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Autor Thema: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016  (Gelesen 21036 mal)

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Yaphi

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #45 am: 03.10.2016, 19:34 Uhr »
Schöne Bilder vom Trail, den habe ich mir mal gemerkt :)
Würdest du Manitoulin Island als Abstecher empfehlen? Ich weiß, dass du gesagt hast, dass es ganz nett war, aber würdest du es empfehlen einzuplanen oder die drei Tage lieber woanders zu verbringen?

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #46 am: 04.10.2016, 10:04 Uhr »
Ich fand Manitoulin Island lediglich aufgrund der gelben/braunen Wiesen landschaftlich nicht so reizvoll. Wurde uns ja dann begründet. Wenn die Insel grün ist, ist sie bestimmt wunderschön und dann auch klar zu empfehlen.

Wir haben entschieden, irgendwann nochmal hierher zu kommen, um dann definitiv das Pow-Wow zu sehen.

Ich würde also schon dazu raten, die Insel zu besuchen. Allerdings auch deswegen, weil ich keine Alternativen dazu nennen kann. Es wäre ja auch möglich, anstatt über Manitoulin Island und Tobermory außen rum über Sudbury nach Barrie zu fahren. Da liegen dann u.a. der Killbear Provincial Park und die 1000 Islands auf dem Weg, die sich ebenfalls richtig toll lesen. Aber da ich dort noch nie war, kann ich natürlich auch keinen Vergleich anstellen.
Detaillierte Reiseberichte könnt Ihr in unserem Urlaubs-Blog nachlesen: https://ccd-on-tour.blogspot.com

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #47 am: 04.10.2016, 14:03 Uhr »
Montag, 08.08.2016 (Vom Eiland zum Festland)

Wir hatten uns zwar den Wecker gestellt, um die vorgebuchte Fähre nach Tobermory nicht zu verpassen, aber pünktlich zum Sonnenaufgang wurden wir wie die letzten beiden Tage automatisch wach. Ein letztes Mal genossen wir diesen wunderschönen Blick von unserer Terrasse aus, dann machten wir uns fertig, beluden das Auto und fuhren nach South Baymouth zur Fähranlegestelle.





Wir waren fast die Ersten und konnten daher noch in Ruhe in eines der anliegenden Frühstückslokale und in die Souvenirgeschäfte gehen. Das Beladen der Fähre war spannend anzuschauen. Unglaublich, wie viele Autos, Motorräder, Wohnmobile und Traktoren im Bauch dieses Stahlriesen Platz fanden. Pünktlich um 9:10 Uhr fuhr der Dampfer ab und brachte uns in einer zweistündigen Fahrt von der Insel auf das kanadische Festland.











In Tobermory angekommen war es noch zu früh, um im Hotel einzuchecken. Wir parkten den Jeep auf dem Hotelparkplatz und überquerten die Straße zum Pier. Bereits in Deutschland hatten wir eine Bootstour nach Flowerpot Island vorgebucht. Um 13:00 Uhr ging die Fahrt mit dem Glasbodenboot los. Zuerst fuhren wir zu zwei Schiffswracks im erstaunlich klaren Wasser, dann ging es hinaus auf den Lake Huron in Richtung Flowerpot Island. Diese Insel ist Bestandteil des Fathom Five National Marine Parks.









Flowerpot Island hat seinen Namen von den aufragenden Kalksandsteinformationen, die an einen Blumentopf erinnern. Wir stellten uns das Ganze ähnlich schön wie die Pictured Rocks vor, von denen wir total begeistert waren. Leider wurden unsere Erwartungen nicht ansatzweise bestätigt. Schon vom Boot aus wirkte die gesamte Küste, bestehend aus faustgroßen Steinen, auf uns eher wie ein Freibad anstatt ein Naturschutzgebiet.







Wir waren ernüchtert, wie viele Hunderte von Menschen hier stündlich abgeladen wurden, um sich dann um die beiden einzigen Flowerpots der Insel zu drängen. Bei der Ankunft auf Flowerpot Island wurde vermehrt darauf hingewiesen, dass es nur zwei Mülltonnen gibt und man aus Umweltschutzgründen alles, was man mitgebracht hat, wieder mitnehmen soll. Andererseits ließen die anwesenden Ranger die Leute auf den Flowerpots herumturnen, was sicherlich nicht für den langen Erhalt förderlich ist. Wir hatten auch den Eindruck, dass die Flowerpots mit Beton in Stand gehalten werden.



