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Autor Thema: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern  (Gelesen 41458 mal)

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wolli

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #45 am: 16.09.2011, 19:44 Uhr »
Hallo zusammen,

@ steffi

mir persönlich wären 14 Tage eigentlich auch zu kurz.

Wir hatten zum Glück noch 4 Tage frei, nachdem wir nach Hause gekommen sind, was absolut notwendig war (Jet-Lag).
In diesem Zustand hätte ich persönlich keine Arbeitsleistung erbringen können!

Natürlich wäre es allerdings vom Klima her bestimmt schöner, wenn man im Oktober im Süd-Westen unterwegs ist - ich denke da so an den Joshua Tree und an Las Vegas.

Schade eigentlich, daß es im Sommer soo viel teuer ist - zumindest für die Flüge!

@ Rolf
Freue mich schon ganz besonders auf den Grand Canyon, wann gehts denn weiter?

Gruß an alle




Rolfes63

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #46 am: 17.09.2011, 09:30 Uhr »
jetzt gehts weiter  :wink:

5. Tag  Montag, 15.08.2011

Der Handy-Wecker klingelte recht zeitig heute morgen, schließlich lag die längste Etappe des Urlaubs von ca. 650 km bis zum Grand Canyon vor uns. Wir hatten uns im Voraus gegen einen Besuch des Joshua Tree NP entschieden, weil die Strecke sonst an einem Tag nicht zu schaffen gewesen wäre und wir eine weitere Übernachtung hätten einplanen müssen. Der Joshua steht aber schon aufm Plan für demnächst  8)

Nachdem wir gefrühstückt hatten, wurde die Kühlbox mit frischem Eis befüllt und gut mit Cola Zero und Wasser bestückt, dafür musste dann halt mein Budweiser bis zum Abend weichen.



Da wir ja eh den Joshua Tree im wahrsten Sinne „links liegen ließen“, fuhren wir zum Abschied nochmal durch Palm Springs durch und direkt auf die Interstate 10 Richtung Phoenix. Ist eigentlich eine recht unspektakuläre Strecke, aber wir wollten ja auch erstmal schnell voran kommen. Absolut beeindruckend war aber auch hier, sowohl für mich als auch für meine Töchter, wieder einmal, und das noch sehr oft während der Reise, diese unglaubliche Weite des Landes. Immer wieder gabs unterwegs staunende Gesichter bei uns im Auto wenn sich hinter einem Hügel oder eine Kurve erneut eine neue fantastische Fernsicht auftat. Lustig fanden wir hier übrigens ein Schild unterwegs „Staatsgefängnis, nächste Ausfahrt, 3 Meilen“ und darunter der Hinweis „Bitte keine Anhalter mitnehmen“  :)



Bei dem Ort Blythe bogen wir vom Interstate auf den Highway 95 Richtung Needles ab. Ab hier wurde die Strasse dann auch fast durchgehend 1-spurig und führte durch trockene, teils fast schon wüstenartige Abschnitte, aber nichtsdestotrotz eine faszinierende Landschaft.





Die Strasse war teilweise sehr „Dip-reich“, sprich im fast wellenförmigem Verlauf immer wieder rauf und runter über kleine Hügelchen, die Mädels hatten richtig Spaß dabei  :D Es waren sehr wenig Autos unterwegs, und natürlich musste sich die irgendwo im nirgendwo am Strassen-Rand stehende Highway Patrol ausgerechnet nachdem wir vorbei gefahren waren, in Bewegung setzen ! Ich direkt panisch auf den Tacho geschaut … ok, passt, was kann der von uns wollen ?? Die Highway Patrol zeigte aber irgendwie so gar kein Interesse an uns, so das ich mich schnell wieder beruhigte. Ein komisches Gefühl wars aber schon, vor allem weil der Wagen dann auch noch so locker an die 50 km lang stur hinter uns blieb. Ich glaub so oft hab ich noch nie auf die Geschwindigkeit geschaut, trotz Tempomat. Irgendwann hatte er dann doch mal sein "Ziel" erreicht (wieder irgendwo mitten in der Landschaft) und postierte sich erneut am Strassenrand … puuuuh, meine Nerven.

