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Autor Thema: From East to West: Südstaaten, Westküste, Nationalparks im August 2012  (Gelesen 24952 mal)

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Anti

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Schade, dass ihr den Joshua Tree Np nicht so genießen konntet. Der hat mir auch sehr gut gefallen. Aber Sicherheit geht nun einmal vor...

vanbasten

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Schade, dass ihr den Joshua Tree Np nicht so genießen konntet. Der hat mir auch sehr gut gefallen. Aber Sicherheit geht nun einmal vor...

Seid ihr den Trail zum Keys View wirklich gewandert?
Haben wir denn viel verpasst?

Hast natürlich Recht, Sicherheit geht auf jeden Fall vor.
Nur vom Ryan Mountain konnten wir dann nichts von einem Brand sehen.

Anti

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Ich mag mich täuschen, aber wir sind zu Keys View mit dem Auto hoch gefahren. Da war ein kleiner - wirklich kleiner - Rundweg. Also eher keine Wanderung. In meinem Reisebericht habe ich aber auch nur ein Foto von dort oben eingestellt. Aber die Aussicht ist nicht schlecht: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=53946.msg722056#msg722056

vanbasten

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Mittwoch, 15. August 2012

Der Mittwoch war Route 66-Tag.  :dance:


Route 66 vor Oatman

Nach einem schnellen Frühstück in einer kleinen Bar und Tanken fuhren wir über den Colorado nach Arizona, unserem sechsten US-Bundesstaat. Wir fuhren über die Oatman-Road zunächst nach Oatman, wo die Zeit still zu stehen scheint. Man fühlt sich in den wilden Westen zurück versetzt, wären da nicht die zahlreichen Harley-Fahrer, die hier durch brettern.







Nach Oatman fuhren wir weiter auf der Oatman-Road zuerst über einen Pass und dann wieder runter in die Ebene und schon war er wieder da: der kerzengerade Highway und ab und zu mal wieder ein besonderes Stillleben.


Stillleben

Als nächstes kamen wir nach Kingman, einem grösseren Ort. Direkt an der Strasse steht eine alte Santa Fe Express Lok mit Tender-Wagen. Hier mussten wir anhalten!  :guckstdu:






Führerstand

Nach Kingman verläuft die 66 wieder meilenweit kerzengerade –gähn- :schlafend:, aber plötzlich nach einem Hügel kam Hackberry! Hier direkt an der 66 befindet sich ein großer Parkplatz und daneben ein kleine Einöde mit Store, ehemaligem Motel und Werkstatt mit alter Tankstelle. Die Besitzer des Stores haben diese Szene mit Devotionalien aus der Hochzeit der 66 in den 40er und 50er Jahren liebevoll geschmückt, so dass hier ein beliebter Treffpunkt und Fotomotiv entstanden ist. Wir haben uns hier ziemlich lange aufgehalten, denn es gibt unzählige Fotomotive und je länger man hier herumstreunt desto mehr Details entdeckt man.




57er Chevy


reparaturbedürftig


Werkstatt mit Ford T-Model




vor Klapperschlangen wird gewarnt

Irgendwann konnten wir uns losreißen, denn es war wieder ziemlich heiß, und weiter ging die Fahrt. Der nächste lohnenswerte Halt war erst wieder in Seligman. Auch Seligman ist ein Freilichtmuseum ehemaliger Route 66-Zeiten.


Alte Zeiten in Seligman




Einschusslöcher?