So machten wir uns auf zum Loop Trail, der an einer Höhle vorbei bis zum Leuchtturm führt. Dort verweilten wir eine Weile, bevor wir zurück zum Hafen gingen. Während unseres Aufenthalts auf Flowerpot Island fiel uns besonders negativ die Vielzahl an Asiaten auf, die laut schreiend und drängelnd unterwegs waren und beim Fotografieren auch ständig durchs Bild sprangen. Unangenehmere und egoistischere Menschen als hier haben wir schon lange nicht mehr erlebt.





Ziemlich enttäuscht kehrten wir gegen 18:00 Uhr nach Tobermory zurück, wo wir im Hotel eincheckten und unser hübsches Zimmer mit Seeblick in Empfang nahmen. Hier hatten wir nach drei Tagen Abstinenz auch wieder Wifi.



Zum Abendessen verschlug es uns in die örtliche Brauerei. Wie immer haben wir auch diesmal verdammt gut gegessen. Brauereien sind nach wie vor der Tipp schlechthin. Zum Nachtisch gab es im Süßigkeitenladen nebenan ein dickes Eis für jeden.

Den Sonnenuntergang konnten wir vom Balkon vor unserem Zimmer verfolgen.



Strecke: 75 km / Fahrzeit: 2‘41
Unterkunft: Bruce Anchor Motel, Tobermory (205.66 CAD, vorgebucht direkt per eMail)
Abendessen: Tobermory Brewing Co. & Grill
+
Claus: Abendessen in der Brauerei und das leckere Eis danach.
Chris: Fährüberfahrt auf dem riesigen Lake Huron. Fantastischen Heilbutt gegessen, das beste Essen bislang im Urlaub.
Dominic: Der leckere Burger beim Abendessen.
-
Claus: Sind wir wirklich in Canada? Auf Flowerpot Island kam ich mir vor wie in Shanghai.
Chris: Wusste nicht, dass ein so großer Haufen Asiaten so laut, so egoistisch und so unangenehm sein kann.
Dominic: Der Glasboden auf dem Schiff war nicht durchgängig, so dass man nicht so gut durchschauen konnte.
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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #48 am: 04.10.2016, 15:58 Uhr »
Noch eine kleine Anmerkung: Ich hatte mich im Vorfeld riesig auf die Bootstour nach Flowerpot Island gefreut. Im Nachhinein würde ich diese Tour nicht mehr buchen. Sie hat uns knapp 77 EUR gekostet, aber mit dem jetzigen Wissen würde ich sowohl das Geld als auch die Zeit sparen.
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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #49 am: 05.10.2016, 07:34 Uhr »
Dienstag, 09.08.2016 (North and South Bruce Peninsula)

Um 9:00 Uhr checkten wir aus dem Bruce Anchor Motel aus. Frühstück wurde hier nicht angeboten, aber immerhin gab es im Office einen Kaffee für Chris. Wir fuhren direkt zum nahe gelegenen Bruce Peninsula Nationalpark, wo wir zur Bucht 'The Grotto' wandern wollten. Die erste Enttäuschung traf uns bei der Parkeinfahrt. Alle Parkplätze waren voll, die freundliche Rangerin in ihrem Häuschen meinte, wir könnten ja gerne woanders wandern gehen oder gegen Mittag wieder kommen. Toll. Dass hier schon um diese Zeit so viel los war?

Durch einen Tipp unserer kanadischen Freundin Tara wussten wir von einer köstlichen Bäckerei in der Nähe, und machten uns auf die Suche nach dieser. Es dauerte nur wenige Minuten und wir standen vor der Little Tub Bakery, in der allerlei süßes, leckeres Zeug und natürlich auch Brot und Brötchen frisch gebacken wurden. Wir kauften verschiedene süße Stückchen und frühstückten auf einer Holzbank hinter der Bäckerei.





Nach dem Frühstück versuchten wir unser Glück an einer anderen Stelle des Bruce Peninsula Nationalparks, der Little Cove. Hier waren an diesem Vormittag nur wenige Leute und wir konnten uns der herrlichen Natur hingeben. Das Wasser war zwar kalt, aber glasklar. Uns gefiel es hier sehr gut, für mich persönlich war das optisch nah an der Perfektion. Dominic fand auch bald wieder Frösche, die er liebevoll herum trug.