In Needles gabs nen kurzen Zwischenstopp und danach gings auf die I-40 Richtung Kingman. Hier gabs dann einen längeren Aufenthalt zwecks Restroom-Besuch, tanken, Burger essen und Flüssigkeitsaufnahme. Nachdem wir uns gestärkt hatten nahmen wir das letzte Teilstück in Angriff, sprich : noch ca. 170 Meilen. Selbst hier auf dieser langen Fahrt hatte ich allerdings nie das Gefühl das ich gestresst war oder mich das Autofahren nervte, war einfach toll so gemütlich mit Tempomat dahin zu gleiten. Kurz hinter Williams dann runter von der Interstate 40 auf die 64 Richtung Tusayan. Auch dieses Stück war sehr gut zu fahren, die Landschaft hier schon deutlich grüner und „waldiger“, uns war garnicht bewusst vorher das es vorm und am Grand Canyon so viel Wald gibt  :o



Am Nachmittag wars dann auch geschafft und wir sahen :



Es dauerte ein wenig bis unser Wagen am Kassenhäuschen stand, eine sehr nette Dame frug uns so einiges, wo wir herkämen, ob uns Amerika bisher gefallen hätte etc. und wir kauften bei ihr dann den Annual-Pass für 80$, welcher sich durchaus gelohnt hat, da wir sonst insgesamt mehr bezahlt hätten für die Nationalparks. Also rein in den Park, den Schildern bis zur Yavapai Lodge gefolgt, die Reception ist am Market Plaza direkt. Unsere „Hütte“ war nur eine Strasse zurück rechts rein, wir fandens alle 3 absolut in Ordnung, gab zwar „nur“ nen Ventilator und keine Klimaanlage, aber war total knuffig das Zimmer, es hat vollkommen gereicht und passte auch sehr gut in die Umgebung ringsum.



Da wir noch deutlich über eine Stunde Zeit bis zum Sonnenuntergang hatten, sind wir sofort wieder raus aus dem Zimmer und zu Fuß zurück zur Market Plaza. Dort das erste Mal das hervorragende und perfekt organisierte Shuttle-Bus-System getestet. Nach kurzem Warten kam schon die „blaue Linie“, welche uns bis zum Grand Canyon Village, wo auch die ganzen Hotels am South Rim liegen, führte. Unterwegs gabs schon die erste Begegnung mit den einheimischen Hirschen. Die Busfahrerin war total gut drauf und erzählte in einer Tour immer weiter, echt lustig, auch wenn man nicht alles hundertprozentig verstanden hat. An der „End-Wende-Haltestelle“ angekommen, raus aus dem Bus und dann ….. Ja, dann war der Augenblick da : der erste Blick auf und in den Grand Canyon !





Es fällt mir grad schwer diesen Augenblick in Worte zu fassen, ich und auch meine Mädels standen bestimmt einfach nur erstmal 10 Minuten stumm und fassungslos davor. DAMIT hatten wir, bei aller Vorplanung und mit allem was wir uns so vorgestellt, nicht gerechnet. Was für ein Anblick ! Wir waren total begeistert und konnten uns hier schon nicht satt sehen. Da es jetzt aber nicht mehr solange dauerte bis die Sonne unterging, stellten wir uns in die Reihe um mit der roten Linie noch ein Stückchen weiter zu fahren. Der erste Shuttlebus war zu voll, aber der zweite nahm uns dann mit zum Hopi-Point. Auch hier wieder ein ganz anderer Blick in die Tiefe und in die Ferne, es war auch jetzt nicht zu voll so das wir uns ein schönes Plätzchen suchten und ergriffen zusahen wie die Schatten immer länger wurden und die Sonne am Horizont im Westen langsam unterging. Ich muss ganz ehrlich gestehen das mir da schon etwas wehmütig wurde und ich auch ziemliche Mühe hatte das eine oder andere „Augenwassertröpfchen“ zurückzuhalten (ehrlich gesagt : es gelang mir nicht so wirklich). Es war einfach nur traumhaft schön und ich war dankbar das es uns dreien vergönnt war dieses Erlebnis miteinander zu teilen ! Hoffe das klingt jetzt nicht zu übertrieben aber so fühlten wir uns an dem Abend tatsächlich.







