Na ein Glück, dachte schon, ich hätte beim Losfahren die Türen offen gelassen und Euch verloren
@HansFranz: Aufgrund des Avatars werde ich diesen Reisebericht demnächst für ein paar Tage unterbrechen müssen.
Es war gar nicht so leicht, aus der Vielzahl der Fotos welche für den heutigen Tag auszuwählen. Apropos Fotos: Euch ist bestimmt schon die unterschiedliche Qualität aufgefallen. Das liegt daran, dass manche Fotos mit unserer guten Kamera aufgenommen wurde und andere mit dem Smartphone. Heute stand z.B. eine Kanutour auf dem Programm und uns wurde empfohlen, die Kamera im Auto zu lassen. Nachträglich hab ich mich darüber geärgert, es wäre problemlos machbar gewesen. Aber man weiß es halt nicht und der Verleiher wollte sich wohl verständlicherweise absichern.
Nun denn, lasst uns weiter fahren.
Dienstag, 02.08.2016 (Kanu, Boot und Cottage)Der Tag begann mit einem Continental Breakfast im Quality Inn. Neben den üblichen Cerealien und Waffeln zum Selbermachen gab es auch Rührei und Frikadellen. Die Kinder, mit denen Dominic gestern Abend im Pool Marco Polo gespielt hat, saßen mit ihren Eltern im Frühstücksraum neben uns und wir haben uns richtig toll unterhalten. Dominic wünscht sich so lange Sommerferien wie sie die Kinder hier haben, und die Kids hier vermissen Kinderüberraschungseier.
Nach dem Check-out fuhren wir auf der 2 gen Westen am Nordufer des Lake Michigan entlang. Wieder legten wir mehrere Stopps an hübschen Aussichtspunkten ein.
Eigentlich wollte ich bei Blaney Park die 77 in Richtung Seney nehmen, aber irgendwie hab ich das verpeilt oder das Navi schickte uns schon früher nordwärts, auf jeden Fall sind wir bereits über die 177 nach Norden gefahren und mussten dann letztendlich bei Seney wieder ein paar Meilen nach Süden abbiegen. Um die Mittagszeit kamen wir in Germfask an und buchten eine 2 1/2-stündige Kanufahrt auf dem Manistique River. Mit einer weiteren Familie aus Kansas ging es in insgesamt drei Kanus durch unberührte Natur.
Der Fluss war sehr kurvenreich mit einigen kleineren Stromschnellen, aber gut machbar für Anfänger. Schwer beeindruckt kamen wir am Ziel der Tour an und picknickten nach getaner Arbeit. Dann fuhren wir weiter bis Munising, wo wir in unserer neuen, bereits vorgebuchten Unterkunft eincheckten. Schon bei der Reiseplanung vermutete ich, dass dieser Tag von besonderen Erlebnissen geprägt werden könnte, und deshalb hatte ich im Alger Falls Motel anstatt eines Zimmers ein kleines Cottage gebucht. Das Häuschen war richtig liebevoll eingerichtet, fast zu schade, um nur eine Nacht zu bleiben.
Und nach einer kurzen Pause mussten wir auch schon wieder los, schließlich hatte ich nicht nur das Cottage, sondern auch die Tickets für die Pictured Rocks Bootstour von Deutschland aus gebucht. Mit den eTickets in der Hand konnten wir direkt zum Pier gehen und uns in die dortige Warteschlange einreihen. Aufgrund eines Tipps aus diesem Forum drängten wir nicht mit der Masse aufs Oberdeck sondern gingen unten in das Boot und setzten uns an eines der offenen Fenster.
Pünktlich um 18 Uhr legte das Boot ab und nach wenigen Meilen auf dem Lake Superior tauchte rechter Hand die schöne Felsküste auf. Im Abendlicht ist die Tour aufgrund der untergehenden Sonne am Schönsten.
Miner's Castle
Die Höhlen am Miner's Castle
Hier mündet der Chapel Creek in den Lake Superior, links der Chapel Rock
Chapel Rock
Wir hatten nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch einen Kapitän, der uns außerordentlich humorvoll durchs Programm führte (Auszug aus den zahlreichen amüsanten Ansagen: "On the right side you can see the Munising County Jail. Only for students from September to June." - Gemeint war die örtliche Highschool).
Auf dem Rückweg zogen schwarze Wolken auf. Knapp drei Stunden nach Tourstart landeten wir wieder sicher im Hafen von Munising. Wir sputeten uns und fuhren noch einmal ein paar Minuten bis zum nächsten Ort: Christmas. Hier ist der Ortsname Programm und das ganze Jahr über Weihnachten. Zumindest in Santa's Workshop, der fast am Nordpol liegt. Auch unter Zeitdruck – wir kamen erst zehn Minuten vor Ladenschluss an – fand ich wieder etwas typisch amerikanisch Kitschiges. Chris trug es mit Fassung.
Anschließend kehrten wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Foggy's Bar + Restaurant ein, dem besten Lokal unseres bisherigen Urlaubs. Typisch amerikanisch. In einem Raum die Bar, an der Männer etwas tranken, sich unterhielten und auf den TVs Sport schauten, und im anderen Raum das Restaurant. Dazu aufgrund der Lage abseits von Munising gar nicht touristisch. Chris bestellte ihre geliebten Spare-Ribs, Dominic freute sich über eine 16 Inch große Pizza und ich mich über ein saftiges Steak. Während des Abendessens hatte es geregnet. Als wir das Lokal verließen, war draußen alles nass. Zurück in Munising ließen wir den heutigen Abend auf unserer kleinen Front Porch bei Sternenschein und Grillenzirpen ausklingen.
Strecke: 187 km /
Fahrzeit: 2‘01
Unterkunft: Alger Falls Motel, Munising ($169, vorgebucht direkt auf
www.algerfallsmotel.com)
Abendessen: Foggy’s Bar + Restaurant
Fazit:+Claus: Kanufahren, Pictured Rocks Cruise, Cottage, Foggy's Bar+Restaurant (Also alles super. Besser geht's nicht.)
Chris: Mir geht's wie Claus. Rundum toller Tag.
Dominic: Kanufahren, Cottage, Bootstour und die Pizza
-Claus: ---
Chris: ---
Dominic: ---