Nach mehr als zwei Stunden steuerten wir unser nächstes Ziel an. Auf der anderen Seite des Highway 6 befinden sich die Singing Sands, ein langer Sandstrand, der hunderte Meter knöchel- bis knietief in die Dorcas Bay reicht. Kinder kann man hier beruhigt springen lassen.







Am frühen Nachmittag versuchten wir erneut unser Glück bei der Einfahrt zu The Grotto. Diesmal hatten wir ein bisschen mehr Glück, aber nur ein bisschen. Der Ranger erklärte uns, dass der Hauptparkplatz nach wie vor voll sei, wir aber auf dem Nebenparkplatz Platz hätten. Der Wanderweg zu The Grotto würde sich somit um ca. eine Dreiviertelstunde verlängern. Zähneknirschend bezahlten wir trotzdem unser Eintrittsgeld, beschlossen aber im Nationalpark, auf gut Glück beim Hauptparkplatz gucken zu fahren. Und tatsächlich, es gab einige freie Parktaschen. So machten wir uns auf den kurzen Wanderweg zu The Grotto. Dort angekommen, traf uns fast der Schlag. Was wir hier vorfanden, hatte so gar nichts mit Nationalpark zu tun, sondern ähnelte mehr dem bunten Treiben an Mallorcas Stränden in der Hochsaison. Wir kraxelten nicht mal die Naturstufen runter in die Bucht, sondern machten lediglich ein paar Beweisfotos von oben, bevor wir wieder umkehrten, um den 'Nationalpark' so schnell wie möglich hinter uns zu lassen.









Nach einem kurzen Picknick am Parkplatz fuhren wir zum Cape Chin, wo Dominic nochmal Steine flitschen ließ. Ganz in der Nähe befindet sich die St. Margaret's Chapel, an der wir ebenfalls einen kurzen Stopp einlegten.







Über Wiarton fuhren wir in Richtung Owen Sound. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir, nicht mehr zu den nahe gelegenen Sauble Falls zu fahren. Stattdessen checkten wir wenig später im vorgebuchten Best Western Hotel ein. Wir bekamen ein richtig tolles, großes Zimmer, sogar mit Kamin, den wir zugegebenermaßen nicht brauchten. Übrigens hatten wir bereits in mehreren Gesprächen mit Einheimischen erfahren, dass wir dieses Jahr einen Jahrhundertsommer abgegriffen haben. Normalerweise ist es hier deutlich kühler und regenreicher.



Eigentlich hatten wir für das Abendessen den örtlichen Pizza Hut auf dem Schirm. Nach einem Stopp an der Tankstelle inkl. Autowäsche, fanden wir aber beim Vorbeifahren das urige Montana's. Da uns Holzhäuser eh so gut gefallen, konnten wir nicht widerstehen. Die spontane Umentscheidung hat sich voll gelohnt. Wir haben in gemütlicher Atmosphäre wieder mal richtig lecker gegessen und auch mit dem Kellner, der im Übrigen spanische Wurzeln hatte, angeregt geplaudert.







Zurück im Hotel speicherten wir noch die Fotos auf den Laptop und gingen dann schlafen.

Strecke: 106 km / Fahrzeit: 1‘22
Unterkunft: Best Western Inn on the Bay, Owen Sound (119.60 €, vorgebucht bei Expedia.de)
Abendessen: Montana‘s
+
Claus: Little Tub Bakery, Little Cove, Montana's
Chris: Das klare Wasser in der Little Cove. Das Örtchen Owen Sound.
Dominic: Das Abendessen im Holzhaus.
-
Claus: Erschreckend, was die Kanadier unter 'Nationalpark' verstehen.
Chris: Überfüllter Nationalpark.
Dominic: Das kalte Wasser in der Little Cove.
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sil1969

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #50 am: 05.10.2016, 07:48 Uhr »
Ach herrje.... bei "the grotto" stelle ich mir eine hübsche idyllische Grotte oder Bucht vor. Aber sowas hätte ich nicht erwartet...und auch nicht gebraucht.  :(
LG Silvia

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #51 am: 05.10.2016, 13:30 Uhr »
Erst der Kaugummi-Baum, dann Flowerpot Island und jetzt 'The Grotto'. Ich hatte so langsam die Nase voll von Kanadas 'Natur' und freute mich schon riesig, bald wieder in die USA einzureisen.

