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Autor Thema: Gelegenheit macht Städtereise - 11 Tg New York City (für Vogelfreunde geeignet)  (Gelesen 37474 mal)

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sil1969

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Habe gerade etwas nachgelesen. Was sitzt denn nun auf dem Suchfoto? Ich denke mal ein brauner Vogel, aber mehr kann ich nicht erkennen....
LG Silvia

Dreamer

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Frage nach dem Suchfoto .... dann muss ich ja doch mal mit dem Sonntag weitermachen.


Sonntag, 22. März 2015
Teil 1

Und wieder bricht ein neuer Tag an. Diesen wollen wir erstmal im Central Park verbringen, denn auch dort gibt es eine Birding Tour. Mehr als rechtzeitig verlassen wir das Hotel. Vor dem Spaziergang möchte ich noch eine Runde durch die Rambles machen. Als wir an der 59th und Lexington in eine U-Bahn gen Norden umsteigen wollen, müssen wir aber leider feststellen, dass sonntags nur Expresszüge fahren, die erst wieder an der 125th halten. So weit wollen wir aber nicht hoch. Wir wollen eigentlich an der 77 aussteigen. Also müssen wir laufen. Wir gehen die 60te rüber zum Park und laufen durch den Park in Richtung Boathouse. Vor 9 dürfen die Hunde dort frei laufen. Es ist richtige Hundestunde dort. Kaum ein Mensch ist ohne Hund unterwegs. Da hat das ja doch etwas Gutes mit den nicht fahrenden Zügen. Allerdings bleiben viele der Hunde bei ihren Herrchen und nehmen gar keinen Kontakt zu anderen Hunden auf, was ich seltsam finde. Ich kenne das nur so, dass auf Freilaufflächen, die freilaufenden Hunde sich auf hündisch kurz begrüßen. Als ich irgendwann dann doch mal zwei Hunde miteinander spielen sehen, bin ich richtig erleichtert.

Im Baum neben mir, sehe ich einen Star in ein Baumloch fliegen. Ich zücke die Kamera und mache Bilder. Der Star sitzt auf dem Ast neben seinem Brutloch und lässt die ganze Welt wissen, was für eine tolle Brüthöhle er da hat.



Als wir am Bootshaus, dem Treffpunkt für die Bird Watching Tour, ankommen, ist es noch über eine halbe Stunde zu früh. Meine Freundin entschließt sich dort zu warten und unterhält sich mit den Hundehaltern, die sich dort aufhalten. Ich mache einen kleinen Spaziergang durch die Rambles. Kurz hinter dem Bootshaus läuft Birding Bob an mir vorbei, zumindest sieht der Mann so aus wie auf dem Bild auf seiner Webseite. Ich spreche ihn aber nicht an. Stattdessen laufe ich runter zum See und beobachte ein paar Enten. Da fast alle Seen zugefroren sind, sind nicht wirklich viele Wasservögel zu sehen.

Da ich weiß, dass Bob schon am Bootshaus ist, gehe ich früher zurück als geplant. Ich frage meine Freundin, ob sie Bob gesehen hat. Hat sie nicht. Seltsam, er müsste eigentlich direkt an ihr vorbeigekommen sein. Nein, sie hat sich nur auf die Hunde konzentriert. Ich gehe ins Boothaus auf der Suche nach Bob, finde ihn aber nicht …. es ist auch schwer drinnen etwas zu sehen, da man direkt in die Sonne schaut, wenn man versucht seinen Blick durch den Speiseraum schweifen zu lassen. Also wieder raus …. nee, da ist er auch nicht …. wieder rein … ist peinlich die Leute alle so anzustaren! Aber diesmal habe ich Glück, Bob sieht meinen suchenden Blick und spricht mich an.... gefunden! Er meint, ich hätte den typischen Blick von jemandem drauf gehabt, der die Gruppe sucht.

