Frage nach dem Suchfoto .... dann muss ich ja doch mal mit dem Sonntag weitermachen.
Sonntag, 22. März 2015 Teil 1
Und wieder bricht ein neuer Tag an. Diesen wollen wir erstmal im Central Park verbringen, denn auch dort gibt es eine Birding Tour. Mehr als rechtzeitig verlassen wir das Hotel. Vor dem Spaziergang möchte ich noch eine Runde durch die Rambles machen. Als wir an der 59th und Lexington in eine U-Bahn gen Norden umsteigen wollen, müssen wir aber leider feststellen, dass sonntags nur Expresszüge fahren, die erst wieder an der 125th halten. So weit wollen wir aber nicht hoch. Wir wollen eigentlich an der 77 aussteigen. Also müssen wir laufen. Wir gehen die 60te rüber zum Park und laufen durch den Park in Richtung Boathouse. Vor 9 dürfen die Hunde dort frei laufen. Es ist richtige Hundestunde dort. Kaum ein Mensch ist ohne Hund unterwegs. Da hat das ja doch etwas Gutes mit den nicht fahrenden Zügen. Allerdings bleiben viele der Hunde bei ihren Herrchen und nehmen gar keinen Kontakt zu anderen Hunden auf, was ich seltsam finde. Ich kenne das nur so, dass auf Freilaufflächen, die freilaufenden Hunde sich auf hündisch kurz begrüßen. Als ich irgendwann dann doch mal zwei Hunde miteinander spielen sehen, bin ich richtig erleichtert.
Im Baum neben mir, sehe ich einen Star in ein Baumloch fliegen. Ich zücke die Kamera und mache Bilder. Der Star sitzt auf dem Ast neben seinem Brutloch und lässt die ganze Welt wissen, was für eine tolle Brüthöhle er da hat.
Als wir am Bootshaus, dem Treffpunkt für die Bird Watching Tour, ankommen, ist es noch über eine halbe Stunde zu früh. Meine Freundin entschließt sich dort zu warten und unterhält sich mit den Hundehaltern, die sich dort aufhalten. Ich mache einen kleinen Spaziergang durch die Rambles. Kurz hinter dem Bootshaus läuft Birding Bob an mir vorbei, zumindest sieht der Mann so aus wie auf dem Bild auf seiner Webseite. Ich spreche ihn aber nicht an. Stattdessen laufe ich runter zum See und beobachte ein paar Enten. Da fast alle Seen zugefroren sind, sind nicht wirklich viele Wasservögel zu sehen.
Da ich weiß, dass Bob schon am Bootshaus ist, gehe ich früher zurück als geplant. Ich frage meine Freundin, ob sie Bob gesehen hat. Hat sie nicht. Seltsam, er müsste eigentlich direkt an ihr vorbeigekommen sein. Nein, sie hat sich nur auf die Hunde konzentriert. Ich gehe ins Boothaus auf der Suche nach Bob, finde ihn aber nicht …. es ist auch schwer drinnen etwas zu sehen, da man direkt in die Sonne schaut, wenn man versucht seinen Blick durch den Speiseraum schweifen zu lassen. Also wieder raus …. nee, da ist er auch nicht …. wieder rein … ist peinlich die Leute alle so anzustaren! Aber diesmal habe ich Glück, Bob sieht meinen suchenden Blick und spricht mich an.... gefunden! Er meint, ich hätte den typischen Blick von jemandem drauf gehabt, der die Gruppe sucht.
Der Birdwalk ist lustig …. für Bob sind wir die German Ladys und er weißt uns sogar auf einen Robin hin … aber die haben wir jetzt ja auch schon zur Genüge gesehen. Ich sage ihm, dass ich gerne ein Bild von einer Titmouse machen würde … er spricht zwar viel und sagt immer zu einem Teenager namens Xander, dass er eine Titmouse auf der Hand mit Samen anfüttern soll …. aber irgendwie klappt das erstmal nicht. Dafür gibt es aber ein echtes Highlight. Einer der Leute auf der Birdtour hat in den Rambles einen Woodcock (Waldschnepfe) entdeckt. Die Waldschnepfen ziehen im Moment hier durch. Sie sind so perfekt getarnt, dass man sie im Laub und am Boden fast nicht sieht. Tagsüber bewegen sie sich nämlich kaum. Aktiv werden sie erst am Abend. Und so braucht es wirklich gute Augen oder etwas Glück, dass die Sonne sie anstrahlt, um sie am Tag im Unterholz zu entdecken. Der Mann führt uns zu dem Glände, wo er die Waldschnepfe entdeckt hat. Da hinten soll der Woodcock sitzen. Ich starre auf das Gewirr aus Zweigen und Blättern. Einen Vogel sehe ich aber nicht. Eine nette Frau erklärt es mir bis ins Detail und ja .... es könnte sein, dass da was ist. Ich mache ein Bild und zoome auf meiner Kamera das Bild heran und tatsächlich - da sitzt eine Waldschnepfe perfekt getarnt auf dem Boden. Das Suchbild kennt ihr ja schon. Hier nun der Zoom!
Weiter führt uns nun Bob durch den Park. Oft macht er die Geräusche von Vögeln nach oder lockt sie mit einem Schuhhhh Schuhhhh aus ihren Verstecken. An einer Wiese auf einem Strauch sehen wir einen House Finch
Aber wir entdecken nicht nur Finken. Auf einem Baum schlafen Waschbären. Irgendwann gelingt mir dann sogar noch ein Bild von einer Titmouse.
Aber nicht nur ich habe Glück damit, als wir bei einem Vogelhäuschen mit Futter ankommen, gelingt es Xander dann doch, eine Titmouse von der Hand zu füttern. Meiner Freundin gelingt davon ein schönes Bild.
Am Vogelhäuschen gibt es außerdem auch noch Song Sparrows, da diese mir noch auf meiner "Sparrows" Liste fehlen, freue ich mich, dass ich sie hier so gut ablichten kann.
Und auch ein Junco ist zum Fressen gekommen.
Als wir uns schon wieder zum Bootshaus aufmachen wollen, sehen wir dann noch einen Red-Tailed Hawk auf einem Baum.
Red-tailed Hawk
So langsam neigt sich der Spaziergang nun dem Ende. In einem Busch vor dem Bootshaus sehen wir noch einen Towee. Dann kehren wir ein - es gibt Pommes und anderes und wir sitzen noch ein bisschen zusammen und reden über Vögel und mehr. Mir fällt zum Glück ein, dass ich ja noch das Bild von dem Vogel aus dem Botanischen Garten habe, den ich nicht bestimmen konnte. Ich zeige es Bob und den anderen ... nach einer kurzen Diskussion ist man sich einige - es ist ein weiblicher Rose-breasted Grosbeak. Die Dame hat sich wohl den ganzen Winter im Botanischen Garten aufgehalten. Irgendwann wird es dann aber doch Zeit "Good-bye" zu sagen und sich auf den Weg zu machen. Da es nicht mehr so viele schöne Tage gibt und der Dienstag ja auch schon verplant ist, haben wir entschieden jetzt erstmal eine Pause im Hotel zu machen und dann zur Brooklyn Bridge und dem Pier dort zu fahren. Wir wollen dort den Sonnenuntergang erleben und dann noch im Dunkeln über die Brücke zurück nach Manhattan laufen.