25.6.2008
Valley of Fires – Lincoln – Oliver Lee SPDa wir nicht wissen, wann die Campground Hosts so aufstehen, blieben wir heute noch ziemlich lange auf dem Campground, um die beiden nochmal abzupassen. Das Auto war schon seit 8 Uhr morgens weg und von den beiden war keine Spur. Ich schaute auch nochmal bei ihrem WoMo nach, aber da war niemand.
Wir gingen erstmal zum Visitor Center (das hatte die ganze Zeit geschlossen) und telefonierten mit unseren Eltern. Erstmal die Nachricht weitergeben. Die sind natürlich auch total geschockt.
Ich schaute ein paar mal um die Ecken des Visitor Centers und konnte die Hosts aber nirgends finden. Ein Glück schaute ich nochmal in ein etwas weiter entferntes Fenster und sah die beiden dort am PC sitzen. Ich klopfte an die Scheibe und sie riefen „It's closed“. Ja toll, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen....
Die Frau kam dann allerdings raus und wir fragten, wie es jetzt weiterginge. Sie erzählte uns, dass sie den Fall bereits ihrem Chef, dem Manager vom BLM, gemeldet habe. Dieser entscheide dann, ob wir die Strafe bezahlen müssten. Mann, sind wir sauer! Sie hat das wirklich getan! Und warum?? „Wir hätten ja die ganze Stadt niederbrennen können“ Ja klar!! Welche STADT??? Mit unseren 2 Holzscheiten und dem Feuer, das eh schon am ausgehen war.
Uns fällt dazu nichts mehr ein und wir überlegen, was wir jetzt machen sollen. Wir fragen die Frau, wo wir ihren Chef finden und er ist in der nächsten „Stadt“ in Roswell. Toll, das sind ca. 100 km Fahrt bis dahin, aber das müssen wir dann wohl machen. Wir müssen dem Mann unbedingt erzählen, was passiert ist. Wer weiß, was die Frau ihm erzählt hat!
Sie will uns die Adresse nicht sagen, aber wenigstens kriegen wir eine Telefonnummer. Wir fahren dann schon mal los in Richtung Roswell. Im ersten Ort, Carrizzozo, versuchen wir, den Manager vom BLM zu erreichen, allerdings erfolglos.
Im nächsten Ort probieren wir es nochmal und diesmal klappt's. Der Manager weiß sofort, wovon ich rede und ist sehr freundlich. Er sagt mir, wie die Frau vom Campground den Fall geschildert hat und ich sagte, dass das soweit richtig sei (die wichtigsten Details hat sie natürlich ausgelassen; es hieß halt nur, dass sie uns dabei erwischt hat, dass wir illegales Feuer gemacht haben).
Er erklärte mir, dass nun überall in New Mexico ein absolutes Verbot sei und fragte, ob wir das nicht gewusst hätten. Ich verneinte und er meinte, dass wir diesmal dann nur mit einer Verwarnung davon kommen. Sie würden sich ja über Besucher freuen und wir sollten auf jeden Fall wiederkommen und sie wollen uns ja nicht vergraueln. Na, das ist aber nett.
Er erklärte noch, dass wir die Strafe auf jeden Fall bezahlen müssen, wenn wir in New Mexico nochmal unerlaubt ein Feuer machen würden, aber das würde uns sicher nicht nochmal passieren.
Somit war das Gespräch beendet und wir waren echt erleichtert.
Da wir nun schon auf dem Weg nach Roswell waren, entschieden wir, noch an einer kleinen Stadt namens Lincoln vorbeizufahren. Dies ist schon eine halbe Ghost Town, aber irgendwie anders als die anderen Ghost Towns. Es ist noch richtig belebt und man kann viele Häuser besichtigen. Wir parken unser Auto am Museum, schauen nach dem Eintrittspreis und entscheiden, nicht hinein zu gehen, sondern die Stadt auf eigene Faust anzuschauen. Wir gehen die Straße einmal auf und ab und lesen dabei die Info-Tafeln. Schon interessant.
