Tag 11 Sonntag 22.3.2015 in Sedona Heute Nacht hatte ich nicht so gut geschlafen, meine Beine taten mir weh (was Wunder...). Um halb 7 war ich wach, der Kaffee im Bett gehörte nun schon zu unserer Urlaubsroutine
Im Frühstücksraum war die Hölle los, wir bekamen gerade noch so einen Platz an der Fenstertheke. Zum Fühstück gab es die gleiche Auswahl wie gestern, diesmal wanderten 2 Bananen und ein Bagel mit Creamcheese als Wegzehrung in die Tasche (da fällt mir ein Schild im Frühstückraum eines Kibbuz in Israel ein wo ein Schild in deutscher Sprache (und nur in deutsch) darauf hinwies dass es verboten ist Essen aus dem Speisesal mitzunehmen. Ist halt eine deutsche Tradition sich Stullen zu schmieren
)
Heute wollten wir die bekanntesten roten Felsen in Sedona "abklappern" und fuhren zunächst über den HW 179 in die Back O' Beyond Road zum Trailhead des Cathedral Rock. Es war gerade 9 Uhr als wir ankamen und wir erwischten den definitiv letzten freien Parkplatz. An der engen Strasse war anhalten nicht möglich und wir sahen später einige Autos reinfahren und wieder abdrehen, Glück gehabt!
schöne Yucca am Parkplatz
am Anfang des Weges
zunächst war es ein einfacher Weg auf Slickrock, aber bald wurde es sehr steil und rutschig. Meine Beine waren ziemlich wacklig von der Anstrengung gestern und für Menschen mit Höhenangst ist der Aufstieg nach einer Weile nicht mehr machbar. Ich habe mich hingesetzt und Josef alleine weitergehen lassen.
Es war herrliches Wetter, schön warm und ich habe den Blick in die Landschaft genossen.
Blick nach oben: hier sieht man gut wie steil es am Ende wird
am Fuß des Berges war ein Guru mit einer Schülerin zugange, das war wohl so eine Art Yogazeremonie. Für mich sehr lustig anzusehen. Ich habe mit Esoterik und dem ganzen Vortexkram so gar nix am Hut.
Später setzten sich zwei junge Amerikanerinnen denen es auch zu steil war zu mir, ihr Freundin ging alleine weiter. Die drei waren von der Ostküste und zum ersten Mal im Gebirge. Ist mir früher auch nie aufgefallen dass ich Höhenangst habe als ich noch im Flachland lebte! Wir haben uns ganz nett unterhalten, ich habe ihnen von unseren Ausflügen um Phoenix erzählt, dahin wollten sie als nächstes. Es war schon halb 11 als mein Freund wieder runterkam. Oben war es auch für ihn grenzwertig, er meinte in den Alpen wären da sicher Seile oder Haken angebracht gewesen.
Als nächstes fuhren wir in die Valley Verde Road um die berühmte Ansicht des Catedral Rock wie er sich im Wasser spiegelt zu fotografieren. Auch hier hatten wir wieder Glück und bekamen den letzten freien Parkplatz. Witzigerweise trafen wir die 3 Mädels wieder, sie kamen gerade vom Cathedral Rock, da gibt es eine Vortexwanderung unten rum
die drei meinten wir sollten den Trail laufen, der führt runter ans Wasser. Der Trail war ganz nett aber es sah hier ganz anders aus als auf dem bekannten Foto, das konnte nicht die richtige Stelle sein. Also sind wir zum Parkplatz zurückgegangen. Vielleicht mußten wir doch noch ein Stück weiter fahren. Auf der Straße ging es bergab und nach wenigen Metern stießen wir auf einen Wendekreis wo alle 2 Meter ein Schild stand dass Parken absolut verboten ist. Als ich das Auto wendete sah ich plötzlich links aus dem Auto raus dass man genau da hinten den besagten schönen Blick auf den Cathedral Rock hatte, Mist! Der Parkplatz oben war natürlich überfüllt, also habe ich Josef aus dem Auto gelassen zum fotografieren und bin vorsichtshalber im Auto geblieben. Es dauerte keine Minute bis ein Mann vom benachbarten Anwesen mit einem Walkie-Talkie in der Hand angerannt kam und meinte ich soll schnell wegfahren, der Ranger sei schon unterwegs. Das wollte ich dann lieber nicht abwarten und bin die Straße hochgefahren und habe neben dem Parkplatz auf Josef gewartet. Ein paar Minuten später kam er angelaufen. Ein Foto hatte er nicht gemacht! Spiegelungen im Wasser konnte man mangels Wasser nicht sehen und die Perspektive fand er eines Fotos nicht würdig
So bleibt mir nur das Bild das ich vom Auto aus geschossen habe (noch mal selber runterlaufen wollte ich auch nicht, nach überflüssigen Schritten war mir heute nicht...).
