Dienstag, 14. August 2012Am nächsten Morgen gingen wir zum Frühstück, das nicht im Hotel sondern über die Strasse im Zentrum in einem 50er-Jahre-Diner (Ruby’s Diner) serviert wurde.
Wir bekamen Gutscheine für ein einfaches Continental Breakfast, die wir für unser richtig! amerikanische Frühstück angerechnet bekamen. Das externe Frühstück hat natürlich mehr Zeit gekostet und so kamen wir später weg. Noch schnell tanken in Palm Springs und weiter gings in die kalifornische Wüste ohne üppige Vegetation. Viele Windräder haben wir gesehen, Solarparks aber keine.
Zuerst fuhren wir in unseren ersten Nationalpark, den
Joshua Tree NP, wo die so genannten Bäume wachsen, die von den Yukka-Palmen abstammen und ganz witzig aussehen mit ihren Stachelblätter oben.
Einfahrt in den Joshua Tree NationalparkIm Park angekommen, wollten wir zuerst zu unserer Wunsch-Wanderung zum Keys View fahren. An der Abbiegung sass ein Ranger, der uns erzählte, dass der ganze Bereich wegen eines Brandes gesperrt ist. Ich war zuerst etwas ärgerlich, dass man uns im Visitor Center am Parkeingang nicht auf die Brände hingewiesen hatte und sagte das auch dem Ranger. Er meinte, wir würden den Eintritt am Parkausgang wieder zurückbekommen, das wäre überhaupt keine Frage. Das haben wir natürlich nicht gemacht aber ich fand das Angebot trotzdem großzügig.
Wir beschlossen daraufhin die Wanderung zum Ryan Mountain unter die Füsse zu nehmen. Der Trail auf den Overlook war schön, das letzte Stück zum „Gipfel“ bin ich alleine gelaufen. Man hatte oben einen schönen Rundum-Blick über den Nationalpark und zum Glück keinen Brand in Sicht.
Auf dem GipfelAusblick vom Ryan Mountain auf Joshua Tree ParkDie Hitze war mittlerweile wieder voll da, bestimmt 40°C im Schatten und zum Glück hatte ich zwei Flaschen Wasser dabei. Die Joshuas sehen wirklich ulkig aus, mir gefallen sie. Ebenso die einzigartige Landschaft hier.
Joshua TreeNach unserer Wanderung fuhren wir weiter bis zum Ausgang in 29 Palms und bogen später auf die Amboy-Road. Weiter ging die Fahrt durch die
Mojave-Wüste. Man sieht ab und zu ein einsames Holzhaus oder grosse Wohnwagen mitten im Nichts. An den Briefkästen am Straßenrand sieht man, dass da wirklich Leute wohnen.
Briefkästen im NowhereWir fuhren meilenweit kerzengerade Highways entlang durch wüstenhafte Landschaft. Irgendwie hat diese Landschaft aber auch ihren besonderen Reiz.
Mojawe-WüsteEs ging über eine Art Pass und auf der Abfahrt sahen wir in weiter Ferne einen Vulkankegel gut sichtbar aus der weiten Ebene herausragen: der
Amboy Crater. Hier bei Amboy überquerten wir einen total einsamen Bahnübergang und kamen dann auf die vielleicht berühmteste Strasse der Welt (übertreibe ich?...), die Route 66!
Hier steht noch ein mittlerweile heruntergekommenes, aber sehr authentisches Motel aus den Hoch-Zeiten der Fernroute 66 in den 40er und 50er Jahren – das Roy’ Cafe. Als wir anhielten und uns dort umsahen donnerte minutenlang ein Güterzug an uns vorbei, mit zum Teil zweistöckigen!! Containerwagons und insgesamt wahrscheinlich 1 km lang oder so.
Zurück im Wagen entdeckten wir, dass wir hier die bisher höchste Temperatur mit 118°F (48°C) messen.
Affenhitze!Wir fuhren weiter unser erstes kurzes Stück kerzengerade entlang der Route 66, die ehemals einzige durchgehende Strasse, die Ost- und Westküste miteinander verband. Wir bogen aber bald wieder ab um auf die Interstate I-40 zu gelangen und ertappten uns selbst dabei die modernen, breiten Autobahnen zu nutzen, die die Kultstrasse nach und nach verdrängt haben. Die Strecke auf der I-40 zog sich ziemlich lange hin, wir hatten nur Abwechslung durch die zahlreichen Trucks, die uns teilweise überholten und die kilometerlangen Güterzüge, deren Wagen wir zum Zeitvertreib zählten.
Unser nächstes Hotel lag kurz vor Laughlin direkt am Colorado River exakt auf dem Schnittpunkt der Bundesstaaten Kalifornien, Nevada und Arizona. Es war ein Resort-Hotel, natürlich mit Casino voll mit Rentnern, die hier in der Mehrheit waren. Es gab neben einer schönen Pool-Landschaft mit Palmen sogar einen Strand am Colorado.
Hotelpool Avi Resort mit Colorado-River im HintergrundAuf unsere Zimmer kamen wir nur durch das Casino und wir durften mit den Kindern nur entlang einer gekennzeichneten Linie an den Spielgeräten vorbei zum Zimmer und Restaurant gehen. Sogar der Pool war getrennt in einen Bereich für Erwachsene und Kinder 1-17 Jahre, weil im Erwachsenen-Bereich Alkohol konsumiert wurde. Auch das ist Amerika. Und unser Großer hatte einen dicken Hals.
Wir haben im Colorado gebadet (angenehm kühl) und danach im Pool (p…..-warm).
Abends sind wir ins italienische Themen-Restaurant essen gegangen. Die Menues waren nicht die Wucht, aber reichhaltig und erstaunlich preiswert. Wir haben hier alle vier für $57 Menues mit Vorspeiseteller, Hauptmahlzeit, Dessert und Kaffee gespeist. Nebenan in der Bar spielte eine Live-Band aber mit unseren Kindern war der Eintritt eben nicht gestattet, darauf wurde peinlich genau geachtet!
Übernachtung: Avi Resort
68 EUR über Hotels.com
Pros: Badestrand am Colorado River und tolle Pool-Landschaft, Restaurants aller Couleur im Haus vorhanden, sehr große Zimmer
Cons: kein Frühstück, Spielkasino
Note: 2-