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Autor Thema: Get Your Kicks - Washington D.C., NYC und Route 66 - 4 Wochen im April 2008  (Gelesen 25468 mal)

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mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
56 $ ist wirklich ein sehr günstiger Preis, dafür würde ich vielleicht auch die Fahrerei in Kauf nehmen.

Die "Fahrerei" hielt sich in Grenzen.
(mit dem "NY Transit Bus" in 20min. zum Port Authority für 3,20$)
Und es hat sogar Spass gemacht, weil man im Bus eben "normale" Leute trifft.

Zitat
Aber Du planst eine neue Reise dorthin? :sun:

Ich plane immer:wink:
Und nach NYC würde ich sogar übers Wochende hindüsen... 8)

Gruss,
Manni


Biggi

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So, dann will ich mal ein bisschen weitermachen:

6. Tag, New York City

Heute hatten wir noch mal volles Programm. Wir stärkten uns mit einem Frühstück in dem Deli, wo wir jetzt schon Stammkunden sind. Dann ratterten wir mit der Metro nach downtown. Wir gingen zu dem Ort, an dem das World Trade Center gestanden hat.



Der Ground Zero ist mittlerweile eine riesige Baustelle für den neu zu errichtenden Freedom Tower. Die Fußabdrücke der beiden WTC-Türme sollen frei bleiben und als Denkmal gestaltet werden. Es hatte große Diskussionen um die Gestaltung von Ground Zero gegeben, die Angehörigen der Opfer hatten verlangt, dass an der Stelle ein Gedenkpark eingerichtet werden soll. Aber dafür ist dieser Baugrund wohl einfach zu wertvoll.

Wir besuchten die kleine Kirche, die St. Paul´s Chapel, neben Ground Zero, in der viele Bilder und Erinnerungsstücke der Anschläge zu sehen sind. In dieser Kirche bekamen die Rettungskräfte Essen und Trinken, hier konnten sie sich ausruhen und erhielten Seelsorge. Wie durch ein Wunder blieb diese Kirche unversehrt, als die Türme einstürzten. An der Umzäunung des Friedhofes der Kirche hatten die Menschen eine Gedenkstätte errichtet, unendlich viele Fotos, Kuscheltiere, Briefe hingen dort am Zaun.



Die Kirche ist auch insofern ein historischer Ort, als dass Georg Washington in seiner New Yorker Zeit hier immer zum Gottesdienst gegangen ist, so auch direkt nach seiner Wahl zum Präsidenten, sein Stuhl kann heute noch bestaunt werden.

Anschließend gingen wir ins World Financial Center, das einen schönen Wintergarten hat, und tranken draußen am Wasser mit Blick auf die Freiheitsstatue einen Kaffee, natürlich von Starbuck´s.



So gestärkt ging es weiter nach Greenwich Village. Dieses Künstlerviertel ist sehr hübsch mit alten Häusern und vielen kleinen Geschäften und Restaurants.

Wir gingen dann noch zum Wha-Cafe, einem Schuppen, in dem viele berühmte Karrieren ihren Anfang genommen haben: Jimi Hendrix, Bob Dylan, Kool and the Gang etc. Also so was wie unser Onkel Pö. Schade, dass wir abends immer so kaputt sind – hier lohnt bestimmt ein Besuch.



Nachmittags stand der Central Park  auf unserem Programm. Die Fahrt zum Central Park war etwas abenteuerlich, da wir aus Versehen in einen Express-Zug stiegen, der erstmal gar nicht wieder anhielt. Irgendwo an der 125. Straße konnten wir aussteigen und fuhren zurück mit dem Local Train.

Der Doorman vor den Dakota Apartments reagierte ganz gelassen auf die Frage, die er bestimmt mindestens 500 mal pro Tag beantwortet: Ist hier die Stelle, an der John Lennon erschossen wurde?



Die Strawberry Fields



Bei herrlichem, warmem Wetter besuchten wir nun den größten Park von Manhattan, wo heute richtig etwas los war.



Viele New Yorker genossen den Sonnenschein, schoben Kinderwagen, joggten, liefen Rollschuh oder fuhren Skateboard.



Wir gingen dann durch die 5th Avenue: Plaza Hotel, Tiffany´s, sämtliche Designer wie Versace und Gucci, sogar Wempe und auch H&M sind hier vertreten.

