27.3.2015 Heimreise Wegen meines üblen Gesundheitszustandes steht heute am letzten Tag unserer Reise nichts mehr auf dem Programm. Wir frühstücken wieder so früh wie immer und gehen dann nochmal auf unsere Zimmer. Um 12 müssen wir auschecken. Ich packe gleich alles ein ... nur der Koffer bleibt noch offen, damit ich mich noch umziehen kann. Dann stelle ich mein Handy auf 11:30 und gehe ins Bett, wo ich den restlichen Morgen halb schlafend verbringe. 11:30 mache ich mich fertig, werfe die Schnupfentablette ein und hoffe, dass sie meine Triefnase so austrocknet, dass ich keine Probleme mit dem Druckausgleich bekomme beim Fliegen.
Pünktlich checken wir aus und machen uns per U-Bahn und Airtrain auf den Rückweg zum JFK .... Schnupfen hin oder her - ich bin einfach zu geizig ein Taxi zu nehmen und Zeit haben wir ja auch noch massig. Der Spaziergang zur U-Bahn Station ist schon mühselig ... aber zum Glück hat meine Freundin vor ein paar Tagen den Aufzug entdeckt, so dass wir bequem nach unten kommen. Dort sind wir auch so klug, nicht zu versuchen mit den Koffern durch die Schranken zu kommen, sondern wir bitten den Mann im Kassenhäuschen uns die Sperre zu öffenen. Dies tut er auch. Ich soll einfach meine Karte bei der Schranke durchziehen und dann mit dem Koffer durch die geöffnete Sperre. Okay denke ich und gehe durch. Meine Freundin ist hinter mir ... ich möchte hier nochmal erwähnen, dass meine geistigen Fähigkeiten bei Schnupfen zu Null hin tendieren ... jedenfalls denke ich, dass meine Freundin hinter mir ist, ist sie ja auch - nur mitbekommen, was der Herr im Kassenhäuschen gesagt hat, hat sie nicht. Sie läuft hinter mir her OHNE ihre Karte durchzuziehen ... der Mann fängt natürlich sofort an zu schimpfen. Ich entschuldige mich, nehme meiner Freundin die Karte ab, laufe nochmal zurück, ziehe diese durch und der Mann beruhigt sich zum Glück. Weiter geht es mit dem Fahrstuhl runter zum Gleis ... obwohl ich Schnupfen habe, ist der Gestank im Fahrstuhl fast nicht auszuhalten. Auf den Zug, der leider so voll ist, dass ich keinen Sitzplatz finde, müssen wir nicht lange warten. Glücklicherweise kann ich mich ein paar Stationen später dann doch setzen ... doch was ist das? Da ist ein Mann eingestiegen und dieser meint, uns sich nicht wehren könnende Menge mit seinen Ausführungen beglücken zu müssen. Er hat eine total durchdringende unangenehme Stimme. Während er über Gott, die Bibel, Israel und die Weltpolitik predigt, gehen mir von Mordgelüsten, bis zu dem Wunsch jetzt lautstark ein Lied anzustimmen, alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Und so bin ich ziemlich unkonzentriert, als mich jemand anspricht, ob ich zum Airtrain fahren würde, ich bräuchte doch mein Ticket nicht mehr und könnte es ihr doch geben. Irgendwo im Hinterstübel klingelt was, aber wie soll man das hören, wenn man a) Null geistige Fähigkeiten dank des Schnupfens mehr hat und b) seit gefühlten 10 Jahren dieser durchdringenden Stimme zuhören muss .... ich gebe ihr also mein Ticket.
Was bin ich froh, als wir endlich aussteigen können. Wir kennen den Weg und gehen zügig zum Airtrain .... als wir dort ankommen, weiß ich, was das Klingeln in meinem Hinterkopf wollte ... wir brauchen ein Metroticket um dadrauf das Airtrain Ticket zu laden. Dafür hätte ich mein Metroticket noch gebraucht. Jetzt muss ich mir für einen Dollar ein neues kaufen. Na ja - ist ja nicht so viel .... und ich hätte mein Ticket vielleicht auch so verschenkt - aber sicher nicht an jemanden, der mir Lügengeschichten erzählt.
Mit unseren Airtraintickets warten wir auf den Zug zum Terminal. Plötzlich wird meine Freundin etwas hektisch. Sie kann ihren Geldbeutel nicht mehr finden. Erst bei der zweiten Suche durch alle Taschen findet sie ihn wieder. Was für eine Aufregung! .... Ein Gutes hat mein Schnupfen aber wohl, denn ich bin fast die Ruhe selbst .... bis auf meine Überlegungen dazu, was ich mache, wenn ich bei der Sicherheitskontrolle nicht durchkomme mit meinem Stativ.