Ein schönes Erlebnis hatten wir in einem Shop und Eisdiele wo wir uns Eis holten. Der Besitzer und seine Tochter (glaube ich) unterhalten hier die Touristen mit lustigen Späßen. Besonders gut funktioniert das bei den zahlreichen Japanern.... Kostprobe gefällig?? „you want a half portion?“ –und streckt ihm eine präparierte längs halbierte Eiswaffel entgegen…. Der Japaner weiß gar nicht was er damit anfangen soll….  :frech: ODER: „here some mustard with your ice cream!“ –und streckt ihm eine Senfflasche entgegen und als er drückt, kommt ein gelber Faden, der wie Senf aussieht, heraus. Logo, wir kennen den Spaß schon, aber dem Japaner scheint er neu gewesen zu sein, denn er macht vor Schreck einen veritablen Sprung nach hinten….  :lachroll: Na, wer den Schaden hat….
Interessant fanden wir auch, dass die Japaner die Eiswaffel in den Abfall werfen, wenn das Eis weggeschleckt ist! Andere Länder, andere Sitten eben.

Den restlichen Weg fuhren wir wieder auf der I-40 und unser heutiges Ziel war Flagstaff, wo wir im Fairfield Inn Marriott übernachtet haben. Vorher waren wir aber noch einkaufen im Target –auch ein toller Supermakt!
Zum Abendessen haben wir einen Sizzler ausprobiert und waren ebenfalls sehr zufrieden.


Übernachtung: Fairfield Inn Marriott
   $ 121 über Marriott-HP
   Pros:   verkehrsgünstig gelegen, mit sehr reichhaltigem Frühstück
   Cons:   etwas kleines Zimmer
   Note:   2



sil1969

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Mein Mann wirft die Waffel auch weg, wenn er mit dem Eis fertig ist. Er ist aber kein Japaner  :wink: Er mag einfach die Waffeln nicht....
LG Silvia

vanbasten

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Mein Mann wirft die Waffel auch weg, wenn er mit dem Eis fertig ist. Er ist aber kein Japaner  :wink: Er mag einfach die Waffeln nicht....

Uns ist nur aufgefallen, dass wirklich die komplette Gruppe Japaner ihre Eiswaffeln entsorgt haben....

Hatte ich jedenfalls so bisher nicht gesehen. :zuck:

vanbasten

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Donnerstag, 16. August 2012

Heute freue ich mich ganz besonders, denn wir machen uns auf den Weg zum Grand Canyon.
Auf dem Weg dorthin haben wir zuerst den Sunset Crater und das Wupatki Nationalmonument besucht. Wir hatten etwas Schwierigkeiten die Abfahrt dahin zu finden, weil spärlich beschildert. Am Eingang $10 bezahlt und den Scenic Drive entlang gefahren bis zum ersten View Point: hier sieht man eine eindrucksvolle Lava-Landschaft mit grossen Lava-Brocken. Hier hat es die Flora noch nicht geschafft sich durchzusetzen und die Szene erinnerte uns sehr an Lanzarote.





Vom nächsten Aussichtspunkt sah man ihn dann in voller Schönheit: den großen Sunset- Vulkankrater mit Aschelandschaft drumherum.



Einen Spaziergang machten wir hier allerdings nicht.
Den nächsten Halt legten wir am Wupatki Visitor Center ein. Dort gibt es einen kleinen Trail zu den 900 Jahre alten Ruinen der Anasazi-Pueblo-Indianer.


Indianerburg früher


Indianerburg heute


Anschließend fuhren wir wieder auf die US-89 in Richtung Grand Canyon. Da wir gut vorangekommen sind entschlossen wir uns ein Stück weiterzufahren bis kurz vor Page um uns den Horseshoe Bend, die bekannte Colorado-Schleife in Hufeisenform, anzusehen. Den Parkplatz haben wir gut gefunden und nach einer kurzen Wanderung durch den Wüstensand liegt die Schleife vor uns: 300 m !!! tief (ich hatte 100 m geschätzt….) hat sich der Colorado-River an dieser Stelle in den Fels gearbeitet, senkrecht fällt die Felskante nach unten ab.


eine Pferdehuf-Schleife von weitem





Man steht an der Kante ohne irgendeine Sicherheitsabsperrung, nichts für Leute mit Höhenangst.


ohne jede Sicherung

Wir waren ständig darauf bedacht möglichst alleine an der Kante zu stehen, komischen Gefühl!