Ich hoffe sehr, dass der Westen Kanadas komplett anders ist, denn British Columbia und die Nationalparks Jasper und Banff stehen bei mir als Naturhighlight sehr weit oben auf der Reise-Wunschliste. Momentan habe ich aber keine Lust drauf.
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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #52 am: 06.10.2016, 08:09 Uhr »
Mittwoch, 10.08.2016 (Das etwas andere Art Museum of Toronto)

Nach dem Frühstück im Best Western Hotel haben wir ausgecheckt und anschließend bei Walmart unseren Proviant aufgefüllt. Danach verließen wir das hübsche Städtchen Owen Sound, das immerhin etwas über 21,000 Einwohner hat, und fuhren an der Nottawasaga Bay entlang in Richtung Barrie. Unterwegs streiften wir die Blue Mountains, die im Winter ein beliebtes Skigebiet sind, und in Collingwood picknickten wir ein letztes Mal an der Küste des Lake Huron. Auch hier merkte man den fehlenden Regen, der Rasen war total verbrannt.







Von Barrie, ebenfalls einer netten Stadt, fuhren wir auf direktem Weg nach Toronto. Zum ersten Mal fuhren wir auf einer der deutschen Autobahn ähnlichen Straße, und je näher wir Toronto kamen, desto dichter wurde der Verkehr. Toronto hat über 2.5 Millionen Einwohner, entsprechend rege und wuselig geht es auf den Straßen zu. Innerhalb der Stadtgrenze haben wir dann auch tatsächlich stockenden Verkehr erlebt.









An einer Kreuzung stand ein Bettler am Straßenrand, der bei roter Ampel von einem Auto zum anderen lief und um Lebensmittel bat. Wir gaben ihm eine Flasche Wasser, aus dem Fahrzeug hinter uns bekam er einen Apfel. Das verstaute er alles in seinem Rucksack.

Gegen 16:00 Uhr checkten wir in unserem Hotel ein, dem bislang abenteuerlichsten der ganzen Reise. Die Treppen nach unten in den Keller mussten wir noch nie nehmen, wenn wir zu unserem Zimmer wollten. Das Zimmer war äußerst spartanisch eingerichtet, hatte aber alles, was man braucht (Bett und Dusche). Und die Inder, die diesen Laden führten, waren sehr freundlich und hilfsbereit. Lediglich das Prinzip der verschiedenen Zeitzonen haben sie irgendwie missverstanden.


Kann mir mal bitte jemand sagen, wie spät es ist?

Unsere Freundin Tara hatte uns ein anderes Hotel einen Block weiter empfohlen. Da wir aber nicht bereit waren 350 CAD zu bezahlen, entschieden wir uns für eine günstigere Alternative. In Toronto sind die Übernachtungspreise aufgrund begrenzter Kapazitäten grundsätzlich recht hoch. Die Stadt ist in den letzten Jahren stark gewachsen, die Anzahl der Hotels jedoch wurde nicht angepasst.

Als erstes gingen wir zum Yonge-Dundas Square, einem Platz mit mehreren Wasserfontänen, der von den Einheimischen auch als Little Times Square bezeichnet wird. Hier steht neben einem Hard Rock Café auch das Eaton Centre, ein riesiges Einkaufszentrum auf vier unterirdischen Etagen.







Hier im Eaton Centre wurde uns bewusst, wie verschieden die Welten sind, die wir in unserem Urlaub erleben. Vor wenigen Tagen noch waren wir auf Manitoulin Island, wo die Zeit still zu stehen schien, und hier in der Stadt sind Alle in Hektik und Eile.

Der Yonge-Dundas Square war auch Treffpunkt mit Tara, die wir vor vielen Jahren bei einem Mesh Konzert in Europa kennen lernten. Sie ist in Toronto geboren und aufgewachsen und daher die ideale Stadtführerin. Zusammen gingen wir zur Queen Street, wo wir im wohl besten Burger-Laden Torontos, dem The Burger's Priest, tatsächlich hervorragende Burger gegessen haben.

