Ich habe euch ja versprochen, dass es gleich weiter geht.
Bitte schön... Aber vergesst nicht, euch gut mit Antiinsektenmittel einzusprühen
Dienstag, 13. 12. 2005:Es ist noch nicht mal 7 Uhr, kein Wecker läutet, denn Michi war schon zuvor munter, stellte ihn ab und weckt mich nun vorsichtig auf
Perry’s Smorgy haben wir zwar nicht abonniert, aber langsam könnte man diesen Eindruck gewinnen
Kurzum: Zum Frühstück finden wir uns wiederum dort ein.
Gestern sind offenbar sehr viele Marathon-Teilnehmer abgereist, denn Perry’s ist ungewöhnlich leer.
Anschließend gehen wir die paar Schritte zum Hotel zurück, Michi nimmt die Polsterkuverts, ich die Kokosnuss und damit gehen wir zum Postamt, das nicht gerade um die Ecke liegt.
Dort angekommen erfahren wir, dass man Gruß-Kokosnüsse nicht mehr ohne Karton verschicken darf, also erstehen wir einen, bekommen vom Angestellten Tixo zur Verfügung gestellt, gehen mit all diesen Sachen etwas abseits und verpacken die Nuss.
Beachtlich ist, dass das Porto für die vier Polsterkuverts und den Kokosnuss-Karton knapp $ 50 ausmacht.
Anschließend geht es flotten Schrittes zum Hotel zurück, wir nehmen unsere Rucksäcke und fahren in den Osten von Honolulu, genau genommen in die Kuliouou Road und dort bis zu ihrem Ende. Dort beginnen der Kuliouou Valley und der Kuliouou Ridge Trail. Letzterer steht auf unserem Plan.
Wir ziehen unsere Wanderschuhe an und wollen losgehen. Doch wohin
Wir sehen einen Trail, der linkerhand und einen, der rechterhand weggeht. Kein Schild, kein Nichts. Also was nun
Etwas oberhalb am Hang sehe ich einen älteren Herrn im Garten und nach der entsprechenden Frage erhalten wir die Auskunft, wir müssen vorerst den linken Trail nehmen und kurz darauf nach rechts abzweigen. Thanks
Also nehmen wir den linken Trail in Angriff und siehe da – schon nach wenigen Metern sehen wir rechterhand ausgetretene Wiese. Soll das die Stelle sein, wo wir rechts abzweigen sollen
Ich gucke ein wenig herum und kann in ungefähr 15 m Entfernung ein im hohen Gras stehendes Schild entdecken, das ich wegen des Grases nur teilweise lesen kann. Es steht irgendwas von „Kuliouou“ und „Hunting“ geschrieben. Das könnte also richtig sein.
Wir gehen zwei, drei Schritte in diese Richtung weiter, als mir zur Linken ein weitaus kleineres Schild, das wegen sehr hohem Gras kaum sichtbar ist, auffällt. Michi hält das Gras zur Seite und was lesen wir
„Kuliouou Valley Trail“ und „Kuliouou Ridge Trail“. Na also
Also nichts wie weiter
Kuliouou Ridge TrailNach nur wenigen Metern durch das hohe Gras hört selbiges auf und der Trail ändert seine Beschaffenheit. Er ist nun eine Mischung aus Wurzeln mit Lavasteinen. Rund um uns ist Wald, ja, das gefällt
Es geht ziemlich bergauf und wir kommen ganz schön ins Schwitzen.
Daher legen wir eine kurze Trinkpause ein und werden sofort von zahlreichen Moskitos belagert. Welch Segen, dass wir gestern Moskitospray gekauft haben
Wir sprühen uns ein, was das Zeug hält, denn wir haben schon vom Maunawili Demonstration Trail bzw. den dortigen Moskitos genug Stiche abbekommen.
So ein Mist
Die Sprühdose ist anscheinend undicht und mir tropft von dem Antimoskitozeug mehr über die Hand als dass ich sprühen kann. Na super
Ok, ab damit in einen Plastiksack, weiter geht’s.
Nach wenigen Schritten sehen wir einen senkrecht aufgestellten Holzbalken, auf dem geschrieben steht, dass es zum Kuliouou Valley Trail links und zum Kuliouou Ridge Trail rechts weiter geht. Also rechts abgebogen
Ab und zu kommen wir zu kleinen Lichtungen, von wo aus wir einen sehr schönen Blick auf den Ort Waimanalo haben.