Der Birdwalk ist lustig …. für Bob sind wir die German Ladys und er weißt uns sogar auf einen Robin hin … aber die haben wir jetzt ja auch schon zur Genüge gesehen. Ich sage ihm, dass ich gerne ein Bild von einer Titmouse machen würde … er spricht zwar viel und sagt immer zu einem Teenager namens Xander, dass er eine Titmouse auf der Hand mit Samen anfüttern soll …. aber irgendwie klappt das erstmal nicht. Dafür gibt es aber ein echtes Highlight. Einer der Leute auf der Birdtour hat in den Rambles einen Woodcock (Waldschnepfe) entdeckt. Die Waldschnepfen ziehen im Moment hier durch. Sie sind so perfekt getarnt, dass man sie im Laub und am Boden fast nicht sieht. Tagsüber bewegen sie sich nämlich kaum. Aktiv werden sie erst am Abend. Und so braucht es wirklich gute Augen oder etwas Glück, dass die Sonne sie anstrahlt, um sie am Tag im Unterholz zu entdecken.  Der Mann führt uns zu dem Glände, wo er die Waldschnepfe entdeckt hat. Da hinten soll der Woodcock sitzen. Ich starre auf das Gewirr aus Zweigen und Blättern. Einen Vogel sehe ich aber nicht. Eine nette Frau erklärt es mir bis ins Detail und ja .... es könnte sein, dass da was ist. Ich mache ein Bild und zoome auf meiner Kamera das Bild heran und tatsächlich - da sitzt eine Waldschnepfe perfekt getarnt auf dem Boden. Das Suchbild kennt ihr ja schon. Hier nun der Zoom!



Weiter führt uns nun Bob durch den Park. Oft macht er die Geräusche von Vögeln nach oder lockt sie mit einem Schuhhhh Schuhhhh aus ihren Verstecken. An einer Wiese auf einem Strauch sehen wir einen House Finch



Aber wir entdecken nicht nur Finken. Auf einem Baum schlafen Waschbären. Irgendwann gelingt mir dann sogar noch ein Bild von einer Titmouse.



Aber nicht nur ich habe Glück damit, als wir bei einem Vogelhäuschen mit Futter ankommen, gelingt es Xander dann doch, eine Titmouse von der Hand zu füttern. Meiner Freundin gelingt davon ein schönes Bild.



Am Vogelhäuschen gibt es außerdem auch noch Song Sparrows, da diese mir noch auf meiner "Sparrows" Liste fehlen, freue ich mich, dass ich sie hier so gut ablichten kann.



Und auch ein Junco ist zum Fressen gekommen.



Als wir uns schon wieder zum Bootshaus aufmachen wollen, sehen wir dann noch einen Red-Tailed Hawk auf einem Baum.

Red-tailed Hawk


So langsam neigt sich der Spaziergang nun dem Ende. In einem Busch vor dem Bootshaus sehen wir noch einen Towee. Dann kehren wir ein - es gibt Pommes und anderes und wir sitzen noch ein bisschen zusammen und reden über Vögel und mehr. Mir fällt zum Glück ein, dass ich ja noch das Bild von dem Vogel aus dem Botanischen Garten habe, den ich nicht bestimmen konnte. Ich zeige es Bob und den anderen ... nach einer kurzen Diskussion ist man sich einige - es ist ein weiblicher Rose-breasted Grosbeak. Die Dame hat sich wohl den ganzen Winter im Botanischen Garten aufgehalten. Irgendwann wird es dann aber doch Zeit "Good-bye" zu sagen und sich auf den Weg zu machen. Da es nicht mehr so viele schöne Tage gibt und der Dienstag ja auch schon verplant ist, haben wir entschieden jetzt erstmal eine Pause im Hotel zu machen und dann zur Brooklyn Bridge und dem Pier dort zu fahren. Wir wollen dort den Sonnenuntergang erleben und dann noch im Dunkeln über die Brücke zurück nach Manhattan laufen.


Anti

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Also ich muss zugeben, dass ich auf dem Suchbild nichts gesehen habe...

