Montag, 28.01.2013 Fort LauderdaleNa gut, na gut, soooo furchtbar ist Fort Lauderdale gar nicht, aber zugegeben abends auf den nächsten mehreren hundert Metern nördlich des Hotels schon ziemlich furchtbar.
Hinter mir liegt ein relativ fauler Tag mit nochmaligem Aufdrehen am Abend.
Frühmorgens am Meer war das Wasser unschuldig, der Strand frisch gereinigt, die am Vorabend übervollen Mülltonnen geleert, das Partyvolk schlief offenbar noch, gut so! Nur etwas windig war es:
Neben dem Hotel ist ein ganz ordentliches kleines Café, das sich auch gestern Abend rausgehalten hatte. Hier gab es richtig leckeren Cappuccino, Joghurt mit Granola und Obst und einen Bagle mit Creamcheese. Und nun machte ich mich auf in Richtung Stadtzentrum. Man fährt erst über ein Kanalsystem, in dem vor den Häusern so viele Yachten "parkten", dass man sich gar nicht vorstellen will, was hier alles so kaputt gehen kann, wenn ein Hurricane über das Land fegt.
Der Las Olas Boulevard ist ganz nett gemacht, recht nett wirkende Restaurants und nette Läden, wenig Kettengeschäfte, eine Gegend, die zum Bummeln einlud, allerdings auch nur auf einem sehr kurzen Stück.
Nun ja, so richtig lange wollte ich mich hier nicht aufhalten, zumindest nicht an diesem Morgen, an dem hier kaum etwas los war. Und irgendwie habe ich hier auch nichts fotografiert...
Hoffentlich wurde ich übrigens nicht fotografiert. Heute war ich wohl etwas verpeilt oder unaufmerksam. Jedenfalls fuhr vor mir der Fahrer los, und während die Navi mich herumkommandierte und ich gleichzeitig in eine der Seitenstraßen starrte um zu schauen, ob da noch etwas Interessantes war, fuhr ich halt dem anderen hinterher. Der bog rechts ab, ich überquerte die einsame Kreuzung, aber komisch, die anderen hinter mir blieben alle stehen. Bin gespannt, ob da noch etwas kommt...
Also schaute ich mal, ob ich in Lauderdale by the Sea mehr von dem finden würde, was ich mir von einem entspannten Aufenthalt am Meer wünschte. Und siehe da, ich wurde fündig: Hier gibt es keine Hochhäuser, bzw. die, die es gibt, sind weiter weg und nicht ganz so hoch, also harmlos. Auf dem kleinen Gebiet vor dem Pier dort sind einige nette Cafés und Restaurants, zwischen dem Strand und den Häusern liegt keine Straße, sodass das Meeresrauschen nicht vom Getöse der Motoren und dem Wummern der Bässe aus vorbeifahrenden Angeberautos überdröhnt wird. Kurzum, das wäre in etwa der Ort gewesen, den ich für ein paar entspannte Tage an der Ostküste aussuchen würde, denn alles andere wie Shopping oder eine größere Restaurantauswahl ist ja nur wenige Minuten Fahrt entfernt in Fort Lauderdale zu erreichen.
Kurz überlegte ich auf meinem Strandspaziergang hier, ob ich die Küste noch weiter nördlich unter die Lupe nehmen wollte, aber warum sollte ich? Ich nutzte meine zwei Stunden Parkzeit hier also lieber für einen Strandspaziergang und dann noch einen eher unmotivierten Blick in einige der Läden hier. Und endlich fand ich somit unerwartet und nebenbei, was ich in den USA bisher vergeblich gesucht hatte: Einen dezenten, gut sitzenden Badeanzug, der einem nicht noch zwei Körbchengrößen aufdrängte, mit dem man auch durchaus richtig schwimmen konnte. Na, wenn das mal nicht vollends mit Fort Lauderdale versöhnte!
Zufrieden testete ich den neuen Badeanzug gleich mal aus auf der Sonnenterrasse des Hotels. Hier kann man den Blick aufs Meer genießen, es war tagsüber auch nicht ganz so viel Krach auf der Straße wie gestern Abend. Und wer das Bedürfnis verspürt sich in die Wellen zu werfen, ist über die Treppe zum Straßenlevel mit nur wenigen Schritten an der Wasserkante.
Nach 2 bis 3 Stunden hatte ich auch davon wieder genug und machte mich auf zum letzten Ziel des Tages, zur Sawgrass Mills Mall, die heute bis 21.30 Uhr geöffnet hatte. Selbst als versierte Shopperin brauchte ich die verbleibenden 3,5 Stunden dort wirklich, obwohl ich ganz gut wusste, in welche Läden ich reingehen und welche ich links liegen lassen wollte.
Der Abend fand einen leckeren Abschluss in der Cheesecake Factory, wo ich allerdings heldenhaft auf Cheesecake verzichtete. Hier wurde auch kein Tip direkt aufgeschlagen, allerdings fand sich mit der Rechnung ein Zettel mit mehrsprachiger Erläuterung, dass das Bediengeld nicht inbegriffen sei. Mann, Mann, Mann, tatsächlich haben es die Mitarbeiter in Lokalen, in denen so viele Touris unterwegs sind, die sich mit den Gepflogenheiten nicht auskennen, nicht leicht!
Und so endete der letzte Abend in Fort Lauderdale...