Biggi

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7. Tag, New York City, Zugfahrt nach Chicago

Da unser Zug erst um 16:00 Uhr gehen sollte, wollten wir noch ein wenig durch die Stadt schlendern.



Wir fuhren mit dem Zug bis zum Washington Square, wo wir über einen Wochenmarkt schlenderten und ein Mahatma Ghandi Denkmal bewunderten, und gingen dann die Fifth Avenue gemütlich zum Hotel zurück.



Auf dem Weg waren wir dann doch noch im Empire State Building, leider wird die Lobby gerade renoviert, so dass nicht viel zu sehen war.

Vom Hotel aus nahmen wir ein Yellow Cab zur Penn Station. Wir fanden schnell den Schalter für die Gepäckaufgabe, die Tickets hatten wir gestern schon abgeholt, was sehr verblüffend funktionierte:
Kreditkarte in Automaten geschoben, und der Fahrkartenautomat begrüßte mich mit Namen, bestätigte die Reservierung und druckte die Fahrkarten aus.

Die Dame an der Gepäckaufgabe machte uns darauf aufmerksam, dass wir als 1. Klasse Passagiere das Recht hätten, in einer sehr gemütlichen Lounge auf die Abfahrt des Zuges zu warten. Taten wir dann auch, mit Surfen und Zeitung lesen und Coffee for free verging die Zeit schnell.

Unser Zug wurde dann aufgerufen, und das Abenteuer Nachtexpress nach Chicago begann. Der Zug wirkte etwas oll, und unsere Kabine war abenteuerlich klein. Immerhin hatten wir einen abgetrennten Raum mit einem WC, die Dusche haben wir dann aber lieber nicht benutzt.

Die Krönung waren allerdings die 2.-Klasse-Kabinen: Hier konnte man sich wunderbar unterhalten, während einer direkt neben der Liege des anderen auf dem Klo saß. Unglaublich.



Später stiegen zwei Schweizer zu, die eine solche Kabine gebucht hatten, und völlig fassungslos waren. Wir hörten sie auf dem Gang laut denken.

Das rollende Restaurant war o.k., die Mahlzeiten waren included.

Wir fuhren zunächst entlang des Hudsons, und wir wunderten uns, dass nicht das kleinste Boot auf dem Fluss zu sehen war. Bis zum Schlafengehen war die Fahrt sehr entspannt und interessant, solange es hell war.

Die Nacht war dann allerdings ein einziges Geschaukel und Geruckel. Immer, wenn der Zug eine Weiche überfuhr, wurde man regelrecht durchgeschüttelt. Und vor jedem Bahnübergang machte sich der Zug sehr ausführlich bemerkbar, an Schlaf war kaum zu denken.


wuender

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Wieder zwei interessante Tage.

Interessant finde ich das Bild von Ground Zero. Da es von der einzigen Stelle aufgenommen wurde, an der kein Glas oder Gitter im Weg ist, ist es fast genau dieselbe Perspektive, wie auf den Bild in unserem Reisebericht. Bei direkten Vergleich erkennt man - man mag es glauben oder nicht - tatsächlich einen Baufortschritt (die Querwand aus Beton war im Herbst 2007 noch nicht da).

Die Zweitklass-Abteile im Zug sind auch klasse: Vor der Fahrt muss man entscheiden, wer die bequeme Liege bekommt und wer auf dem WC sitzen muss (typischerweise wohl derjenige, der vorher mehr getrunken hat)?  :wink: :lachen07:

Schöne Grüße,
Dirk

Biggi

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Interessant finde ich das Bild von Ground Zero. Da es von der einzigen Stelle aufgenommen wurde, an der kein Glas oder Gitter im Weg ist, ist es fast genau dieselbe Perspektive, wie auf den Bild in unserem Reisebericht. Bei direkten Vergleich erkennt man - man mag es glauben oder nicht - tatsächlich einen Baufortschritt (die Querwand aus Beton war im Herbst 2007 noch nicht da).


Dein Foto ist ja tatsächlich vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen. Ja, ein gewisser Baufortschritt ist erkennbar, interessant.

Überhaupt gibt es ziemlich viele Überschneidungen bei den Fotomotiven, war es bei Dir auch der erste Besuch in New York?


