26.2.10 (Fortsetzung) Geier und GürteltierVom Hotel bis zur westlichen Grenze des Aransas NWR sind es Luftlinie nur 6 oder 7 Meilen aber mit dem Auto muss man leider einmal ganz drum herum, um zum Eingang zu kommen, immerhin ca. 35 Meilen.
Am Visitor Center erwartete mich auf dem Weg vom Parkplatz der erste kleine Alligator, der mitten auf dem Weg ein Sonnenbad nahm. Und wo war meine Kamera? Im Auto natürlich!
Egal, da kommen sicher noch mehr.
Nach Erwerb des "America the beautiful-Pass" bin ich direkt gegenüber des Visitor Center ein Stück den Alligator Walk gelaufen. Nomen est omen - nachdem ich im dichten Schilf erst gar nichts gesehen habe, entdeckte ich bei genauerem hinsehen doch noch einige dieser Handtaschen auf Beinen.
Sah so aus, als ob sie genau wie ich ihr Mittagessen schon intus hatten. Keiner hat sich auch nur einen Millimeter bewegt, selbst das Vieh im Wasser hat keinen Muskel gerührt.
Außerdem habe ich noch ein paar hübschen Schildkröten zu Gesicht bekommen.
Nach einer Weile tauchten 2 amerikanische Familien mit diversen Teenagern auf und es war vorbei mit der Ruhe. Also nix wie weg.
Nächster Stop war die "Heron Flat". Ich habe dort tatsächlich auch einen Heron, nämlich einen jungen Blaureiher gesehen. Viel interessanter fand ich aber eine Gruppe richtig großer Alligatoren, die ein Stückchen weiter herum lag. Sehr eindrucksvoll! Die größten dürften so etwa 4 m lang gewesen sein. Von denen hätte ich keinen auf meinem Weg treffen mögen.
Zurück auf dem Parkplatz habe ich den anderen Fotografen wieder getroffen, der sich morgens mit mir das Oberdeck auf dem Schiff geteilt hatte. Während wir uns unterhielten, raschelte es neben uns im Gras und dieser lustige Geselle tauchte auf und posierte ein wenig für die Kameras.
Hört auf den eingängigen Namen "Neunbindengürteltier".
Ebenfalls noch auf dem Parkplatz sah ich diesen Truthahngeier.
Da die Zeit schon recht fortgeschritten war bin ich von dort aus bis zum Wendepunkt der Straße ohne weitere Stops durchgefahren. Dort gibt es einen großen Aussichtsturm, von dem man mit etwas Glück Schreikraniche beobachten kann. Ich hatte keins und habe daher nur etwas die Landschaft genossen.
Von hier aus hat man die Wahl, die asphaltierte Parkstraße zurück zu fahren oder eine One-Way-Dirtroad, die im Bogen wieder Richtung Visitor Center führt. Ich habe mich für letztere entschieden.
Die Strecke führte nun durch ausgedehnte Süß- und Salzwasserwiesen mit diversen kleinen Tümpeln und Seen.
Hier gab es auch noch das eine oder andere Tierchen zu sehen.
Dieses Javelina (auf deutsch "Halsbandpekari") war leider zu schnell für mich.
Aber immerhin habe ich noch ein paar Weißwedelhirsche auf den Sensor bannen können. Einer hat netterweise demonstriert, wo der Name herkommt.
So langsam ging es jetzt auf den Sonnenuntergang zu. Den wollte ich mir gerne an der Küste am Anfang der Parkstraße anschauen. Vorher bin ich aber noch an einem Bau hängen geblieben, auf dem sich ein Geier nach dem anderen niederließ. Schien ihr Schlafbaum zu sein.
Dort habe ich insgesamt sicher 30 oder 40 Geier (Truthanhgeier und Rabengeier) gesehen. Leder fast genau im Gegenlicht.
Bei dem Versuch, ein vernünftiges Foto dieser Szene hin zu bekommen, habe ich soviel Zeit vertrödelt, dass ich zum Sonnenuntergang etwas spät dran war.
Mit Mühe gelang mir noch diese beiden Fotos bevor die Küste langsam im Schatten verschwand.
Im dunklen bin ich wieder zurück gefahren, was insofern etwas unangenehm war, als die Farmroads, die vom NWR zum Highway zurück führen unbeleuchtet waren und in diversen 90° Kurven herum zackten. Man musste etwas aufpassen, die Kurven rechtzeitig zu sehen und nicht geradeaus in den Acker zu fahren, was sicher weder dem Bauern, noch Alamo gefallen hätte. Mir natürlich auch nicht. Ich habe es aber unfallfrei zurück zum Highway und dann zum Hotel geschafft.
Da ich keine Lust hatte, noch weiter zu fahren und nach einem anderen Restaurant zu suchen, bin ich nochmal gegenüber zum Boining Pot und habe mir eine Riesenprtion Seafod auf den Tisch schütten lassen. Dazu gab es ein kaltes Bier (nein, das wurde nicht auf den Tisch geschüttet).
War ein sehr schöner Tag!