Aber schöne Vögel hast du uns heute wieder gezigt. Die/der(?) Titmouse ist ja ein richtig süßes Geschöpf  :liebe:

Dreamer

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Ich finde die Titmouse auch süß ... Titmouse ist auf Deutsch ja Meise - aber ich finde, die sehen a) anders aus und sind b) ja auch nicht wirklich verwandt. Diese kleinen Vögelchen sind jedenfalls sehr sehr flink und es war wirklich nicht so leicht, sie mit der Kamera zu erwischen. Aber jetzt gehts erstmal weiter .... muss ja auch mal wieder was anderes als Vögel hier zeigen! ;-)

Sonntag, 22. März 2015 Teil 2

Gestärkt laufen wir durch den Park zurück zur U-Bahn. Wir wollen im Hotel eine Pause machen, bevor wir heute Abend zur Brooklyn Bridge fahren. Als wir im Hotel ankommen, sind die Damen noch mit dem Saubermachen beschäftigt. Auch in meinem Zimmer waren sie noch nicht. Ich will jetzt aber eine Stunde schlafen und hänge das "Do not Disturb" Schild raus. Zum Glück klappt das, auch wenn mich zwei Stunden später der Typ von der Rezeption anruft, um zu fragen, ob ich Service will .. hätte ich da noch geschlafen, wäre ich ziemlich sauer gewesen ---- DO NOT DISTURB … heißt für mich nicht, dass es erlaubt ist, mich anzurufen.

Wir haben Glück und kommen mit der U-Bahn zügig nach Brooklyn. Trotzdem sind wir fast eine Stunde unterwegs. Ich bin ziemlich stolz, dass ich den Weg runter zum Wasser, vorbei an der Ice Cream Factory heute ohne große Probleme finde. Letztes Mal haben wir uns da total verlaufen. Rechtzeitig vor Sonnenuntergang kommen wir dort an.



Ich finde dann auch relativ schnell den Ort, wo ich fotografieren will und baue meine Kamera auf und experimentiere mit den Filtern rum. Um mich herum sind viele andere Fotografen mit Stativen. Noch ist die Sonne nicht untergegangen.



Dann ist sie da, die blaue Stunde und ich warte mit dem nächsten Bild, bis die Lichter der Häuser angehen. Plötzlich fliegen Möwen ein ... das ist ein tolles Schauspiel vor dem rot der untergehenden Sonne. Nur - meine Kamera ist auf dem Stativ und alles ist schon fertig eingestellt für das nächste Bild, auf das ich warte. Zum Glück hat meine Freundin auch die Kamera dabei und kann ein paar Bilder machen.



Für mich gehen dann irgendwann die Lichter der Stadt an und sogar ein bisschen Mond lässt sich blicken und ich mache mein Bild.



Es ist wieder bitterkalt. Während mich das Adrenalin noch halbwegs warm hält, friert meine Freundin neben mir so langsam komplett ein. Allein der Gedanke jetzt noch über die Brücke nach Manhattan zu laufen, lässt uns das Zittern beginnen. So entscheiden wir uns noch ein paar Bilder von der Brooklyn Bridge und Manhattan von hier aus zu machen und dann zurück zum Hotel zu fahren, um dann morgen früh unseren Spaziergang über die Brücke nachzuholen.

Bevor die Sonne untergegangen ist, erwische ich auch noch die Freiheitsstatue, an der gerade ein großes Schiff vorbeifährt.











Als wir uns dann auf den Heimweg machen, haben wir wirklich Glück, denn wir erwischen gerade noch die U-Bahn und müssen nicht warten, auch das Umsteigen klappt problemlos. Das war ein richtig schöner Tag. Tolle Vögel und ein schöner Sonnenuntergang, auch wenn es leider keine von der Sonne beleuchtete Wolken gab.





Danielboy1984

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Wow, was für schöne Bilder.   :shock: Die ganzen Hochhäuser bei Sonnenuntergang und im dunkeln leuchten zu sehen macht echt wieder Lust gleich nochmal rüber zu fliegen.  :wink:

Anti

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Da kann ich mich Daniel nur anschließen: Durchweg tolle Bilder von dir!

sil1969

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Ich schließe mich auch an: Klasse Fotos!  :daumen:
LG Silvia

Dreamer

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Montag,23. März 2015 Teil 1

Seit einer Woche sind wir jetzt in New York City und noch immer sitzen wir brav jeden Morgen um 6 beim Frühstück. Da wir heute viel vor haben und ich außerdem noch bei gutem Licht auf der Brooklyn Bridge sein möchte, sitzen wir schon um 8 Uhr in der U-Bahn in Richtung Brooklyn. Um diese Zeit sind die U-Bahnen immer sehr voll, weil die Menschen zur Arbeit müssen. Dafür fährt die 7 aber auch wieder zum Times Square. Übers Wochenende war sie nämlich nicht gefahren, weil an der Linie irgendwelche Arbeiten durchgeführt worden sind.