Ein Stück weiter an der Verde Valley Road haben wir gehalten und den Cathedral Rock von der Seite oder hinten fotografiert.
Auf der anderen Straßenseite war ein Sportplatz, da übte ein Mann mit seinem Hund Gänse hüten, das war vielleicht witzig anzusehen! Der Hund hat sie quer über den Platz gehetzt, wenn der Mann pfiff in eine andere Richtung bis es den Gänsen irgendwann zu blöd war und sie ans andere Ende des Feldes geflogen sind
Danach sind wir den Highway 179 der hier als scenic road gilt nach Süden bis zur Rangerstation gefahren. Von der Terasse des Visitorcenters hat man einen schönen Blick und netterweise stehen da Schilder mit den Namen
ganz links der Castle Rock
es folgen Bell Rock und Courthouse Butte
Im Visitorcenter haben wir uns beraten lassen. Der Wanderweg um den Bell Rock und Courthouse Butte herum würde 5 Stunden dauern, also das kam heute für mich gar nicht in Frage. Wir haben uns daher für den kürzeren Bell Rock Pathway entschieden, der halb um den Bell Rock herumführt und dann in einer Schleife wieder auf dem gleichen Weg zurück. Außerdem hat man uns für abends wärmstens eine kleine Wanderung am Flughafen empfohlen. Wir haben noch ein paar Postkarten gekauft und sind die 179 bis zum Parkplatz des Bell Rock zurück gefahren, der war jetzt wenigstens groß genug, er war auch schon stark besetzt aber ganz hinten gab es noch ein paar freie Parkplätze. Am Wochenede ist in Sedona wirklich Gott und die Welt unterwegs.
Am Anfang des Weges, der Bell Rock noch in einiger Entfernung
blühende Yuccas, immer wieder schön!
wir nähern uns dem Ziel
Kakteen auf dem Bell Rock
Blick nach links auf die andere Straßenseite
und hier rechts vom Bell Rock
wirklich ein schöner Weg und völlig eben
und mit mülltonnengroßen Cairns markiert über die sogar Blinde stolpern würden wie man am nächsten Bild sieht
der Weg endet hier an der Rückseite des Bell Rock. Viele Leute sind einfach ein Stück hoch gegangen, mein Freund auch. Ich habe mich wieder gemütlich hingesetzt und den wunderbaren Ausblick genossen.
im Fuß des linken Felsens unten verbirgt sich die Chapel in the Rocks, mit dem Fernglas konnte ich sie gut sehen.
in der Felswand rechts von mir meinte ich wieder ein Gesicht zu sehen:
Josef blieb nicht lange oben am Bell Rock und wir sind wieder zum Parkplatz zurück gegangen.
Blümchen auf dem Rückweg
die weiß-silbrig glitzernde Wiese hatte es mir besonders angetan
Danach fuhren wir zur Chapel of the Holy Cross
Es gab erst mal einen Stau auf der Anfahrtsstrasse. Parkeinweiser lotsten einen dann auf einen bestimmten Parkplatz, man mußte also warten bis wieder einer frei war. Danach ging es noch ein paar Meter zu Fuß hoch. Behinderte durften auf die wenigen Parkplätze ganz oben fahren.
Am Straßenrand wuchesn diese interessanten lila Kakteen mit gelben Früchten. Die Natur hier im Südwesten ist immer wieder faszinierend!
