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Autor Thema: Honeymoon in Gator Country  (Gelesen 32860 mal)

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Westernlady

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #90 am: 05.02.2007, 17:49 Uhr »
Stefan, ein ein absolut toller Tagesbericht  :daumen:

Obwohl ich selber kein großer Freund von diesen Parks bin, ich bin begeistert  :D
Du beschreibst das so detailliert und voller Leben, da ist man richtig dabei.
Aber was mich am meisten begeistert ist der Info-Gehalt  :D Einfach nur klasse  :applaus:
Anhand Deiner Beschreibung kann man sich so richtig ein Bild davon machen und für sich selbst entscheiden.

Elmo

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #91 am: 05.02.2007, 20:50 Uhr »
Da muss ich Westernlady mal zustimmen; sehr gut und ausführlich geschrieben!

Diese Parks muss ich auch irgendwann mal besuchen. Ein überdimensionaler Spielplatz, genau das Richtige für mich.  :mrgreen:

Und bei der reduzierten Darstellung unseres Landes muss ich dir schon Recht geben, schließlich gibt es noch so viele mehr Facetten. Ich kann mir auch vorstellen - wenn ich auch noch nicht dort war - dass jedes Land dort etwas einseitig dargestellt wird.
Aber andererseits würde man die Besucher nur verwirren, wenn man die einzelnen Länder nicht klar voneinander abgrenzen würde. Würden die alles reinnehmen, hätte diese Länderausstellung doch ihren Sinn verloren, weil man dann nicht mehr so klar zuordnen kann.

FSU-Seminoles

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #92 am: 06.02.2007, 11:01 Uhr »
Hallo Stefan,


wow, das hast Du Dir aber richtig Mühe gegeben bei der informativen
Berichterstattung  :respekt:
Im Epcot-Center selbst war ich auch schon dreimal und bin total begeister von
diesem Park. Allerdings habe ich die nächtliche Lasershow auch jedesmal
weggelassen, weil uns doch die Haxn ( auf gut bairisch gsagt ) weh getan haben
vom vielen rumlatschen.
Aber bei meinem nächsten Besuch des EC steht die Show auf der TO-DO-Liste

Ich freu mich schon auf Deine Fortsetzung


Gruß Marcus
87 1st USA
88-03 FL
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01 NY
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07 WoMo CHI/SFO
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08 FL
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Palo

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #93 am: 09.02.2007, 10:58 Uhr »
Prima Bericht und schöne Bilder!!
Gruß

Palo

die_franken

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #94 am: 18.02.2007, 17:09 Uhr »
Schoner Tag im Epcot Center, obwohl ich ja solche Parks ja eigentlich ned mag.

Du hast das so schön Berichtet daß ich mir das doch auch mal irgendwann Anschauen muß :? wenn es so weitergeht muß ich ja 200Jahre werden :shock:

Stefan M.

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Honeymoon in Gator Country
« Antwort #95 am: 07.03.2007, 16:42 Uhr »
11.10.2006 Orlando – Disney World „Blizzard Beach“ und “Disney Quest” 8)
:urlaub:


Heute gingen wir den Tag mal etwas lockerer an, weil kein größerer Erlebnispark mehr anstand. Nach den Anstrengungen der letzten beiden Tage war das auch bitter nötig.  :lol:

Es wurde auch allerhöchste Zeit, sich um den Versand der zahllosen Postkarten zu kümmern, die wir im bisherigen Reiseverlauf zwar geschrieben, aber noch nicht abgesandt hatten.

So fuhren wir erst einmal den I-Drive ab, um dort nach einem Post Office zu suchen. Einzig der Erfolg wollte sich nicht so recht einstellen; inmitten der zahllosen Restaurants und Souvenir-Shops war einfach kein Postamt auszumachen. Das kann doch nicht sein, man muss doch hier in dieser exponierten Lage irgendwie an Briefmarken kommen können? Wir fragten uns schließlich durch und wurden an das Nordende des I-Drive verwiesen. Doch auch hier bedurfte es noch einiger Sucherei, bis wir das vergleichsweise winzige Office fanden. Schließlich waren wir an der Reihe und deckten uns mit ausreichend Briefmarken für die knapp 30 Postkarten ein, die in den letzten Tagen zusammengekommen waren. Natürlich klebten wir die Briefmarken gleich vor Ort auf die Karten und gaben diese auch gleich im Office auf. So, das wäre erledigt...  :D

Bevor es am dritten Tag hintereinander in Richtung DisneyWorld los gehen sollte, wollten wir aber noch einen kurzen Snack zum Frühstück. Wir entschieden uns für den nahen BurgerKing, was wir aber besser gelassen hätten. Die unterirdische Motivation der Angestellten harmonierte prächtig mit dem grauslichen Geschmack (?) des Frühstücks, der irgendwo zwischen altem Fett, Instant-Ei und einem Schwamm lag. Wenigstens konnten sie beim Cola nichts falsch machen, von dem wir dann raue Mengen benötigten, um den aufkommenden Brechreiz wieder los zu werden. Obwohl das Zeug, wie üblich, nur ein paar Dollar$ kostete, reute mich für diesen Fraß jeder Penny...  :evil:

Nun ging es aber los auf den mittlerweile schon „gewohnten“ Weg in Richtung DisneyWorld. Hier am Nordende des I-Drive gibt es eine eigene Auffahrt auf die I-4, wodurch wir uns die erneute zeitaufwändige Fahrt über den mit Ampelanlagen übersäten I-Drive sparten. Gegen 11 Uhr trafen wir dann ein am Haupteingang von



Erste positive Erfahrung: Entgegen meiner Erwartungen war hier das Parken kostenlos; und die wenigen besetzten Parkplätze ließen darauf schließen, dass „Blizzard Beach“ heute nicht allzu überlaufen sein wird. Der Park ist – nomen est omen – ein Wasserpark („beach“), in dem allerdings alles komplett einem Wintersportort nachempfunden ist („blizzard“). Natürlich ist es hier, wie in Florida üblich, keineswegs kalt – lediglich die Aufmachung und die Gebäude erinnern an ein Ski-Dorf in den Alpen. Dies wurde uns auch gleich akustisch bewusst, da man aus den überall im Park befindlichen Lautsprechern „stilecht“ mit übelstem Jodel-Geschrammel zugedeckt wurde, das teilweise deutschsprachig und manchmal sogar „schwyzerdütsch“ war (!).  :platsch:

Zentraler Punkt im Park stellt ein mit nachgebildetem Schnee bedeckter Hügel dar, von dem sich die meisten Wasserrutschen nach unten ins „Tal“ schlängeln.



Nachdem wir unsere Sporttasche und die Kühlbox mit den Kaltgetränken (durfte natürlich nicht fehlen) an einer ruhigen Ecke auf zwei Bade-Liegen deponiert und diese damit in Beschlag genommen hatten, begannen wir erst einmal unsere Erkundungstour durch den Park. Nachdem recht wenig los war, konnten wir viele der Attraktionen auch gleich ausprobieren, und so ließen wir uns erst einmal eine Runde im „Cross Country Creek“ (dürfte vielen auch als „Lazy River“ bekannt sein) treiben.



Danach erkundeten wir nacheinander die vielen verschiedenen Wasserrutschen. Positiv hierbei waren die sehr kurzen Wartezeiten, bei manchen Attraktionen musste man höchstens eine Minute anstehen, bis man dran kam.

Nach und nach arbeiteten wir die kleineren Rutschen ab, die so klangvolle Namen wie „Toboggan Racers“, „Runoff Rapids“, „Snow Stormers“ oder „Downhill Double Dipper“ hatten.



Letzterer war schon etwas rasanter, aber geradezu harmlos, was die größeren Rutschen betraf, die wir jetzt ausprobierten.

Vom Gipfel des Hügels kann man mit der wohl am längsten dauernden Rutsche, dem „Teamboat Springs“, in etlichen Kurven einer relativ breiten Bahn mit einem runden Schlauchboot nach unten fahren – das machte wegen der zahllosen Drehungen des Boots auch mächtig Spass, weshalb wir diesen „Ride“ auch mehrfach wiederholten. Man sitzt hier in „Teams“ bis zu sechs Personen in so einem Boot, wobei das Wort „Team“ eigentlich ein wenig irreführend ist – Einfluss nehmen auf das Boot bzw. dessen Richtungswechsel kann man nämlich so gut wie gar nicht. Diese Rutsche verläuft auch ziemlich aufwändig auf hohen Stelzen, was den „Kick“ noch etwas erhöht.