In Brooklyn steigen wir wieder an der gleichen Haltestelle aus wie gestern Abend. Wie wir runter zum Wasser kommen, wissen wir, aber wie kommen wir jetzt auf die Brooklyn Bridge hoch? Ich versuche, jemanden anzusprechen, aber die Leute nehmen mein "Excuse me" gar nicht wahr, so sehr hasten sie in ihrer eigenen Welt durch die Stadt. Ich überlege kurz, ob ich vor sie springen soll und wild mit den Armen wedeln ... aber in USA weiß man ja nie, ob sich dann einer bedroht fühlt von der "Verrückten" und gleich eine Pistole zieht, also lasse ich es. Glücklicherweise entdecken wir an der nächsten Kreuzung eine Verkehrspolizistin. Sicher wird sie öfters von Touristen angesprochen. Und tatsächlich nimmt sie uns auch wahr und erklärt uns freundlich den Weg.

Von der Straße aus haben wir einen guten Blick auf D.U.M.B.O. Von unserer Greeterin wissen wir, dass das Down Under the Manhattan Bridge Overpass bedeutet. Es ist ein relativ neues Viertel und auch sehr in. Der Blick aus den Fenstern in Richtung Manhattan muss wirklich toll sein. Allerdings sollten die Fenster dann wirklich Schalldicht sein dort unter der Manhattan Bridge!





Dann sind wir endlich oben auf der Brooklyn Bridge. Die Sonne scheint, es ist unter Null Grad, aber die Luft ist klar und wir genießen die Aussicht von der Brücke. Ich bin der Meinung, dass so ein Spaziergang über die Brooklyn Bridge definitiv zu den "must sees" von New York City gehört. Gewarnt von unserer Greeterin passen wir auch gut auf, dass wir auf dem Fahrradweg nicht überfahren werden. Immer erst nach rechts und links schauen, Fahrräder vorbei lassen und dann überqueren, um Bilder zu machen!

Rechts der Fahrradweg, links der Fußweg




Unten drunter die Autos ... und ein Blick gen Uptown.


In die andere Richtung hat man von der Brücker einen tollen Blick auf den Hafen und die Freiheitsstatue.


Wir sehen die orangen Staten Island Ferries, mit denen wir heute auch noch fahren wollen.


Downtwon, Hafen und Staten Island Ferry


Die Lampen von New York City haben es mir ja angtan, wie ihr inzwischen schon wisst, und so muss auch eine der Lampen von der Brooklyn Bridge mit aufs Bild. Im Hintergrund die Hochhäuser von Downtown Manhattan.


Auch auf der Brooklyn Bridge haben viele Menschen Schlösser angebracht. Das kenne ich von zu Hause von unseren Brücken auch.




Ein letzter Blick bevor wie die Brücke verlassen.


Downtown Manhattan - here we come.


Anti

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Jetzt muss ich an den Comedian Michael Mittermeier denken, der ebenfalls bei seinem New York Besuch einen Polizisten ansprach um nach den Weg zu fragen. Nur bei ihm war es natürlich keine gute Idee  :wink: Finde aber gerade das passende Youtube Video gerade nicht, schade.

DUMBO, den Amis fällt aber auch immer eine schöne Abkürzung ein. Unter der Brücke zu wohnen ist jetzt also total "in", so so...  :lol:

Dreamer

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Sicher lustig seine Schilderung mit dem Polizisten, Andrea.

Ich hab gerade meinen Bericht nochmal durchgeschaut ... ich glaube, so spät am Abend sollte ich nichts mehr einstellen - irgendwie ist da der Wurm drin, was die Rechtschreibung angeht.

Dreamer

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Montag, 23. März 2015 Teil 2

Runter von der Brücke und hinein ins Geschehen. Mir fallen gleich einige ältere Gebäude auf. Sicher waren das mal hohe herrschaftliche Gebäude, als sie fertiggestellt wurden. Jetzt wirken sie neben den Wolkenkratzern klein. Trotzdem gefallen sie mir.