WaimanaloBald darauf wird der Trail sehr schmal und misst nur mehr maximal 40 cm in der Breite.
Es geht über Stock und Stein weiter, links und rechts wachsen Gräser, die weitaus höher als wir sind (ok, ja, ich weiß, das ist kein Kunststück
).
Am Wegesrand blühen blaue und rote Blümchen und mittlerweile ist uns so heiß, dass Michi in der Badehose und ich im Bikini wandern.
Nun sind ca. 1,5 Stunden seit Beginn des Trails vergangen – wir haben allerdings sehr viel Zeit für’s Fotografieren und Filmen gebraucht – und der Trail bzw. auch die Umgebung ändern sich schlagartig.
Ab jetzt gehen wir über Nadelboden und auch rund um uns ist alles damit übersäht, es sieht schon richtig kitschig aus. Beim Gehen müssen wir jetzt allerdings noch mehr aufpassen, da wir die Steine und Wurzeln kaum mehr erkennen können.
Ach nein
Es kommen uns doch glatt zwei Wanderer entgegen
Und ich dachte schon, wir hätten den Trail für uns alleine
Der Wind nimmt mehr und mehr zu, Grund dafür ist eine weitere Lichtung. Kurz darauf tauchen wir wieder in den Wald ein und es wird wieder wohlig warm
Dieser Wald ist an Romantik wohl nicht mehr zu überbieten, wir können uns nicht satt sehen . Sinnvoller Weise habe ich Michi den Camcorder überlassen (sonst filme ich wieder viel zuviel
), dafür habe ich die Digicam. Mit ihr kann ich mich auslassen, Foto für Foto entsteht
Uihhh
Jetzt wird es aber frisch
Wir kommen zur nächsten Lichtung und sehen schon den überdachten Picknickplatz, der seitlich mit Wellblech den Wind abhält. Seit Beginn der Wanderung sind jetzt 2, 5 Stunden vergangen.
Nun ist eine kleine Stärkung angesagt, wir genießen die Landschaft und die Ruhe.
Sollen wir von hier aus noch bis zum Pu’u o Kane
Nein, wir beschließen, jetzt zu picknicken und lassen uns zu diesem Zweck häuslich nieder. Fast alles (von dem wenigen), was wir bisher geschleppt haben, wir nun verzehrt
Anschließend machen wir uns auf den Rückweg, für den wir 1,5 Stunden benötigen.
So, was tun mit dem angebrochenen Nachmittag
Michi hat die Idee
Wir fahren in Richtung Makapuu Point, wo wir eigentlich unser Auto abstellen wollen. Doch das ist derzeit unmöglich, weil die Parkplätze wegen einer Großbaustelle gesperrt sind. Wir bleiben trotzdem stehen und zwar genau dort, wo halten verboten Ende ist.
Der Grund, weshalb wir unbedingt hierhin wollen liegt in der Tatsache, dass von ungefähr hier ein Trail landeinwärts gehen soll. Vor einiger Zeit bin ich im Internet darüber gestolpert und habe mir dummerweise keinen Link zu den Favoriten gelegt, sondern nur auf meine hirneigene Festplatte. Das kommt davon
Da wir jedoch über einige Fantasie verfügen, finden wir den Einstieg in den Trail sehr rasch, gehen den Trail aber nicht. Erstens ist es zu spät und zweitens ist dieser Ausflug nur als Erkundungsreise gedacht oder, um es deutlich zu sagen, bereits für den nächsten Urlaub geplant
Wir fahren in Richtung Honolulu retour und stoppen beim Koko Marina Shopping Center, wo wir uns im Starbucks einen Eiskaffee gönnen. Eine ATM kommt uns auch sehr gelegen, also alles bestens.
Auf der weiteren Fahrt zu unserem Hotel sind wir wieder mal in der rush hour unterwegs. Was soll’s, wir sind im Urlaub und nicht auf der Flucht, Durchfall haben wir auch nicht
Im Hotel angekommen stürze ich mich sofort auf’s Koffer packen, die will ich noch heute gemeinsam mit Michi in den Jeep verladen, damit wir morgen 1. nicht in Stress kommen und 2. nicht komplett verschwitzt und verschmutzt in den Flieger steigen müssen.
Anschließend checken wir gleich für morgen Früh aus, was erledigt ist, ist erledigt.
Dann kommen noch die üblichen Dinge wie Akkus aufladen, Fotos überspielen und Reisebericht schreiben.
Ziemlich müde falle ich um 1.30 Uhr ins Bett, Michi schläft schon längst.