Weiter ging es zu den beiden rasantesten Rutschen: „Slush Gusher“ und „Summit Plummet“. Letztere stellt praktisch ein simuliertes „Skispringen“ über eine Wasserschanze dar – wobei man aber gottlob vom Weg über die Schanze verschont wird, sondern man diese elegant „unterfährt“ – lediglich das Spritzwasser wird über die Schanze gezwungen, was einen schönen optischen Effekt gibt. Hingegen muss man beim „Slush Gusher“ tatsächlich über zwei Schanzen – die sind aber eher größere Stufen, so dass man nicht wirklich abhebt. Claudia waren beide Rutschen allerdings zu „heftig“, so dass sie jeweils unten auf mich wartete.



Zwischendurch sonnten wir uns wieder mal für ein Stündchen oder ließen uns ein paar kalte Getränke :pepsi: oder Nachos aus unserem Vorrat schmecken. Gottlob hatten wir selber etwas dabei, die Preise an den Verkaufsständen, die Pistenraupen nachempfunden sind, waren erwartungsgemäß unverschämt hoch. Lediglich einen heißen Kaffee und einen großen Muffin gönnten wir uns am Nachmittag vom Verkaufsstand... 

Wo wir schon mal im Park waren, wollten wir natürlich auch einmal mit dem „Skilift“ auf den Hügel fahren. Dort mussten wir etwas länger anstehen, und ich fragte mich dabei mehrmals, warum uns eigentlich alle Leute so verdutzt und entgeistert anschauten. Auf den Grund bin ich dann später gekommen: Ich war wohl der einzige im Park, der keine Badeshorts, sondern eine der in Europa üblichen kurzen „Speedo“-Badehosen trug (und dann auch noch eine in leuchtendem orange!). Wie ich später erfuhr, wird so etwas in den USA einzig und ausschließlich von Angehörigen der „Gay Community“ getragen – dieser Fact und die Tatsache, dass ich dort mit Claudia händchenhaltend und plaudernd am „Skilift“ anstand, hat wohl viele der Mit-Anstehenden aus der Fassung gebracht...  :lol: :lol: :lol:



Die Fahrt mit dem Lift ist aber weniger wegen dem Transport selbst sondern mehr wegen der schönen Aussicht auf und über den Park interessant. Man ist mit Sicherheit doppelt so schnell auf dem „Berg“, wenn man zu Fuß geht...  :zwinker:

Bis etwa 16.30 Uhr vergnügten wir uns noch in dem Park, bis wir alles gesehen hatten und jede der Attraktionen zumindest einmal mitgemacht hatten. Dadurch, dass wirklich sehr wenig los war, gestaltete sich das Ganze auch sehr angenehm und mit wenig Ansteh-Zeit behaftet.

Schließlich begaben wir uns aber doch zum Ausgang, weil wir uns „DisneyQuest“, für das unsere Drei-Tages-Karten ja auch zählten, noch ansehen wollten. Anfangs war ich von der Idee eigentlich nicht so begeistert – Arcade-Höllen kenne ich schließlich schon zur Genüge - aber auch hier wurden wir nicht enttäuscht. Es gibt zwar bei DisneyQuest auch die allseits bekannten Flipper und Standard-Spiele à la Space Invasion, aber es gab auch richtig gute interaktive Games. Eines hiervon hat mich richtig begeistert: Man steht mit insgesamt fünf Spielern auf einem nachgebauten Bug eines Piratenschiffs. Während einer das „Schiff“ durch die virtuelle Kino-Leinwand vor einem steuert, stehen die anderen vier an je einer Kanone und feuern auf die auftauchenden Schiffe, bis die Rohre glühen. Dieses Game namens „Pirates Of the Caribbean“ machten Claudia und ich zusammen mit einem Vater und seinen ca. 8 und 10 Jahre alten Söhnen – und die beiden hatten natürlich noch mehr Spass als wir selbst.



Bei einem anderen Spiel muss man auf einem Schlauchboot sitzend mit einem Ruder durch die virtuellen Stromschnellen steuern – was uns aber nicht wirklich gut gelang. Deutlich besser war da schon die vollkommene „Virtual Reality“, die man mittels aufgesetztem Helm vermittelt bekam, während man mit einem kleinen Motorrad durch eine Wüstenlandschaft kurvte und Diamanten einsammeln durfte. So schön das Ganze von innen war, so lächerlich sah es natürlich von außen aus...



Ein anderes lustiges Spiel bestand darin, dass man mit Autoscooter-ähnlichen Fahrzeugen in einem großen Käfig herumkurvte – und während einer lenkte, durfte der zweite eine Gummiball-Kanone laden und feuern. Ziel war natürlich, einen anderen Scooter an einer bestimmten Stelle zu treffen, was diesen für kurze Zeit „außer Gefecht setzte“ und einem selbst Punkte einbrachte. Dieses Spielchen war eigentlich das Lustigste von allen, und während Claudia mit dem Lenken beschäftigt war, hatte ich alle Hände voll zu tun, die Kanone immer wieder laden und zu feuern...  :dance:

Wohl etwa zwei Stunden hielten wir uns insgesamt bei „DisneyQuest“ auf – im Nachhinein eine ganz schöne Sache. Anschließend schlenderten wir noch durch das mittlerweile natürlich nächtliche „Downtown Disney“. Neben zahllosen Souvenir-Shops (wie könnte es auch anders sein...?) und Restaurants befindet sich hier auch eine schöne Ausstellung etlicher gigantischer Lego-Figuren, u. a. „Nessie“ und ein roter T-Rex.



Eigentlich wollten wir die Gelegenheit nutzen, im ebenfalls dort befindlichen „Rainforest Cafe“ zu Abend zu essen – etliche positive Erfahrungen anderer Forums-User mit dieser Kette, u. a. auch aus dem „MGM Grand“ in Las Vegas, hatten mich dahingehend neugierig gemacht. Einzig die Wartezeit auf einen Tisch schreckte uns davon ab; 1½ Stunden herumstehen waren uns dann doch zu viel.

So beschlossen wir, zurück an den I-Drive zu fahren und dort etwas Neues auszutesten. Wir wurden bei „Chili’s“ fündig, wo es – na wer sagt’s denn? – gerade ein 2-for-1-Special in Sachen „Sam Adams on tap“ gab. Auch das Essen wusste voll zu überzeugen; „voll“ vor allem deshalb, weil dieses Wort ziemlich exakt den Zustand unserer Bäuche beim Verlassen des Lokals wiedergibt. :essen: Auch diese Kette war für uns ein Novum, sicherte sich aber sofort einen Platz in der internen „Ja, da kann man jederzeit wieder hingehen“ – Wertung. :daumen:

Den Abend ließen wir auf dem Hotelzimmer mit ein wenig Fernsehen ausklingen. Zudem überlegten wir, was wir mit dem morgigen Tag anstellen sollten; nach dem nun schon dreitägigen Erlebnispark-Marathon hatten und dem noch zu absolvierenden Restprogramm in Tampa hatten wir den ursprünglichen Plan „Islands Of Adventure“ nämlich innerlich schon ad acta gelegt...  :think:

---

Briefmarken für Postkarten: €18
„Frühstück“ bei Burger King: ca. $7 für zwei Personen - in diesem Lokal: NIE WIEDER!
Eintritt Blizzard Beach: Im Ticket der Vortage enthalten
Zwei Kaffee und ein großer Muffin im „Blizzard Beach“: ca. $12 - teuer aber lecker
Eintritt DisneyQuest: Im Ticket der Vortage enthalten
Abendessen „Chili’s“ Orlando: ca. 35 €, incl. Tipp
Hotel: Hilton Garden Inn I-Drive, €73, vorgebucht über www.otshotels.com - absolute Spitze
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Stefan M.

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Honeymoon in Gator Country
« Antwort #96 am: 08.03.2007, 18:56 Uhr »
12.10.2006 Orlando  8)
 :urlaub:

Nachdem wir richtig gut ausgeschlafen und eine ausgiebige Morgenwäsche genossen hatten, düsten wir mit unserem Trailblazer los, um eine geeignete Frühstücks-Location zu finden. Dabei fiel uns am I-Drive ein Ableger der „Sizzler“-Kette auf, mit der wir vor Jahresfrist in Flagstaff/AZ schon so gute Erfahrungen gemacht hatten. Nichts wie rein also! Das Frühstücksbuffet war gleichermaßen preiswert und lecker, da blieb wirklich kein Wunsch offen (alles andere hätte uns bei dieser Kette auch stark verwundert!).  :essen:

Während des Frühstücks berieten wir, was wir denn heute anstellen wollten – ein weiterer Erlebnispark kam nicht in Frage, vor allem weil ja in Tampa diesbezüglich auch noch einiges anstand. Da mir nicht gleich irgendetwas adäquates einfiel, kam es wie es kommen musste: Claudia’s Drang zum Shopping brach wieder durch. Klar, die letzte Shopping-Tour in einer Mall war ja schon wieder über zwei Wochen (!) her...

Hatten wir da nicht am Rande der I-4 so eine Mall gesehen? Klar, da wollten wir hin. Nach etwa 20-minütiger Fahrt bei nur einmal „Verfransen“ erreichten wir dann die



Entgegen anderer bisher von uns besuchter Malls befinden sich die Gänge zwischen den Shops hier im Freien – was wohl die Ursache in dem ganzjährig guten Wetter in Florida hat.  :sun: So stöberten wir mehr oder weniger ziellos durch die verschiedenen Geschäfte der Mall, wobei ich selbst (eigentlich) gar nichts mehr auf meinem „Wunschzettel“ hatte, Claudia hingegen noch einige Oberteile wollte.

Während Claudia sich also auf die Suche nach geeigneter Bekleidung machte, ließ ich die Eindrücke einfach auf mich wirken und harrte der Dinge, die da kommen würden...


Claudia auf Schnäppchenjagd...

Im Hilfiger-Store wurde mir dann ein echtes Schauspiel geboten: Eine Schweizer Familie war dort offensichtlich gerade auf Großeinkauf – bessergesagt, die beiden pubertierenden Töchter kleideten ihren Daddy nach allen Regeln der Kunst ein. Der musste denn auch im Akkord die behände herbeigeschleppten Teile anprobieren, sich im Spiegel ansehen und seinen Töchtern präsentieren. Das ganze war für den Mann echte Schwerstarbeit, und ein bisschen tat er mir sogar leid – er ertrug es aber mit Fassung (fragt mich jetzt aber nicht wie schließlich seine Kreditkartenabrechnung ausgesehen hat...).  :lol: :lol: :lol:

Nachdem Claudia in etwa das gefunden hatte, was sie wollte, schlenderten wir weiter. Beim Timberland-Store machten wir schließlich noch mal Halt, weil dort (surprise, surprise! :applaus: ) gerade irgendein „SALE“ war. Und es sollte sich lohnen: Hatten mich in all den Vorjahren die gesalzenen Preise für die Winterschuhe dieser Marke noch abgeschreckt, gab es hier nichts zu meckern und ich kaufte mir ein hervorragend gefüttertes und schickes Paar zum absoluten Kampfpreis. In diesem Moment freute ich mich, ein echtes Schnäppchen gemacht zu haben – allerdings stehen die Schuhe, bedingt durch den dieses Jahr nicht vorhandenen Winter in Bayern, heute noch unbenutzt im Schrank – insofern also auch irgendwie rausgeschmissenes Geld, aber hellsehen kann ich schließlich auch nicht. :zuck:

Nach einem unvermeidlichen Kaffee in der natürlich in der Mall vorhandenen „Starbüchse“ fuhren wir wieder zurück zum I-Drive. Dabei fiel uns das „Ripley’s Believe It or Not!“-Museum auf. Hey, da wollten wir doch immer schon mal rein, und was hätten wir auch sonst mit dem angebrochenen Tag anstellen sollen? :idea:



Wir lösten also unsere Eintrittskarten und tauchten ein in die Welt der Unglaublichkeiten. Das Museum ist zwar nicht allzu groß, aber echt gut gemacht und witzig. Es wird auch dokumentiert, dass bei all den ausgestellten Kuriositäten es bislang bei keiner einzigen gelungen ist, nachzuweisen, dass es sich um ein Fake bzw. um eine Lüge handelt.

Robert Ripley, der Gründer dieser Museums-Kette, reiste zeitlebens umher und sammelte weltweit Kuriositäten. Sein erstes Museum eröffnete er 1933 in Chicago und nannte es „Odditorium“.

Einige ausgewählte Kuriositäten will ich Euch hierbei nicht vorenthalten: Ausgestellt ist z. B. der größte Mann aller Zeiten, Robert Wadlow. Er maß bei satten 212 kg Gewicht unglaubliche 2,72 Meter!



Eher in die Breite als in die Höhe gewachsen ist hingegen Robert Earl Hughes, der mit 3,15 Metern angeblich heute noch den Rekord für den größten Brustumfang hält. Bei seinem Tod soll er annähernd eine halbe Tonne gewogen haben!



In einem weiteren Raum ist ein Billardtisch ausgestellt, der, so wird einem durch die Wandtapete vorgegaukelt, schräg steht. Das tut er auch, nur in exakt umgekehrter Richtung! Und so läuft eine auf den Tisch gesetzte Kugel wie durch „Zauberhand“ in genau das Loch, das optisch ganz „oben“ ist!



In einem weiteren Raum sind so bizarre Dinge wie die weltweit größte Sammlung an Exekutions-Schwertern und –Äxten ausgestellt; daneben ein Nachbau der „eisernen Jungfrau“ aus Nürnberg!



Brrr, das müssen schon grausame Zeiten gewesen sein, damals im Mittelalter!!!

Und als letztes, ein echter Lacher: Die angeblich größte Sammlung von Klobrillen aus aller Welt!



Kurz vor dem Ausgang kann man sich dann (selbstredend gegen Entgelt) selbst „ins Bild“ bringen – je nachdem was man gerade sein möchte. Ich konnte bei einem der Fotos nicht widerstehen; und natürlich hatte es mit meinem Lieblings-Hobby zu tun...


(die Eishockey-Interessierten werden wissen, wer eigentlich im Trikot der #88 steckte...)

Mittlerweile war es Abend geworden und wir verließen das Museum. Als Fazit hierzu kann man nur sagen: Nicht ganz billig, aber wirklich sehenswert – uns hat der Besuch jedenfalls einen Riesen-Spaß gemacht.

Dass man nicht nur vom Wandern, sondern auch vom Einkaufen und Museumsbesichtigungen hungrig wird, dürfte vielen Forumslesern nicht unbekannt sein. Ein kurzes Stück weiter den I-Drive hinauf hatte ich einen Ableger der legendären Pizzeria „Uno“ aus Chicago ausgemacht, und da meine Erinnerungen aus dem Jahr 2001 immer noch positiv nachwirkten, wollten wir das mal austesten.

Kurz und gut: Auch in der Filiale von Orlando steht man dem Original aus der „Windy City“ nicht viel nach. Ein Steak für mich, eine dicke Pizza „Chicago Style“ für Claudia. Lecker! :essen:

Nach dem Essen gingen wir noch eine - nein, zwei Runden Minigolf-Spielen, und zwar in der schönsten diesbezüglichen Anlage, die ich je gesehen habe. Allerdings hätte ich mich grün und blau ärgern können: Die gebauten Hindernisse der Bahnen hatte ich meist sehr schnell und problemlos überwunden, aber beim Putten stellte ich mich jedes mal so unglaublich doof an, dass es jeder Beschreibung spottet. Die beiden Runden gingen deshalb auch klar an Claudia...  :shit:

Nach ein oder zwei Bierchen zum Abkühlen in einem Irish-Pub gleich nebenan ging es schließlich zurück in unser Hotelzimmer. Ach ja, das kennt ihr ja noch gar nicht – hier die beiden sehr bequemen Queen-Betten. Übrigens: Wenn ihr ein erschwingliches und doch luxuriöses Hotel am I-Drive sucht – das „Hilton Garden Inn I-Drive“ kann ich wärmstens empfehlen!





---

Frühstücksbuffet Sizzler: Ca. €15, incl. Tipp
Einkäufe: x → ∞, wieder mal...  :roll:
Kaffee für 2 bei Starbucks: ca. $6
Eintritt Ripley’s: € 30 für zwei Personen
Foto Ripley’s: € 21,60
Essen bei Pizzeria Uno: €27 für zwei Personen, incl. Tipp
Minigolfen, zwei Runden: ca. $20
Hotel: Hilton Garden Inn I-Drive, €73, vorgebucht über www.otshotels.com - absolute Spitze

"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


koopi

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #97 am: 09.03.2007, 10:45 Uhr »
Hallo,

vielen Dank vor allem für deinen Bericht vom Ripleys. Da ich in Orlando auch noch ein paar Stunden Luft habe, hatte ich das auch schon ins Auge gefasst.

Viele Grüße

Jens

rheinlandrulez

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #98 am: 09.03.2007, 16:11 Uhr »
 :applaus: Hey Stefan, wie auch schon die ersten Tagesberichte so sind auch die beiden zuletzt geschriebenen echt klasse. Da wir Anfang Juni voraussichtlich nach Florida starten, haben wir Eure Reise mit super viel Interesse bisher verfolgt. Meiner Frau hat es nämlich sehr gut gefallen, dass ihr auch mal Pausen und echte Beachtage gemacht habt...

Also...weitermachen und wir reisen weiter mit...

VG aus Lev-Town  :hand:

Stefan M.

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Honeymoon in Gator Country
« Antwort #99 am: 27.03.2007, 21:05 Uhr »
13.10.2006 St. Pete Beach – Ft. De Soto County Park  :sun: :urlaub:

Nach der morgendlichen Wäsche und dem Verladen des Gepäcks in unseren Trailblazer hieß es leider Abschied nehmen von unserem geliebten Hilton Garden Inn – im Nachhinein war die Wahl ein absoluter Volltreffer, eines der besten Hotels das ich je in den USA hatte. :daumen:

Heute verzichteten wir erstmal auf ein Frühstück am I-Drive; wir hatten beschlossen, unterwegs irgendwo zu brunchen. Das heutige Tagesziel war die Tampa Bay, mit zwei Stunden Fahrt gut zu erreichen. Wir verließen also Orlando Richtung Südwesten auf der von den Disney-Besuchen schon bekannten I-4, hier hieß es immer weiter geradeaus, schnurstracks auf Tampa zu.

Unterwegs hielten wir nach geeigneten Frühstücks-Locations Ausschau und wurden an einer Ausfahrt fündig: Das altbekannte Logo von Applebee’s lachte uns da entgegen, und da ließen wir uns natürlich nicht zwei mal bitten. Das Restaurant, insgesamt ein schöner Ableger dieser Kette, hatte gerade geöffnet und wir mussten auch nicht lange auf unsere Bestellung warten. Wieder einmal wurden wir nicht enttäuscht, das "Frühstück" überzeugte geschmacklich voll und war mehr als reichhaltig – ein echtes Brunch eben!

Nachdem wir in aller Ruhe gegessen hatten, setzten wir unseren Weg fort in Richtung Tampa. Nach etwa einer Stunde tauchte die Skyline der Stadt vor uns auf, und wir fuhren an den Wolkenkratzern vorbei in Richtung der etwa fünf Kilometer langen Howard Franklin Bridge quer über die Bay. Das Ganze bei strahlendem Sonnenschein – das hat schon was!



Weiter ging es über die I-275 in Richtung Süden, schnurstracks durch St. Petersburg hindurch. Unser Ziel war natürlich die Golfküste, genauer St. Pete Beach. Dank der hier sehr guten Ausschilderung war der Weg dort hin auch gleich gefunden, und nach einigen kleinen Brücken und 50 Cents Mautgebühren waren wir schließlich an Ort und Stelle.



Natürlich hatte Claudia unterwegs wieder im "Coupon Book" gestöbert, und wir fanden prompt auch einige der Hotels am Gulf Boulevard. Schließlich entschieden wir uns für das „Gulf Winds Resort“, einer recht schönen Anlage nur 150 Meter vom Strand entfernt.

Unser Coupon wurde ohne irgendwelche Diskussionen akzeptiert und wir bezogen unser Domizil für die nächsten Tage. Natürlich konnte es nicht ganz mit dem Hilton Garden Inn in Orlando mithalten, aber es war sehr nett eingerichtet und verfügte auch über eine kleine Kitchenette und einen großen Kühlschrank. Lediglich das Bett suchten wir anfangs vergebens – bis wir dahinter kamen, dass es als Schrankbett tagsüber in die Vertikale gebracht war!  :!:

Nachdem das Gepäck verstaut und Getränke kaltgestellt waren, überlegten wir uns, was wir mit dem angebrochenen Tag anstellen könnten. Nach den vielen Besichtigungen der letzten Tage wollten wir heute mal ausspannen und uns an den Strand legen. Ich schlug vor, doch das kurze Stück hinüber nach Ft. De Soto County Park zu fahren – gesagt, getan! Der Strand dort wurde ja vor Jahresfrist zum „Schönsten Strand der USA“ gewählt, und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.  8)

Schon nach kurzer Fahrzeit erreichten wir den ebenfalls wieder recht gut ausgeschilderten Park:



Bevor wir uns dem Sonnenbad hingaben, wollten wir aber noch das Fort De Soto besichtigen, jener frühere Armeestützpunkt, der dem kleinen Park seinen Namen gab. Hauptsächlich in der Zeit von 1882 bis 1910 diente das Fort als Stützpunkt von Militär, das vor allem die Aufgabe hatte, die Einfahrt zur Tampa Bay zu überwachen. Die unerträgliche Hitze im Sommer und die allgegenwärtigen Heerscharen von Moskitos waren aber ein ständiges Problem, und so wurden der Stützpunkt im Jahr 1914 mehr oder weniger wieder aufgegeben. Heutige Überbleibsel sind etliche recht grobschlächtig anmutende Kanonen und ein kleines Memorial nebst US-Flagge zur Erinnerung an die Soldaten des Spanisch-Amerikanischen Krieges 1898.





Allzu lange hielten wir uns aber hier nicht auf, sondern fuhren weiter durch eine wunderschöne Palmenallee auf der einzigen Straße im Park, die vom Fort weg nunmehr Richtung Norden führt, auf den sog. Mullet Key.



Hier stellten wir an einem großen, aber fast verwaisten Parkplatz an einem öffentlich zugänglichen Strand unseren Chevy ab und watschelten, bewaffnet mit Getränke-Kühlbox, Schnorchel-Equipment und Badetüchern, hinüber zum vielgepriesenen Strand von De Soto Park.

Und wir sollten nicht enttäuscht werden: Der Sand hier war nicht nur schneeweiß, sondern auch noch extrem fein, und erinnerte uns irgendwie an Puderzucker.  :dance:



Da trotz des sehr schönen, aber wegen einer leichten Brise nicht zu heißen Wetters nicht sehr viel los war hier am Strand, kam richtiges Urlaubs-Feeling auf und wir ließen uns erst einmal eine Stunde in der Sonne braten. :sun:

Irgendwann packte mich aber dann wieder die Schnorchel-Lust und ich hüpfte mit Flossen und Brille ins Wasser. Ein richtiges Riff gab es hier nicht, aber trotzdem allerhand zu sehen. Ich beobachtete wieder viele Fische und Krebse und begann auch irgendwann, die Muscheln unter Wasser zu inspizieren. Leider waren die meisten von der Brandung und von Badegästen, die darauf getreten waren, schon beschädigt – dies brachte mich auf die Idee, es mal weiter draußen zu versuchen. Hier war zwar das Wasser schon so tief, dass man nicht einfach mal so mit den Händen an den Grund greifen konnte, aber dafür entdeckte ich hier wunderschön große und auch unbeschädigte Exemplare.  :D

Hierzu musste ich natürlich immer per Schnorchel erst mal tief einatmen, worauf ein etwa eine Minute langer Tauchgang am Boden entlang folgte, bevor mich die knapp werdende Luft wieder an die Wasseroberfläche zwang. Mit dieser Technik konnte man aber sehr gut die Muscheln am Boden begutachten, und ich sackte gleich ein paar Dutzend schöne Teile ein.

Natürlich wollte ich nicht zu denjenigen gehören, die den ganzen Strand plündern, und so beschränkte ich mich auf ein paar schöne Exemplare, die ich mit nach Hause nahm – den Rest schenkte ich ein paar Kindern bzw. beförderte ich wieder ins Wasser.


(zum Größenvergleich liegt die Zündholz-Schachtel daneben – aber die ist natürlich nicht aus Florida...)

Die runden Teile mit den Löchern nennt man übrigens „Sand Dollars“.

Insgesamt etwa drei bis vier Stunden verbrachten wir dort am Strand und genossen das Nichtstun – wirklich erholsam nach all dem hektischen Leben, dem Menschenauflauf und dem „Urlaubsstress“ von Orlando!

Ein paar Möwen leisteten uns dabei auch noch Gesellschaft, und die drei schienen es sichtbar zu genießen, von mir abgelichtet zu werden...



Als wir schließlich genug hatten, fuhren wir am frühen Abend zurück ins Hotel und duschten uns das Salz und den Sand vom Körper. Anschließend ging es – passenderweise – zum Seafood-Essen in ein nahes Restaurant namens „Shells“. Während sich Claudia für eine Combo von drei verschiedenen Sorten Shrimps entschied, wählte ich eine Art Fischplatte mit Filet, Shrimps und Scallops. Und wir sollten unsere Wahl nicht bereuen, das Essen war vorzüglich und passte wunderbar zum heutigen Strand-Tag. :essen:

Anschließend fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir an einer kleinen netten Bar vorbei kamen, die direkt an der Abfahrt „unseres“ Hotels vom Gulf Blvd lag. Hier war noch mächtig Trubel, und auch einige TV-Screens waren zu sehen, wo natürlich Sportübertragungen liefen. Warum nicht in der lauen Nacht noch ein bisschen ausgehen?

Das Auto also vor unser Hotel gestellt, in T-Shirt, Shorts und Schlappen die 200 Meter wieder zurück zur Bar und nichts wie hinein. Das hier war wirklich alles ziemlich locker, und kaum saßen wir da, kam auch schon der ulkige Barkeeper auf uns zu und fragte uns nach den Drinks. Während ich, wie üblich, ein Lager „on tap“ nahm, erkundigte sich Claudia nach der Getränkekarte. Der Mann hinter der Bar sah uns nur ungläubig an, lächelte und meinte sinngemäß: „We don’t have a menu, just tell me what you want and I get it for you!“.

Claudia fragte vorsichtig nach irgendeiner Art von Cocktail, und die Antwort war prompt: “I see, you want s’thing with fruit and a lot of rum, right? Wait, I get you my special mixture…”. Noch bevor wir uns versahen, hatte Claudia einen schönen großen Becher mit allerhand Früchten und geschätzten drölfundzwachtzig streng geheimen Zutaten vor sich stehen. Der Drink hatte es dann übrigens in sich, so gut wie er Claudia schmeckte, so stark war er dann auch. Die Spezialmischung des guten Meisters hinter der Bar war also durchaus empfehlenswert, allerdings beließ es Claudia wohlweislich bei einem dieser Donnergurgler.  :drink: Die Preise waren für US-Verhältnisse übrigens erstaunlich moderat - vielleicht lag es aber auch daran, weil ja gerade "off-season" war!

Wir unterhielten uns noch blendend mit dem Barkeeper und auch anderen Gästen, die alle sehr freundlich waren. Offensichtlich waren wir die einzigen nicht-amerikanischen Touristen hier in der Bar, was uns etliche netten Gespräche einbrachte. Meine Befürchtung, es könnten irgendwann vor uns schon einige deutsche Touris der „Ballermann“-Fraktion hier gewesen sein und uns den Ruf versaut haben, waren offensichtlich umsonst gewesen...

Gegen Mitternacht zogen wir uns in unser Hotelzimmer zurück und ließen den Tag im (Schrank-)Bett ausklingen.

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Brunch Applebee’s: €23 für zwei Personen, incl. Tipp
Abendessen Shells St. Pete Beach: €47 für zwei Personen, incl. Tipp
Diverse Drinks in der Bar: Ca. $15
Hotel: Gulf Gulf Winds Resort, ca. €53 mit Couponbook, ziemlich gut, Lage zudem top, Möbel aber etwas veraltet

"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Stefan M.

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Honeymoon in Gator Country
« Antwort #100 am: 10.04.2007, 22:28 Uhr »
14.10.2006 Tampa 8)

:urlaub:

Nachdem wir uns richtig ausgeschlafen hatten, spitzten wir aus unserer Mini-Wohnung hinaus und wurden von hervorragendem Wetter begrüßt – gut 25° C und eine leichte Brise vom Golf von Mexico herein. Schöner könnt’s gar nicht sein... :daumen:

Für heute stand die Erkundung der Stadt Tampa auf dem Programm. Zuvor wollten wir aber noch frühstücken und wurden an einer Autobahnausfahrt fündig: "Waffle House", hier waren wir auch noch nie drin. Wir gönnten uns beide ein schönes Frühstück; Claudia natürlich hauptsächlich Waffeln, ich eher klassisch mit Eiern „sunny side up“ und Bacon. Geschmeckt hat es sehr gut, und recht günstig war es obendrein. :essen:

Anschließend fuhren wir weiter bis nach Tampa hinein. Schon beim Hineinfahren stellte ich fest, dass die Stadt selbst, abgesehen von ihrer wunderschönen Lage an der gleichnamigen Bay, nicht wirklich ein Schmuckstück ist. An einigen brachliegenden Grundstücken und heruntergekommenen Gebäuden vorbei ging es bis hin zum Parkplatz des Florida Aquarium. Nach dem Abdrücken der unvermeidlichen Parkgebühr schlenderten wir, bewaffnet mit einem kleinen Rucksack voll kühler Getränke, hinüber zum Haupteingang.



An der Kasse entrichteten wir unseren Obolus für den Eintritt und zwei Fahrten hinaus in die Bay mit einer kleinen Yacht. Zuerst ging es aber jetzt hinein ins Aquarium selbst...

Nach einem kurzen Studium der kleinen Broschüre, die man am Eingang in die Hand gedrückt bekommen hatte, gingen wir schnurstracks zum Becken mit den verschiedensten Hai-Arten – dort sollte gleich eine Vorführung stattfinden. Zusammen mit etwa 80 anderen Besuchern des Aquariums fanden wir uns pünktlich dort ein und erlebten, wie zwei junge Tierpfleger in einem Haikäfig ins Becken gelassen wurden. Eine ganze Zeit lang wurden hier die verschiedenen Spezies im Becken erklärt und vorgestellt; und wohl eher für die Kinder im Publikum wurde den Zuschauern suggeriert, dass die Taucher ohne den Käfig wohl sofort ein Fressopfer der Raubfische werden würden. Das Ganze hatte natürlich Methode – um so größer war das Staunen anschließend, als die beiden aus dem Käfig herauskamen und einige der Haie sogar kurz berührten.



Nach der Vorführung hatten wir Zeit in Hülle und Fülle, uns die einzelnen Becken genau anzusehen. Wir spazierten also in aller Ruhe durch die Gänge und Räume des Florida Aquarium und ließen die Eindrücke der exotischsten Meeresbewohner auf uns wirken. In einem Becken trafen wir auf etliche Lobster – diese hier waren aber im Gegensatz zu den anderen, die mir ab und zu begegnen, nicht feuerrot und erfreuten sich zudem noch bester Gesundheit...



Weiter ging es zu einem größeren, sehr flachen Becken, in denen Stachelrochen und Mantas ihre Kreise zogen. Durch das seichte, klare Wasser konnte man hier diese Tiere sehr gut beobachten – und ging dabei kein Risiko ein, mal „so nebenbei“ von einem der Tiere erschossen zu werden!  :wink:

In einem weiteren Becken sahen wir einen riesigen Fisch, so wie er auch in der Tampa Bay vorkommt. Bis zu einigen hundert Kilo Gewicht kann diese allerdings harmlose Art auf die Waage bringen! Ich kann mich partout nicht mehr an den Namen erinnern - aber vielleicht kann ja einer der "Mitreisenden" aushelfen :?:



In einem der größten Becken befindet sich ein ausgedehntes Korallenriff und Hunderte verschiedenster Fische. Einer davon hatte es mir besonders angetan; eine grüne Muräne, die entgegen sonstiger Gewohnheit auch noch ein paar mal offen vor meiner Linse hin und her schwamm.



Zum Aquarium selbst gehört auch ein recht großes Atrium, in dem sich über den darin befindlichen Becken auch Pflanzenwuchs befindet und so auch Wasservögel und andere Tiere dort gehalten werden können. Alles in allem machte das Florida Aquarium auf uns einen sehr schönen und professionellen Eindruck; es braucht Vergleiche mit dem Monterey Bay Aquarium oder dem Shedd Aquarium in Chicago nicht scheuen. Das Eintrittsgeld war es auf alle Fälle wert, wir verbrachten dort etliche Stunden und staunten ein ums andere mal, was für eine schöne Fauna und Flora es doch unter Wasser gibt.

Gegen 15.00 Uhr gingen wir zum Pier des Aquariums, wo schon unser Boot für die „Eco-Tour“ auf uns wartete. Nach einer sehr aufschlussreichen Sicherheitseinweisung  :roll: ging es auch schon los hinaus in die Bay. Schon kurz nach dem Auslaufen konnten wir einen schönen Blick auf die Hochhäuser von Downtown Tampa und auf das St. Pete Times Forum werfen – so der Name des Stadions des Tampa Bay Lightning.



Der hauptsächliche Grund für diese Eco-Tour ist, dass man dabei sehr gut die in der Bay lebenden Delphine beobachten kann – so wirbt zumindest das Florida Aquarium für die Tour. Zuerst einmal ging es an einigen mehr oder weniger ansehnlichen Gebäuden vorbei, bis wir uns wirklich mitten in der Bucht befanden. Einzig der Erfolg wollte sich zuerst nicht recht einstellen – wer gedacht hatte, die neugierigen Tiere würden von selbst bis ans Boot kommen, sah sich getäuscht. Nachdem einige der guten Plätze vom Kapitän bereits erfolglos abgeklappert waren, konnte man nach ca. einer dreiviertel Stunde doch noch einige der Tiere sehen – wenn auch nur immer ganz kurz.



So richtig überzeugend war das Dolphin-Watching hier nicht – allerdings entschädigte ein wunderbares Panorama auf die Städte Tampa und St. Petersburg und die Bay an sich. Wer also mit dem Gedanken spielt, die Tour einzig und allein wegen der Delphine zu buchen, der sollte die Finger davon lassen – sehr viel sieht man davon nämlich nicht. :zuck:

Etliche offensichtlich Einheimische waren auch mit ihren privaten kleinen Motorbooten unterwegs beim Fischen und winkten freundlich herüber – ja, so ein Tag die Angel in die Bay hängen, das wäre auch ganz nach meinem Geschmack!  8)

Nach etwa 1,5 Stunden fuhren wir zurück zum Anlegeplatz an der Pier und verließen das Boot. Da wir bis zum Abend noch einiges an Zeit hatten, schlenderten wir nochmal im Aquarium herum und konnten jetzt, da die Besucherzahl schon merklich weniger wurde, an einigen Becken die Fische wesentlich relaxter ansehen als am Mittag.

Mittlerweile war es schon Spätnachmittag geworden und uns knurrte der Magen – gleich nebenan ein einem kleinen Laden- und Restaurantpassage namens „Channelside“ wurden wir aber diesbezüglich gleich fündig.

Wir nahmen uns einen Tisch im „Bennigan’s“, einem recht ansprechenden Restaurant mit dem klassischen Bar-Food, und ließen uns die dort angebotenen Köstlichkeiten schmecken. Claudia entschied sich für ein Turkey-Sandwich „X-Large“ und ich ließ mir ein Dutzend Buffalo Wings schmecken. Mmmhhhh.... :essen:

Nun wurde es aber Zeit für den zweiten Höhepunkt des Tages: NHL Hockey! Zuvor von unserer Bootstour aus hatten wir ja das nahe Stadion des Lightning, immerhin Stanley-Cup-Gewinner im Jahr 2004, schon gesehen. Nun brauchten wir nur noch die paar hundert Meter hinübergehen und schon befanden wir uns mitten im Trubel.

Das Heimteam, der Tampa Bay Lightning, empfing heute keinen geringeren als den Lokalrivalen, die Florida Panthers – also genau jenes Team, bei dem wir vor etwa zwei Wochen auch schon zwei Spiele gesehen hatten. Derbytime war also angesagt, und das Stadion folgerichtig mit fast 20.000 Zuschauern ausverkauft. Vor dem Stadion war mächtig Stimmung angesagt; es spielte eine Live-Band und es gab allerhand Attraktionen wie eine Hüpfburg für Kinder und etliche Souvenirstände. :dance:

Gegen 18.45 Uhr gingen wir dann hinein ins Stadion – und auch hier der schon aus Ft. Lauderdale/Sunrise bekannte Effekt: Im Stadion trocken und kühl, draußen heiß und schwül...

Wir schauten uns erst einmal in den Umgriffen des Stadions um, wobei ich ein wenig enttäuscht wurde. Das St. Pete Times Forum ist zwar, wie die meisten der neuen Arenen der NHL-Teams, auch Mitte der 90er Jahre neu gebaut worden und zählt größenmäßig eher zum vorderen Drittel der Liga – in Sachen Schönheit und Ausstattung fällt es aber doch gegen seine Konkurrenten deutlich ab. Wild verlegte Stromkabel hier, herunterbröckelnder Putz da, dutzendweise schmutzige Stellen an den Wänden und ein ziemlich verdreckter Boden...

Plötzlich aber doch der Aha-Effekt: Zum ersten mal sah ich ein wirkliches Top-Catering in einem Eisstadion! Dreimal dürft ihr raten, um welche Kette es sich handelte... Richtig!



Wenn ich das gewusst hätte, dass es hier auch „Blooming Onion“ & Co. zu kaufen gibt, hätten wir uns das Essen bei Bennigan’s sparen können. Natürlich wird hier nicht die gesamte Speisekarte normaler Outback-Ableger feilgeboten, aber alles was irgendwie als Fingerfood verzehrt werden kann, hat man in diesem „Mini-Outback“ vorrätig!

Nun hieß es aber die Plätze einnehmen, das Spiel startete gleich. Auffallend auch hier, dass es sich bei den Sitzen um ganz einfache Plastikschalen handelt – was für ein Gegensatz zu den gepolsterten Ledersitzen in Philly oder Boston!



Das Spiel selbst war dann allerdings ein recht gutes. Die „homeboys“ eröffneten schon nach gut vier Minuten den Torreigen und gingen durch ihren Superstar Vincent Lecavalier in Führung. Kurz vor Drittelende konnten die Panthers zwar ausgleichen, aber spätestens ab dem 2. Drittel war ihr Widerstand gebrochen, als binnen 32 Sekunden Martin St. Louis und Ruslan Fedotenko auf 3-1 für das Heimteam stellten. Mitte des Schlussabschnitts dann der endgültige K.O. für die Panthers, als der Lightning durch Afanasenkov das Ergebnis auf 4-1 hochschraubte. Die Stimmung in der Halle war nun entsprechend; und die vier etwas älteren Harley-Davidson-Rocker hinter mir, allesamt mit ZZ-Top-Bärten ausgestattet und schon mit etlichen Cans Budweiser intus, brachten mich mit ihren lustigen Kommentaren immer wieder zum Lachen...  :lol: :lol: :lol:

Zum Star des Abends wurde dann – nicht nur wegen seines Treffers – Ruslan Fedotenko gewählt.



Nach dem Spiel, das nach längerer persönlicher Durststrecke endlich mal wieder ein Highlight darstellte, schlenderten wir zurück zum Auto und fuhren zurück in Richtung St. Pete Beach. Das heißt, wir versuchten es. Die Kombination aus nicht vorhandenem Navigationssystem, nicht wirklich optimalem Kartenmaterial und miserabler Beschilderung ließ uns schier verzweifeln. Insgesamt vefransten wir uns etwa vier mal – ein mal standen wir mitten in einem Wohngebiet und wussten nicht mehr weiter.

Schließlich landeten wir doch irgendwie in St. Petersburg, von wo ich wieder auf die I-275 und im Anschluß zurück nach St. Pete Beach fand. Irgendwann kaufe ich mir doch noch mal ein Navi...  :kratz:

Auf diesen Ärger hin ließen wir den Abend wieder in der kleinen Strandbar ausklingen, wo sich etliche Buccaneer-Fans schon für das morgige Highlight warm tranken...  :bier:

---

Frühstück Waffle House: 14 €, incl. Tipp
Parken am Florida Aquarium: $10 für den ganzen Tag
Eintritt Florida Aquarium, incl. „Eco-Tour“ durch die Bay: 51 € für 2 Personen
Dinner Bennigan’s: € 28, incl. Tipp
Eintrittskarten Lightning – Panthers: € 49, vorgebucht über www.ticketmaster.com
Drinks Strandbar: Ca. $15
Hotel: Gulf Winds Resort, ca. €53 mit Couponbook, ziemlich gut, Lage zudem top, Möbel aber etwas veraltet

"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


americanhero

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #101 am: 10.04.2007, 23:07 Uhr »
oh schön, es geht weiter!!!  :P
Das war ja wieder ein toller Tag und das Aquarium gefällt mir aber ausgesprochen gut. Besonders das Haibecken, die mag ich ja sowieso total gerne.

Zitat
Ich kann mich partout nicht mehr an den Namen erinnern - aber vielleicht kann ja einer der "Mitreisenden" aushelfen
Wow, das war ein toller Zackenbarsch, den ihr da gesehen habt. Die habe ich schon in Natura beim Schnorcheln in der Größe gesehen, allerdings nicht in Florida.  :wink:


Greetz,

Yvonne

Elmo

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Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #102 am: 11.04.2007, 21:09 Uhr »
Florida Aquarium in Tampa...Nachmacher! :mrgreen:
Ne, echt klasse..wobei ihr euch die Parkgebühren wohl hättet sparen können..hab 3,5 Monate vor euch in einer Seitenstraße hinter dem Parkhaus geparkt.
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es dort einen der wenigen Kreisel in Amerika, wenn man da rechts abbiegt, kann man durch das Parkhaus (ist glaube ich auch für den Hafen) durchfahren und kommt zu der Straße.

In einem weiteren Becken sahen wir einen riesigen Fisch, so wie er auch in der Tampa Bay vorkommt. Bis zu einigen hundert Kilo Gewicht kann diese allerdings harmlose Art auf die Waage bringen! Ich kann mich partout nicht mehr an den Namen erinnern - aber vielleicht kann ja einer der "Mitreisenden" aushelfen :?:

Klar doch, there you go:



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Stefan M.

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Honeymoon in Gator Country
« Antwort #103 am: 13.04.2007, 21:57 Uhr »
15.10.2006 Tampa – Busch Gardens

:urlaub:

Schon recht zeitig brachen wir heute von unserem Hotel auf; unterwegs wollten wir irgendwo frühstücken. Da wir aber damit nicht allzu viel Zeit vergeuden wollten, entschieden wir uns für’s klassische Fast-Food.  Hatte ich da nicht irgendwann mal was gehört von den legendären Specials bei „Checker’s“?  8)

An einer Ausfahrt dann tatsächlich ein Hinweisschild für eines dieser Drive-In’s. Sagenhafte 80 Cents sollte heute so ein Cheeseburger kosten, und ich orderte mal vier Stück für Claudia und mich. Das war dann wohl etwas zu viel des Guten; hatte ich doch bei dem kleinen Preis mit verhältnismäßig kleinen Burgern gerechnet. Das Gegenteil war der Fall – größenmäßig konnten die Teile fast mit dem Whopper von BK mithalten; geschmacklich waren sie allerdings zwei Klassen besser. Natürlich schaffte Claudia nur einen der Burger, und drei waren auch mir viel zu viel. So aß ich mit Müh und Not zwei davon (gottseidank hatte ich keine Fritten dazubestellt!) und packte einen in den Rucksack, als Verpflegung für den Tag.


Weiter ging es zum heutigen Tagesziel:



Obwohl wir mittlerweile schon etliche Erlebnisparks gesehen hatten, wollte ich diesen einen auf keinen Fall auslassen – schon allein der guten Achterbahnen wegen; und solche hatten wir ja bislang in den Parks nicht gehabt.

Wir entrichteten am Parkplatz die fällige Gebühr – wow, $1 billiger als in DisneyWorld! – und parkten unseren Chevy ein. Zum Eingang fuhr eine Bimmelbahn, damit man die paar hundert Meter nicht laufen muss.

An der Kasse wurden wir schon nach kurzer Zeit am Akzent als Deutsche erkannt und auf deutsch angesprochen – die Kassiererin ist in den 70er Jahren aus dem Rheinland ausgewandert. So erhielten wir auch gleich einen wertvollen Tipp: Aus irgendeinem Grund, den ich aber mittlerweile nicht mehr weiß, konnte man an diesem Tag ein Gratis-Ticket für einen zweiten Tag bekomme, d. h. man zahlt nur einmal und darf einen zweiten Tag in den Park. Werden wir uns überlegen, danke! :daumen:

So machten wir uns auf in den Park. Trotz des schönen Wetters und der Tatsache, dass ja Wochenende war, hielten sich die Besuchermassen in Grenzen – wohl wieder mal ein deutliches Zeichen, dass „Offseason“ war.

Schon nach kurzer Zeit gelangten wir zu „Gwazi“, eine der vier größeren Achterbahnen im Park. Die Besonderheit hier ist, dass diese Achterbahn mit Ausnahme der Schienen selbst komplett aus Holz besteht, was bei der Fahrt einen unglaublichen Lärm erzeugt. Durch das Rattern und Knarren der Bahn hat man überdies stets den Eindruck, das Ding könnte jeden Moment zusammenbrechen. So wird die an sich nicht allzu rasante Fahrt doch zu einem unvergesslichen Erlebnis.



Nach der Besichtigung etlicher schöner Vögel in zum Teil begehbaren Volieren machten wir einen kurzen Stopp bei „Land Of the Dragons“, wo Echsen in den verschiedensten Größen ausgestellt sind. Da waren echte Kaventsmänner dabei; bis hin zu einem ausgewachsenen Komodo-Waran gab es hier alle Größen.

Ein Stück weiter beobachteten wir einen Schwarm Lorikeets, also kleine bunte Paradiesvögel. Diese könnten gegen teuer erkauftes Futter auch von Hand gefüttert werden; das schenkten wir uns aber. Die Vögel kann man auch so gut sehen...

Jetzt kam das, worauf ich mich schon Wochen vor der Reise gefreut hatte: Eine Fahrt mit „Sheikra“, der neuesten Achterbahn hier im Park. Ich versuchte zuvor noch etwa 10 Minuten, Claudia davon zu überzeugen, dass die Fahrt gar nicht so rasant ist, wie sie aussieht :wink:, aber ich scheiterte kläglich.  :lol:

So stellte ich mich alleine an und war schon nach etwa fünf Minuten an der Reihe. An sich wäre ja „Sheikra“ nicht wirklich spektakulär, wenn es da nicht diese beiden Stellen gäbe, in dem man praktisch in „freien Fall“ übergeht... Zu allem Überfluß bleibt die Gondel, bevor es im 90°-Winkel nach unten geht, auch noch etwa fünf Sekunden unmittelbar davor stehen!



Spass gemacht hat es mir auf jeden Fall, diese neue Bahn ist wirklich eine Wucht. Danach gingen wir weiter zu „Stanley Falls Flume“, eine eher harmlosere Wildwasserfahrt, bei der man aber höchstens ein paar Spritzer abbekommt – da fuhr Claudia natürlich dann schon wieder mit!

Wo wir schon mal beim Thema „Wasser“ waren, legten wir diesbezüglich gleich nach und fuhren mit den „Congo River Rapids“ – hier geht es ebenfalls mit einem kleinen Floß über Wasser. Nur halt mit dem kleinen Unterschied, dass man bei dieser Fahrt pitschnaß werden kann – je nachdem wie sich das Boot dreht und welcher Teil gerade unter den zuhauf vorhanden kleinen Wasserfällen durchfährt. Und als ob das noch nicht genug wäre, können Zuschauer von einer Brücke aus (gegen Gebühr versteht sich) mit großen Spritzpistolen auf diejenigen zielen, die gerade den Fluss entlang fahren. Wir selbst gingen, ich würde mal sagen, mit einem Durchnässungsfaktor von etwa 70% aus der Bahn, was bei dem warmen Wetter aber überhaupt kein Problem war. :sun:

Um uns ein wenig Wind zu verschaffen, schlug ich vor, gleich die nächste der großen Achterbahnen zu fahren – „Kumba“. Hier fuhr Claudia nach einigem Hin und Her (manche muss man einfach zu ihrem Glück zwingen) wieder mit. Auch dieser Coaster ist nicht ohne, ein größerer freier Fall fehlt zwar hier, aber dafür wird man in alle Richtungen richtig durchgeschüttelt, befindet sich einige Sekunden in „schwerelosem“ Zustand und ein paar Loops sind auch dabei.

Jetzt ging es zu einer der schönsten Attraktionen hier im Park: Rhino Rally. Dabei fährt man in einer Art Jeep auf eine Safari durch ein größeres Gelände – selbstredend aber nur als Beifahrer. Diese Fahrt gefiel uns unheimlich gut, weil man dabei, ganz ohne Zaun oder Wassergraben, bis auf kürzeste Distanzen an die Tiere herankommt.

Zuerst trafen wir auf Zebras und Antilopen, die dort in auf einer Weide grasten.



Ein Stück weiter näherten wir uns dann einem Nashorn, an dem wir nur etwa einen Meter entfernt vorbei fuhren. Als wir dieses dann gerade umkurvten, begannen alle in dem Jeep lauthals loszulachen, und ich schoss das wohl lustigste Foto des Urlaubs...  :lol: :lol: :lol:



Im weiteren Verlauf der Fahrt fährt man plötzlich auf eine Art Floß, das den Fluss weiter schwimmt und trifft auf andere „verunglückte“ Safaris. Das Ganze ist wirklich super gemacht; ein echtes Highlight hier im Park.

Gleich im Anschluss sahen wir uns bei „Edge of Africa“ um, wo eine Vielzahl der verschiedensten Tiere zu besichtigen ist. Neben Löwen, Hyänen, Geiern und Pavianen trafen wir auch auf ein ausgewachsenes Nilkrokodil – was für ein Brocken!



Hier ist zu sagen, dass die Gehege der Tiere sehr groß und richtig schön angelegt sind. Man hatte keineswegs den Eindruck, dass die Viecherl hier irgendwie leiden müssten.

In dem großen Freigehege, das mich stark an den Wild Animal Park in Escondido erinnerte, verspeisten einige Giraffen gerade genüsslich etliche Zentner Heu...



Nun begaben wir uns zum Parkteil Timbuktu, wo wir die etwas weniger spektakulären Fahrten mit Bahnen namens „Scorpion“, „Cheetah Chase“, „Python“ und „The Phoenix“ absolvierten. Allesamt auch nicht schlecht, aber nichts Besonderes – so wie man es halt auch vom heimatlichen Rummel kennt.

Wesentlich beeindruckender war da schon das Gehege mit den Tigern, von denen einige weiße Exemplare sind (ob die von Siegfried und Roy sind, weiß ich aber nicht...). Von einer etwas erhöhten Plattform konnte man die Tiere wunderbar beobachten – ein beeindruckendes Schauspiel...



Zwischendurch wurde ich immer mal wieder von anderen Parkbesuchern angesprochen, meistens jene, die irgendwie als Tampa Bay Buccaneers Fans erkennbar waren. Und davon waren etliche im Park, schließlich spielten die Bucs ja am Abend gegen die Cincinnati Bengals. Der Grund, warum sie ausgerechnet mich ansprachen, war, dass ich es mir nicht nehmen habe lassen, genau heute ebenfalls mit einem NFL-T-Shirt hier im Park herumzulaufen – nur halt nicht das der Bucs, sondern ein knalloranges mit dem Schriftzug der Bengals... Müsste man nun in Deutschland befürchten, bei so einer Konstellation blöd angequatscht zu werden oder gar Schlimmeres, verliefen alle diese Gespräche absolut relaxed. Man erkundigte sich nur, ob ich wegen des Spiels hier sei und was denn mein Ergebnis-Tipp wäre usw. Eine wirklich schöne Erfahrung, sportliche Rivalität kann also auch in vernünftigen Bahnen ablaufen. :daumen:

Schön langsam war es Spätnachmittag geworden und ich wollte unbedingt noch die letzte der großen Achterbahnen fahren – „Montu“. Nach exakt einer Minute Wartezeit – hach ist das herrlich wenn nicht allzu viel los ist – waren wir auch schon dran. Das Besondere an „Montu“ ist, dass die Sitze nicht auf der Bahn fahren, sondern daran hängen. So hat man praktisch immer den „Abgrund“ unter sich. Und auch so hat es die Bahn in sich – nicht weniger als sieben Loops und etliche Schrauben machen die Fahrt richtig klasse. Für mich gab es deshalb nach der Fahrt nur eins: Gleich noch mal anstellen – diese kurzen Wartezeiten muss man ausnutzen. Claudia hatte allerdings genug und wartete lieber, bis ich noch einmal, nein noch zweimal mit dem Ding gefahren bin! Überflüssig zu erwähnen, dass „Montu“ auch mein persönlicher Achterbahn-Favorit des Parks wurde. Ach ja, wer schon mal virtuell mitfahren will, bitte...

Montu

Langsam rückte der Zeitpunkt näher, an dem der Park geschlossen werden sollte – und wir hatten bei Weitem noch nicht alles gesehen. Hm, vielleicht sollten wir doch den Tipp der Kassiererin aufgreifen und uns Gratis-Tickets für einen zweiten Tag holen? Gesagt, getan – kurz nachgefragt wo es diese Karten gibt, zweimal verlaufen und schließlich doch gefunden und in fünf Minuten war alles erledigt.

Schön langsam dämmerte es auch schon und wir ließen uns von der Bimmelbahn zurück zum Auto fahren.

In der Dämmerung überquerten wir mit dem Auto einmal mehr die Bay über die Howard Franklin Bridge, was uns wegen der westlichen Richtung einen wunderschönen Blick auf die untergehende Sonne einbrachte. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir St. Pete und ich parkte das Auto am Beach Drive in der Nähe des „Pier“. Wir schlenderten bei lauen Temperaturen und einem leichten Lüftchen hinüber...



Etliche Geschäfte im „Pier“ hatten schon geschlossen, aber die Restaurants waren noch voll in Betrieb. Wir suchten uns bei „Captain Al’s“ auf dem Freideck ein schönes Plätzchen aus, um stilvoll Abend zu Essen. Das war mal ein echt schönes Dinner – mit Blick auf die nächtliche Skyline von St. Pete!



Gut gesättigt traten wir danach die „Heimreise“ nach St. Pete Beach an, wo sich „traditionell“ noch ein paar Drinks in der Sportsbar an der Ecke anschlossen. Dort feierten die Bucs-Fans gerade den knappen Sieg über „meine“ Bengals, und die Jungs ließen mich natürlich mitfeiern – vor allem nachdem ich ihnen (wahrheitsgemäß) gesagt hatte, dass das T-Shirt nur ein Mitbringsel eines Bekannten aus Ohio ist und ich es heute nur aus Spass angezogen hatte...  8)

---

Vier Burger bei Checkers: Ca. $3,50 – ein Wahnsinnsdeal!
Parken Busch Gardens: $9
Eintritt Busch Gardens: € 100, für zwei Personen
Dinner Captain Al’s: €35 für zwei Personen, incl. Tipp
Drinks in der Sportsbar: Ca. $15
Hotel: Gulf Winds Resort, ca. €53 mit Couponbook, ziemlich gut, Lage zudem top, Möbel aber etwas veraltet
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


gast

  • Gast
Re: Honeymoon in Gator Country
« Antwort #104 am: 14.04.2007, 13:27 Uhr »
Klasse, ich freu mich schon auf deinen nächsten Beitrag.
Wir müssen noch 2/12 Wochen warten, dann geht es endlich los