Weiter geht’s zum 21st Century Kaufhaus, wir laufen rein und schauen uns um. So richtig kauflustig ist aber keine von uns, denn wir müssten das Gekaufte dann ja den ganzen Tag mit uns rumschleppen. Die Preise sind hier aber deutlich günstiger als oben in der 5th und am Times Square. Ein Besuch ist also durchaus lohnenswert - auch für Mitbringsel. Den Toiletten statte ich auch noch einen kurzen Besuch ab und kann sie auch weiterempfehlen.

Als nächstes besuchen wir Ground Zero. Das Memorial ist wirklich schön geworden. Die beiden Wasserbecken als Symbol für die beiden Gebäude, die Namen der Verstorbenen an den Seiten und außen herum die neuen Gebäude, die ja noch nicht alle fertig geabaut sind. Die vielen Bäume außen herum gefallen mir auch … das wird mal ein schöner ruhiger Ort sein – abgesehen von den vielen Menschen, die ihn täglich besuchen. Im Moment ist es aber natürlich noch eine Großbaustelle. Ich habe Bilder gesehen und weiß, dass die Becken nachts beleuchtet werden. Gerne hätte ich das auch gesehen. Da mir unsere Greeterin aber erzählt hat, dass bei Minusgraden das Wasser abgestellt wird und wir im Moment fast täglich nachts Minusgrade haben, habe ich mir einen nächtlichen Besuch verkniffen.







Einen Eindruck von der Großbaustelle bekommen wir, als wir durch die Gebäude auf der anderen Seite in Richtung Financial Building laufen.



Im Financial Building ist natürlich der Wintergarten unser Ziel. ich war ja schonmal im Sommer dort. Damals fand ich es im Gebäude fast unerträglich heiß, aber so ein kalter sonniger Tag wie heute, ist der perfekte Tag für einen Besuch. Es ist angenehm warm und die Bänke unter den Palmen laden zur Pause ein. Am liebsten würde ich mich jetzt auch auf eine der Bänke unter den Palmen setzen und ein Picknick auspacken - aber dummerweise habe ich nichts eingepackt.  Irgendein Künstler hat den Wintergarten mit bunten .. hm keine Ahnung, wie man das nennt … „Kunstwerken?“ geschmückt, die im Wind flattern (wo der Wind herkommt, weiß ich auch nicht ….. ist sicher auch künstlich, schließlich sind die Fenster ja zu!).







Bevor wir das Gebäude auf der Rückseite verlassen, mache ich noch ein Bild in Richtung Jersey.



Von hier aus kann man am Ufer entlang durch Parks schlendern bis hinunter zum Fähranleger nach Staten Island. Genau das machen wir jetzt auch. Unterwegs sehen wir Ringelgänse. Mir gelingt aber leider kein gutes Bild.





Zwischendurch fällt unser Blick immer auch wieder hinüber nach Jersey.





Vor dem Battery Park beobachten wir einige Möwen.



Zwei von ihnen regen sich ganz fürchterlich auf und machen auch sehr viel Lärm. Leider bin ich nicht dahinter gekommen, was der Anlass dieses großen Ärgers war.



Inzwischen müssten wir beide mal auf die Toilette. Kurz vor dem Anleger für die Fähre gibt es im Battery Park auch tatsächlich Öffentliche Toiletten, diese sind aber dermaßen dreckig, dass keine von uns dort gehen mag. Da es Mittagszeit ist und der Hunger sich bemerkbar macht (ich schreibe jetzt mal extra nicht, dass meine Freundin Hunger hat ... sie meinte, ich solle mal schreiben, dass sie Zucker hat und deshalb öfters was essen muss, was ich hiermit tue ... ich schäme mich ja auch sehr, dass ich laufend schreibe, dass sie Hunger hat. Ich gebe außerdem zu, dass ich morgens beim Frühstück jedesmal so völle, dass ich bis zum Nachmittag satt bin und deshalb nie vom Hunger geplagt werde!) ... stärken wir uns noch kurz, bevor es auf die Fähre geht.
Wir hoffen, jetzt die Toiletten in der Wartehalle nützen zu können, doch leider geht das nicht, da diese aus irgendeinem Grund geschlossen sind. Vielleicht gibt es ja in Staten Island Toiletten. Jetzt geht es erstmal auf die Fähre. Schließlich wollen wir ja Lady Liberty noch etwas näher kommen.

