Freitag, 11. Juni
Unser letzter Tag in Page. Wir wollten die Wahweap Hoodoos suchen.
Gesucht haben wir sie - aber nicht gefunden. Ich bin sooooo ein Riesen-Dussel!
Von einer lieben Kollegin hatte ich eine Karte und Beschreibung bekommen. Also auf zum Startpunkt. Anfangs haben wir uns anhand der Karte und Beschreibung hervorragend zurecht gefunden.
Aber in einem halbtrockenen, steinigen Flussbett hoppelte ich natürlich erstmal in den falschen Creek. Als es mit dem Auto nicht mehr weiterging, bzw. ich mich nicht mehr traute, schnappten wir unsere Rucksäcke und machten uns zu Fuß auf den vermeintlich richtigen Weg. Nach ca. 400 Metern entpuppte sich es jedoch als Sackgasse: meterhohe Felswände versperrten uns den Weg. Hm, dann muss es viel weiter vorne wohl doch einen anderen Weg gegeben haben. Also zurück zum Ausgangspunkt.
Neuer Versuch und sich mehr links halten. Mir stand wieder eine kleine Angstschweißrunde im Flussbett bevor. Aber: große Freude da war ja noch ein weiterer Creek. Vor einem Gatter ließen wir Georgie dann stehen und liefen los. Erst liefen wir treu und brav die Schleifen des Creeks aus, dann kürzten wir ab. Eigentlich stimmte alles - nur die Hoodoos kamen nicht.
Als die Landschaft nur noch hügelig war, jedoch keinerlei Hoodoo-Merkmale mehr aufwies, waren wir doch ratlos. Wir sahen noch in diese und jene Ecke, fanden aber nix! Eine Felsformation rechts von uns hatte es mir angetan, die untersuchte ich noch näher aber sie war definitiv auf der falschen Seite. Wäre sie links von uns gewesen – dann hätte alles gepasst.
Heute bin ich mir sicher, dass die heißbegehrten Hoodoos genau auf der anderen Seite gewesen sind.
Also wieder umdrehen.
In der Hoffnung, dass wir vielleicht doch eine kleine Abzweigung übersehen hatten, sind wir nun die Schleifen des Creeks komplett ausgelaufen – ohne Abkürzung.
Es war heiß, wahnsinnig heiß. Die Luft stand. Hier unten verirrte sich kein Windhauch. Und unsere Wasservorräte waren fast alle.
Als wir endlich zurück bei Georgie waren, beratschlagten wir: zwei von drei Möglichkeiten hatten wir ja nun besucht. Der dritte Creek würde der richtige sein. Aber wo ging der richtige Weg ab? Alles war so zugewuchert (so empfand ich es jedenfalls – lasse mich gerne eines Besseren belehren.) Weitersuchen?
Aber wir waren schon soooo kaputt. Und es war sooooo heiß. Und irgendwie hatten wir in den vergangenen 3 1/2 Wochen schon so viele Steine bewundert, dass uns plötzlich der Ehrgeiz fehlte.
Außerdem hatte ich gelesen, dass die Wahweap Hoodoos am schönsten bei Sonnenaufgang (naja, der stand ja überhaupt nicht zur Debatte) oder eben am frühen Vormittag sind. Mittlerweile war es gegen 14 Uhr….
Deshalb beschlossen wir, die Suche aufzugeben – sogar leichten Herzens:
Natürlich war es schade, dass wir in diesem Urlaub auf die Wahweap Hoodoos verzichten mussten.
Aber wir hatten schon so unheimlich viele schöne Eindrücke gewonnen – es wäre fraglich gewesen, ob wir den Wahweap Hoodoos die Ehre hätten zukommen lassen, die sie bestimmt verdienen.
Wir waren mittlerweile an dem Punkt angelangt, wo man die Schönheit der Natur kaum noch verarbeiten kann. Wir hatten so viele bekannte Highlights und kleine Naturschönheiten bewundert – wir waren irgendwie satt.
Page, ich werde wiederkommen und die nächsten wunderschönen Geheimnisse ergründen.
Damit ich auf meinen Speicherkarten auch wirklich noch genug Platz bis zum Ende des Urlaubs habe, habe ich vorsichtshalber gleich nochmal ne CD brennen lassen. Während ich auf meine CD wartete checkte ich am kostenlosen Internetterminal meine Emails und erhielt von den Jungs, eine Email, dass sie noch mal zurück nach Las Vegas kommen würden, da eine Nacht für diese Stadt absolut nicht ausreicht (hab ich ja gleich gesagt).
Dann packten wir ein wenig unseren Krempel zusammen und fuhren nochmal zum Lone Rock.
Der Einfachheit halber und aber auch, weil unserer Geschmacksnerven noch immer übersättigt vom typischen amerikanischen Essen waren, gab´s das Abendessen wieder beim Italiener. Zurück im KC´s setzten wir uns vor unser Zimmer und ich schrieb mal wieder an meinem Reisebericht.
Gefahrene Meilen: 79