Die weitere Fahrt zum Flughafen verläuft ohne Zwischenfälle. Ohne Probleme können wir dort auch unsere seltsamen Ticketausdrucke in richtige Boardkarten umtauschen. Wir setzen uns noch in die Halle ... aber ich werde doch immer nervöser und bitte meine Freundin, ob wir nicht jetzt schon durch die Sicherheitskontrolle gehen können. Während wir anstehen, laufen in mir die fürchterlichsten Szenarien ab ... nein, ohne mein Stativ reise ich nicht aus ... meine Freundin erträgt es gelassen. Zum Glück ist die Schlange nicht zu lang und wir kommen bald durch die Kontrolle. Ich bin nicht bei der Sache und kriege gar nicht mit, dass ich aus dem Durchleuchtungsdings jetzt raus darf..... ansonsten gibt es aber keine weiteren Vorkommnisse - nur das System lässt echt zu wünschen übrig. Die erwarten tatsächlich, dass man direkt rausläuft, alles vom Tisch mitnimmt und geht .... Schuhe, Laptop, Laptoptasche, Rucksack, Kleingeld, Jacke ... alles schön einzeln aufgelegt und mir fehlen mindestens vier Arme und Hände, um ihrem Verlangen nachzukommen. Diesmal habe ich aber zum Glück nicht die Dame, die eine Schlange weiter wie ein Feldwebel den armen Reisenden Dampf macht. Ich sammle also so schnell ich kann meine Sachen zusammen und bin jetzt doch recht erleichtert durch zu sein. Das Stativ ist wieder ohne Probleme durch die Kontrolle gekommen.
Wir machen uns auf zu unserem Gate. Dort finden wir noch einen Platz und müssen jetzt nur noch ca. 2 Stunden warten. Ich will mein letztes Kleingeld noch ausgeben und gehe zu Starbucks, wo ich mir eine Heiße Schokolade und einen Muffin leiste. Nur, als ich bezahlen will, stelle ich fest, dass ich mein Kleingeld an meinem Platz vergessen habe und so muss ich mit einem Schein zahlen ... wirklich tolle Leistung meinerseits!
Ich setze mich wieder und hole zum ersten Mal in diesem Urlaub meinen ipod raus. So lässt sich das Warten ertragen.
Das Flugzeug hebt mit nur wenig Verspätung zum Sonnenuntergang in New York ab. Ein letzter Blick auf die Stadt aus dem schon rollenden Flugzeug ...
und dann geht es in Richtung Heimat.
Früh morgens kommen wir in Frankfurt an. Mein Mann hat versprochen uns hier abzuholen. Ich habe ihm gesagt, dass es reicht, wenn er eine Stunde nach unserer offiziellen Ankunftszeit dort ist. Irgendwie haben wir aber am hintersten Gate angedockt ... wir laufen ... und laufen .... und draußen wiederholen sich die Gebäude - sogar die Werbung ist die selbe ... ich komme mir ein bisschen vor, wie in dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" ... doch irgendwann sind wir dann doch bei unserem Gepäck und mit ihm auch bald draußen. Mein Mann wartet auch schon .... er war schon richtig früh, vor unserer offiziellen Ankunft hier ..... müde fallen wir ins Auto. Die Heimfahrt verläuft ohne Stress - kein Stau ... wir liefern meine Freundin zu Hause ab und ich schicke meiner anderen Freundin eine SMS, dass ich im Anflug bin, denn wir sind heute morgen zum Gassi verabredet, und dann sind wir endlich an unserer Wohnungstür. Jetzt nur noch Schlüssel rein, umdrehen und dann führe ich mit meiner Hündin einen Freudentanz durch die ganze Wohnung auf ... ich habe sie soooo vermisst. Erst jetzt bin ich angekommen und im Moment gibt es keinen anderen Ort in dieser Welt, wo ich lieber sein möchte.
- The End -
.... wenn ich in den nächsten Wochen dazu komme, mache ich noch eine Kostenaufstellung. Aber ansonsten ist hiermit dieser Reisebericht beendet. Der Schnupfen hat es übrigens wohl in New York nicht durch die Sicherheitskontrolle geschafft - auf dem ganzen Flug habe ich ihn nicht mehr gespürt und in Deutschland hat er mich auch nicht wieder belästigt.