Dreamer

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Montag, 23.3.2015 Teil 3

Da stehen wir nun auf der Fähre und schauen auf die Brücke, über die wir am Morgen gelaufen sind. Natürlich mache ich ein Bild zurück zu ihr, denn wir stehen jetzt auf so einer Fähre, wie wir sie heute früh beobachtet haben.



Auch auf die Südspitze Manhattans erhaschen wir noch einen Blick.



Dann fahren wir an Ellis Island vorbei.



Und dann kommt, wie ich es meiner Freundin versprochen habe, Lady Liberty die Freiheitsstatue. Sie stimmt mir zu, dass diese kostenlose Fahrt mit der Staten Island Ferry absolut ausreicht.



Natürlich ist auch der Blick auf Jersey immer wieder sehenswert.



Und bevor wir auf Staten Island anlegen, fährt eine weitere Staten Island Ferry an uns vorbei.



Auf Staten Island werden wir von der Fähre getrieben ... ich fühle mich ein bisschen wie ein Rind in der Herde. Raus rum und wieder rein. Natürlich konnten wir nicht auf die Toilette gehen. Auch auf der Rückfahrt habe ich dafür keine Zeit, ich schaue lieber in Richtung Brooklyn Bridge und mache noch ein paar Bilder. Bald sind wir wieder zurück in Manhattan. Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, dass uns die Blase jetzt wirklich richtig drückt. Wir fragen die Wachleute, die die geschlossene Toilette im Terminal bewachen. Nein, es gibt hier keine andere Toilette, wir sollen doch auf die Toiletten im Battery Park gehen. .... Schluck ... da waren wir schon und die waren ohne Worte! Was nun? Es zeigt sich, dass ich, was Toilettengänge angeht, das Weichei bin. Ich gehe in das Dreckloch à la Battery Park Toiletten und benütze die Toilette dort ohne irgendetwas zu berühren. Meine Freund aber bleibt standhaft ... nein - da hinein geht sie nicht. Wir machen uns also auf die Südspitze Manhattans zu erkunden und hoffen, dort bald eine Toilette finden.



Anti

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In Norddeutschland sagt man: "Wat mutt dat mutt". Ich quäle meine Blase lieber weniger und meine Nase mehr und mache die Augen zu. Und ein Handsanitizer wäre noch ganz gut. Wenn ich an mein erstes US-Plumpsklo (und da musste nicht meine Blase als erstes geleert werden) im Valley of Fire denke...  :zuberge: Hab´s überlebt, anderenfalls hätte ich für nichts garantiert!

Diese Fährfahrt ist schon genial. Damit wäre ich auch zufrieden, denn die Ausblicke sind ja wirklich fantastisch!


Runter von der Brücke und hinein ins Geschehen. Mir fallen gleich einige ältere Gebäude auf. Sicher waren das mal hohe herrschaftliche Gebäude, als sie fertiggestellt wurden. Jetzt wirken sie neben den Wolkenkratzern klein. Trotzdem gefallen sie mir.

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Wenn man bedenkt, dass es hier im Ort kein Gebäude gibt, das so hoch ist (wir haben etwa 50 000 Einwohner), ist das wirklich krass. Wenn ich richtig gezählt habe, sind es immerhin 11 Stockwerke!


Dreamer

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11 Stockwerke .... und das Hochhaus im Hintergrund lässt es winzig erscheinen - ist schon krass.

Wenn es nur ein Plumpsklo gewesen wäre ... aber es waren normale Toiletten - nur sowas von dreckig ..... ich hab echt selten so ne dreckige Toilette gesehen. Vielleicht auf nem Autobahnparkplatz.

Dreamer

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Montag, 23.3.2015 Teil 4

Als ich ziemlich erleichtert aus der Toilette komme, sehe ich draußen eine Taube. Das ist mit Abstand die schönste Taube, die ich je gesehen habe. Ich glaube nicht, dass ich bei uns in Deutschland so eine Färbung schonmal gesehen habe.

