Samstag, 12. July 2014
Obwohl heute kein Programm mehr war, wurde das Frühstück schon auf halb acht angesetzt…??
Wir hatten im Vorfeld ja eine Woche horsedrive gebucht und wollten eventuell noch 2, 3 oder 4 Tage Ranchurlaub zum Ausspannen anhängen, aber….
…..da Samstag / Sonntag ja reitfrei war und danach höchstens trailriding oder pushing cows anstand, verzichteten wir darauf, vor allem da USD 630.—pro Tag doch etwas viel waren, wenn wir wieder Stunden mit warten verbringen würden.
Somit verlangte ich nach dem Morgenessen die Rechnung und es waren doch alle ein bisschen erstaunt (oder enttäuscht?), dass wir –wie die anderen verbliebenen Gäste- frühzeitig abreisen wollten.
Wir „verkauften“ es so, dass wir von den irish girls inspiriert wurden, welche einen Abstecher durch Yosemite und dann auch noch Death Valley planten.
Somit würden wir uns „von hinten“ wieder an Las Vegas anschleichen: ich hatte ja sowieso noch keinen festen Plan, was wir wie wo machen wollten bis zur Rückreise und ob einen, zwei oder drei Tage in der Stadt zu verbringen.
Der Abschied fiel von „neutral“ bis „ganz herzlich“ aus und es wurden sogar noch gegenseitig ein paar Rezepte ausgetauscht und um neun Uhr machten wir uns auf den Weg.
Aber Halt: beim Einsteigen ins Auto fiel mir etwas ein und zwar meine Kalkulation des Benzins (ich blende kurz zurück auf letzten Sonntag):
===> ….ein Blick auf dieTankanzeige: noch gas für 75 Meilen. Sollen wir jetzt umkehren und den Tank füllen oder die 30 Meilen Fahrt auf der gravel road bis zur Ranch (hin und zurück = 60 Meilen) in Angriff nehmen? ja klar, reicht locker.
Aber ich hatte in meiner göttlichen Weisheit die 15 Meilen auf der Hauptstrasse bis nach Wells vergessen, so würde es verd*** knapp werden, vor allem, da kurz nach der Ranch ein Wegweiser sogar 32 Meilen zur Strasse anzeigte… :schaem: (und das mir, obwohl ich mir doch schon letztes Mal geschworen hatte, IMMER zu tanken, wenn möglich...)
Somit fuhr ich ausnahmsweise nicht „sportlich“, sondern ökomenisch, ökologisch äääh wirtschaflich ohne A/C und abwärts ohne Gas zu geben etc….Hügel rauf und runter.
Trotzdem zeigte die Tankuhr nicht mehr die verbleibenden Meilen an, sondern die Warnung „running low on gasoline“, danke für den Hinweis. Bald leuchtete zudem noch ganz dezent eine Zapfsäule auf.
Dann, auf der Hauptstrasse angekommen, wechselte die Farbe derselben auf leuchtend rot und auch der Schriftzug wurde leicht agressiver: „get some fuel „ oder so: hätte ich ja gerne gemacht, aber wo??? :nw: :nw:
Als dann Wells in Sicht kam, war mir ein bisschen wohler: worst case noch ein 3-4 Meilen zu Fuss und es floss auch wieder Verkehr, wenn auch sehr spärlich…
An der Tankstelle wurde nicht nur Benzin, sondern auch noch ein paar Souvenirs gekauft: Biberfellmützen (keine Originale), Steinschleudern mit Bärenköpfen und „hangover-shots“, alles für unsere Jungs: können sie für die Pfadfinderübungen / -lager oder sonstigen Nachwehen sicher gebrauchen.
Weiter gings rund 400 Meilen via Winnemucca, wo ich das erstemal in meinem Lebein in einem KFC war (mir persönlich hat’s jetzt nicht sooo gut geschmeckt wie meiner Frau, die hat mich schon lange zu einem Besuch gedrängt und von der knusprigen Panade geschwärmt),
Reno, Carson City, vorbei an einem Staatsgefängnis...
ich hielt, obwohl kein Notfall vorlag...
passierten die Grenze zu California..
durch den Lake Tahoe Nevada State Park um die nördliche Spitze desselben Sees
bis nach Tahoe City, wo wir uns ein Motel suchten…und mit der River Ranch Lodge, direkt am Truckee River gelegen,
einen Haupttreffer landeten: noch ein Zimmer frei für 2 Nächte, da es „etwas klein“ sei, zu einem Spezialpreis von $ 90.—pro Nacht.
Bei der Besichtigung stellten wir aber fest, dass es grösser war als dasjenige auf der Ranch und nur zum Schlafen mehr als ausreichend.
Nach dem „Einpuffen“ beschlossen wir, noch die rund 6 km bis nach dem Zentrum von Tahoe City zu fahren und uns ein bisschen umzusehen und uns ein Restaurant empfehlen zu lassen. Ausserdem kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt ein.
Da man uns bestätigte, mit der River Ranch hätten wir eine gute Wahl getroffen und das Essen sehr gut sei, kehrten wir zurück und reservierten dann für das „dinner“ um 19.00 h.
Summa sumarum ein ausgezeichneter Abend, sehr aufmerksames Personal, mit einer Rita als Apéro, einem Ramspeck Merlot zum Essen und einem sehr guten Kaffee (die Espressomaschine war leider defekt) mit Brandy als Begleitung zum Dessert! (wenn auch mit USD 152.-- nicht gerade billig...
cheers...
DELTA ASPARAGUS / PT. REYES BLEU VINAIGRETTE / STRAWBERRY/ WATERMELON RADISH / FRISEE
BISON TOP SIRLOIN / FRESH CORN GRITS / FAVA LEAVES / BABY EGGPLANT / SASSAFRAS REDUCTION / YOUNG ONION
CERVENA ELK / SPICE RUB / SHITAKE AND OYSTER MUSHROOMS / PEE WEE POTATOES / POLE BEANS / STONE FRUIT MOSTARDA
RIVER RANCH FRESH FRUIT CRISP
ESPRESSO ICE CREAM TORTE
Anschliessend kehrten wir mit der nötigen Bettschwere in unser Zimmer zurück und schliefen auch sofort ein.
Noch ein Fazit zur Ranch:
Die Räumlichkeiten (Lounge, Bar, Speisesaal etc) waren rustikal und gemütlich, der horse drive hat uns sehr gefallen (ausser den Wartezeiten), die Leute waren sympathisch, die Pferde gut, trotzdem würde ich die Ranch nicht weiterempfehlen:
Warum wir als (Ehe) Paar das kleinste Zimmer hatten (Jane z.B. alleine hatte 2 Betten, aber nicht mehr Schränke oder Kommoden), weiss ich nicht. Das Essen schmeckte auch immer, die Auswahl war genügend, aber wir hatten schon besseres und vielfältigeres, die Atmosphäre war nicht "familiär" (guest/helper-ratio….) und der ultimativ zündende Funke war nicht übergesprungen, weder zwischen den Gästen noch den Gastgebern. (daran war sicher auch das ständige „texten“ von beinahe allen am Tisch, auch während des Essens, schuld). Ausserdem war der Preis auch an der oberen Grenze für das Gebotene.