Sind dann mit der roten und blauen Linie als es dunkel war wieder zurückgefahren, zu unserem Zimmer gewandert und ich hab dann noch ein letztes Bierchen genossen und an das eben geschehene zurückgedacht. Freuten uns alle schon sehr auf den nächsten Tag den wir noch komplett hier verbringen würden.

Hotel : Yavapai Lodge West, 2 Übernachtungen, Preis stolze 282 Euro, aber die anderen wären alle noch teurer gewesen.

mannimanta

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #47 am: 17.09.2011, 10:13 Uhr »
Zitat
Es fällt mir grad schwer diesen Augenblick in Worte zu fassen, ich und auch meine Mädels standen bestimmt einfach nur erstmal 10 Minuten stumm und fassungslos davor. DAMIT hatten wir, bei aller Vorplanung und mit allem was wir uns so vorgestellt, nicht gerechnet. Was für ein Anblick !

Hi,
unsere Tochter meinte bei ersten Mal Grand Canyon: "Irgendwie hab'  ich mir den größer vorgestellt...":kloppen:

Na ja, verwöhntes Einzelkind eben... :lachen07:

Boah, nicht schlecht, euer Gepäck...
Tja, das hat man davon, wenn man mit Frauen verreist... :zwinker:



Gruss,
Manni




Rolfes63

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #48 am: 17.09.2011, 10:35 Uhr »
sieht glaub ich schlimmer aus als es war  :)

sind ja nur 3 Trolleys (sogar am Ende der Reise alle noch unter 20 kg  :wink:), Kühlbox, Wasser- und Colavorrat, bisschen Kleinkram und en Paket Budweiser ...  :lol:

Anti

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #49 am: 17.09.2011, 16:00 Uhr »
Ich war zwar am North Rim, aber ich war auch verwundert, wie viel Wald dort ist! Ich fand es wirklich schön dort, aber so das richtige "Boah" blieb aus  :oops: Trotzdem kenne ich dieses Gefühl des Überwälitigtseins: Ich hatte es in Schottland, als wir in die Highlands fuhren. Hinter jeden neuen Kurve noch mehr Sprachlosigkeit und Pipi in den Augen...
Dass bei mir dieser Effekt am GC ausblieb mag auch daran gelegen haben, dass wir die Nacht zuvor fast nicht geschlafen haben und entsprechend erschöpft waren.

Ich finde das Auto auch nicht voll: Wir beide hatten 2 Trolleys, eine Kühlbox, eine Krimskrams-Kiste, zig Gallonen Wasser und unsere Zeltausrüstung darin herumliegen. Oft auch noch Klamotten, die über Nacht nicht getrocknet waren und dies jetzt im Auto taten. Bei uns sah es also meist nicht so ordentlich aus!

sil1969

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #50 am: 17.09.2011, 18:18 Uhr »
Es ist schön, bei dir mitzulesen.
"Augenwassertröpfchen" hatte ich letztes Jahr im Grand Teton, als wir eine Bärin mit 2 Jungen gesehen haben. Manche Augenblicke vergisst man nie.
Aber auch an anderen Orten in den USA stehen wir einfach nur da, sind überwältigt und können gar nichts sagen....
LG Silvia

GreyWolf

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #51 am: 17.09.2011, 19:53 Uhr »
Das mit den Tränen in den Augen in den USA kenne ich auch zur Genüge.


Jedes Mal, wenn meine Frau shoppen geht zum Beispiel  :D
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

usa2008

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #52 am: 17.09.2011, 20:23 Uhr »

So, jetzt bin ich doch noch schnell hinterhergehetzt. Erst wollt´ ich gar nicht, aber
irgendwie gefällt mir dein Reisebericht, wahrscheinlich weil ich meine Gefühle von der
ersten Reise (und auch allen weiteren) wiederfinde. Außerdem finde ich es toll, wenn
der Papa mit den Töchtern so eine Reise macht. Ich fahr ja auch ab und an mit meinem
jüngsten Sohn - wie in 2,5 Wochen wieder  :D -. Mit allen vieren nach Amerika ist mir allerdings zu
teuer, da muss Europa reichen.
Streiten sich deine beiden Mädchen eigentlich nie und wollt´ ihr immer alle dasselbe oder gab´s da
schon mal längere "Diskussionen"?  :wink:
Der GC hat uns übrigens nicht so überwältigt, dann schon eher der Bryce und der Yosemite, aber be-
kanntlich sind die Geschmäcker ja .....

