Donnerstag, 19.10.2006 Heute hat Sascha mich allein gelassen, irgendwer muss ja das teure Hotel hier abarbeiten
. Daher hab ich mich entschlossen, mit der Fähre nach Ellis Island zu fahren. Das war seinerzeit die erste Station für Einwanderer aus Europa und Afrika. Also: Erstmal Stadtplan gucken, wie ich da überhaupt hinkomme…gar nicht so schwer. Einfach die paar Blocks bis zum Times Square latschen, in die Linie 1 und bis zur Endstation fahren.
Mit einem O-Saft und einer Vanilla Latte vom Starbucks bewaffnet mache ich mich auf den Weg. Aber dann, toll: Die Ticket-Maschine für die Subway nimmt keine Dollar-Bills an, Kreditkarte geht auch nicht, weil man da den Zip-Code braucht und im Kassenhäuschen ist keiner. Na das fängt ja gut an
. Doch siehe da, nachdem nun schon mind. 5 Personen rumstehen, weil sie kein Ticket kaufen können, kommt doch jemand fürs Kassenhäuschen. Ich also ein Ticket für 2 Fahrten gekauft (jede Fahrt kostet $2) und ab durch die Schranke. Es kommt auch gleich die richtige Linie und ich hüpfe rein. Hmmm, da hängt ein Schuld, dass man in den ersten 5 Wagen sitzen muß, um an der Endstation „South Ferry“ aussteigen zu können. Da ich nicht weiß, in welchem Wagen ich sitze, nur dass es recht weit hinten ist, hüpfe ich Station für Station immer einen Wagen vor. Traue mich aber nicht, im Zug die Wagen zu wechseln, was auch gehen würde. Da wüsste ich aber nicht, wie viele Wagen ich noch nach vorne muß. Also beim Stop raus und in den nächsten reinhüpfen, bis ich am dritten Wagen angelangt bin (sicher ist sicher
).
Geschafft: South Ferry. Nun raus und erstmal eine qualmen (dauert mit der Bahn ja immerhin so etwa 20 Minuten vom Times Square aus).
Ich komme raus und es riecht nicht mehr nach Stadt, sondern nach Meer. Schließlich ist das nicht weit.
Prima, fühl mich wie im Urlaub
. Nun schnell geschaut, wo es die Tickets gibt: Im „Castle Clinton“ im Battery Park. Ein Fährenticket mit Audio-Tour kostet $ 17,50. Hm, ok, ich nehm eins. Oh, hab auch eins für Liberty Island bekommen. Schnell nachschauen und hoppla, die Fähre fährt erst nach Liberty Island. Dort kann man aussteigen, die Audio Tour machen und wieder einsteigen, weiter nach Ellis Island. Super! Für nur $17,50!
Dann seh ich die Schlange…führt um die Hälfte des Castle Clinton rum
. Nach einer halben Stunde warten kann ich endlich durch den Security-Check und auf die Fähre.
Die Überfahrt lohnt sich schon mal. Man hat 'nen Superblick auf die Skyline.
Auf Liberty Island angekommen erstmal die Sachen für die Audio-Tour geholt. Die blöde Kuh am Counter hat mich aber veräppelt. Sie sagte, ich müsse bis zur Fahne laufen und dort “108“ drücken. Doch da kommt die Führung für Ellis Island. Hä? Ok, ich bin blond aber nicht doof und merke schnell, dass „201“ die richtige Nummer ist. Die Führung ist ganz ok, habe aber mehr erwartet. Es wird nur viel gequatscht, wer das Ding gebaut hat und wie die Einweihungsfeier war.
In die Statue rein bin ich nicht. Wollte nicht $6 extra bezahlen und nicht schon wieder durch einen Security-Check. So nach einer halben Stunde bin ich durch und komme wieder zur Fähre. Ich bin eine der ersten und kann daher einen prima Sitzplatz auf dem oberen Deck ergattern
Wieder prima Ausblick auf die Skyline.
Dann Ankunft auf Ellis Island.
Die Dame an der Ausgabe für die Audio-Tour ist sehr viel netter als die auf Liberty Island. Fragt mich nach der Sprache und erklärt mir, ich müsse in die Mitte der Halle gehen und „eins null eins“ drücken. Perfekt in deutsch von einer Dunkelhäutigen
Die Tour ist sehr interessant. Man kann sich gut vorstellen, daß auf dieser Insel Freude und Trauer nah beieinander lagen. Es wurden zwar nur etwa 2 % aller Einwanderungswilligen abgewiesen, aber die Angst war immer da. Das Museum gibt es erst seit Anfang der neunziger Jahre, zwischen 1954 und 1971 verfielen die Anlagen auf Ellis Island ungenutzt. Erst dann fing man an, den Komplex zu sanieren und als Museum aufzubauen.