Die Zweitklass-Abteile im Zug sind auch klasse: Vor der Fahrt muss man entscheiden, wer die bequeme Liege bekommt und wer auf dem WC sitzen muss (typischerweise wohl derjenige, der vorher mehr getrunken hat)?  :wink: :lachen07:

Schöne Grüße,
Dirk

Dejenige, der mehr getrunken hat, bekommt die untere Pritsche, dann muss er sich nur zur Seite drehen, um...  :shock:
 :klo:

Palo

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Toller Bericht mit herrlichen Bildern, macht Spaß zu lesen  :D :D
Gruß

Palo

wuender

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Überhaupt gibt es ziemlich viele Überschneidungen bei den Fotomotiven, war es bei Dir auch der erste Besuch in New York?

War es, ja. Aber sicher nicht der letzte  :D

Schöne Grüße,
Dirk

Biggi

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Liebe Mitreisende,

nachdem es hier im Forum schon einen threat über abgebrochene Reiseberichte gibt, will ich doch mal schnell weiterschreiben. Sorry, dass ich am letzten Wochenende nicht dazu gekommen bin.

Aber nun geht es los:

8. Tag, Chicago

Die Fahrt mit dem Nachtzug von NY nach Chicago war ... unvergesslich. Wir beschränkten uns auf eine Katzenwäsche und frühstückten im Speisewagen. Dann hatten wir noch reichlich Gelegenheit, aus dem Fenster zu schauen, da der Zug zwei Stunden Verspätung hatte.



Das erste Mal: Die Skyline von Chicago





Die Bahnstrecken verlaufen nie durch Villenviertel, so sieht es am Rand der Strecke immer etwas heruntergekommen aus.

Chicago empfing uns gegen 12:00 mit Regen, Wind und Kälte. Wir nahmen ein Taxi zum Hotel und bekamen ein Upgrade auf unsere Buchung, ein sehr schönes großes Zimmer.

Nach einigem Suchen fanden wir den Shop, der Tageskarten für die cta (Chicago Transport Association) verkauft, und gingen dann zu Noodles & Company, wo wir sehr leckere Nudelgerichte aßen. Mit dem Bus fuhren wir in die City, und schauten uns ein wenig um. Bei dem Wetter machte das jedoch nicht so recht Spaß, dazu kam die Müdigkeit. Bei Macy´s kauften wir dann noch einen neuen Koffer, denn so langsam reichten die Kapazitäten nicht mehr aus, und fuhren anschließend zurück ins Hotel.

Days Inn Lincoln Park North: Großes sauberes Zimmer, Upgrade bekommen. Mit Kühlschrank, gutes Frühstück. Nicht direkt downtown, aber die Bushaltestelle war direkt vor dem Hotel, die Busse fuhren mind. alle 10 Minuten, die Fahrt dauerte etwa 20 Minuten. In unmittelbarer Nähe Restaurants und Geschäfte vorhanden. Kostenloses Wireless Internet.

Biggi

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9. Tag, Chicago

Auch in Chicago hatten wir das Glück, einen Greeter zugeteilt zu bekommen. Wir sollten ihn heute um 10:45 im Visitor Center treffen und standen zeitig an der Bushaltestelle. Nun bemerkten wir jedoch, dass wir leider unser Mitbringsel im Hotel vergessen hatten. Also lief ich noch einmal zurück, und schließlich waren wir so was von pünktlich um 10:45 im Visitor-Center, dass es fast schon peinlich war. Aber immerhin nicht zu spät.

Hier trafen wir unseren Greeter J., der auch deutsche Vorfahren hatte, aber der deutschen Sprache nicht mächtig war. So fand die Führung auf Englisch statt.

Es war heute sehr sonnig, aber bitter kalt, zum Glück hatten wir Schals und Handschuhe dabei. J. zeigte uns viele interessante Dinge. Der Rundgang begann im Chicago Cultural Center, ehemals  Public Library of Chicago.



Unerwartete Eindrücke



Wir gingen dann in verschiedene Häuser und staunten über die prachtvollen Treppenhäuser, über uralte Fahrstühle und so manchen schönen Aussichtspunkt.



Chagall-Mosaik „Die vier Jahreszeiten“

Besonders schön fanden wir das Fine Arts Building, indem sich wie der Name schon sagt alles um die Kunst dreht.   

Auch die Erklärungen zu den verschiedenen Baustilen und –Techniken waren sehr interessant.



Buckingham Fountain, noch ohne fountain





Nach einem gemeinsamen Mittagessen verabschiedete J. sich und wir beschlossen, eine Bootstour auf dem Chicago River und dem Michigan-Lake zu machen. Vorher besuchten wir noch den Millenium Park und das Freedom Museum.



