Tag 27 - 18.05.2015June Lake - Death ValleyNoch vor Sonnenaufgang standen wir auf, Reiner packte unsere Siebensachen ins Auto und plauderte auf dem Parkplatz kurz mit anderen Gästen des June Lake Motels. Wir statteten dem Mono Lake einen Besuch bei Sonnenaufgang ab.
Kalktuffstein am Mono LakeKalktuffstein am Mono LakeKalktuffstein am Mono LakeNach einem schönen Spaziergang knurrte der Magen, also fuhren wir weiter bis Bishop, wo wir uns in der unglaublichen "Erick Schat's Bakkery" verpflegten. Die riesige Bäckerei ist eine Institution und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Als wir da so sassen und uns an unseren Broten genüsslich taten, kamen drei mir unbekannte Männer und grüssten uns, als ob wir langjährige Freunde wären. Reiner klärte mich auf, dass dies die Männer gewesen seien, die er auf dem Parkplatz des June Lake Motels getroffen hatte.
In Lone Pine suchten wir erst das Visitor Center auf, welches viele Informationen über die Region um den Mount Whitney und das Death Valley bot. Wir baten den Ranger um eine Karte der Alabama Hills. Er war bester Laune, machte sich einen Spass daraus, mir zu erklären, dass Alabama sehr, sehr weit weg liege und stattete uns mit diversen Fotokopien aus, die er durch Handskizzen ergänzte. Er redete und redete und redete. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wären wir vermutlich heute noch dort, aber wir wollten zu den bizzarren, orangefarbenen Granitfelsbögen, die in zahlreichen Westernfilmen als Drehort dienten.
Dank der Zeichnung des witzigen Rangers fanden wir den Mobius Arch auf Anhieb, durch den wir das obligate Foto des Mount Whitney schossen. Es war sehr heiss, trotzdem genossen wir die Wanderung in der traumhaft schönen Gegend sehr. Ausser uns sahen wir bloss noch zwei weitere Personen, die jedoch so weit weg waren, dass wir sie kaum erkennen konnten und wir uns schon gar nicht durch sie stören liessen.
Miss Alabama am Eingang zu den Alabama HillsMobius Arch in den Alabama HillsMount Whitney durch den Mobius Arch in den Alabama HillsHeart Arch in den Alabama HillsEinem Tipp des Rangers folgend, steuerten wir das Whitney Portal am Fusse des 4'421 Meter hoch liegenden gleichnamigen Berges an, um uns etwas abzukühlen. Dazu mussten wir in die "Active Bear Area" hineinfahren, aber auch hier konnten wir keinen Meister Petz ausmachen. Das Whitney Portal stellt wohl den Ausgangspunkt für die Besteigung des Mount Whitneys dar. Auf jeden Fall waren hier einige Autos und Leute zu sehen. Die Aussicht und Gegend ist super, trotzdem fuhren wir wieder zurück durch die Alabama Hills Richtung Death Valley.
Auf dem Weg zum Whitney PortalAlabama HillsAlabama HillsMount WhitneyAuf das "Tal des Todes" war ich sehr gespannt. In Western war die Ebene ein fast unüberwindbares Hindernis und auch heute werden die Touristen gewarnt, genügend zu trinken, das Auto vollzutanken und die Kühlwassertemperatur zu überwachen. Doch bisher waren alle Nationalparks in tadellosem Zustand mit genügend Gelegenheiten, sich zu verpflegen oder Hilfe zu holen, falls es erforderlich gewesen wäre. Deshalb erwartete ich auch vom Death Valley, dass es nicht (mehr) ganz so abenteuerlich werden würde, wie noch zu John Waynes Zeiten.
Im Gegensatz zu allen anderen Parks gab es weder eine Eingangskontrolle noch eine Selbstdeklaration. Es wurde erwartet, dass der ehrliche Tourist sich in einem der Visitor Center meldete, falls er noch nicht im Besitz eines Passes war.
Es war heiss und dunstig. Je weiter wir fuhren, desto höher kletterte das Thermometer, bis es schliesslich bei 108°F (42.2°C) stehen blieb. Trotz der Hitze wollten wir unbedingt die Mesquite Flat Sand Dunes erkunden. Der Wind blies wie ein Föhn heisse Luft ins Gesicht, aber durch die Trockenheit war es nicht unangenehm - zumindest nicht für mich. Der männliche Teil eines Pärchens, das vor uns eine Düne erklomm, rannte zu unserer Belustigung wie von einer Tarantel gestochen in den Schutz eines Busches. Vermutlich war der heisse Sand bisschen zuviel für seine nackten Füsse. Ich war froh um meine schützenden Wanderschuhe und wanderte munter weiter. Es war herrlich. Als wir ins kühle Innere des Autos zurückkehrten, fing ich an zu schwitzen, aber auch das verging schnell wieder.
Death Valley National ParkMesquite Flat Sand Dunes im Death Valley National ParkNach dem Einchecken in die Furnace Creek Ranch wollte ich unbedingt den nahe gelegenen Zabriskie Point sehen. Der kurze Fussmarsch hoch zu dem Aussichtspunkt war nicht ganz so einfach, wie er aussah, denn der Wind blies uns beinahe weg. Schliesslich gewannen wir den Kampf. Die Aussicht auf die Erosionslandschaften war traumhaft. Ich hatte schon viele Fotos gesehen, aber in Natura war es noch viel schöner, als auf jedem Bild.
Zabriskie Point im Death Valley National ParkZabriskie Point im Death Valley National ParkZabriskie Point im Death Valley National ParkFür das Abendessen wählten wir das teurere "The Wrangler" aus. Der Salat von der Salatbar war lecker, Reiners T-Bone-Steak perfekt gegrillt und butterzart. Mein Fisch schmeckte mir nicht besonders, dafür aber der Wein aus dem Nappa Valley umso mehr.