Gaby
 



Palo

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #53 am: 18.09.2011, 00:25 Uhr »
Das mit den Tränen in den Augen in den USA kenne ich auch zur Genüge.


Jedes Mal, wenn meine Frau shoppen geht zum Beispiel  :D

:lachroll:


Gruß

Palo

wolli

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #54 am: 18.09.2011, 19:26 Uhr »
Hallo Sinnesgenosse Rolf,

die absolut gleichen Gefühle hatte (n) ich (wir) auch!

Auch jetzt nach einem Jahr bekomme ich noch immer feuchte Augen, wenn ich Bilder vom G.C. (auch Deine) oder unseren Videofilm sehe.

Ich glaube dieses Gefühl, wenn man dort oben gestanden hat, lässt einen das ganze Leben nicht mehr los.

Wir hatten in Yucca Valley, in der Nähe vom (Joshua Tree N.P., von San Diego kommend eine Übernachtung gehabt.

Da es aber über 40 Grad heiß war, sind wir erst am späten Nachmittag in den Joshua Tree N.P. gefahren und haben wenigstens den Hidden Valley Trail erlaufen.
Wir blieben bis in die Nacht im Park und haben uns den Sonnenuntergang über Palm Springs angesehen. Es war sehr schön hier.
In der Nacht sahen die Johua Trees, im Scheinwerferlicht des Autos sehr bizarr aus.

Am nächsten Tag ging es über ein Stück alte Route 66 von Topcock bis nach Seligman, da ich hier im Forum etwas über das Örtchen Oatman gelesen habe, wo  Esel frei im Örtchen umherlaufen.
Dort hätte es Deinen Mädels bestimmt auch gut gefallen!
Vielleicht schon ein Vorschlag für nächste Mal.

Übernachtet haben wir dann in Williams, wo Du dran vorbeigefahren bist.
Williams ist ein schönes typisches amerikanisches Kleinstädtchen mit schönen kleinen Restaurants und natürlich den Sovenir-Shops.

In einem Babequerestaurant kehrten wir ein und hatten eine leckeren Grillplatte für 3 Personen geordert - wenn man Fleisch mag, war man hier gut aufgehoben - sehr lecker !

Am nächsten Morgen ging es weiter zum G.C.
Leider hatten wir bei der Buchung kein Zimmer mehr im Park bekommen können und mussten daher auf das Holiday Inn in Tusayan ausweichen - was aber ganz o.k. war, man musste zwar ein Stück fahren um im Park zu sein, aber das machte nichts aus.
Abends kamen auch hier große Hirsche aus dem Wald und äßten auf einer Wiese direkt neben dem Mc D., wo wir gerade etwas aßen.

Für uns war der Grand Canyon einer der absoluten Höhepunkte unserer Reise und werden es bestimmt nie vergessen!
So schön kann unsere Welt sein und so etwas einzigartigs durfte man selbst erleben - einfach traumhaft!

Auch Deine Gefühle der unendlichen Weite, der aboluten Kontraste ( die ja später noch extremer auf Deiner durchgeführten Reise kommen werden) teilen wir ebenso.

Freue mich schon sehr auf die weitere Reise und auf Deine tollen Bilder noch einen schönen Abend.

Wolli



Rolfes63

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #55 am: 19.09.2011, 18:26 Uhr »
@Gaby : war erstaunlich problemlos, die beiden Mädels haben sich so gut wie überhaupt nicht mal auch nur ansatzweise gezankt .... seltsame Sache eigentlich  :kratz: 8)

wobei die sich auch zuhause prinzpiell recht gut verstehen und ich wenig Probleme damit habe. Gab also nicht wirklich richtige Diskussionen mal, fand ich sehr angenehm  :wink:

Morgen gehts dann auch mal wieder weiter, schaffe es heute nicht mehr zeitlich noch was zu schreiben.

