26.09.2011 Durango - PageZunächst noch ein paar Eindrücke von Durango, die ich bei den vielen Fotos gestern nicht auch noch dort posten wollte.
Nach Page sollte es heute gehen, wo ich zwei Nächte gebucht hatte, pure Felsen in der Wüste als absolutes Kontrastprogramm nach grüner Gebirgslandschaft. Bei der Planung hatte ich noch überlegt, ob ich bei Mesa Verde einen Besichtigungsstopp einlegen sollte, aber da ich dort vor genau 3 Jahren schon einmal gewesen bin, habe ich zugunsten eines profanen Poolaufenthaltes darauf verzichtet.
Four Corners war mir als Besichtigungspunkt zwar nicht wirklich wichtig, aber da ich schon mal vorbei kam, konnte ich auch halten. Dass ich schon da war, erkannte ich allerdings erst, nachdem ich hinter einem anderen Auto bremsen musste, das bremste und auf das unscheinbare Grundstück fuhr.
Ich marschierte ein bisschen durch Colorado, Utah, Arizona und New Mexico und fand den Ort sehr passend für Leute wie mich, die am liebsten immer überall gleichzeitig waren. Lustig war auch ein amerikanisches Paar zu beobachten, das einen furchtbar hässlichen Plastikpudel auf den Punkt setzte, auf den er mit jeder Pfote in einem anderen Staat sein konnte und ihn aus allen vier Staaten fotografierte. Ich selbst beschränkte mich darauf, mich auf diesen Punkt einmal zu stellen. Sorry, so gut wie das Mädchen, das in Utah und New Mexico Spagat machte und die Hände jeweils in Colorado und Arizona abstützte, konnte ich es leider nicht.
Im Quality Inn in Page bekam ich ein schönes großes Zimmer mit Blick auf den Stausee und auf ein Häschen, das im Gras vor meinem Balkon saß. Das Häschen und ich gucken uns eine Weile an, dann suchte ich den Swimmingpool um dann auch bei der Rückkehr nach Deutschland wenigstens ein kleines bisschen nach Urlaub auszusehen für die Leute, die annahmen, dass ein schöner Urlaub immer nur der ist, bei dem mal nahtlos braun-schwarz gebrannt zurückkommt.
Nach meinem Poolaufenthalt fuhr ich den Highway 89 entlang. Zum einen hatte es leider bei der Lotterie nicht mit einem Wave Permit geklappt und ich wollte gucken, ob ich die Paria Contact Station fand um morgen mein Glück dort zu versuchen, zum anderen war es genau die richtige Zeit die Toadstool Hoodoos aufzusuchen um dort ein bisschen im Abendlicht herumzustiefeln.
beides war schnell gefunden und ich machte mich von dem kleinen Parkplatz direkt rechts bei der Fahrt in Richtung Kanab auf den Weg, der mich in ein paar Minuten zu dem Gebiet mit den Hoodoos brachte.
Irgendwie war ich gerade wieder im Grundschulalter und hatte Spaß daran zwischen den Felsen herumzuklettern, die teilweise in Rot und weiter hinten in Weiß zu bewundern waren. Außer mir noch eine Handvoll Leute unterwegs.
Ich wurde angesprochen von einem "Mann in den besten Jahren", der fragte, ob dort hinten noch etwas zu bewundern sei. Schnell fanden wir heraus, dass es auf Deutsch leichter als auf Englisch sein würde und wechselten ein paar Worte. Sollte ich ihn fragen, ob er Wolfgang aus dem Forum war, von dem ich wusste, dass er gegenwärtig auch in Page unterwegs war? Nee, das wäre doch bisschen doof, sodass ich weiter ging.
Schön war esan den Hoodoos und tröstete darüber hinweg, dass ich wieder mal in dem ausgesprochen schlechten Steakhaus gegenüber des Hotels landete, in dem ich schon vor 3 Jahren schlecht und teuer gegessen hatte. Zudem war dieses Steakhaus überfüllt von Landsleuten. Nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte, aber diese ganzen Reisegruppen waren wohl ein deutliches Zeichen dafür, dass hier wohl wirklich eher auf Massenabfertigung für Touris gesetzt wurde, die in der Regel ohnehin nicht wiederkamen. Lustig war ein Gespräch am Nebentisch zu hören, in dem man ähnlich wie bei der 16.000-Euro-Frage bei "Wer wird Millionär" versuchte durch Ausschluss anderer Möglichkeiten und Interpretation der Vokabel, wonach sie sich wohl anhörte herauszufinden, was wohl "mashed Potatoes" waren und auch gar nicht so schlecht lag damit. Ob die Leute es schließlich im Laufe des Urlaubs herausgefunden hatten? Sicherheitshalber entschlossen sich nämlich doch alle für Pommes oder Folienkartoffel zum Essen.
Abends im Hotel checkte ich die üblichen Foren und sah aktuelle Bilder von den Toadstool Hoodoos von Wolfgang Kieckbusch. Das konnte eigentlich nur derjenige sein, der mir dort heute begegnet war, denn zu der Zeit waren außer einer englischsprachigen Frau nur noch ein sehr junges deutsches Pärchen dort und jemand, der ohne jede Kamera irgendwo saß und einfach nur schaute und ohnehin für jemanden namens Wolfgang mindestens 20 Jahre zu jung war. Schon hatte Wolfgang eine PN im Postfach und ich am nächsten Morgen eine Verabredung zum Essen beim China-Buffet für den Abend. Das sollte dann also schon mein zweites Forentreffen dieses Urlaubs sein.
(Übernachtung: Quality Inn, Page)