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Autor Thema: Jubeltour an der Ostküste - Geschichte und Südstaatenflair (Herbst 2012)  (Gelesen 29393 mal)

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Flicka als Gast

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@Flicka: Ja, Melanie ist nicht nur farblos, sondern auch noch zu doof um zu merken, dass Scarlett nur den albernen Ashley will... Dir einen guten und bequemen Rückflug!


Vielen Dank! Ich warte mittlerweile auch schon sehnsüchtig darauf, dass Thai Airways die Pferde aus dem Stall holt und wenigstens schon mal mit dem Striegeln und Hufeauskratzen anfängt. Noch eine Stunde bis wir in die Kutsche steigen dürfen.

Inspired

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MI, 26.09.2012: Nach Annapolis

Der Postkartentext des Tages:

Ihr Lieben, nach langem, ruhigem Flug sind wir nun erschöpft, aber glücklich, an unserem ersten Ziel Annapolis angekommen, wo wir uns im bezaubernden Flair der alten Stadt auf die nun beginnende Reise freuen können.
P. S.: Bitte vergesst nicht die Katzen zu füttern.


Im Klartext:

Nachdem wir beide aus verschiedenen Richtungen bereits am 25. bei der Verwandtschaft 25 km vom Frankfurter Flughafen entfernt angereist sind, hatten wir einen gemütlichen Abend mit Pizza und Rotwein.

Heute allerdings war die Nacht früh herum. Noch vor dem Weckerklingeln um 6 Uhr wachten wir beide auf, machten uns reisefertig und schlichen aus dem Haus.

Die Fahrt zum Flughafen, das Parken des Autos und das Aufgeben des Gepäcks verliefen reibungslos, sodass wir gegen das Reisefieber noch ein kleines Frühstück zu uns nehmen konnten, bevor wir fast pünktlich starteten. Wir hatten Plätze in der gleichen Reihe gebucht, aber mit dem Gang dazwischen, da wir beide es genießen, ungehindert zwischendurch aufstehen zu können. Ich hatte neben mir einen freien Platz, sodass ich mich mit allen Utensilien bestens ausbreiten konnte.

Ein wenig Schlafen, einige Filme, eine lange Internetsession mit dem Flynet und viele Becher Wasser später landeten wir pünktlich in Washington Dulles und konnten fast im Laufschritt durch Immigration, Zoll und Mietwagenstation rennen.

Eine Choiceline gab es hier für Midsize SUV nicht, aber wahrscheinlich nur mangels Auswahl. Uns wurde ein Jeep Compass zugewiesen, ganz nett, aber nichts Besonderes, ohne alle Extras bis darauf, dass die obligatorischen Becherhalter auch noch beleuchtet waren, immerhin mal ein amerikanisches Auto, übrigens eine echte Südstaatenkutsche mit Louisiana Licence Plate.

Hier ist das gute Stück, fotografiert jedoch erst einige Tage später auf den Outer Banks:



Nachdem wir sowohl Roadside Assistence, GPS und ein Upgrade auf ein größeres Auto abgelehnt hatten, war der aufgrund unserer störrischen Weigerung mittlerweile etwas verzweifelte Mitarbeiter sichtlich erleichtert, dass wir wenigstens den Tollpass wollten (der sich im Nachhinein nicht gelohnt hat). Dann wurde das Auto vorgefahren und die Navigon-App auf dem iPhone lotste uns sicher durch den dicken Verkehr rund um die Großstadt.

Heldenhaft begleitete mich die Frau Mutter durch das erste Shopping-Center, in dem ich gezielt Eddie Bauer ansteuerte und erwartungsgemäß eine perfekt sitzende Hose fand.

Annapolis ist hübsch, ein bisschen wie aus einer US-Fernsehserie, die in den 60ern spielt und am Wasser gelegen, liebenswert und offenbar auch lebenswert.

In einer der vielen Kneipen aßen wir einen Riesenberg überbackener Nachos mit Saucen, und obwohl die reifere Hälfte der Reisegruppe felsenfest entschlossen war noch ein zweites Bier zu trinken, fiel es ihr irgendwann sichtlich schwer auch nur das Erste auszutrinken. Hier musste jemand dringend ins Bett, während der jüngere Part der Reisegruppe noch ein wenig durch die immer dunkler werdende Stadt marschierte, in der es noch so richtig sommerlich war: T-Shirt-Wetter, lauer Wind, zwitschernde Vögel, zirpende Grillen, glückliche Familien auf Abendspaziergang, eben wie aus einer Serie, die in den 60ern spielt...








Inspired

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Ach ja, übrigens, Romani, du isst doch auch immer die überbackenen nachos. Wir standen echt vor dem Problem, wie man die isst und haben uns entschieden ähnlich wie beim Mikado immer die am leichtesten zugänglichen Exemplare aus dem Berg zu ziehen. War das richtig so???

