27.09.2011 Rund um PageIm Morgengrauen machte ich mich auf zum Versuch ein Wave Permit zu ergattern und fand mich inmitten einer Meute anderer Permithungriger an der Paria Contact Station ein. Meine Hoffnung war ja, dass eine Dreiergruppe gewählt würde und somit zum Schluss ein einzelnes Permit übrig bleiben würde, sodass die Zahl der Interessenten schlagartig abnehmen und ich vortreten und mich höflicherweise bereit erklären konnte, das letzte Permit gnädig anzunehmen. Aber leider wurden 5 glückliche Paare gewählt, die am nächsten Morgen loswandern durften. Macht nichts, dachte ich mir, dann gehst du eben nun los ohne Permit.
Nee, Quatsch, brav setzte ich mich ins Auto und startete mein heutiges Programm. Im Internet war nun die so genannte "Nautilus Wave" im Kommen, die ganz in der Nähe lag und leicht zu finden war. Diese besuchte ich zuerst. Direkt bei der Paria Contact Station fuhr man eine unbefestigte Straße bis zu einem Wash, an dem man das Auto abstellen konnte und dann ging es zu Fuß vielleicht eine viertel Stunde in diesem Wash, die Nautilus liegt dann auf der rechten Seite.
Es handelt sich hierbei um eine weiße Gesteinsformation, die gewunden ist wie ein Schneckenhaus, sehr schön anzusehen!
Das alles dauerte nicht sehr lange, sodass ich mir überlegte, die Cottonwood Canyon Road zumindest ein Stück zu fahren, so weit ich mich eben traute. An der Paria Contact Station war der Zustand dieser Straße als gut beschrieben worden, also los ging´s.
Klar, war ja kein Problem: Breit und eben war die Straße. Das sollte sich allerdings ändern. Im Laufe der Strecke begann ich Blut und Wasser zu schwitzen, denn zwar hatte ich ein Auto mit Allradantrieb, aber keine Ahnung, wie ich damit umgehen musste. Und wenn man dann erst einmal ein Stück bergauf im losen Sand fuhr, war es sicherlich eher nicht so gut anzuhalten um mal eben nachzulesen, welchen Knopf man da am besten drücken sollte.
Ich schwamm also durch den Sand, fuhr mit Anlauf durch einen sandigen Wash aus Angst darin stecken zu bleiben und war heilfroh, dass das Auto dabei nicht in zwei Teile zerbrochen war. Ich manövrierte über trockenen Lehmboden und es fiel mir schwer zu entscheiden, ob ich in den ausgefahrenen Spuren fahren sollte mit der Gefahr aufzusitzen oder oben auf dem huckeligen Teil mit den spitzen Steinen die Reifen riskieren sollte. Über die eine oder andere Bodenwelle flog ich laut kreischend wie die Helden in albernen Filmen, nur fliegen die meistens über breite Schluchten mit einem Fluss dazwischen.
Bo ey, Hut ab vor allen begeisterten Pistenfahrern und Offroad-Fans, für die das alles eher langweilig gewesen wäre. Nix für mich! In Zukunft buche ich dann Economy, mit einem SUV konnte ich ja offensichtlich nichts anfangen... Fast hätte ich den Boden geküsst, als mir irgendwo ein Wohnmobil begegnete, denn das bedeutete, es konnte nur noch besser werden.
Irgendwann war es geschafft und als Belohnung konnte ich dann den Grosvenor Arch besichtigen. Auf den Kodachrome State Park verzichtete ich nach der Aufregung und wählte brav die lange und eher langweilige Strecke außenrum vorbei am Bryce Canyon.
In der Nähe des Bryce Canyon, wie man unschwer erraten kann:
Bis zu meinem Date hatte ich noch ein bisschen Zeit, somit fuhr ich nochmals ein paar Aussichtspunkte am Lake Powell ab und kletterte ich noch ein bisschen dort in den Felsen herum, wo die Gesteinsformationen auch hübsch sein sollten.
Für heute hatte ich dann ziemlich schnell genug erlebt - und es gibt wirklich Leute, die sich Tage rot im Kalender anstreichen, wenn sie diesen Satz von mir hören!
Der Abend mit Wolfgang war nett. Das Essen im China Buffet schmeckte gut und war günstig, wir erzählten uns was und relativ früh war ich wieder im Hotel. Wolfgang musste schließlich am Folgetag früh raus, denn bei dem Glückspilz hatte es mit dem Wave Permit geklappt.
(Übernachtung: Quality Inn, Page)