Montag, 31. Mai
Der Canyon de Chelly stand heute auf dem Programm. Eigentlich wäre es sinnvoll gewesen, dann gleich weiter Richtung Bluff zu fahren, unserer nächsten Station, aber aufgrund vorheriger Reservierungen und der Buchung eines Reitausfluges im Mystery Valley (und natürlich später erfolgten Routenänderung) hatten wir diesen Tag quasi übrig, konnten ihn aber nicht anders unterbringen. Egal, da fahren wir diese Strecke eben doppelt.
Da wir beide Eier & Bacon & Hashbrowns mittlerweile fast nicht mal mehr riechen konnten, sind wir auf Sandwich umgestiegen. Leider gab´s das Tuna-Sandwich nicht, da der Tuna-Salad aus war. Also dann eben ein anderes.
Auf dem I40 bis zur Abfahrt für den 191. Ca. in der Hälfte zum Canyon de Chelly liegt die Hubbel Trading Post, ein früherer (und auch heute irgendwie noch aktiver) Handelsstützpunkt. Wir haben die Anlage und das Verkaufshaus angesehen. Auch heute noch kommen die Leute zur Hubbel Traiding Post, um sich mit Lebensmitteln und diversen Gebrauchsgütern einzudecken.
Am Canyon de Chelly haben wir zuerst den North Rim Drive gemacht. Und wir waren mal wieder hin und weg. Der Canyon de Chelly ist irgendwie „greifbarer“, besser zu erfassen, als z.B. der Grand Canyon. Die Canyonwände sind nicht so hoch und nicht so weit auseinander. Man kann das Zusammenspiel zwischen den leuchtend roten Canyonwänden und dem sattgrünen Tal mit einem Blick erfassen, ohne erst eine fast unheimliche Weite mit den Augen abtasten zu müssen.
Auch die kurzen Trails zu den View Points waren sehr schön zu begehen. Alle paar Meter war mit gelber Farbe ein Fuß-Tappser markiert, dem man einfach folgen musste. Dann fuhren wir den South Rim Drive ab. Auch hier war die Aussicht von den einzelnen Viewpoints einfach traumhaft und man bekam auch einen kleinen Einblick in die einzelnen Verzweigungen des Canyons. Aber hier am South Rim waren auch irgendwie schon wieder zu viele Leute; die Stille, die wir am North Rim so genossen hatten, war hier leider nicht mehr zu finden.
Und auch das Fahrverhalten der Locals paßte überhaupt nicht in diese Gegend. Es wurde gerast bis zum „geht-nicht-mehr“. Mit einer Affengeschwindigkeit wurde überholt, teilweise geschnitten. Wenn man aus den Bereichen der View Points wegfahren wollte, war dreifache Vorsicht angesagt, mir kam es vor, als lauerte hinter der letzten Kurve bereits der nächste, der mit Turbo-Geschwindigkeit, jenseits von gut und böse, angeschossen kommt.
Als Höhepunkt, am Ende des South Rim Drives, war dann der Spider Rock. Fast unwirklich, wie dieser Gigant mitten im Tal des Canyons steht. Wir konnten mit dem Knipsen gar nicht mehr aufhören.
Wir trennten uns dann aber doch von diesem Anblick, da uns der Lärm der anderen Touristen irgendwie die Stimmung nahm und wir es auch gar nicht mehr mit ansehen konnten, wie ein Ehepaar mexikanischer Abstammung seine Kinder total unberührt auf der Brüstung zum Canyonrand herumturnen ließ.
Im Restaurant vom Best Western machten wir Pause mit Coffee und warmen Apple Pie – ein Gedicht! Während der Rückfahrt vertiefte ich mich mal in die Broschüre von der Hubbell Traiding Post und erfuhr ein paar interessante Dinge. Daraufhin machten wir nochmal dort Halt, um uns ein paar Details genauer anzusehen.
Gegen 18 Uhr waren wir zurück in Holbrook. Abendessen gab´s selbstverständlich bei Jeremys, jetzt war der Tuna-Salad da und unsere Sandwiches waren sehr gut. Später setzten uns dann noch mit einem Bier an einen Tisch im Innenhof des Motels und pflegten unseren Sonnenbrand, den wir uns total unbemerkt, während der wirklich kurzen Trails im Canyon de Chelly eingefangen hatten.
Gefahrene Meilen: 322