Reisefan62

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Na ein Glück das ich immer so lange munter bin, da konnte ich den ersten Tag der Reise ja noch vor dem Schlafen genießen :lol:.

Allerdings hoffe ich, das ich nicht von Nachos träume, das wird dann eher ein Alptraum :shock:

Wasser??? Ihr habt nur Wasser getrunken???? Uih...

Inspired

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Auf dem Flug? Nee, wie du siehst, steht auf dem Tischchen auch mein Urlaubsanfangssekt :D

Anti

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Mann - äh Frau! Das war jetzt aber ein Zeitsprung! Von den 1860ern in die 1960er...  :lol:

paula2

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jetzt mußte ich erst mal googlen wo Annapolis liegt, in dieser Ecke kenne ich mich gar nicht aus. Das ist aber wirklich ein sehr hübscher Ort :D

Kirkesgaard

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Annapolis ist echt hübsch. Home of the United States Naval Academy. Wir waren mal am Graduation Wochenende da. Was ein Trubel. Das war allerdings noch zu Zeiten, als aktuelle Terrorprobleme noch weit in der Zukunft lagen.

Flying-N

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Hi allerseits,  :hand:

ich werde, wenn es gestattet ist, die Frauenquote wieder etwas verbessern in dieser netten Kutsche! Rutscht mal bitte etwas zusammen, dann steige ich noch zu.

Zitat
Heldenhaft begleitete mich die Frau Mutter durch das erste Shopping-Center, in dem ich gezielt Eddie Bauer ansteuerte und erwartungsgemäß eine perfekt sitzende Hose fand.
... das hätte von mir sein können...

Nic
USA       1981 - 1990 - 1993 - 1994 - 2009 - 2010 - 2011 - 2014 - 2017
Canada  1982 - 1988 - 1993 - 2017

Manwi72

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Ich komme mit...

wenn ich schon seit Jahren auf Scarlett am Neujahrstag verzichten muss - selbst die dritten Programme haben den Schinken wohl mittlerweile aus dem Programm genommen - dann will ich wenigstens live dabei sein... leider verbietet mir ein aktuelles Magenproblem im Moment Sekt und überbackene Nachos... könntet ihr mir für die Fahrt ein bisschen Schonkost besorgen?  :?
Viele Grüße, Manu

Inspired

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Herzlich willkommen den Neuzugängen, nehmen wir also für die Weiterfahrt den Sechsspänner...

Annapolis war wirklich hübsch und die Fotos nur in aller Schnelle gemacht. Wir steigern uns aber auch durchaus noch hinsichtlich der Sehenswerten Orte :D

usa-rookie

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    • romaniswelt
Ich esse doch keine überbackenen Nachos  :?... das sind schnöde Pommes  :D Aussie Fries!
Übrigens gefällt mir Anapolis auch sehr gut... sieht hübsch aus

LG Romani

heika6112

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Ich habe es mir überlegt - ich möchte doch noch mit, obwohl ich heuer schon in den Südstaaten war.  Ist noch ein Platz in der Kutsche frei?

Inspired

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Ich habe es mir überlegt - ich möchte doch noch mit, obwohl ich heuer schon in den Südstaaten war.  Ist noch ein Platz in der Kutsche frei?

Klar, Heika. Ich nehme mal an, einer der Herren wird dir ritterlich den Platz räumen und als Trittbrettfahrer mitfahren.

Inspired

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DO, 27.09.2012 Nach Colonial Williamsburg

Der Postkartentext des Tages:

Ihr Lieben, die erste Nacht in den USA hat uns die erhoffte Erholung gebracht. Nachdem der Jetlag beim frühen Aufstehen half und wir uns schon morgens mit Bratkartoffeln stärken durften, besichtigten wir die Plantagen am James River und kamen bei strahlendem Sonnenschein an unserem heutigen Tagesziel in Colonial Williamsburg an.
P.S.: Bitte denkt daran, die Blumen zu gießen.


Und im Klartext:

Um fünf Uhr war die Nacht herum und der Tag begann daher mit einer Joggingrunde durch Annapolis. Ich habe nämlich gerade eine sportliche Phase, jawohl!

Frühstück gab es "erst" ab 7 Uhr und somit brachen wir gegen 8 Uhr auf in Richtung Süden. Vorher allerdings konnten wir wieder einmal beobachten, wie ein amerikanischer Zeitgenosse wieder einmal im Schlafanzug in der Lobby Kaffee holte und sich damit und mit einer Zigarette auf die Veranda setzte.

Wow, der Tollpass funktionierte an einer Brücke, dort wurden wir um 4 USD ärmer ohne es zu merken.