Tara zeigte uns danach direkt hinter dem Burgerladen eine Gegend, die wir auf eigene Faust nie erkundet hätten. Schmale Gassen, Hinterhof-Feeling mit Mülltonnen, aber die Fassaden der Häuser waren kunstvoll mit riesigen Graffitigemälden verziert. Es war schon faszinierend zu sehen, sogar die Fensterrahmen waren in die Gemälde eingebunden.









Wir liefen noch ein bisschen durch die Stadt und fanden eine hübsche Bar, wo wir Zeit und Ruhe hatten, uns angeregt zu unterhalten. Wir erfuhren spannende Dinge über Toronto, das Leben in USA und Kanada allgemein und natürlich haben wir auch in Erinnerungen geschwelgt.



Auf dem Rückweg kamen wir am Nathan Phillips Square vorbei, auf dem - hinter einem schönen Springbrunnenbecken - in riesigen Leuchtbuchstaben der Ortsname steht.



Auf dem Rückweg zum Yonge-Dundas Square mussten wir mehrmals um Obdachlose drüber steigen oder herum laufen, die mitten auf dem Bürgersteig nächtigten. Offenbar sind die Bürgersteige aufgrund unterirdischer Leitungen warm. Wir hatten etwas Bedenken bzgl. Sicherheit in der Stadt, aber Tara meinte, dass wir uns nicht zu sorgen bräuchten, es sei noch nie etwas passiert. Die Obdachlosen betteln friedlich, die einzige Gewalt in der Stadt geht von zwei sich bekämpfenden Gangs aus.

Es war ein richtig schöner Abend, an dem wir Toronto aus Sicht eines Insiders erleben durften. Und ein baldiges Wiedersehen war gewiss. Tara hatte nämlich bereits den Flug nach Europa gebucht, um bei der Mesh Tour im September dabei zu sein.

Strecke: 230 km / Fahrzeit: 3‘01
Unterkunft: Knights Inn, Toronto (117.06 € für zwei Nächte, vorgebucht bei Expedia.de)
Abendessen: The Burger’s Priest
+
Claus: Das Treffen mit Tara.
Chris: Treffen mit Tara. Der zweite Eindruck von Toronto.
Dominic: Der Burger war super lecker.
-
Claus: Die Hektik in der Großstadt. Bin ich wohl nicht mehr gewöhnt.
Chris: Der erste Eindruck von Toronto.
Dominic: Die lange Fahrt nach Toronto.
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HansFranz

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #53 am: 06.10.2016, 09:12 Uhr »
Hi Claus,
du hattest es mir ja schon auf unserer Tour erzählt, aber dass "The Grotto" soooo grottig ist hätte ich nicht erwartet :shock:
Gruß
HansFranz
PS: Die Zeitzonen passen schon, das sind die Zeiten aus Toronto, New York und Montreal.

sil1969

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #54 am: 06.10.2016, 13:03 Uhr »
Schön, wie glasklar das Wasser im See ist.... :D
LG Silvia

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #55 am: 07.10.2016, 08:01 Uhr »
Tag 15: Donnerstag, 11.08.2016 (Toronto von oben und unten)

Das Frühstück in unserem Hotel war zwar nichts Besonderes, aber ok. Der Raum war ziemlich klein für die Menge an anwesenden Gästen, so dass wir uns hier nur kurz aufhielten. Im Zimmer gingen wir nochmal die Route durch, die wir uns für heute vorgenommen hatten. Als wir das Hotel verließen, war es wieder genau so heiß wie gestern. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg in die Old Town von Toronto.







Der St. Lawrence Market ist ein großes Gebäude, in dem man frische Lebensmittel kaufen kann. Es duftete sehr lecker an den verschiedenen Ständen, vor allem beim Obst (weniger beim Käse). Im Grunde ist der St.Lawrence Market wie die Stuttgarter Markthalle, nur größer da auf zwei Etagen. Auf der unteren Etage gab es außerdem Schmuck und Kleidung.





Auf unserer Erkundungstour durch die Old Town und später dem Weg in Richtung CN Tower sahen wir immer wieder alte Gebäude umringt von modernen Häusern. Die hohen Wolkenkratzer waren fast alle verglast und glitzerten in der Sonne.