Während der Bootsfahrt hatten wir wunderschöne Blicke auf die Stadt aber es war sehr, sehr kaaalt. Brrr.







Mit dem Bus fuhren wir anschließend zurück ins Hotel, aßen zu Abend bei Noodle Company und schauten uns eine Diskussion mit Hillary und Obama an.

Morgen sollte es dann endlich auf die Route 66 gehen, wie dieses vielversprechende Schild bereits andeutet:


atecki

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Super Biggi, jetzt geht's auf die Route 66 - freu mich schon!

Axel

Biggi

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10. Tag, Fahrt nach Hannibal, Missouri

Der Tag ist eigentlich schnell erzählt. Nach einem guten Frühstück fuhren wir mit dem Taxi zu unserer Autovermietung National in der Lasalle Street. Die Übernahmeformalitäten waren rasch erledigt, wir erhielten einen Chevy Impala. Zu G.´s Entsetzen hatte der Wagen eine Art „Revolverschaltung“ am Lenkrad. So was hatte er das letzte Mal 1974 beim Ford Taunus seines Vaters gesehen. Man ist ja froh, so ein Automatik-Auto überhaupt zu verstehen, und dann noch so etwas Ungewohntes. Ich versuchte noch, das Auto zu tauschen, aber alle Wagen unserer gebuchten Kategorie hatten so ein Ding.

Das Wetter war herrlich, kalt, aber sonnig. In Chicago hatten wir große Mühe, den richtigen Weg zu finden. Wir hatten uns vorgenommen, auf der 55 aus der Stadt herauszufahren bis  Romeoville und uns dann ab hier an die Route 66 zu halten. Wir hatten jedoch große Mühe, die richtige Auffahrt zu finden, und wir verfransten uns ganz schrecklich. Wir verloren dadurch sehr viel Zeit, und so blieben wir länger auf der Interstate als geplant.

In Wilmington begannen wir, ein kleines Stück 66 zu fahren, auch weil ich unbedingt den Gemini Giant sehen wollte. Ja, ein kleiner Kick musste doch wenigstens sein heute.



Mittag machten wir bei Dennis, das manchmal unvermeidliche Burger-Mittag. Weiter ging es auf der Interstate. Die Landschaft war unwahrscheinlich eintönig, und so wurde uns der Weg zäh. G. konnte sich nicht mehr so recht erinnern, wie die cruise control funktionierte, und er meinte, sie wäre wohl kaputt.

In Springfield hielten wir uns ein Weilchen auf



und besuchten das Grab von Abraham Lincoln.







Nun wichen wir ab vom Routenverlauf und fuhren weiter Richtung Nordwesten.

Endlich gegen 19:00 erreichten wir Hannibal / Missouri, fanden das Hotel nicht gleich und mussten ein bisschen suchen. Dann haben wir im nahe gelegenen Restaurant gut und preiswert zu Abend gegessen. Wir fanden noch über das Internet heraus, wie die cruise controll funktionierte, war doch nicht kaputt.  :D

Morgen wollen wir uns Hannibal mal etwas näher ansehen und anschließend am Mississippi entlang nach St. Louis fahren.

Quality Inn and Suites Hannibal: Außerhalb der Stadt gelegen. Großes, schönes und sauberes Zimmer, wireless internet kostenlos, Indoor Pool, gutes und preiswertes Restaurant (Fiddlesticks) unmittelbar neben dem Hotel. Frühstück ordentlich. Da das Nachtleben in Hannibal nun wirklich nicht umwerfend ist, war die Lage außerhalb der Stadt o.k. Fazit: Empfehlenswert.

RedZed

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Schön das es weitergeht :-). Revolverschaltung? Ist doch auch nur der Automatikknüppel und damit eigentlich easy zu bedienen...
97 Never as good as the first time
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Biggi

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Schön das es weitergeht :-). Revolverschaltung? Ist doch auch nur der Automatikknüppel und damit eigentlich easy zu bedienen...

Deshalb steht es ja auch in Tüttelchen  :wink: , im ersten Moment war es ziemlich ungewohnt.

Kauschthaus

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Zu G.´s Entsetzen hatte der Wagen eine Art „Revolverschaltung“ am Lenkrad. So was hatte er das letzte Mal 1974 beim Ford Taunus seines Vaters gesehen.