Huch, die Tour dauert aber lang. Nach 1,5 Stunden bin ich fertig und schwer beeindruckt. Ich gehe zurück zur Fähre und in eine sehr lange Schlange…die erste Fähre muß ohne mich ablegen, ist leider schon voll. Die nächste kommt eine dreiviertel Stunde später und ist glaub ich die letzte, weil alles, was 2 Beine hat, mitgenommen wird.
Um 18 Uhr –also etwa 7 Stunden nach meinem Aufbruch- bin ich zurück im Hotel. Nun schnell hübsch gemacht, denn wir wollen heute abend noch ins Musical “Phantom der Oper“. Hat Sascha mir zum Geburtstag geschenkt
. Zwei Stück Pizza bei „Papa Johns“ (hab den ganzen Tag noch nix gefuttert) und dann in die Schlange angestellt. Na, anstehen hab ich ja heute schon gelernt.
Das Musical ist super! Noch besser, als ich es mir vorgestellt habe. Das ist das schönste Geburtstagsgeschenk meines Lebens!
Zum Abschluß noch ein Bierchen im „Dillons“. Ist ein sehr nettes Lokal mit Bar in der 54th Street zwischen 8th Avenue und Broadway.
Hundemüde fallen wir um ein Uhr ins Bett.
Freitag, 20.10.2006 Wir schlafen bis 10.00 Uhr, dann fühlen wir uns fit genug für eine kleine Wanderung, heute ist Downtown nach Midtown zu Fuss angesagt. Das Wetter ist heute leider nur mittelprächtig – bewölkt und hin und wieder eher leichter Regen. Wir fahren mit der blauen E Subway bis zum WTC. Dort schauen wir uns die Baustelle an. Es wächst und gedeiht langsam. Die Zug & Subway Linien im Untergrund sind schon ziemlich weit.
Wir laufen weiter bis in den Financal District, Annabell möchte die NYSE sehen. Dauert nicht lange, dann steht sie davor:
Weiter geht es zur Brooklyn Bridge. Eigentlich wollten wir ganz rüber laufen und von der anderen Seite Fotos machen. Aufgrund des Wetters entscheiden wir uns jedoch dagegen und laufen nur bis zum ersten Pfeiler.
Irgendwie habe ich (Sascha) kein Glück. Immer wenn ich an der Bridge bin, ist mieses Wetter. Naja, nächstes Jahr gibt es wohl eine neue Chance.
So tippeln wir weiter Richtung Chinatown, dort ist es sehr hektisch und voll. Durch Little Italy – sehr ruhig und beschaulich – immer Richtung Midtown. Zwischendurch schüttet es kurz mal richtig, wir retten uns in einen Starbucks. Dieser Regen war der Wetterumschwung. Bisher bewölkt und ca. 22° wird es hell, leicht bewölkt aber windig und stetig kälter.
Irgendwann sehen wir auch unseren ersten Orientierungspunkt, das Empire State Building.
Schon merkwürdig – das jetzt höchste Gebäude New Yorks und man sieht es doch kaum von unten, wenn man nicht direkt darunter steht
.
Wir kommen am Flat Iron Building vorbei
Und schauen kurz in den Eingangsbereich des Empire State Buildings rein, hoch wollen wir aber nicht – das machen wir morgen am Rockefeller Center.
So tragen uns unsere Füsse bis zur Grand Central Station, dem Hauptbahnhof von New York. Es ist ein Kopfbahnhof und die Züge fahren in 2 Stockwerken fast alle nach Norden aus der Stadt. Die Bahnhofshalle ist einfach grossartig.
Wir werfen noch einen Blick auf das Chrysler Building, für Sascha das Schönste in NYC. Leider schwer alleine zu fotografieren. Dann geht es über den Times Square (und einen kurzen Shopstopp im Hardrock Cafe) ins Hotel. Etwas geschlaucht hauen wir uns erstmal eine Stunde aufs Bett…..okay, daraus wurden 1,5 Stunden. Wir beschliessen ein letztes Abendessen bei TGI Friday’s. War ja immer lecker dort. Ist es am Times Square auch, allerdings ist die Rechnung bei gleichem Futter fast 30% höher als sonst
Wir beschliessen noch einen letzten Absacker bei Dillons zu nehmen, die Bar ist einfach nur gemütlich und nicht übervoll. Dort kommen wir gegen 9.00 Uhr an und merken, daß sogar noch ein Restaurant dazu gehört. Bisher waren wir immer so spät da, daß es schon zu hatte. Und die Preise sind vernünftiger als bei TGI Friday’s…..
Hier mal ein Bild am Folgetag von der Bar, die von uns das Prädikat „empfehlenswert“ bekommt. Es gibt auch Octoberfestbier
.
Wir nehmen noch 2 Bier und kehren ins Hotel zurück – die letzte Nacht in Amerika bricht an.[/img]