Gruß

Rolf

Rolfes63

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #56 am: 20.09.2011, 19:03 Uhr »
6. Tag  Dienstag, 16.08.2011

Nachdem wir am gestrigen Abend noch vorm einschlafen ne halbe Stunde erzählt hatten, riss uns auf einmal das fast gleichzeitige klingeln von 3 Handy-Weckern aus dem Schlaf. Hatten extra alle 3 mal vorsorglich eingestellt, schließlich wollten wir ja heute morgen uns auch den Sonnen-Aufgang anschauen und selbigen nicht etwa verschlafen  :wink:

Noch schnell Zähneputzen, Frühstück gibt’s noch nicht, erst später, es war ja auch erst 4 Uhr irgendwas … Noch leicht gähnend ins Auto gesetzt und das kurze Stück bis zum Parkplatz am Visitor Center gefahren um dort in die orange Shuttlebus Linie zu steigen. Als der Bus dann kam zeigte sich bereits der erste vorsichtige Schimmer von Helligkeit am Himmel, aber es war noch ausreichend Zeit. Ausser uns standen da grad mal noch so ca. 10 Leute, nicht wirklich voll also. Sind diesmal bis zum Aussichtspunkt Yaki-Point gefahren, welcher uns empfohlen worden war um den Aufgang zu schauen. Wahrscheinlich hätte es uns aber an jedem anderen Punkt genauso gut gefallen  :)

Aber so haben wir auch wieder eine neue Perspektive vom GC sehen können, der Yaki Point liegt halt Richtung Osten und etliche Kilometer von der gestrigen Stelle entfernt. Hier mal paar Bilder dazu :









War toll anzuschauen wie die Sonne langsam am Horizont höher stieg, der Canyon so nach und nach immer weiter vom Licht erfüllt wurde. Wieder was anderes als der gestrige Abend und mindestens genauso schön und ergreifend ! Nachdem es dann schon so richtig hell war, haben wir uns so gegen 7 Uhr etwa wieder auf den Rückweg per Bus zu unserem geparkten Auto gemacht. Im Zimmer wurde noch etwas Schlaf nachgeholt, sind erstaunlich schnell und gut eingeschlafen alle 3, muss wohl an der guten Luft gelegen haben  :D

So gegen 10 waren wir auch wieder fit, schnell was zum Frühstück und gemacht und nen Kaffee durchlaufen lassen, dann konnte es weitergehen. Haben wieder unsere mittlerweile vertraute blaue Linie genommen, vorher aber noch aus Sonnenschutzgründen für Laura einen Hut gekauft im General Store am Market Plaza. Lisa hat ihre Mütze natürlich prompt im Zimmer liegen gelassen und es fiel uns zu spät auf …  :? An der „Endstation“ dann aus- und in die rote Linie wieder ein-gestiegen. Auch heute vormittag mussten wir nur einen Bus warten bis wir mitkonnten.

Wir fuhren nur ein kurzes Stück bis zum Maricopa-Point, wo wir den Bus verließen und ein wenig am Rim entlang wandern/spazieren wollten. Einen Trail in den Canyon rein traute ich uns nicht zu, denke mal das wär für alle 3 zu anstrengend gewesen (bin ja auch so 15-20 cm zu klein für mein Gewicht  :roll:) aber son bisschen „obenrum“ laufen wollten wir schon. Und es war ne sehr gute Idee gewesen. Wir sind recht gemütlich von einem Aussichtspunkt zum nächsten gegangen, es hat allen riesig Spaß gemacht. Zu trinken hatten wir auch genug mit (was paar Tage später dann auch mal nicht der Fall sein sollte …) , die Sonne schien, es war warm und die Aussicht einfach nur genial. Immer wieder blieben wir stehen um zu schauen, setzten uns mal auf ne Bank um auszuruhen und einfach nur den Blick zu genießen. Prompt liessen wir dabei auch mal unseren Foto-Apparat liegen, aber gottseidank rief uns direkt hinter uns ein junges Paar hinterher „Hey, Stop, Your Camera“  und wir hatten sie wieder …. Na das wär ja ein Ding gewesen, da haben wir richtig Glück gehabt  :dance: Der Weg wurde im späteren Verlauf teilweise recht interessant, war schon ein komisches Gefühl manchmal, das so unmittelbar neben einem ein Abgrund ist mit über 1000m Tiefe. Obwohl ich normalerweise keine Höhenangst habe, war mir hier doch etwas mulmig und ich hab öfters meine Mädels ein Stück zurückgerufen nicht zu nah an die Kante zu gehen. Eigentlich ist ja Laura eher diejenige die auf jeder kleinen Brücke Angst hat, aber hier war davon nix zu merken :