So ähnlich ging es mir mal bei einem Minivan. Aber nach 10 min. Fahrt wollte ich nie mehr was anderes haben. Super zu schalten und zwischen den Vordersitzen viel Platz für Krempel. Einfach genial.

Die Tibeter scheinen regelmäßig am Pier zu demonstrieren. Ist wohl so eine Art Montagsdemo. Wir haben die Mitte Mai auch gesehen.

Rt. 66 ... da bin ich natürlich dabei!

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Biggi

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Hallo Petra, herzlich willkommen auf der Mother Road!

Und nun geht es auch schon, obwohl Mittwoch ist, weiter:

11. Tag: Hannibal, St. Louis, Eureka

„It´s better to keep your mouth shut and appear stupid than to open it and remove all doubt.“  Mark Twain

Hannibal ist der Ort, in dem Samuel Langhorne Clemens, besser bekannt als Mark Twain, seine Kindheit und Jugend verbracht hat.



Um Punkt 10:00 standen wir vor dem Mark Twain Museum, welches tatsächlich auch um 10:00 seine Pforten öffnete. Eine sehr freundliche alte Dame an der Kasse meinte, wir seien doch bestimmt schon über 60 und verkaufte uns die tickets zum Seniorenpreis. Wenig schmeichelhaft für uns, aber immerhin 3 Dollar gespart.  :D



Das Museum war sehr gut gemacht. Besonders anrührend fanden wir den nachgebildeten Zaun, den Tom Sawyer zur Strafe streichen musste und dessen „Anstreichrechte“ er so geschickt vermarktete. Es war auch sehr angenehm, dass wir allein in dem Museum waren.

Danach ging es zu den Original-Schauplätzen von Mark Twains Leben. Da er viele Geschichten seiner Kindheit in den Büchern über Tom Sawyer und Huckleberry Finn verarbeitet hat, erkannten wir so einiges wieder.



Das Elternhaus von Mark Twain



Der berühmte Zaun



Sogar Becky Thatcher gab es wirklich, sie hieß im richtigen Leben Laura Hawkins.



Hier sind die beiden Romanhelden, die auch schon einmal die Lösung eines Bilderrätsels waren

Alle Gebäude sind sehr liebevoll erhalten bzw. restauriert worden. Wir konnten uns gut vorstellen, wie der kleine Samuel aufgewachsen war.

Im Giftshop kauften wir noch allerlei Schnickes und zwei shirts und fuhren dann weiter zur Post, um Briefmarken zu kaufen. Nach einigem Gekurve fanden wir den Aussichtspunkt Lover´s Leap, einen Punkt, von dem aus man einen wunderbaren Blick über Hannibal und den Mississippi hat. Lover´s Leap, weil sich dort der Legende nach zwei indianische Liebende in den Tod gestürzt haben sollen. Wie man sieht, war der Wasserstand ziemlich hoch.



Wir hatten dann vor, den Mississippi entlang nach Saint Louis zu fahren, auf der Straße 79, der Great River Road. G. wollte nach St. Louis, um sich die Eads Bridge über den Mississippi anzuschauen, die 1874 fertig gestellt wurde, und an deren Bau Lucky Luke maßgeblich beteiligt gewesen war (Band 68).  :D

Ich wollte das Wahrzeichen von St. Louis, den Gateway Arch, sehen. Die Fahrt entlang des Mississippi mussten wir leider abbrechen, weil die Strasse gesperrt war, wohl wegen der Überschwemmungen. Nach St. Louis rein und raus war irgendwie nervig, obwohl wir alles ganz gut fanden.





Da es noch relativ früh war und wir auf eine Nacht in St. Louis nicht so sonderlich erpicht waren beschlossen wir, nach Eureka weiterzufahren, um dort dann endlich Anschluss an die Route 66 zu finden.

Gegen 18:00 erreichten wir das Städtchen Eureka, wo wir im Days Inn ein Zimmer nahmen. Wir verpflegten uns heute mal selbst mit Köstlichkeiten, die wir in einem Supermarkt fanden: Ein richtiges Baguette, Käse, Sour Creme und Sardinen.

Days Inn Eureka: Günstig, 50 $ pro Nacht, aber ziemlich runtergekommen, sehr spartanisches Frühstück, immerhin ein großes Zimmer mit zwei Queen Betten und kostenloses wireless Internet. Zimmer nicht 100 %ig sauber, war es wirklich frische Bettwäsche? Fazit: Nicht empfehlenswert.