Als wir dann wieder am Museum zurück sind, beschließen wir, doch hineinzugehen! Es sieht doch von außen sehr interessant aus. Was wir allerdings nicht wussten ist, dass der Eintrittspreis den kompletten Eintritt für alle Häuser umfasst. Wir schauten uns also zuerst das Museum an, welches über die Geschichte der Stadt und irgendwelche Kriege berichtete (hab leider das alles nicht so verstanden. Um alles durchzulesen, hätte man wohl echt lange gebraucht)...
Und dann gingen wir nochmal die komplette Straße auf und ab und nahmen dabei diesmal auch die Häuser von innen mit. Besonders interessant fand ich das Gerichtsgebäude, in dem einst Billy the Kid verurteilt worden war und entkommen ist.
Nachdem wir uns also hier so ca. ne Stunde aufgehalten haben, ging es für uns erstmal fast die ganze Strecke wieder zurück bis Capitan, wo wir dann abbogen und in Richtung Alamogordo fuhren. Von der Fahrt gibt’s nichts spannendes zu berichten. Alamogordo ist eine ganz hässliche Stadt, die so viele Autofriedhöfe hat, dass es schon wieder lustig ist. Wenn wir mit dem Auto im Urlaub gewesen wären, hätten wir hier sicherlich übernachtet... Es reihte sich mal wieder ein billiges Hotel neben dem nächsten
Da es mittlerweile so um die Mittagszeit war, hielten wir bei Walmart an und kauften uns u.a. an der Frischetheke ein Mittagessen. Wir stellten dabei zum wiederholten male fest, dass es echt essbar ist dieses Essen von Walmart. Auch die Salate sind sehr lecker!
Wir machten dann Mittag in der dollsten Hitze auf dem Walmart-Parkplatz und versuchten währenddessen, ein bisschen WLAN zu erhaschen. Aber wie ich schon geschrieben hatte, stellte sich das echt als ziemliches Problem heraus. Deswegen mussten wir nochmal ein bisschen durch die Gegend fahren, um etwas von einem Motel abzukriegen
Mit den neuesten Informationen zur EM geht’s erstmal auf die nächste Etappe: zum Campground im Oliver Lee Memorial SP. An diesem Campground ist mal wieder self-pay angesagt und uns fehlt doch tatsächlich 1$!!! Und hier ist weit und breit nichts!! Nicht mal ein anderer Camper... Also erstmal zum Visitor Center, um dort zu fragen, ob uns jemand Geld tauschen kann. Aber das Visitor Center hat vor 10 Minuten geschlossen
Wir haben Glück und sehen die Rangerin grade noch in ihrem Auto den Campground verlassen. Wir stürzen auf sie zu und fragen, ob sie uns evtl. Geld wechseln kann. Bei ihrem Privatgeld hat sie auch nichts und so kehrt sie nochmal um und schließt das Center extra für uns auf!! Dafür haben wir uns natürlich 1000x bedankt und dann konnten wir auch endlich die 14 Dollar für den Campground in den Umschlag stecken.
Wie gesagt; der Campground war völlig leer. Nur ein ziemlich verlassen aussehendes Wohnmobil stand auf dem Platz. Wir konnten uns also in aller Ruhe einen schönen Platz aussuchen. Wir nahmen dann einen Platz mit Häuschen davor. Das war echt gemütlich. Wir probierten nur kurz, wie wir am besten in der Site stehen, denn dann ging's ja auch schon wieder weiter.
Wir mussten ja dringend zum White Sands NP!! Dies war eigentlich der Grund, warum wir überhaupt New Mexico besuchen!! Wenn sich das jetzt nicht lohnt!!
Der NP ist ca. 40 km vom Oliver Lee SP entfernt und wir erreichen ihn so ca. um 17 Uhr. Wir sind erstmal geschockt, als wir die Autos sehen, die aus dem Park kommen: Voller weißer Schlamm!! Dass die Straße nicht geteert ist, haben wir nicht gewusst
Wir stehen ziemlich lange vor dem Visitor Center und überlegen, ob wir in den Park überhaupt reinfahren wollen. Wir gehen dann rein und fragen nach, wie die Straßenverhältnisse im Park sind. Man erklärt uns, dass die Straße von jedem PKW machbar ist und als wir nach dem Wohnmobil fragen, wird auch grünes Licht gegeben. Naja, dann mal los!!