Vorbei an der Union Station, dem Hauptbahnhof Torontos und gleichzeitig Hauptknotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs, legten wir mittags bei Tim Horton's unsere erste Pause ein. Ich wollte diese Kette immer mal ausprobieren und bestellte mir zum Lunch einen Garden Salad mit Hähnchenstreifen. War super lecker, genauso wie Dominics Trinkschokolade und Chris' Frozen Joghurt. Essen wollten die beiden aber lieber beim Straßenfest vor der Union Station. Dort hatte u.a. The Burger's Priest (im dazugehörenden Laden waren wir gestern Abend mit Tara) einen Stand.





Gegen 14:30 Uhr kamen wir am 553 m hohen CN Tower an. Wir kauften Kombitickets für die Aussichtsplattform (in 346 m Höhe) und den nochmals höher gelegenen Skypod (447 m hoch). Man sagte uns, dass die Wartezeit ca. 1 Stunde beträgt. Letztendlich waren es sogar fast zwei Stunden, die wir in der langen Schlange bis zu den Aufzügen warten mussten.



Dafür wurden wir - auf der Aussichtsplattform angekommen - mit einem atemberaubenden Blick auf Toronto und seine Vororte bzw. südlich auf die Toronto Islands und den Lake Ontario belohnt. Die von unten so riesigen Wolkenkratzer erschienen von hier oben wie kleine Bauklötzchen. Allerdings waren am Himmel aus westlicher Richtung inzwischen dunkle Wolken aufgezogen.







Eine Etage tiefer konnte man sich auf einen Glasboden stellen und unter sich in die Tiefe schauen. Außerdem gab es einen Außenbereich, der allerdings komplett engmaschig vergittert und daher zum Fotografieren ungeeignet war.

Schließlich fuhren wir mit dem Aufzug nochmal höher auf den Skypod. Die zusätzlichen knapp 100 Meter merkt man deutlich. An klaren Tagen kann man von hier oben sogar die Gischt der 120 km entfernten Niagara Fälle sehen. Ein Lot zeigt an, wie stark der Turm in dieser Höhe schwankt.



Vom Skypod konnte man auch die Leute beobachten, die den Edge-Walk gebucht hatten. Dabei geht man, an starke Seile angeleint, auf Höhe der Aussichtsplattform ins Freie und hängt sich über den Rand. Für Leute mit Höhenangst eine gruselige Vorstellung. Uns hat der Glasboden völlig ausgereicht.



Erst am späten Nachmittag verließen wir den CN Tower und gingen weiter zur Harbour Front. Ursprünglich wollten wir mit einem der Boote auf die Toronto Islands fahren, aber nachdem wir gesehen hatten, wie viele Menschenmassen da rüber geschaufelt wurden, entschieden wir uns, stattdessen an der Hafenfront etwas zu trinken und unseren Füßen ein bisschen Ruhe zu gönnen. Zu präsent waren die Erinnerungen an Flowerpot Island und The Grotto im Bruce Peninsula Nationalpark.




Hier sieht man die Leute auf dem Edge-Walk von unten









Mit Beginn der Dämmerung machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel und hielten Ausschau nach einem Restaurant für unser Abendessen. Hierbei kamen wir nochmals am Nathan Phillips Square vorbei, wo die hübsch beleuchteten Toronto Buchstaben stehen. Auch hier blieben wir noch ein ganzes Weilchen.







Beim Yonge-Dundas Square fanden wir eine hübsche Brauerei, in der wir mal wieder sehr lecker gegessen haben. Toll war die Idee, die Speisekarte als Zeitung zu gestalten. Als wir zur Tür raus kamen verweilten wir noch ein bisschen auf dem Square, wo ein südamerikanischer Indianer musizierte. Müde, zufrieden und satt fielen wir in unsere Betten.



Strecke: --- km / Fahrzeit: ---
Unterkunft: Knights Inn, Toronto
Abendessen: The 3 Brewers Yonge
+
Claus: CN Tower (war schon in der Planungsphase mein heutiges Highlight), zum ersten Mal bei Tim Horton's.
Chris: Der Ausblick vom CN Tower.
Dominic: Der coole Turm.
-
Claus: Das Warten war eindeutig zu lang.
Chris: Die knapp zweistündige Wartezeit mit Fuß aua. Viele Obdachlose in der Stadt.
Dominic: Die lange Warteschlange, ganz klar.
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Flicka

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #56 am: 07.10.2016, 19:29 Uhr »
O je, da hat sich Kanada ja bisher nicht gerade von seiner naturbelassenen Seite gezeigt.