Endlich ging es anschließend in Richtung Grand Canyon. Wir fuhren zurück durch die schmale Lücke, die der Canyon an dieser Stelle gelassen hat zur Navajo–Brücke, die einzige Möglichkeit der Colorado-Überquerung auf über 100 km Länge. Genau genommen sind es ja zwei Brücken, die alte und die neuere.


Navajo-Brücke (die neue)


ein bisschen wie Sphinx  :o

Wir schauten uns auch hier den Colorado von oben an und planten eigentlich noch den Abstecher zu Lee’s Ferry, wo man sogar zum Fluss runter kommt. Dorthin muss man aber $ 15 Eintritt bezahlen, da Lee’s Ferry auf dem Gebiet des Glen Canyon Nationalparks liegt. Nur für einmal schauen war uns das zu teuer.
Die weitere Fahrt ging dann am Glen Canyon - Gebiet entlang noch über 1 ½ Stunden erst durch zerklüftetes Wüstengebiet und danach in die Berge durch immer stärker bewaldetes Gebiet bis auf fast 2500 m Höhe. Diese Landschaft mit den weiten Wiesen dazwischen hat uns auch an Höhenlagen im Schwarzwald oder Jura erinnert. Hier grasen auch Bison Büffel (Buffalo’s). Nach dem Passieren des obligatorischen NP-Häuschens waren wir bald bei unserer schon lange vorgebuchten Unterkunft an der Grand Canyon Lodge am North Rim. Es war eine Wucht! Das Haupthaus mit der Anmeldung und einem Restaurant liegt spektakulär direkt an der Kante.




G.C. Lodge (links das Restaurant)



Die Cabins / Blockhäuser liegen verteilt im Wald am Rande der beiden Wanderwege, die vom Campingplatz zum Haupthaus entlang der Canyon-Kante führen.


Blockhütten am North Rim

Die Lage ist einfach einmalig und Stunden von weiterer Zivilisation entfernt. Fernsehgeräte oder Internet sucht man hier vergeblich, man kann sich voll auf die grandiose Natur konzentrieren. War jetzt nicht wirklich beliebt bei unseren beiden Jungs aber da müssen sie jetzt durch. Auf Anraten des netten älteren Herrn an der Rezeption haben wir im Restaurant gleich für die beiden nächsten Abende einen Tisch reserviert. Heute haben wir im daneben liegenden Schnell-Restaurant gegessen und das Essen war –gelinde gesagt- ziemlich bescheiden.


Übernachtung:   Grand Canyon Lodge
   $ 169 über HP
   Pros:   aussergewöhnliche Lage, ausreichend Platz
   Cons:   weder TV noch Internet verfügbar (für manche Segen, für manche Fluch…), eingeschränkte Verpflegungsmöglichkeiten, nachts gelegentlich Streifenhörnchen im Haus
   Note:   2-3




Anti

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Habt ihr an der Navajo-Bridge nach Kondoren Ausschau gehalten? Manchmal sind sie dort unterwegs...

vanbasten

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Habt ihr an der Navajo-Bridge nach Kondoren Ausschau gehalten? Manchmal sind sie dort unterwegs...

Bei der Navajo-Bridge haben wir eigentlich keine Kondore gesehen, aber später über dem Grand Canyon -zumindest sind wir der Meinung, dass es ein Kondor war, denn trotz der grossen Entfernung in der er flog war der Vogel ziemlich gross.  :staunend2:

sil1969

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Die Lodge sieht aber urig aus - würde mir auch gefallen. Da ich jetzt aber schon 2x am Grand Canyon war und ich offen gestehen muss, dass mich andere Orte viel mehr in den Bann gezogen haben, werde ich da wohl eher nicht mehr hinkommen.
LG Silvia

vanbasten

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Die Lodge sieht aber urig aus - würde mir auch gefallen. Da ich jetzt aber schon 2x am Grand Canyon war und ich offen gestehen muss, dass mich andere Orte viel mehr in den Bann gezogen haben, werde ich da wohl eher nicht mehr hinkommen.