Am Monument Creek Vista – Point wars dann genug, dort haben wir auf den nächsten Shuttle gewartet und sind erstmal nur das Stück bis Hermit´s Rest mitgefahren. Dort haben wir uns  allerdings nicht mehr sehr lange aufgehalten, sind relativ schnell wieder zurück gefahren, blaue Linie bis Market Plaza und im Store noch was eingekauft. Heute reichte uns mal ein einfaches „Menu“ auf dem Zimmer, sprich Sandwiches, Salate etc., war auch absolut ok und ausreichend und sehr lecker.

So gegen halb 6 sind wir nochmal raus ausm Zimmer und diesmal aber nur bis zur Haltestelle „Bright Angel Lodge“ gefahren. Sind dann da noch schön was rumgeschlendert, die Hotels am Rim wie zB das El Tovar angeschaut und noch einmal den näher rückenden Sonnenuntergang aus bis dahin für uns wieder neuer Perspektive genossen.







Nachdem es schließlich dunkel war beschlossen wir gemeinsam das es für heute an Eindrücken genug sein sollte und sind zurück zu unserem Zimmer. Bilder auf den Laptop überspielt und alles nochmal von heute angeschaut natürlich. Noch ein paar Grüße in die Heimat abgeschickt und anschließend wunderbar geschlafen nach einem absolut wunderschönen und gelungenen Tag !

Nächste Etappe führt uns dann zum Monument Valley und nach Page am Lake Powell.

Rolf

P.S.:  Irgendwie hab ich immer noch das Gefühl das die Bilder zu groß sind ... oder ist das ok so ?? Will ja auch keinen langweilen, deshalb ruhig sagen wenns zuviele sind pro Tag  :wink:

wolli

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #57 am: 20.09.2011, 20:16 Uhr »
Guten Abend Rolf,

deine Bilder sind absolut klasse und schön anzusehen.

Wir konnten uns leider nicht so früh aufraffen und einen Sonnenaufgang im G.C. sehen.

Das muss absolut traumhaft gewesen sein und eine Gänsehaut verursacht haben!
Und dazu noch so Menschenleer - absolut klasse.

Falls wir noch einmal dort hinkommen, werde ich mir dieses Schauspiel auch ansehen (falls gutes Wetter ist), bei uns zog es sich am zweiten Tag zu und das schlechtere Wetter begleitete uns bis hinter dem Bryce Canyon.

Wir fanden es ebenfalls super toll und angenehm am Canyon Rand entlang zu laufen und müssen ein absolutes Lob für die Oranisation der Shuttle-Services und der Sauberkeit in allen besuchten Parks aussprechen.

Die Kosten für den Annual Pass sind in dieser Hinsicht ein Schnäppchen !

Die Amerikaner haben einfach solche Serviceleistungen voll im Griff, wie ich finde!

Freue mich schon auf die weitere Reisebeschreibung und die schönen Bilder!

Noch einen schönen Abend!
Wolli

Reisefan62

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #58 am: 20.09.2011, 22:04 Uhr »
So, jetzt bin ich auch dabei (für ne Weile, Rest lese ich nach unserem Urlaub).

Ein richtig toller Bericht, mit viel Gefühl und Herzblut geschrieben. Freue mich auf die weiteren Tage!

Anti

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Re: erste USA-Reise, 3 Wochen Südwesten, Vater mit 2 Töchtern
« Antwort #59 am: 21.09.2011, 06:17 Uhr »
Die Bilder sind schon etwas größer als der Durchschnitt hier, aber mich stört es nicht  :grins: Auch nicht, wenn es mal eins mehr wird... Zum Glück kannst du uns überhaupt noch Bilder zeigen. Wäre schrecklich, wenn diese samt Kamera verloren gewesen wären!

 :daumen: für´s frühe Aufstehen! Sonnenaufgang haben wir nirgendwo geschafft!