12.08.2009Gold im ColoradoFür heute stand der Canyonland Nationalpark auf dem Plan. Nun war es aber endgültig soweit, dass meine Mädels erst mal die Nase voll hatten vom Steine gucken. So entschlossen wir uns noch am Vortag, dass wir bei Navtec eine Halbtages-Raftingtour für den Nachmittag auf dem Colorado buchten. So konnte am Vormittag jeder das machen, was er wollte. Meine Damen nutzten das, um erst mal richtig auszuschlafen.
Ich stellte mir dagegen den Wecker auf 6 Uhr. Leider gab es zu dieser Zeit noch kein Frühstück im Inca Inn. So machte ich mich mit nüchternem Magen auf den Weg zum Canyonland Nationalpark. Nach einer knappen Stunde erreichte ich den Dead Horse State Park. So früh war das Kassenhaus noch nicht besetzt, so dass ich mir den Eintritt sparte. Oder hätte man da was in ein Kuvert stecken sollen? Ich habe jedenfalls nichts gesehen. Die Tiere rechneten offensichtlich so früh auch noch nicht mit Besuchern. Auf der Straße tummelten sich jedenfalls ganz gemütlich ein paar Rehe.
Den Dead Horse State Park erreichte ich als gerade die Sonne aufgegangen war. Ich stand ganz allein am Aussichtspunkt und genoss die Aussicht und die Ruhe. Einfach traumhaft.
Nach etwa einer halben Stunde ging es weiter zum Canyonland Nationalpark und auch hier war ich an den meisten Aussichtspunkten fast allein.
Zunächst fuhr ich zum Mesa Arch und erreichte nach einem kurzen Trail diesen herrlichen Ausblick.
Neben diversen anderen Aussichtspunkten, die auf der Strecke lagen, ging es zum Green River Overlook, zum Upheaval Dome (kleiner Trail) und zum Grandview Overlook.
Dann machte ich mich wieder auf den Rückweg und hatte das Gefühl, das Wichtigste gesehen zu haben. Um etwa 11 Uhr war ich wieder im Hotel. Ich finde, meine Mädels haben echt was verpasst, aber jedem das Seine.
Hier im Forum wird oft gefragt, ob man den Canyonland und den Arches bei wenig Zeit auch an einem Tag machen kann. Natürlich ist es immer gut, wenn man sich mehr Zeit lassen kann, aber wenn es nicht anders geht und man auf die großen Trails verzichtet, ist das meiner Meinung nach durchaus möglich und man sieht dennoch das Wichtigste. Ich würde in diesem Fall in aller Früh zum Deadhorse Point und zum Canyonland fahren. Gegen Mittag würde ich dann zum Arches fahren um dann am Abend den Sonnenuntergang beim Delicate Arche genießen zu können.
Um 12.30 Uhr fuhren wir von Navtec aus zur Ablegestelle. Hier fährt man schon auf der Straße 128 den Colorado entlang, was wir ziemlich schön fanden.
Mein Bruder und seine Familie hatten sich kurzfristig unserem Vorhaben angeschlossen.
An der Ablagestelle gab uns unser Führer Kevin eine kurze Einweisung. Neben dem eigentlichen Boot waren noch 2 Kayaks dabei. Mein Neffe und ich entschlossen uns, gleich mit dem Kayak zu beginnen, was wirklich Spaß machte und interessanter war, als das entlang schippern mit dem großen Boot.
Die Tour war ansonsten eine relativ ruhige Angelegenheit. Kevin, der nicht übermäßig motiviert wirkte, aber irgendwie ein cooler Typ war, hatte jede Menge damit zu tun, das Boot voran zu bringen. Wobei wir auch 4x in kleinere Rapids kamen, was ganz lustig war. Nach etwa einer Stunde, machten wir eine Pause, bei der es einen Lunch gab. Und der war überraschend gut, wenn man bedenkt, dass die Tour mit Lunch nur 2 $ mehr kostet. Kevin baute einen Tisch auf, brachte Brote, Wurst, schnippelte ganz frisch Salat und als Nachspeise gab es Cookies.
Währenddessen wagten sich zunächst unsere 4 Kinder in den Colorado zum Schwimmen und wir Väter taten es ihnen nach.
Auch auf der weiteren Strecke sprangen wir immer wieder ins Wasser und schwammen dem Boot hinterher. Auch die Mütter waren inzwischen so „mutig“. Begleitet wurden wir bei der Tour noch von 2 amerikanischen Studentinnen und einem Ehepaar aus Santa Monika. Die waren alle recht nett. Vor dem Anlegen, gab Kevin seine Anweisungen, was alles zu beachten ist. Wir verstanden kein Wort und zweifelten an unseren Englischkenntnissen. Als wir jedoch das Ehepaar aus Santa Monica fragten, was er denn gesagt habe, wurde uns klar, dass Kevin einfach nur so genuschelt hatte. Sie hatten nämlich auch nichts verstanden.
Die Tour war wie gesagt eher eine ruhige Angelegenheit und hatte mit Rafting nur bedingt was zu tun, aber wir genossen den Tag sehr als einen gelungenen Familienausflug.
Leider wurde die tolle Stimmung am Abend ziemlich getrübt. Meine Frau bemerkte auf dem Hotelzimmer, dass sie einen ihrer goldenen Lieblingsohrringe verloren hatte. Sie war ziemlich betrübt. Wir vermuten, dass er verloren gegangen ist, als ich sie an der Schwimmweste, die nicht so wirklich gut saß, aus dem Colorado ins Boot zurück gezogen habe.
Am Abend gingen wir alle acht noch zu Pasta Jays zum Essen. All diese Lokale, die wir in Moab besucht haben, waren Empfehlungen aus dem Forum und ich finde wir haben uns dabei täglich gesteigert. Es schmeckte uns bei Pasta Jays jedenfalls sehr gut. In Moab sollte man darauf achten, dass offensichtlich alle Lokale rund 18 % Tip gleich auf die Rechnung schlagen. Das ist ja grundsätzlich in Ordnung, aber birgt natürlich die Gefahr, dass man es übersieht und doppelt zahlt.