11.06.2016 - Yellowstone National ParkIch hatte für die Nacht vorgesorgt und bin mit Ohropax ins Bett gegangen, da meine Nachbarn wieder ziemlich laut sind. Ich habe wunderbar geschlafen, bin kaum aufgewacht und habe nie wach gelegen. Ich muss zugeben, es wird auch damit zu tun haben, dass ich nicht immer aus Neugierde auf mein Handy schaue wenn ich kurz wach werde, denn da gibt es momentan rein gar nichts zu sehen.
Gegen 05.30 Uhr bin ich dann aufgestanden, habe gefrühstückt und mich fertig gemacht.
Als allererstes stand das „Midway Geyser Basin“ auf dem Plan. Da es sehr frisch war, sah der/die/das Basin aus als wäre es in einer Wolke eingehüllt. Ich konnte nur leider somit auch gar nichts erkennen was da nun alles so sehr dampft. Wenn man durch die Dampfschwaden lief war es angenehm warm, allerdings merkte ich auch wie die Feuchtigkeit in meiner Kleidung und in den Haaren hängen blieb.
Da die Sonne sich leider den ganzen Tag bedenkt hielt, konnte ich nicht einmal die tollen Farben des „Grand Prismatic Spring“ genau erkennen. Kälte und keine Sonne sind für die Dinger leider nicht die beste Kombi.
Als ich zurück zum Parkplatz lief stand auf einmal ein Bison neben den Autos auf der Wiese. Ich hab mich mit so viel Abstand wie möglich vorbei geschlängelt. Ich schien ihn aber auch überhaupt nicht zu interessieren.
Schnell ins Auto geflitzt fuhr ich den „Firehole Lake Drive“ entlang. Neben einigen ganz netten Geysiren wie dem „Great Fountain Geysir“
lief ein Kojote in der Nähe herum und haute schnell ab als er mein Auto sah.
Morgens um diese Uhrzeit unterwegs zu sein ist ein Traum, die Straßen sind leer und kaum eine handvoll Menschen sind vor Ort. Ach ja und die Asiaten kommen erst gegen 9.00 Uhr.
Nächster Halt der „Lower Geyser Basin“ dort fand ich vor allem diesen Fumarole sehr skurril.
Im größeren Krater blubberte und spritzte der Matsch und im hinteren kleineren Krater zischte es aus einer Dampfspalte dermaßen laut heraus, als hätte jemand eine Gasflasche geöffnet. Sehr beunruhigend. Nichts wie weg!
Clepsydra Geysir in Aktion
Weiter geht die Fahrt.
An einem Turnout am Firehole River hatte ich das Glück einen Trompeterschwan zu knipsen.
Die zählen zu den am meisten gefährdeten Arten im Yellowstone. In den letzten Jahren haben weniger als 10 dieser Schwäne das ganze Jahr über im Park gelebt. (Quelle: Yellowstone Newspaper)
Stau! Was heißt das? Genau Tiere, also schnell Auto abstellen und hin.
Eine Bison Herde mit großen, mittleren und klitze, kleinen, mini Bisons.
Früh übt sich! Auch die Minis müssen durch das Wasser.
Kurzer Halt an den „Gibbon Falls“.
Dann kam ich an den „Artists Paintpots“ an. Mir gefiel dieser Ort mit am besten, die Farben dort sind einmalig und diese blubbernden „Farbeimer“ irgendwie lustig.
Ich hatte sogar einen Spritzer „Farbe“ an mein Hosenbein abbekommen. Souvenir.
Nun ging es in die Todeszone zum „Norris Geyser Basin“ in dem der junge Mann Dienstag ausgerutscht, in eine heiße Quelle ("Hot Spring") geplumpst ist und wie eine Brausetablette aufgelöst wurde. Die 2,5 Millionen Verbotsschilder nicht den Boden zu betreten hat er wohl nicht gesehen.
Welche Stelle es genau war, habe ich leider nicht herausfinden können, gesehen hat man nichts.
Mir gefiel jedenfalls das „Porcelain Basin“ am besten.
Auch wenn ich zugeben muss, dass wir hier vom Geruch her definitiv im Stadium „faule Eier“ angelangt sind. Wahrscheinlich liegt es daran, dass das Norris Basin das heißeste und vor allem giftigste Areal ist im gesamten Park.
Im größeren Teil des Basin liegt unter anderem der „Steamboat Geyser“, dabei handelt es sich um den Geysir mit der höchsten Eruption der Welt. Wenn er mal ausbricht ist die Fontäne über 90 Meter hoch. Zuletzt gab es das Spektakel im September 2014 zu sehen.
Als ich mit diesem Trail dann auch fertig war fuhr ich noch hoch zum „Roaring Mountain“, ein Dampfberg quasi.
So langsam sollte es dann wieder zurück gehen. Hier und da hatte ich mir Ecken für den Rückweg aufgespart. Dann staute es sich wieder. Eine Bison Herde wurde von den Park Rangern über die Straße eskortiert. Ziemlich cool diese Tiere mal so nah zu sehen und ich konnte ein kleines Video drehen.
Sieht man ja nicht alle Tage bei mir im Ruhrgebiet.
Aber dabei blieb es dann auch nicht, da heute Bisontag war kam es erneut zu einer Begegnung als ich nach den „Firehole Falls“ den Foutain Flat Drive entlang fuhr.
Ich wollte lediglich zum Geysir „Ojo Caliente“ (span. „Heißes Auge“) laufen als eine große Bison Herde den Wanderweg durchkreuzte und sich es am Wegesrand gemütlich machte.
Als sich die Menschen vor Ort nach und nach daran vorbei getraut hatten lief auch ich fix einer Gruppe hinterher um nicht alleine von einem Bären oder Bison gefressen zu werden. Der Geysir sah nicht so spannend aus und so lief ich wieder zurück.
Da es dann anfing zu regnen fuhr ich zurück zu meiner Cabin und kaufte noch ein, zwei Kleinigkeiten zu essen im Store ein. Heute Nacht wird es wohl sehr kalt werden, aber der Heizlüfter stinkt ziemlich... Ich versuche es mal ohne.
Gute Nacht!
Hotel: siehe 10.06.2016