Vor der Kapelle hatte man einen herrlichen Blick auf Bell Rock und Courthouse Butte
Innen war sie relativ schlicht, die Vorderfront ganz aus Glas und Stahl, wirklich schön gemacht
Danach sind wir ins Hotel zurück gefahren, diesmal zum Glück ohne in einen Stau zu geraten und haben es uns mit Kaffee und Schokolade auf der Terasse gemütlich gemacht.
Um 18 Uhr sind wir noch mal aufgebrochen Richtung Flughafen. Das war nicht weit, unser Hotel lag ja an der Airport Road, wir mußten nur über die 89A fahren, zwei Querstraßen weiter war der avisierte Parkplatz. Tja auf diesem Parkplatz standen 10 Autos und damit war er voll und keine Möglichkeit am Straßenrand zu parken, wir sind einfach zum Flughafen weiter gefahren. Da oben war ein riesiger Parkplatz und davor ein Viewpoint mit herrlichem Blick auf Sedona:
zunächst war die Sicht durch Wolken die aufgezogen waren nicht so gut, aber als die Sonne unterging war es traumhaft
für mich ist das der schönste Blick in ganz Sedona. Wie schade dass wir das erst am dritten Abend gesehen haben (und wie gut dass wir uns noch mal aufgerafft haben...)
der Capitol Butte (auch Thunder Mountain genannt), das ist der Berg den wir vor unserem Zimmer beim Sonnanaufgang fotografiert haben!
einfach traumhaft! Das fanden auch die tausend anderen Touris hier oben, die einem ständig ins Bild liefen. Das nächste Mal komme ich sicher nicht an einem Wochenende nach Sedona!
auf dem Rückweg sah man auf einem Hügel neben dem kleinen Parkplatz die Fotografen mit ihren Stativen stehen. Ja da bin ich nächstes Mal auch! Vom Hotel aus wären das 10 Minuten Fußweg gewesen.
Zum Abendessen sind wir dann aber wieder zu Fuß gegeangen. Josef hatte ein veganes Restaurant ausgesucht: Chocola Tree an der 89A auf der anderen Straßenseite. Ich muss dazu sagen dass wir beide noch nie vegan essen waren, wir wollten das mal ausprobieren.
Der Laden war total witzig, vielleicht so ähnlich wie Öko bei uns in den 70er Jahren, die Leute waren wirklich so angezogen, voll die Hippie Szene, fehlten nur noch die Blumen im Haar
Auf allen Tischen lagen Tarot-Karten, die Tischdecke war ökologisch korrekt fleckig. Von der Speisekarte verstanden wir gar nix und haben irgendwas bestellt. Die junge Bedienung beglückwünschte uns zu unserer Wahl, das wären beides ihre Lieblingsspeisen, na dann...
Als Vorspeise bestellten wir die gemischte Platte
die Cracker bestanden aus Nüssen, Algen und undefinierbarem Zeug, wirklich sehr lecker und danach waren wir schon fast satt. das auch gut so, denn was danach kam sah zwar gut aus, schmeckte aber nach gar nix:
dies hatte Josef bestellt, genauer anschauen durfte man es nicht, es sah aus wie ganz kleine Würmchen. Woanders hätten wir das beide stehen lassen aber bei Veganern muss man wenigstens keine Angst haben Insekten serviert zu bekommen. Es schmeckte süßlich und war mit Chili gewürzt
dies war mein "Stew" und schmeckte ohne Übertreibung nach gar nix, man könnte auch sagen wie ein Alete Gläschen:
also sättigend war es schon aber sonst darf man nix erwarten. Ich glaube vegan ist doch nicht das richtige für uns. Wir haben es unter Erfahrung verbucht und wahrscheinlich war das sehr autentisch Sedona. Die ganze Strasse lang gab es nur solche Läden:
wirklich amüsant. Und das ganze Zeug war teuer!
Zurück im Hotel haben wir den Wein diesmal drinnen getrunken, es war sehr windig geworden und dadurch auf der Terasse zu kalt. Da ist mir dann noch eingefallen dass ich das Zimmer fotografieren wollte
Ordung ist im Urlaub nicht so mein Ding
Vorhang zu und gute Nacht!