Stadttaube in ihrem natürlichen Lebensraum! ;-)


In dem kleinen Reiseführer, den ich immer einstecken habe, steht, dass es in der Nähe der Wall Street einen MacDonalds gibt .... MacDonalds, denken wir uns, ist gleich Toiletten. Meine Freundin meint, sie hält solange noch durch und so wollen wir am Bullen vorbei bis zur Wall Street hoch laufen. Mir gefällt dieser Mix aus Alt und Neu hier und so mache ich ein paar Bilder, obwohl das Licht um die Mittagszeit sehr hart ist, aber man kann eine Stadt schließlich nicht nur zur besten Fotozeit erkunden, wenn man nicht ein paar Monate dafür Zeit hat.



Besonders gut gefallen mir auch die vielen Spiegelungen.





Endlich stehen wir vor dem Bullen. Ich stelle mich brav an - gerne würde ich schnell mal ein Bild machen, ohne dass ein dumm grinsender Tourist davor steht. Leider haben die vielen Touristen, die mit mir dort stehen, noch nie was von Anstehen und Reihe gehört. Sobald ein Tourist weg ist, springt der nächste davor. Ich stehe eine ganze Weile dort und fange innerlich so langsam an zu kochen. Leute, die nach mir gekommen sind, drängeln sich einfach vor. Schließlich gebe ich auf ... denn in mir wird der unbändige Wunsch danach, diesen unhöflichen Leuten auch mal laut schreiend ins Bild zu hüpfen, immer größer, aber die würden wahrscheinlich nur denken, dass ich verrückt bin und überhaupt nicht kapieren, warum ich das mache. Also bin ich nach außen hin die Ruhe in Person und mache einfach ein Bild von dem Bullen. Im Hinterkopf habe ich ja auch noch, dass meine Freundin immer noch keine Toilette gefunden hat. Jetzt ist halt einer dieser rüpeligen Vordrängler auf dem Bild. Selbst schuld, dass er auf meinem Bild drauf ist ... hätte er höflich gewartet, hätte ich gerne mein Bild ohne ihn gemacht.



Weiter geht's in Richtung Wall Street. Ein Gebäude am Straßenrand zieht mich total in seinen Bann. Schnell mache ich ein Bild, denn nicht weit davon entfernt sehen wir den rettenden MacDonalds.

Spiegelung UND Lampen .... das ist meins!


Und dieser MacDonalds wird jetzt auch ohne weitere Fotostops angesteuert. Meine Freundin stellt sich in die Endlosschlange vor den zwei Toiletten an. Ich setze mich nicht hin, weil ich nicht noch was verzehren müssen will, sondern stelle mich an die Gallerie und schaue hinab, auf die "Lampen" und die darunter sitzenden Menschen.



So stehe ich nun dort, und stehe, und stehe ..... Blicke in Richtung meiner Freundin zeigen mir, dass es nicht wirklich vorwärts geht .... und so stehe ich weiter. Da ich so viel Zeit habe, hole ich die Karte raus und schaue mal, wo wir in eine U-Bahn zum Flatiron Gebäude steigen können. Dort wollen wir nämlich noch einen kurzen Stop einlegen. Außerdem würde ich uuuuuunheimlich gerne heute Abend noch einmal gaaaaanz kurz zum Gantry Park gehen, um das Bild nochmal mit einem Tele zu machen.... und ich stehe und stehe und stehe .... nach einer gefühlten Ewigkeit kommt meine Freundin endlich zurück. Zu meiner Freude habe ich eine passende U-Bahn Station entdeckt, die so liegt, dass ich nochmal an diesem tollen Gebäude mit den Lampen und der Spiegelung vorbei gehen kann. Auch meine Freundin ist jetzt wieder die Geduld in Person und hat nichts dagegen, dort nochmal stehen zu bleiben.

Zurück am Brown Brothers Harriman Building (da ich so viele Bilder von dem Gebäude gemacht habe, habe ich mir jetzt auch mal angeschaut wer, Brown Brothers Harriman sind .... jedenfalls geht das Unternehmen bis ins frühe 19 Jahrhundert zurück).

Diesmal auch ein Bild von dem roten Würfel vor dem Gebäude.






Nachdem ich mich nun ein bisschen hier ausgetobt habe, finden wir auch die richtige U-Bahn Station und fahren los in Richtung Flatiron Building.