Das erste Stück der Straße ist noch geteert, aber hier ist der Park auch noch nicht so interessant. Wir fahren zum ersten Trail, dem Big Dune Trail. Er ist eine Meile lang. Da wir schon von fiesem Viechzeug gelesen haben, das es im Sand geben soll, ziehen wir unsere Wanderschuhe an (im Gegensatz zu anderen, die ihre Schuhe ausziehen). Wir nehmen uns einen Trail Guide aus dem Kasten und fangen an, die Dünen hochzuklettern. Dies ist anfangs ziemlich anstrengend, weil man halt die Dünen durch den lockeren Sand erstmal hochkommen muss. Der Trail Guide umfasst mehrere Punkte, wo meistens eine Pflanze erklärt wird. Lustig ist es zum Schluss; da soll man sich vorstellen, man sei ein Sandkorn und würde vom Wind fortgeweht werden
Wir können uns darauf allerdings nicht so richtig konzentrieren, weil es TIERISCH heiß ist und wir nicht eingecremt sind. Wir sind einfach so losgelaufen... Wir dachten, um diese Uhrzeit wäre es nicht mehr so heiß.....
In den Dünen ist es ganz toll. Ich liebe Dünen
Dann geht’s wieder zurück zum WoMo (Trail Guide wieder hinlegen nicht vergessen) und auf der mittlerweile ungepflasterten Straße zum nächsten Turnout. Überall sind an der Straße Haltebuchten, von wo man in die Dünen laufen kann. Hier entdecken wir einen weißen Lizard
Langsam knurrt der Magen und wir wollen beim Sonnenuntergang mit dem essen fertig sein. Los geht’s also in Richtung Picknick Area. Dieser Bereich ist ganz klasse gemacht mit diesen Ufo-förmigen Picknick-Bänken
Es ist nur sooooo schade, dass man hier nicht campen darf
Das wäre doch gar kein Problem; die sanitären Anlagen etc. ist doch alles da!
Naja, während Marc das Essen zubereitete (Cheeseburger Nudeln
), durfte Bia alleine in den Dünen spielen gehen
Was für ein Spaß, die riesigen Dünen herunter zu laufen!!
Ziemlich schnell schlangen wir dann etwas von dem viel zu heißen Essen ins uns hinein, aber die Sonne stand schon so tief, dass wir uns wirklich beeilen mussten, noch gute Fotos hinzukriegen. Also packten wir schnell das restliche Essen in Tupperbehälter, spülten schnell das Geschirr ab und fuhren wieder zum „Dunes Drive“, von wo aus man die beste Aussicht auf den Sonnenuntergang hatte. So schön war der Sonnenuntergang nicht und ich hätte gerne lieber noch länger Sonne gehabt
Man hätte noch soooo lange in den Dünen rumlaufen können!!
Aber so bald werden wir wohl nicht wieder dort sein. Es liegt dann ja doch nicht so auf dem Weg...
So müssen wir leider den Park verlassen, obwohl wir noch zu gerne da geblieben wären.
Dann geht’s für uns noch die 40 km zurück zum Oliver Lee SP, wo wir in totaler Dunkelheit ankamen. Auf dem Weg dorthin, durchzuckten riesige Blitze den Horizont. Das war richtig spannend, weil bestimmt jede Minute ein neuer Blitz erschien.
Es waren immer noch nicht mehr Camper (naja, vielleicht 1 oder 2) auf dem Campground erschienen. Wir machten es uns dann noch unter unserem Häuschen gemütlich und beobachteten weiterhin die Blitze am Horizont. Beeindruckend
Wir spielten 1-2 Runden Karten, aber irgendwie hatten wir da heute keine Ruhe zu. Lieber versuchten wir, Fotos von dem tollen Sternenhimmel zu schießen, die leider alle nichts geworden sind. Und typisch nach Murphys Gesetz kam natürlich ein hell erleuchtetes Auto mit eingeschalteten Scheinwerfern bei uns vorbei, während wir beim Belichten des Bildes sind. Naja, das Bild wäre so und so nichts geworden. Dieser Camper ließ sich dann ganz bei uns in der Nähe zur Ruhe, aber wir konnten ja nicht mehr viel erkennen, weil es so dunkel war.
Nach weiteren Versuchen, ein gutes Foto zu schießen, gingen wir dann langsam schlafen.