Donnerstag, 20. Oktober
The endUm 9 Uhr fahren wir bei Roadbear am Boulder Highway - nur 6 Meilen von Circus Circus entfernt - auf den Hof. Wir sind die ersten Returner an diesem Morgen und führen unseren Chassis-Schaden vor. Die Schadenssumme addiert sich auf deutlich über 1000 Dollar, aber das ist die Obergrenze für unsere Selbstbeteiligung. Die Kreditkarte wird entsprechend belastet, dank der Dertour-Buchung werden wir die 1000 Dollar hoffentlich zurückbekommen.
3244 Meilen sind wir gefahren. Da wir ein 3000-Meilen-Paket vorgebucht hatten, werden noch 110 Dollar (45 Cent pro Meile) fällig. Außerdem 38 Dollar für Gas. Zurück bekommen wir die 30 Dollar für den neuen Abwasserschlauch, den wir bei Walmart gekauft haben, weil der alte kaputt war. Das Shuttle setzt uns gemeinsam mit einem Paar aus Israel schon kurz nach 11 am Flughafen ab. Der Condor-Flieger geht erst um 4.30, also mehr als genug Zeit fürs Mittagessen.
Wie immer ein ebenso schwerer wie unausweichlicher Moment: Es geht zurück.Lake MeadDer Flug verläuft ruhig, ein bisschen schlafen können wir. Mittags um 1 sind wir in Frankfurt und können mit als erste unsere drei Gepäckstücke in Empfang nehmen. Erstmals steuern wir nun die rote Zolltür an. Dahinter befindet sich ein geräumiges Büro mit sechs Zollbeamten, die uns etwas überrascht anschauen. Wir tun kund, dass wir über die Freigrenze hinaus geshoppt haben. Einen Zettel mit den größeren Posten haben wir vorbereitet, Quittungen für die beiden größten Summen legen wir vor. Für Kleinkram haben wir eine Pauschale von 150 Dollar angesetzt. Unterm Strich stehen rund 1500 Dollar. Der Beamte nickt und rechnet zwei Minuten am PC. Dann präsentiert er uns die Rechnung: 82 Euro Zoll. Wir hatten mit deutlich mehr gerechnet, denn auf der Internetseite des deutschen Zolls steht klipp und klar, dass bei Überschreiten der Freigrenze (430 Euro pro Person) der gesamte Einkauf zollpflichtig wird, also der Freibetrag nicht zollfrei bleibt. Der nette Zöllner aber zieht den Freibetrag für uns beide ab, 860 Euro. Erscheint uns auch "gerecht", denn warum sollte man auch für den Freibetrag Zoll entrichten?
Frohgemut streben wir dem Parkhaus zu. Dabei werden wir überholt von drei Zollbeamten, die wir eben im Büro gesehen haben. Sie sind nicht nur mit Pistolen, sondern auch mit Rucksäcken und Funk bewaffnet und machen einen entschlossenen Eindruck. Bestimmt knöpfen sie sich nun Leute vor, die durch den grünen Ausgang gegangen sind. Wir haben ein so gutes Gewissen!
Unser Barcode öffnet willig die Parkhausschranke, und nach weiteren zwei Stunden hat uns die herbstlich gefärbte Heimat wieder.
Fazit: Eine sehr abwechslungsreiche Reise mit vielen kleineren Highlights, die sich zum großen Teil nicht in Bildbänden wiederfinden: das Valley of Fire gehört dazu, auch Mesa Verde und die Zugfahrt von Durango nach Silverton, Santa Fe hat uns sehr gut gefallen, White Sands und Death Valley sind unvergleichlich, wenn man Wanderungen nicht scheut. Die Anstrengung gehört zum Erleben dazu.
Obwohl es eine ganze Reihe guter Gespräche gegeben hat, sind wir insgesamt mit den Leuten seltener in Kontakt gekommen als bei unseren früheren Reisen. Vielleicht lag es an der Jahreszeit, weil es früher dunkel wurde und wir meist erst in der Dämmerung die Campgrounds erreicht haben. Aber sicher nicht nur, denn gesellige Angebote, so wie wir sie beispielsweise bei unserer Reise durch Florida (Jenseits von Miami) und bei unsere Yellowstone-Tour erlebt haben, gab es nicht: kein Karaoke, kein Chuckwaggon-Dinner, keine Live-Musik, kein Bingo-Abend und erst recht kein Rodeo.
Übernachtungen vorbuchen? Das ist immer Abwägungssache, weil man sich in gewisser Weise ja auch bindet, wenn man Geld nicht in den Sand setzen will. Wir haben nur die Hotels und zwei Campgrounds vorgebucht, waren aber überrascht, dass im Oktober noch so viel Betrieb auf den Campgrounds herrschte, dass wir teilweise nicht mehr unterkamen, auch nicht bei den schön gelegenen RV-Plätzen in den State-Parks. Man kann jedenfalls angesichts der zunehmenden Zahl von RV-Campern nicht davon ausgehen, dass man im Oktober die freie Auswahl in Nevada, Arizona, Colorado und New Mexico hat. Wer weiß, dass er irgendwo länger als eine Nacht bleiben will, sollte schon vorbuchen und sich ein schönes Nachtlager sichern.Meilen: 3244
Kilometer: 5221
Benzinkosten: gut 700 Dollar
Nationalparks/National Monuments/State Parks: Valley of Fire SP, Red Rock SP, Sunset Crater NM, Red Rock SP, Slide Rock SP, El Morro NM, Mesa Verde NP, Petrified Forest NP, Painted Desert NP, White Sands NM, Rock Hound SP, Chiricahua NM, Saguaro NP (West), Death Valley NP.
Städte: Las Vegas, Taos, Santa Fe, Tucson
Kosten Campgrounds: im Schnitt ca. 40 Dollar pro Nacht
Eingekauft: Fast immer bei Walmart
Lohnendstes Ziel: Death Valley (und danach White Sands)
So, dann bleibt jetzt nur noch der Abschied von allen Mitreisenden, herzlichen Dank für eure Begleitung. Vielleicht liest man ja nochmal voneinander. Für uns geht es im Frühjahr nach Washington DC, Tennessee, Georgia und South Carolina - diesmal per Pkw. Wann immer es für euch los geht und wohin euch eure Reise auch immer führt: bleibt gesund and have a safe trip
wünschen
Irene und Dieter