Also ich kann dir versichern, dass es zumindest auf Vancouver Island keine Kaugummibäume gibt, jedenfalls keine, auf die man als Tourist irgendwo treffen müsste, und von mallorca-ähnlichen Strandszenen habe ich zum Glück auch nichts in Erinnerung. Aber die Szenen von eurem Urlaub sind schon krass. Ich kann schon nicht verstehen, dass jemand überhaupt auf die Idee kommt, sich mitten in diesem Rummel zum Sonnenbaden hinzulegen. Sehr schade, dass da so ein Badetrubel war, denn das Wasser und die Felsen sehen richtig toll aus.

Aber die Eindrücke von Toronto heute gefallen mir insgesamt sehr gut.

Yaphi

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #57 am: 08.10.2016, 12:10 Uhr »
Achja Toronto, ich fands da 2012 wirklich sehr angenehm, bei uns kam damals nie wirklich ein Großstadtfeeling auf, vielleicht weil die Bürgersteige so breit waren und nicht übermäßig viele Menschen unterwegs waren.
War damals aber auch schon Ende August ;)

Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #58 am: 09.10.2016, 12:50 Uhr »
O je, da hat sich Kanada ja bisher nicht gerade von seiner naturbelassenen Seite gezeigt.

Also ich kann dir versichern, dass es zumindest auf Vancouver Island keine Kaugummibäume gibt, jedenfalls keine, auf die man als Tourist irgendwo treffen müsste, und von mallorca-ähnlichen Strandszenen habe ich zum Glück auch nichts in Erinnerung....
Der Osten Kanadas hat mich jedenfalls gesehen. Den Westen spare ich mir noch auf, aber der nächste Urlaub wird erstmal definitiv US-only.
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Claus

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Re: Great Lakes (Part I) - Juli/August 2016
« Antwort #59 am: 09.10.2016, 13:07 Uhr »
Tag 16: Freitag, 12.08.2016 (Wann wird endlich der Niagara-Fall gelöst?)

Nach dem Frühstück und Check-out verließen wir Toronto in westlicher Richtung und fuhren dabei am Lake Ontario entlang. Unser erstes Etappenziel am heutigen Tag hieß Niagara-On-The-Lake. In diesem beschaulichen Örtchen mündet der Niagara River in den Lake Ontario. Die Gegend rings um den Ort ist vom Weinbau geprägt. Wir parkten unser Auto und spazierten gemütlich in Richtung Seeufer. Hier steht eine Vielzahl an wunderschönen Häuschen.









Auf unserem Weg zurück zum Auto kamen wir durch die Ortsmitte an unzähligen Boutiquen und Cafés vorbei. Plötzlich setzte ein kräftiger Regenschauer ein und wir mussten kurz unterstehen. Sehr viel kühler ist es dadurch aber nicht geworden. Kein Wunder, dauerte schließlich auch nur drei Minuten. Bevor wir zu unserem Auto zurückkehrten, kauften wir uns noch ein leckeres Eis.











Der nächste Regenschauer war so freundlich zu warten, bis wir im Auto saßen. Es regnete genau so kräftig, dieses Mal allerdings länger. Als wir eine halbe Stunde später in Niagara Falls ankamen, guckte wieder die Sonne hervor. Wir checkten im Marriott Fallsview Hotel ein und bekamen ein Zimmer in der 6. Etage. Der Blick war cool, aber es geht auch besser. Also gingen wir an die Rezeption und fragten, ob wir auch ein Zimmer in einer höheren Etage kriegen könnten. Die nette Dame schaute nach, welche Zimmer bereits gereinigt waren und fand eines in der 9. und eines in der 16. Etage. Dann hielt sie Rücksprache mit einer anderen Kollegin. Wir sagten, dass wir auch gerne noch etwas warten würden, wenn wir die 16. Etage kriegen könnten, worauf wir die Antwort bekamen, dass wir so hoch nicht kommen würden. Da es in dem Genuschel zwischen den beiden um die Rate ging, vermuteten wir, dass es an unserer vergünstigten AAA-Rate lag. Aber irgendwie ist es schon frech, eine AAA-Rate anzubieten und diese Buchungen dann nur in den unteren Etagen unterzubringen. Naja, wir checkten schließlich in der 9. Etage ein und waren zufrieden. Das Zimmer war richtig klasse und der Ausblick zum Fenster hinaus einzigartig.