Schade eigentlich!
Ich für mich glaube nicht, dass ich das erste und schon letzte Mal am GC war. Sowohl am North Rim als auch am South Rim (den ich ja noch nicht kenne).
Den North Rim habe ich kennengelernt als sehr naturnah, ruhig und urig -eigentlich das was ich liebe.
Und einmal in den Canyon rein wandern ist auch noch so ein Traum....

Ich gebe dir aber Recht, der GC ist nicht gerade das Mass aller Dinge -mir hat auch der Zion mindestens genauso gut gefallen (und ich kenne nun wirklich noch nicht viel von Nordamerika) :zuck:

vanbasten

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Freitag, 17. August 2012

Die heutige Nacht in unserer Cabin war etwas unruhig. Mitten in der Nacht weckte uns unser Großer und meinte da sind Geräusche in seinem Zimmer. Wir hörten zunächst nichts aber nach einer Weile waren da tatsächlich knisternde Geräusche. Des Rätsels Lösung: Wir hatten Besuch von Chipmunks und die machten sich an einer leeren Snickers-Verpackung zu schaffen. Wir entdeckten eine kleine Öffnung in einer Ecke und die verschlossen wir dauerhaft und seitdem war Ruhe. Alle Lebensmittel wanderten fortan in den Kühlschrank. Hier hat die Natur mal zugeschlagen...  :lol:


vielleicht unser nächtlicher Besucher?

Nach dem Frühstück im Zimmer spazierten wir vor ans Haupthaus und von dort einen schmalen Grat entlang zu einem Aussichtspunkt (der Bright Angel Point) von dem wir einen ersten fantastischen Ausblick in den Canyon hatten.


Hammer!!





Diese Größe und scheinbar unendliche Weite war atemberaubend. Wir standen da und staunten und staunten und es gab immer wieder etwas zu entdecken. Als wir uns endlich losreißen konnten besuchten wir das Visitor Center und kauften ein paar Mitbringsel. Nach dem Mittag stiegen wir ins Auto und fuhren zuerst zum Aussichtspunkt Point Imperial. Auch hier gab es fantastische Ausblicke in die Schlucht und den Colorado-River konnte man unten gut sehen.





Wir fuhren weiter dem Canyon entlang bis zum Cape Final Trail und wanderten nicht zum Cape Final, sondern in die andere Richtung, den Cliff Springs Trail entlang. Der Weg ging bergab und wir wanderten eine Schlucht hinunter. Die Felswände kamen uns immer näher und wurden mit der Zeit überhängend.




ein Stück in den Canyon hinein

Am Ende des Trails war eine kleine Quelle und man hatte von dort einen völlig anderen Blick in den Canyon als von ganz oben.





Wieder zurück am Auto gings weiter zum nächsten Aussichtspunkt auf Angels Window. Das ist eine große Öffnung in einem riesigen Felsgrat auf den man rauf laufen kann.


Angels Window

Da mussten wir natürlich hoch und wir fuhren deshalb weiter bis zum Parkplatz an Ende der Stichstrasse. Von dort verläuft ein (wieder mal asphaltierter) Fußweg an einer Weggabelung vorbei zum Aussichtspunkt über dem Angels Window.


eines schöner als das andere





Von hier hat man wieder andere Ausblicke wie zuvor. Großartig! Zurück an der Weggabel liefen wir zum Aussichtspunkt Cape Royal.





