nacht von Freitag auf Samstag dazwischenlag
Auf jeden Fall empfehlenswert das Hotel, da sehr zentrale Lage mitten auf dem Strip und äußerst geräumige Zimmer