16. Tag: Mittwoch, 10.05.2006Relativ früh stehen wir heute auf und nehmen das recht gute Continental Breakfast in unserem Motel zu uns. Wir brechen auf und halten erst einmal beim General Store von Torrey. Das ist ein liebevoller Laden mit Charakter! Ein kleines Geschäft, in dem es alles gibt! Im hinteren Gebäudeteil ist eine Mini-Bäckerei integriert, an der Kasse unterhält sich der Dorf-Sheriff mit dem Kassierer und trinkt Kaffee. So stellt man sich das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt vor. Im TV hätte die Situation nicht besser dargestellt werden können
.
Glücklich kaufe ich Eis und ein Paket Diet Cherry Vanilla Coke-Dosen!
Und jetzt fahren wir zum Capitol Reef NP. Mit dem Auto erkunden wir schöne Schluchten auf mäßigen Straßen. Mit unserem PKW drehen wir irgendwann um, Abenteuer wie den Burr Trail lassen wir lieber aus (Hätten wir doch bloß einen SUV gemietet!
).
Wir kehren zurück auf den Hwy 24 und fahren bis nach Hanksville, wo wir auf die 95 South abbiegen. Nach gefühlter langer Strecke erreichen wir langsam das Tal, wo der Lake Powell mehr oder weniger beginnt.
Direkt am Wasser halten wir kurz und ich lasse Wasser, um den Colorado etwas zu färben
.
Weiter fahren wir und kommen nach einer Weile zum Natural Bridges NM. Dort bin ich schon mal gewesen, allerdings hatten wir alle Steinbögen nur von den Parkplätzen begutachtet. Dieses Mal machen wir eine Mini-Wanderung, sodass ich eine Natural Bridge auch mal aus einer schönen Perspektive sehen kann.
Mit dem Arches NP können die Natural Bridges nicht ganz mithalten, aber schön sind sie trotzdem und einen Abstecher wert.
Und jetzt kommt eine wunderschöne Strecke
: der Hwy 261 bis kurz vor Mexican Hat. Die Strecke ist teilweise nicht asphaltiert, aber trotzdem mit einem PKW problemlos machbar. Unterwegs gibt es einen spektakulären Viewpoint. Leider kommt die Weite auf dem Bild nicht ganz herüber.
Kurz vor dem Mexican Hat kreuzt noch ein Cowboy die Straße. Ein seltener Anblick.
Und so sieht der Mexican Hat aus, nach dem auch die nahe liegende Ortschaft benannt wurde:
Wie geht’s weiter? Unterwegs sind wir bewusst am Valley of the Gods vorbeigefahren, weil der Reiseführer es nur für SUVs empfiehlt. Spontan entscheiden wir, dass wir es doch versuchen sollten und fahren dahin zurück. Das Monument Valley lassen wir dafür aus.
Die Fels- und Steinformationen erinnern doch etwas an das Monument Valley. Dafür ist im Valley of the Gods nur sehr wenig Verkehr. Die Streckenführung ist teilweise etwas abenteuerlich, bei trockenem Wetter aber durchaus mit einem PKW machbar. Das hier ist die schlimmste Stelle, die wir zu passieren haben:
Unser Auto sackt etwas im Wasser ein, aber mit Schwung schaffen wir das ohne Probleme!
Jetzt folgt eine längere Fahrstrecke. Wir verlassen Utah nach Süden in Richtung Canyon de Chelly NP. Wir dachten, dass wir in der Stadt Chinle eine Unterkunft finden sollten. Doch das war nichts
! In der Stadt sind gerade irgendwelche Abschlussfeiern von Schulen oder Colleges und scheinbar sind alle Motels durch besuchende Verwandtschaft der Schüler ausgebucht!
Also sehen wir uns bei tief stehender Abendsonne den Canyon de Chelly im Schnelldurchgang an. Hier der Spider Rock:
Wo können wir nun übernachten? Ein Blick auf die Karte genügt und wir entscheiden, es in Gallup, NM an der Route 66 zu versuchen. Doch muss es etwas geben!
Ziemlich spät im Dunkeln kommen wir dort an und tatsächlich: An der guten alten Mother Road reiht sich ein Motel ans andere. Wir nehmen einfach das nächst beste und wundern uns noch, warum es so günstig ist.
Na gut, die Gegend sieht nicht besonders Vertrauen erweckend aus, aber soooo schlimm ist es nun auch nicht. Trotzdem sichern wir die Eingangstür mit einer Spezialkonstruktion
:
Der Zustand des Zimmers ist auch nicht so toll. Eine Renovierung würde gut tun. Richtig lustig wird es, nachdem Henning auf der Toilette war. Er kann die Tür nicht mehr von innen öffnen
. Der Türknauf funktioniert nicht mehr richtig! Wir müssen beide sehr lachen, schließlich stemme ich mich von außen gegen die Tür und sie gibt nach.
Nur ein paar Minuten später wissen wir endgültig, warum das Motel so billig ist: Ein Zug scheint akustisch durch unser Zimmer zu fahren
. Mit einem lauten Tröten kündigt er sich an. Ganz in der Nähe müssen nicht nur die Bahngleise, sondern auch mehrere Bahnübergänge liegen.
Beim Versuch, einzuschlafen, müssen wir zunächst bei jedem Zug lachen. Die Situation ist gleichermaßen nervig wie witzig. Markus (Scooby Doo) würde die Situation wahrscheinlich genießen und das als Einschlafmusik auffassen.
Irgendwann siegt aber auch bei uns die Müdigkeit und wir schlafen doch noch ein.