Hier sahen wir nebst der schönen Aussicht einen Chinesen frei auf einem Felsvorsprung herumlaufen und ließ sich von seiner Familie fotografieren. Manche sind entweder sehr risikobereit oder sie denken einfach nicht weiter…

Das war mal wieder ein super schöner Tag und es lohnt in jedem Fall diesen Ausflug zum Cape Royal zu machen!
Zurück am Blockhaus braute sich hörbar ein Gewitter zusammen und kurz darauf fing es auch stark an zu regnen. Wir wollten eigentlich abends gemeinsam ins Restaurant zum Essen (wir hatten ja vorreserviert) aber ich hatte leider plötzlich starke Kopfschmerzen, die einfach nicht weggehen wollten. Appetit hatte ich so auch nicht und ich zog es daher vor mich auszuruhen und der Rest der Familie ging halt ohne mich. Sie erzählten später wie toll es war, die Aussicht bei Sonnenuntergang zu genießen bei wirklich gutem Essen –nur ganz billig war es wohl nicht. Ich freute mich schon auf das Essen morgen, wenn es mir hoffentlich besser geht.


Übernachtung:   Grand Canyon Lodge
   $ 169 über HP
   Pros:   aussergewöhnliche Lage, ausreichend Platz
   Cons:   weder TV noch Internet verfügbar (für manche Segen, für manche Fluch…), eingeschränkte Verpflegungsmöglichkeiten, nachts gelegentlich Streifenhörnchen im Haus
   Note:   2-3

vanbasten

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Nach einer kleinen schöpferischen Pause geht es heute weiter mit dem Bericht im Grand Canyon.
Ich hoffe, ihr könnt noch...

Samstag, 18. August 2012

Heute war wieder Wandertag angesagt. Das Wetter war wieder einmal topp, mal sehen ob es nachmittags wieder anfängt zu gewittern. Wir planten nämlich den North Kaibab Trail ein Stück in den Canyon zu wandern und brachen daher früh auf. Die Temperatur war noch angenehm und wir machten uns an den Abstieg in den Canyon.

Kaum gestartet kamen uns schon Leute entgegen, also hinauf. Haben die etwa unten übernachtet? Der Abstieg war angenehm und ging in vielen Serpentinen immer weiter hinunter und die Temperatur stieg mit abnehmender Höhe merklich an.
Der erste Aussichtspunkt –ich glaube, er hiess Coconino Overlook- war bereits spektakulär! Man steht dort auf eine großen Felsplatte und hat einen großartigen Ausblick in den Canyon. So kann es weiter gehen, ganz nach meinem Geschmack!
Auf dem weiteren Weg trafen wir mehrfach auf junge Ranger, die die Wege instand hielten bzw. neu befestigten. Wir haben sie dann motiviert: you’re doin’ a great job! Kurz vor dem nächsten Rastplatz kam uns eine Rangerin entgegen und erkundigte sich nach unserem Befinden und ob wir genügend zu Trinken dabei hätten. Wir hatten das Gefühl, sie wollte kontrollieren wie viele Flaschen jeder mit sich trug. Jedenfalls hatten wir genügend dabei und außerdem gab es an der nächsten Raststelle eine Quelle zum Auffüllen.
Also auf zum Supai-Tunnel! Hier hatten sich bereits zwei amerikanische Familien niedergelassen. Wie gesagt, hier gab es einen Brunnen und außerdem ein Klo-Häuschen. Nach dem Rastplatz verlief der Trail weiter durch einen Fels-Tunnel.



Ich hatte hier noch nicht genug und wir entschlossen uns zu trennen, denn der Rest der Familie wollte wieder zurück. Der Trail verlief ab hier schöner als zuvor (der Weg war auch ebener und besser befestigt!) und man hatte einen fantastischen Blick in den Canyon und auf eine Holzbrücke.




der North Kaibab-Trail in den Canyon


die Brücke auf halber Höhe im Canyon

Man sah auch deutlich die unterschiedlichen Gesteinsstrukturen am Canyonrand.