Ein erster Shoppingrausch erfasste mich kurz vor Richmond in einem Bass Pro Geschäft, ich verschwand unter Bergen von Klamotten, die dann zum großen Teil auch in den mittlerweile doch ziemlich klein erscheinenden Kofferraum des Jeep wanderten. Dann erreichten wir die Plantagen am James River und fuhren sie der Reihe nach ab.

Zuvor allerdings konnten wir noch bestaunen, wie in den USA die Baustellen gemanagt werden, uns zwar mit allem Komfort - nämlich mit einem äußerst wichtigen Mitarbeiter, der das Schild mit "Stop" und " Slow" hält, mit Follow me Car und ewiger Warterei.

Shirley Plantation ist die Erste. Sie grenzt an den James River, liegt großzügig auf saftigen Wiesen und inmitten von Baumwollfeldern, die wir erst einmal näher betrachteten.



Ach Gott ja, sollte man es mir schenken wollen, würde ich das Häuschen wohl nehmen. Oder Moment mal, vielleicht doch lieber nicht, denn immerhin gab es nicht einmal eine innen liegende Küche.





Dann erreichten wir, zum Üben nur etwas mühseliger über eine nur kurze Schotterstraße, Berkeley Plantation.











Von dort aus sind es noch knapp drei Meilen bis Westover Plantation, zu der man über eine Schotterstraße fährt, wo man zwar das Grundstück betreten kann, das Haus jedoch nicht zu besichtigen war.

Also, wie schon geschrieben, auf Berkeley folgte Westover mit einer Schlange im Eishaus (eine black Rat Snake, nehme ich an, für Menschen ungiftig) und sehr schön gelegen direkt am Fluss. Den Frosch habe ich speziell für Paula2 geknipst ;)















Übrigens, Plantations mit Tour zu besichtigen, das haben wir uns zumindest heute gespart. Sicher wäre es wieder mal lustig gewesen, staunende Amerikaner vor einem uralten Gemälde aus dem 19. Jahrhundert in Ehrfurcht erstarren zu sehen und deren ungläubigen Gesichter zu beobachten, wenn ein Guide vorführt, dass man damals die Wäsche mit einem Waschbrett wusch und das Bügeleisen mit heißer Kohle füllte, aber ein wenig drängte auch die Zeit und teuer war es obendrein.

An Evelynton fuhren wir irgendwie vorbei, das entging uns also. Im Reiseführer lasen wir hinterher nach, dass diese Plantation ohnehin als Bed and Breakfast geführt wird und nur nach Voranmeldung zu besichtigen ist.

Auf Sherwood Forest war das Herausragende schließlich der Tierfriedhof. Auch hier war das offensichtlich bewohnte Haus nicht zu besichtigen, sondern nur die Außenanlagen.







Ehrlich gesagt ist das Besichtigen dieser Plantagen ein teures Vergnügen. 11 USD wollte man beispielsweise für die Tour auf Shirley Plantation, allerdings hat man nicht die Wahl, für einen geringeren Preis nur die Außenanlagen anzusehen. Auf allen Plantagen ist der Ticketkauf eher eine Sache des Vertrauens, dessen wir uns ehrlich gesagt nicht würdig erwiesen, denn wir wollten nur mal 10 Minuten über das Gelände gehen und dort, wo das Ticket ähnlich wie in manchen Stateparks erworben werden soll, indem man die verlangte Summe einfach in einen Kasten werfen musste, sprachen wir uns eigenmächtig einen Rabatt zu.

Mittlerweile etwas KO und vor allem hungrig legten wir die letzten Meilen zurück und checkten in dem sehr angenehmen Westgate Resort ein, das zum Glück fast direkt neben einem Italiener lag, in dem wir uns mit Nudeln und Salat versorgten.

Und auch der Pool und das nahe Outletcenter wurden am späten Nachmittag bzw. frühen Abend noch ausgiebig getestet. Übrigens besagen Gerüchte, dass eine Schar ausgelassener Amis, die sich am Pool sehr professionell betranken, anschließend noch an eben jenem Polonaise getanzt haben sollen, nachdem sie den gesamten deutschen Wortschatz vorgeführt hatten, der im wesentlichen aus "Jawoll" und "Jawohl" bestand.

Der Pool des Westgate Resort, das übrigens sehr zu empfehlen ist: Wir hatten für etwa 100 Euro pro Nacht eine Suite mit zwei Schlafzimmern, zwei Bädern, einer perfekt ausgestatteten Wohnküche und großem Pool, und das ziemlich zentral in Williamsburg, sodass man zwar nicht unbedingt zu Fuß zu den Sehenswürdigkeiten geht, aber doch einige Restaurants in der Nähe hat und einen CVS (oder Walgreens?) direkt gegenüber für alles, was man so täglich braucht.



Morgen sehen wir uns noch den halben Tag Colonial Williamsburg an, dann geht es weiter ans Meer.