In der Lobby buchten wir kurz entschlossen ein Paket mit drei verschiedenen Events. Als erstes ging es auf die Journey behind the Falls. Hier kann man durch ein Tunnelsystem ganz dicht neben bzw. durch zwei Löcher im Felsen auch hinter die Fälle schauen. Letztere waren jetzt nicht so spektakulär, aber die Aussichtsplattform unterhalb der Fälle, bei der man platschnass wird, ist schon ein Erlebnis wert.









Dann ging es weiter mit dem Bus zu den Whirlpool Rapids. Hier waren wir ein bisschen enttäuscht, da es sich lediglich um einen Aussichtspunkt von einem öffentlichen Parkplatz aus handelte. Bei der Buchung glaubten wir, dass man die Treppen zu den Stromschnellen runter gehen darf. So sahen wir von oben den Booten und dem Aero Car zu.



Als drittes und letztes Event innerhalb des Pakets wurden wir zur Hornblower gefahren. Das Boot fuhr uns direkt in die Gischt der kanadischen Horseshoe Falls. Unnötig zu erwähnen, dass es nicht möglich ist, hier trocken zu bleiben. Dafür bekommt man allerdings die geballte Wasserkraft am ganzen Körper zu spüren.





Ich hatte mich insgesamt über dieses Paket geärgert, denn einzeln wären die Aktivitäten wesentlich günstiger zu haben gewesen. Entscheidender Vorteil beim Paket war, dass wir keinerlei Wartezeit hatten sondern direkt an den Schlangen vorbei durchgeschleust wurden und somit alles noch an diesem Nachmittag machen konnten. Nachdem wir am CN Tower zwei Stunden angestanden hatten, schien uns das den Aufpreis wert. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Schlangen hier in Niagara Falls nicht so lang waren bzw. z.B. bei der Hornblower aufgrund der großen Schiffe mehr Leute auf einen Rutsch durchgeschleust wurden.

Hungrig sind wir im Anschluss in das Outback Steakhouse gegangen, das direkt gegenüber unseres Hotels lag. Dort stärkten wir uns bei Steak und Rippchen für den Abend. Interessanterweise wird hier eine sogenannte Niagara Falls Gebühr berechnet, die einfach so auf der Rechnung steht. Sicher vergleichbar mit unserer Kurtaxe, allerdings zahlt man sie, wo immer man Geld liegen lässt.



Um 21:00 Uhr stiefelten wir zu Fuß zu den Fällen. Wir fanden ein freies Plätzchen am Sidewalk und bestaunten die in bunte Farben gefärbten Wasserfälle. Da wir an einem Freitag vor Ort waren, kamen wir um 22:00 Uhr in den Genuss eines 5-minütigen Feuerwerks. In Ermangelung von Treppenstufen fuhren wir mit der Falls Incline Railway die wenigen Höhenmeter zu unserem Hotel hinauf und genossen noch eine Weile den Blick aus unserem Fenster, bevor wir einschliefen.













Abschließend die Antwort zur Frage in der Überschrift: Der Fall ist gelöst! Das Wasser fällt von oben nach unten :)

Strecke: 128 km / Fahrzeit: 1'24
Unterkunft: The Marriott Fallsview Hotel & Spa (224 CAD, AAA-Rate, vorgebucht direkt unter www.niagarafallsmarriott.com)
Abendessen: Outback Steakhouse
+
Claus: Niagara-on-the-Lake. Ein zauberhaftes Örtchen mit wunderschönen Häuschen.
Chris: Die gewaltigen Wassermassen (im Hornblower und auch behind the falls).
Dominic: Eis essen in Niagara-on-the-Lake.
-
Claus: Der Touri-Nepp in Niagara Falls.
Chris: Das große Geschäft, das mit den Fällen hier gescheffelt wird (jeder Pups ist kostenpflichtig).
Dominic: Die Regencapes waren nicht dicht. Ich bin trotzdem nass geworden.
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