Nach einer weiteren Stunde war ich unten an der Brücke.


für mich der tiefste Punkt im Canyon

Hier drehte ich um, denn der Rückweg wird in jedem Fall anstrengender und es kamen schon wieder dunkle Gewitterwolken auf. Sogar Donnergeräusche hörte man aus weiter Entfernung. Mittlerweile war es wieder richtig heiß geworden und die Trinkflaschen wollten am Brunnen wieder aufgefüllt werden. So viel getrunken wie auf dieser Wanderung habe ich selten. Es hat aber total viel Spaß gemacht. Fast an jeder Ecke traf man auf andere Wanderer und man kam fast immer ins Gespräch (stehen bleiben und Luft holen schadet nie!).
Später kamen mir eine Gruppe Maultiere entgegen, vorne ein Guide und nachfolgend Touristen, die sich bis zum Tunnel tragen ließen. Der Trail leidet stark darunter und zumindest mir macht das Laufen mehr Spaß als in unbequemer Haltung den Berg hinunter zu schaukeln.
Zwischendurch hörte ich laute Pfeiftöne und ich dachte an besondere Vögel. Als ich aber näher hinhörte und –schaute, stellte ich fest, dass sich Chipmunks unterhielten. Wahnsinn, ich habe von diesen Tierchen noch nie Töne gehört.

Oben angekommen zeigte das Navi über 12 Kilometer Wegstrecke an! Hätte ich nicht gedacht, dass so viel zusammenkommt. Das Gewitter hatte sich vorerst wieder verzogen. Auf der Rückfahrt zur Lodge haben wir noch am Campingplatz an der kleinen Tankstelle getankt, weil ich mir unsicher war ob der Sprit den langen Weg bis Jacob Lake hält. Der Besitzer erzählte mir, dass es im Sommer fast jeden Nachmittag oder Abend Gewitter gibt, weil die warme Luft aus dem Canyon (im Canyon am Colorado herrschen 15-20°C höhere Temperaturen als oben!!) oben mit der kühleren zusammentrifft.

Heute Abend waren wir waren wieder im Restaurant in der Lodge essen, wir hatten ja wieder reserviert. Man sitzt in einem großen, hohen Saal mit Holzdecke und hat durch die ebenso hohen Fenster einen tollen Blick in den Canyon und den Sonnenuntergang. Definitiv wieder eines der Highlight unserer Reise, das man wohl nie wieder vergisst. Ich probierte Bison-Steak und es war großartig.
Nach dem Essen bin ich noch auf die große Lodge-Terrasse und setzte mich in einen der zahlreichen Liegestühle dort und bewunderte den großartigen Nachthimmel mit einigen Sternschnuppen (hier stören halt überhaupt keine weiteren Beleuchtungen) und die Lichter weit gegenüber am Südrand.
Auch das sind Erlebnisse, die man glaube ich nicht wieder vergisst. Schade, morgen heißt es wieder Abschied nehmen vom Grand Canyon, aber ich hoffe, ich komme wieder!


Übernachtung:   Grand Canyon Lodge
   $ 169 über HP
   Pros:   aussergewöhnliche Lage, ausreichend Platz
   Cons:   weder TV noch Internet verfügbar (für manche Segen, für manche Fluch…), eingeschränkte Verpflegungsmöglichkeiten, nachts gelegentlich Streifenhörnchen im Haus
   Note:   2-3

Anti

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Tolle Wanderung! Ich kann mir vorstellen wie schwer es ist wieder umzukehren, wenn es doch soooo schön ist. Gut, dass bei dir rechtzeitig die Vernunft gesiegt hat. Beim nächsten Mal lässt du dich von deiner Familie am South Rim am nächsten Tag abholen...  :zwinker:

vanbasten

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Beim nächsten Mal lässt du dich von deiner Familie am South Rim am nächsten Tag abholen...  :zwinker:

Sensationelle IDEE !!!!!!!!!!!!!!!!!!
Warum bin ich da noch nicht selbst drauf gekommen?
Hört sich sehr verlockend an, weiss nur nicht, ob ich ganz alleine los soll? Aber vielleicht gehen dann meine Söhne mit.
Ist schon ein Traum für mich, muss doch irgendwie zu machen sein!!
Da Fernweh hast du jedenfalls in mir geweckt..... :wink: