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Autor Thema: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009  (Gelesen 15539 mal)

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nordlicht

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #30 am: 05.01.2010, 18:14 Uhr »
Hallo,

einen schönen Tag hattet ihr da wieder. Ich schau mir immer wieder Deine Karte an, wo ihr genau wart, und dass ich da auch gerne hingegangen wäre (wenn ich Zeit und Ausrüstung gehabt hätte).
Freut mich wirklich, dass Du den Bericht so intensiv mitverfolgst. Da macht das Schreiben gleich nochmal so viel Spass!
Das ist wahre Kameradschaft, wenn man sich den Chemie-Cocktail teilt  :lachroll:!
Hat es denn allen geschmeckt?
Leider! Kameradschaft hin und her, ich haette das Zeug ja gerne fuer mich selber gehabt....


4.9.2009 Static Peak


Der naechste Morgen gestaltet sich wie der vorige. Nach dem (wenig abwechslungsreichen) Fruehstueck werden wieder die Schuhe geschnuert und die Tagesrucksaecke gepackt. Unser Ziel fuer den heutigen Tag ist der Static Peak. Seinen Namen verdankt der Berg der Tatsache dass er von Sueden her mit knapp 3500m der erste richtig hohe Berg der Tetons ist. Wenn es in den Tetons ein Gewitter gibt, dann ziehen diese meist von Sueden her auf und dementsprechend hat sich Static Peak den Status eines Blitzableiters der Tetons erworben, der andauernd statisch aufgeladen wird. Nach dem Tag gestern wuerden wir den Static Peak allerdings gerne bei 0 Volt erleben.

Der Weg fuehrt uns nach Osten aus dem langsam ansteigenden Basin hinaus hoch zum Buck's Pass direkt neben dem Buck Mountain, an dessen taeglichen Anblick ueber dem Lager wir uns schon gewoehnt haben. Auf dem Weg aus dem Basin kommen wir an einigen "Heuschobern" vorbei, in denen Pikas ihren Wintervorrat deponiert haben. Diese entfernten Cousins der Karnickel schleifen Unmengen von Gras in ihre Unterstaende und leben dann von dieser eintoenigen Diaet bis es im spaeten Fruehjahr wieder frisches Gras gibt. Und da mecker ich ueber 4 Tage Kluempchenmilch-Muesli und Oeko-Ramen.

Ein Heuschober wird dies Jahr allerdings wohl ungenutzt bleiben.

Am Bucks Pass angekommen liegt uns das gesamte Basin zu Fuessen.

Im Kontrast zu der relativ gruenen Berglandschaft im Westen ist im Osten eine kahle felsige Hochgebirgslandschaft. Es gilt einen riesigen Rockfall am Fusse von Buck Mountain zu ueberqueren um zum Static Peak zu kommen. Im Rockfall gibt es auch noch kleinere Schneefelder, die zu ausgiebigen Schneeballschlachten einladen. Das Dumme ist nur, dass man ziemlich kratezen muss, um den alten Schnee loszubekommen.

Auf der anderen Seite des Rockfalls fallen mir dann die interessant gemusterten Steine auf. Ich hatte gelesen, dass sich hier eine der aeltesten Gesteinsschichte Nordamerikas in einem der juengsten Gebirge befinden. Das mit dem jungen Gebirge war ja gleich offensichtlich, wenn man die zackigen Gipfel der Tetons sieht, die von Erosion noch nicht rund und flach geschliffen wurden. Aber nun als ich die mehrfach gefalteten und gebogenen Gesteinsschichten hier oben sah, konnte ich auch nachvollziehen, dass diese Steine schon einiges erlebt haben und dass das Auffalten der Tetons nur eine kurze Episode in ihrem Leben ist.

Mich fasziniert es immer so etwas direkt vor Ort zu sehen und anfassen zu koennen. Das kann man hundertmal in einem Buch lesen, was sowas wirklich bedeutet verstehe ich erst wenn ich meinen Finger drauflegen kann.
Durch diese alten jungen Felsen geht es hoch zur Static Divide einem Pass direkt unterhalb des Static Peak von wo aus man zum ersten Mal einen Blick ueber das komplette Tal von Jackson Hole mit dem Snake River hat. Dadurch dass die Tetons nach Osten so steil abfallen hatte man fast das Gefuehl ueber dem Tal zu fliegen. Wir machen eine Menge bekannte Punkte im Grand Teton NP von oben aus.

Ausserdem entdecken wir an der Flanke des gegenueberliegenden Prospector Mt. einen See, denn man vorher nicht sehen konnten. Der haengt da so in der Wand, dass es so aussieht, als ob man da nur mit dem Fallschirm zum Baden gehen kann. Wir taufen den See daher Parachute Lake, stellen aber nach etwas Kartenstudium fest, dass er eigentlich Rimrock Lake heisst.

Es gibt an der Static Divide einen kurzen Imbiss mit Aussicht, dann deponieren wir unsere Daypacks hinter einem Felsen und machen uns auf den letzten ziemlich steilen Weg hoch zum Static Peak.

Man kann den Berg noch gut ohne Seil um den Bauch besteigen, aber die Haende haben doch ab und an Bodenkontakt und als Flachlandbewohner kommen wir in der duennen Hoehenluft auch gut aus der Puste. Irgendwann ist es geschafft und wir stehen oben auf dem Static Peak.
Nach Osten erstreckt sich Jackson Hole mit der Gros Ventre Range dahinter, im Sueden blicken wir hinter dem Death Canyon ueber kleinere Gipfel der Tetons hinweg, im Westen liegt das Alaska basin und dahinter Kartoffeln und nach Norden sind die hoehsten Gipfel der Tetons gleich neben an: Grand Teton, South Teton, Buck Mountain,... Nicht fair, da steht man nun pustend oben auf 3445m und muss immer noch nach oben gucken, da die anderen Gipfel bis ueber 4000m hoch sind.

Es wird wieder ausgiebig geguckt und geknipst und da keine dunklen Wolken am Horizont sind, muessen wir auch keine Sorge haben, das Static Peak seinem Namen Ehre macht. Es gibt auch viele Details zu bewundern, ein Schneefeld, das in Kurven zu einem Loch in der Mitte abschmilzt, ein kleiner See, der vom sandigen Schmelzwasser Muster bekommt, ein Paerchen Raben, das ueber den Gipfel spielt,...

Ich glaube wir verbringen fast eine dreiviertel Stunde oben auf dem windigen Gipfel, bevor es wieder nach unten geht.
Der Rueckweg geht auf demselben Weg wieder zurueck zum Lager. nach der felsigen Landschaft ganz oben wirkt das gruene Basin mit all seinen bunten Blumen unso einladender.

Um den Dreck und den Duft zumindest ein wenig runterzubekommen gibt es noch einen Badeausflug zum groessten See des Basins, ehe das uebliche Abendprogramm mit roten Felsen, Sonnenuntergang und Vollmondaufgang wieder an der Reihe ist.




americanhero

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #31 am: 07.01.2010, 20:31 Uhr »
so, hier bin ich jetzt auch wieder auf dem neuesten Stand. Fantastische Bilder aus einer ganz wunderbaren Ecke. Und die Karte ist klasse. So habe ich jetzt auch eine Vorstellung, wo genau ihr unterwegs gewesen seid. Da wuerde ich auch gerne mal intensiver rumstoebern.
Allerdings freue ich mich schon auf meine 2 Tage im August und hoffe, so halbwegs gute Bedingungen anzutreffen wie du sie hattest

nordlicht

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #32 am: 11.01.2010, 22:11 Uhr »
Da wuerde ich auch gerne mal intensiver rumstoebern.
Allerdings freue ich mich schon auf meine 2 Tage im August und hoffe, so halbwegs gute Bedingungen anzutreffen wie du sie hattest
August ist bestimmt keine schlechte Zeit. Wir waren eigentlich schon ein zwei Wochen zu spaet dran. In der zweiten Augusthaelfte haetten wir wohl noch eine intensivere Wildblumenbluete gehabt als Anfang September.
Allerdings macht es sicherlich wenig Sinn mit nur zwei Tagen in "unserer" Ecke "rumstoebern" zu wollen. Da solltest Du etwas mehr Zeit mitbringen. Aber die Tetons bieten ja auch von der Ostseite mehr als genug um sich zwei Tage hervorragend zu amuesieren.


5.9.2009 Bye bye, Basin

So, das wird heute aus mehreren Gruenden ein etwas sparsamer bebilderter Tagesbericht.
- Erstmal habe ich die letzten beiden Tage was die Bilder angeht ordentlich "ueberzogen" und ich habe den leisen Verdacht, das wird am letzten Tag auch nicht anders, da hilft dieser Tag mit weniger Bildern das etwas ausgleichen.
- Da wir denselben Weg hinuntergingen, wie wir hochgekommen sind, gab es nichts komplett Neues am Weg zu sehen.
- Es war der einzige Tag wo wir von morgen an einen leichten Wolkenschleier hatten. Das Licht war also laensgt nicht so gut wie an den anderen Tagen.
- Meine Kamera laeuft nicht mit Batterien aus dem Supermarkt, sondern mit speziellen Nikon-Akkus. Ich hatte einen Reserve-Akku mit hochgenommen, aber bei meiner mangelden Disziplin beim Knipsen war auch der zweite Akku nach vier Tagen leer und die naechste Steckdose zum Aufladen stand unten am Trailhead auf dem Parkplatz. Ich durfte zwar bei den anderen manchmal Knipse schnorren. Aber man knipst doch seltener, wenn man statt einfach nur in die Hosentasche zu greifen erstmal um die Kamera betteln muss.
- Wenn man einen grossen Rucksack auf dem Ruecken hat krabbelt man nicht so einfach mal schnell auf diesen oder jenen Felsen um Fotos zu schiessen, wie man es mit dem Daypack tut.
Damit bin ich auch schon beim Thema des fuenften Tages. Nach dem ueblichen Fruehstueck werden die Lebensmittel nicht wieder am Baum hochgezogen sondern in den Rucksaecken verstaut. Die Zelte werden abgebaut und kommen dazu. Und dann heisst es mit grossem Pack auf dem Ruecken Abschied nehmen vom Alaska Basin mit seinen Blumen, Seen und allem was wir in den letzten Tagen genossen haben.


Es geht an den Seen vorbei zum Teton Creek an dem entlang der Weg zurueck zum Trailhead fuehrt.

Auf dem Weg nach unten kreuzen wir den Creek ein paar Mal. An einer Stelle ist eine Art "Bruecke" gebaut worden, die offenbar auch in Streifenhoernchen-Kreisen gut ankommt und von Ihnen rege genutzt wird.

Mit etwas Wehmut sehen wir ueber uns oberhalb des Trails Felsformationen auf die wir in den letzten Tagen herabgesehen haben.

Auch kommen uns auf dem Weg mehr Leute entgegen, als wir die letzten vier Tage zusammen gesehen haben. Es ist Samstag, der erste tag des langen Labor Day-Weekends und da nehmen Leute die Chance auf ein langes Wochenende im Basin wahr. Der Trail ist alles andere als ueberlaufen, aber nach vier Tagen mit kaum einer Menschenseele, faellt einem das doch schon auf.

Im unteren Teil des Trails behindern wie schon beim Aufsteig wieder Beerenbuesche das zuegige Weiterkommen. Zu den Huckleberries kommen Thimbleberries und Johannisbeeren. Mjam

Aber am Nachmittag ist der Abstieg geschafft und wir kommen an unserem Wagen am Trailhead an.
Alle drei haben nur eins im Kopf: etwas ordentliches Essen. Aber schnell setzt sich die ernuechternede Selbsterkenntnis durch, in unserem derzeitigen Zustand sind wir selbst im uebelsten Greasy Spoon eine olfaktorische Zumutung. Sprich: nach vier Tagen in den Bergen in denselben Klamotten riechen selbst nasse Otter lieblicher als wir.
Also steuern wir den naechsten RV Park im nahen Victor an wo wir gegen einen kleinen Obulus die Duschen nutzen duerfen. Kein gutes Geschaeft fuer den Besitzer: ich stehe solange unter dem warmen Wasserstrahl, dass ich Runzeln auf den Fingern bekomme. Geduscht und mit frischen Sachen am Leib rieche ich wie eine irische Fruehlingblumenwiese im Morgentau, oder so aehnlich.
Nun gibt es aber kein Halten mehr, ganz in der Naehe des RV Parks haben wir eine kleine Klitsche an der Strasse gesehen. Der Pub heisst Scratch, weil alles von da aus gemacht wird. Wir hatten eigentlich mit nichts Grossartigem gerechnet. Victor ID (Pop. 840) ist ja nun mal nicht der Nabel der kulinarischen Welt. Aber die Elk-Burger sind lecker, sie haben meinen auf Wunsch medium-rare gebraten und dazu gibt es Steak-Fries wie ich sie mag: aussen kross und innen weich.
Gut nach vier Tagen Oeko-Ramen waer ich glaube ich mit allem zufreiden gewesen, aber das war echt eine hervorragende Begruessung zurueck in der Zivilisation.
Es folgt ein kurzer Kriegsrat: wir wollen morgen unter anderem in den Yellowstone NP. Am guenstigsten waere fuer uns der Suedeingang, allerdings wird dort kraeftig gebaut, so dass wir speziell am Labor Day-Weekend mit Staus rechnen muessen. Die Alternative Westeingang ist aber ein ordentlicher Umweg, so dass wir uns entschliessen den Suedeingang zu riskieren. Wir sind ja in den letzten Tagen immer mit der lieben Sonne zusammen aufgestanden, so dass wir davon ausgehen koennen auch morgen frueh auf der Piste zu sein.
Fuer die Nacht lassen wir uns auf einem kleinen Campground direkt am Teton Pass nieder. Die Lage zwischen dem Hwy 22/33 und einem kleinen Fluss ist zwar nicht berauschend, aber wir sind dann morgen innerhalb einer guten Viertelstunde im Grand Teton NP.
Auf dem Weg raus zum Campingplatz haben wir ein Gebaude gesehen auf dem "Grand Teton Brewing" steht. Nachdem unser Zelt steht fahren wir als nochmal zurueck Richtung Victor um zu sehen ob die Brauerei einen Brewpub hat. Sie hat! So wird denn kurz ausdiskutiert, wer die Arschkarte zieht und zurueckfahren muss. Als Anreiz gibt es Befreiung von allen weiteren Fahrpflichten. Dann geben wir beiden anderen uns fuer den Rest des Abends mit Blick auf die Tetons (von hinten) den Segnungen der Zivilisation in Form von einigen IPAs hin.


SusanW

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #33 am: 11.01.2010, 23:15 Uhr »
Hi,

tolle Erlebnisse und Bilder  :applaus: :applaus:

Ich wünschte, ich wär so mutig, so etwas noch durchzuziehen. Aber meine Backpacking-Tage mit mehr als einer
Übernachtung liegen wohl hinter mir  :oops:  (so die sowieso nie aus D herausgeführt haben und mehr per Rad/Paddeln
stattfanden)

Den Brewey Pub hätte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen     :lol:

 :prost:
Liebe Grüße 
Susan

Saguaro

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #34 am: 12.01.2010, 16:58 Uhr »
Landschaftlich grandios  :daumen: und so eine Mehrtagestour hat schon was.

Allerdings wäre die Aussicht auf 4 Tage ohne  :dusche: der Horror für mich  :grins:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


nordlicht

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #35 am: 13.01.2010, 18:37 Uhr »
Ich wünschte, ich wär so mutig, so etwas noch durchzuziehen. Aber meine Backpacking-Tage mit mehr als einer
Übernachtung liegen wohl hinter mir  :oops:  (so die sowieso nie aus D herausgeführt haben und mehr per Rad/Paddeln
stattfanden)
So hat das bei mir auch angefangen: Fahrradtour durch Daenemark. Mit dem Zelt auf dem Gepaecktrager war das so ziemlich der billigste Urlaub den man sich vorstellen kann.
Eine laengere Paddelwanderung habe ich noch vor mir, das waren bisher immer Tagestouren, aber wenn alles so laeuft wie geplant, schreibe ich im naechsten Jahr vielleicht mal einen Reisebericht mit Boot.
Was mich aber ueberrascht, ist, dass Du von "mutig" im Zusammenhang mit meiner Backpacking-Tour sprichst.
Ich denke, dass man natuerlich schon koerperlich einigermassen beisammen sein sollte. Nicht unbedingt grosser Sportler, aber immerhin zieht man mit ein paar Kilo auf dem Ruecken durch die Berge.
Dazu kommt was Saguaro sagt:
Allerdings wäre die Aussicht auf 4 Tage ohne  :dusche: der Horror für mich  :grins:.
Das Camperleben ist nun mal nicht jedermanns (jederfraus) Sache. Ich kann nachvollziehen, dass nicht jeder mit einem kalten Bergsee fuer die taegliche Hygiene zufrieden ist.
Aber wenn jemand gerne campt und sich auch mal eine laengere Wanderung zutraut, dann denke ich braucht man keine Extra-Portion Mut fuer so eine Tour und ich wuesste dann nicht warum Du das nicht auch machen koenntest.
Falls Du auf den Geschmack kommen solltest, stehe ich gerne mit Rat bei der Vorbereitung  zur Verfuegung.

Saguaro

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #36 am: 14.01.2010, 16:00 Uhr »
man braucht keine Extra-Portion Mut fuer so eine Tour und ich wuesste dann nicht warum Du das nicht auch machen koenntest.
Falls Du auf den Geschmack kommen solltest, stehe ich gerne mit Rat bei der Vorbereitung  zur Verfuegung.

Das ist lieb von Dir. Allerdings fehlt es mir nicht an Mut  :nono:. Ich bin der absolute Day-Hiker und da lauf ich schon was weg  :socool: (wie z. B. April 2009 in meinem RB Slots-n-More Tour gelistet). Aber am Abend brauche ich eine Dusche und ein "richtiges" Bett, sonst rebelliert mein Rücken.

LG,

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americanhero

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #37 am: 14.01.2010, 19:59 Uhr »
vielen Dank fuer diesen fantastischen Bericht. Wenn ich von Ruecken her noch mehrere Tage hinterienander campen koennte, wuerde ich so etwas sofort tun.
Aber so erfreu ich mich dann halt an deinen tollen Berichten  :D

SusanW

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #38 am: 14.01.2010, 20:19 Uhr »
Hi,

naja, vielleicht war mutig nicht gerade der richtige Begriff  (von Bären, Schlangen, Werwölfen etc mal abgesehen  :wink: )
Wohl eher Überwindung des inneren Schweinehundes der Bequemlichkeit und mehr Bedenken, was passieren könnte, als
in jüngeren Jahren  :oops:

Mit dem nicht :dusche: hätt ich wohl weniger Probleme als mit der Backpack :essen:   :lol:

So eine mehrtägige Raftingtour, das wär noch mal mein Traum und falls ich mich bzw. wir uns (+ Mann und Junior) doch noch
mal aufraffen können, komm ich auf dein nettes Angebot zurück.

Zitat
aber wenn alles so laeuft wie geplant, schreibe ich im naechsten Jahr vielleicht mal einen Reisebericht mit Boot.

Darauf freu ich mich schon  :D
Liebe Grüße 
Susan

nordlicht

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #39 am: 15.01.2010, 08:09 Uhr »
Das mit dem Ruecken ist natuerlich keine schoene Sache.
Habt Ihr diese oder aehnliche Matten im Geschaeft schon mal "probegelegen"?
http://www.rei.com/product/775892
Das ist die gute alte Luftmatraze ins 21. Jahrhundert versetzt. Ich hatte so eine aehnliche Matte auf der Tour mit. Vor allem weil sie sehr leicht und weniger Raum wegnimmt als eine herkoemmlich Therm-A-Rest Iso Matte. Mir war das allerdings ein bisschen "wabbelig" aber sie ist deutlich weicher als eine normale aufblasbare Iso-Matte. Wenn es das ist was dem Ruecken hilft...

Mit dem nicht :dusche: hätt ich wohl weniger Probleme als mit der Backpack :essen:   :lol:

So eine mehrtägige Raftingtour, das wär noch mal mein Traum und falls ich mich bzw. wir uns (+ Mann und Junior) doch noch
mal aufraffen können, komm ich auf dein nettes Angebot zurück.
Ja stimmt, also meiner Erfahrung nach wird beim Raften immer geschlemmert:

Und gibt nauterlich auch gut zu trinken:

Wenn man den Kram nicht auf dem Ruecken durch die Berge schleppen muss, goennt man sich ja schon etwas mehr.... ;-)

Nun muss ich aber leider noch um ein wenig Geduld bitten, es gibt eine Menge Bilder fuer den naechsten Tag zu sichten und da ich am Wochenende unterwegs bin, werde ich Euch fuer den folgenden Tagesbericht auf die naechste Woche vertroesten mussen.

americanhero

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #40 am: 15.01.2010, 18:14 Uhr »
Das mit dem Ruecken ist natuerlich keine schoene Sache.
Habt Ihr diese oder aehnliche Matten im Geschaeft schon mal "probegelegen"?
http://www.rei.com/product/775892
Das ist die gute alte Luftmatraze ins 21. Jahrhundert versetzt.

die schaut ja interessant aus, mus sich mal bei uns im Eastern Mountain Sports schauen, ob die auch solche Matten haben.
Muss da eh noch wegen Wanderschuhen hin, kann man also miteinander verbinden  :D
Wenn das dadurch mit dem Ruecken ging, waere es toll. Denn manchmal misse ich die laengeren Campingtouren von frueher ja doch  :?

Raigro

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #41 am: 17.01.2010, 15:56 Uhr »
Hallo,

was mich ja eigentlich noch interessieren würde ist, warum ihr eine Wanderung von der Westseite gemacht habt. Gibt es besondere Gründe dafür, oder wolltet ihr ganz einfach diese bestimmte Route laufen?
Gruß aus München

Rainer

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nordlicht

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #42 am: 19.01.2010, 20:18 Uhr »
was mich ja eigentlich noch interessieren würde ist, warum ihr eine Wanderung von der Westseite gemacht habt. Gibt es besondere Gründe dafür, oder wolltet ihr ganz einfach diese bestimmte Route laufen?
Ich hatte von jemandem einen begeisterten Bericht mit vielen Fotos aus dem Alaska Basin bekommen. Nachdem ich mich etwas mehr darueber informiert hatte, stand fest, dass ich da hin muss. Da das als Day-Hike nicht wirklich machbar ist, wurde die Backpackingtour draus.
Wie ich ja schon gesagt hatte gab es auch die Option von Osten her (Cascade Canyon/Death Canyon) ins Basin zu wandern, aber dann haetten wir laengere Strecken mit dem vollem Gepaeck unterwegs sein muessen, daher hat am Ende der Westen "gewonnen".
Ausserdem finde ich es immer sehr reizvoll, wenn man durch ein wenig Wandern selbst in den populaersten Nationalparks schone Ecken findet, die kaum Besucher haben.


6.9.2009 Grand Teton NP, Yellowstone NP

Kenner, die den heutigen Tagesbericht lesen, werden sich ob unserer Route mit Grausen abwenden und Neulingen kann ich nur raten: "Don't try this at home!"
Wenn ich diese Routenplanung (morgens eineinhalb Stunden Grand Teton NP, dann Yellowstone bis zum Nachmittag und abends dann noch die Fahrt nach Boise und das ganze am Labor Day Wochenende) im Routenanalyse-Board vorstellen wuerde, dann wuerde man mir mit mehr oder weniger hoeflich gewaehlten Worten - mit Recht - zu verstehen geben, dass ich einen an der Waffel habe. Daher ein paar Worte der Erklaerung: unser Plan war es auf dieser Tour in den Tetons zu hiken. Wenn man schon ins Alaska Basin hochwandert und dort ein Lager aufschlaegt, dann sollte man die Chance auch nutzen und sich die Umgebung in Ruhe ansehen. Auf der anderen Seite, wenn man sich auf den weiten Weg in die Ecke macht und einen der faszinierendsten Nationalparks ueberhaupt direkt um die Ecke hat, kann man wieder nach Hause fahren ohne den Yellowstone mitgenommen zu haben?
So haben wir uns auf einen faulen Kompromiss geeinigt, wir wandern wie geplant in den Tetons aber knipsen uns einen guten halben Tag ab und schnuppern wenigstens kurz mal in den Yellowstone National Park rein.
Heute kann ich Mitreisenden endlich auch mal wieder einen gemuetlichen Sitzplatz auf der Rueckbank anbieten, die (inzwischen recht streng riechenden) Wanderstiefel koennen in der Tiefe des Kofferraums versteckt bleiben. Allerdings heisst es mal wieder frueh aufstehen. Wir bauen nur schnell die Zelte ab und dann geht's los.
Schnell kommen wir oben am Teton Pass an, wo wir die Sonne ueber Jackson Hole aufgehen sehen.

Ein kurzer Stop in Wilson wo es Heissgetraenke aus dem Pappbecher und ein Gebaeck zum Fruehstueck gibt. Auch nicht viel besser als das Kluempchen-Muesli. Und dann geht es auf der Moose Wilson Rd in den National Park. Diesmal muessen wir auch unseren National Park Pass vorzeigen und bekommen das Informationsmaterial. Als wir vorgestern am Buck's Pass in den National Park gewandert sind, war da kein Haeuschen und niemand sammelte Eintritt ein. Ein Geheimtipp fuer Sparfuechse???

Obwohl der Himmel ziemlich bedeckt ist kaempfen sich ein paar Sonnenstrahlen der tiefstehenden Morgensonne unter den Wolken bis zu den Tetons durch. Ich finde es beeindruckend wie die Berge nahezu senkrecht aus der Ebene aufragen. Meine Kamera hat inzwischen wieder Saft und bekommt ordentlich was zu tun. Im Gegensatz zu den anderen fleissig knipsenden Touristen liegt unser Hauptinteresse allerdings auf einem eher unscheinbaren Berg am Suedende der Kette, der auf diesem Bild ganz am linken Bildrand zu sehen ist.

Das ist "unser" Berg, Static Peak. Ich moechte am liebsten allen Leuten um mich herum am Aermel zupfen und ihnen mitteilen, dass ich vorgestern da oben war. Der unbezaehmbare Stolz eines Flachlandbergsteigers.
Da wir knapp mit der Zeit sind, darf sich jeder von uns Dreien einen Viewpoint an der Strasse aussuchen an dem wir anhalten.

Ansonsten geht es ziemlich zuegig durch den Park. Mit den Strassenbauarbeiten zwischen Grand Teton und Yellowstone haben wir weniger Probleme als erwartet. Da wir recht frueh dort sind, sind die Massen noch beim Fruehstueck und wir kommen ohne Verzoegerung in den Yellowstone. Nach kurzen Stops an den Lewis Falls, dem Visitors Center am Yellowstone Lake und den LeHardy Rapids sehen wir die ersten Geysire am Mud Volcano.

Mir gefaellt vor allem der Dragon's Mouth der beim Dampf spucken komische Laute von sich gibt. Erinnert mich irgendwie an den Halbdrachen Nepomuk.

Anschliessend gibt es einen Stau im Hayden Valley. Leute haben Bisons gesehen und angehalten und das hat sich ruckzuck zu einem massiven Stau von etwas ein, zwei Kilometern laenge ausgewachsen. Die Ranger sind aber schon da und regeln den Verkehr. Nach den vier einsamen Tagen in der Wildnis mutet das schon etwas bizarr an.

Auch unser naechster Stopp am Artist Point vermittelt Jahrmarkt-Atmosphaere. Nachdem wir auf dem grossen Parkplatz mit viel Glueck einen Stellplatz gefunden haben, pilgern wir mit den Massen zum Viewpoint, wo wir das obligatorische Foto vom Canyon mit den Lower Falls schiessen. Aber die ganzen Leute sind auch mit gutem Grund dort: die Aussicht auf die Faelle ist einfach traumhaft, so dass ich mich nur sehr schwer losreissen kann.

Nun soll es zum Old Faithful gehen. Leider ist die Strasse zwischen Norris und Madison auf Grund von Bauarbeiten gesperrt, so dass wir wohl oder uebel wieder "unten rum" am Yellowstone Lake vorbei muessen. Auf dem Weg passieren wir drei mal die Continental Divide. Irgendwie reizen mich diese Schilder immer mit einmal Pinkeln zwei Ozeane zu bewaessern, aber ich kann mich dann doch beherrschen.
Auf dem Weg informieren uns automatische Schilder am Strassenrand in wieviel Minuten mit dem naechsten Ausbruch des "alten Treuevollen" zu rechnen ist. Daher wissen wir, dass wir noch eine gute halbe Stunde Zeit haben, das Upper Geyser Basin im Laufschritt zu erkunden. Es tut mir in der Seele weh. An jedem der Geysire allein koennte ich die halbe Stunde verbringen. All die skurrilen Farben und Formen...

Inzwischen haben sich die Publikumsraenge gefuellt und alles ist bereit fuer Old Faithful. Ich habe schon Bundesligaspiele mit weniger Zuschaern gesehen. Old Faithful ist puenktlich wie die Eisenbahn. Deutsche Bahn Kunden wissen, was das heisst: er bricht mit sieben Minuten Verspaetung aus. Amtrak waere stolz!

Waehrend wir uns zusammen mit hunderten anderen Autos auf den Weg vom Parkplatz runter machen, stellen wir fest, dass wir Zeit fuer hoechstens einen weiteren Stop haben.

Mein geliebter Morning Glory Pool faellt flach. Die Wahl faellt auf das Midway Geyser Basin, wo wir neben anderen Geysiren vor allem die Grand Prismatic Spring bewundern. Die Farben sind einfach irre, aber so richtig toll muss der Blick von oben sein. Ein andermal....

Nun heisst es dem Yellowstone Goodbye sagen und sich auf den Weg nach Boise machen. Die geplante Ankunft gegen acht Uhr ist sowieso schon Makulatur, aber vor Mitternacht waere schon ganz nett. Nun muss ich fuer mein Bier gestern abend und den Beifahrerplatz im Yellowstone zahlen: Sieben Stunden hinter dem Steuer bis Boise. Die Fahrt im Dunkeln durch Open Range Gebiete machen keinen Spass. Man muss immer ein Auge auf eventuelle Tiere links und rechts der Strasse haben. Am Ende sitzt dann aber eine riesige Horned Owl mitten auf der Strasse und snackt gemuetlich an Roadkill. Ich kann rechtzeitig bremsen und der Vogel beendet seine Mahlzeit auch schnell genug, so dass nichts passiert.

Das gemuetliche Abendessen in Boise faellt allerdings aus, da wir erst gegen Mitternacht nach einem langen Tag dort eintreffen. Damit geht dieser ereignisreiche Tag und auch dieser Reisebericht zu Ende.

Ich freue mich, dass sich auch fuer diese etwas ungewoehnliche Tour interessierte Mitreisende gefunden haben und bin fuer Fragen, Kommentare und Anmerkungen aller Art offen.

Anne05

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #43 am: 19.01.2010, 21:56 Uhr »
Super! Vielen Dank für diese An- und Einsichten der etwas anderen Art  :D
Ich war begeistert dabei!

LG
Anne
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

Raigro

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Re: In Earlyrope to Mountains we pull - Tetons, Sept. 2009
« Antwort #44 am: 19.01.2010, 23:35 Uhr »
Hallo,

danke für die Antwort. Es überzeugt mich, wenn der Weg von Westen kürzer ist und vielleicht auch weniger Höhenmeter zurückzulegen sind. Ich werde mir diesen Zugang zu den Tetons vormerken - vielleicht hab ich ja in nächster Zeit mal Gelegenheit dort mit ÜN zu wandern.

Danke für den interessanten Bericht.
Gruß aus München

Rainer

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