DO, 27.09.2012 Nach Colonial WilliamsburgDer Postkartentext des Tages:
Ihr Lieben, die erste Nacht in den USA hat uns die erhoffte Erholung gebracht. Nachdem der Jetlag beim frühen Aufstehen half und wir uns schon morgens mit Bratkartoffeln stärken durften, besichtigten wir die Plantagen am James River und kamen bei strahlendem Sonnenschein an unserem heutigen Tagesziel in Colonial Williamsburg an.
P.S.: Bitte denkt daran, die Blumen zu gießen.Und im Klartext:
Um fünf Uhr war die Nacht herum und der Tag begann daher mit einer Joggingrunde durch Annapolis. Ich habe nämlich gerade eine sportliche Phase, jawohl!
Frühstück gab es "erst" ab 7 Uhr und somit brachen wir gegen 8 Uhr auf in Richtung Süden. Vorher allerdings konnten wir wieder einmal beobachten, wie ein amerikanischer Zeitgenosse wieder einmal im Schlafanzug in der Lobby Kaffee holte und sich damit und mit einer Zigarette auf die Veranda setzte.
Wow, der Tollpass funktionierte an einer Brücke, dort wurden wir um 4 USD ärmer ohne es zu merken.
Ein erster Shoppingrausch erfasste mich kurz vor Richmond in einem Bass Pro Geschäft, ich verschwand unter Bergen von Klamotten, die dann zum großen Teil auch in den mittlerweile doch ziemlich klein erscheinenden Kofferraum des Jeep wanderten. Dann erreichten wir die Plantagen am James River und fuhren sie der Reihe nach ab.
Zuvor allerdings konnten wir noch bestaunen, wie in den USA die Baustellen gemanagt werden, uns zwar mit allem Komfort - nämlich mit einem äußerst wichtigen Mitarbeiter, der das Schild mit "Stop" und " Slow" hält, mit Follow me Car und ewiger Warterei.
Shirley Plantation ist die Erste. Sie grenzt an den James River, liegt großzügig auf saftigen Wiesen und inmitten von Baumwollfeldern, die wir erst einmal näher betrachteten.
Ach Gott ja, sollte man es mir schenken wollen, würde ich das Häuschen wohl nehmen. Oder Moment mal, vielleicht doch lieber nicht, denn immerhin gab es nicht einmal eine innen liegende Küche.
Dann erreichten wir, zum Üben nur etwas mühseliger über eine nur kurze Schotterstraße, Berkeley Plantation.
Von dort aus sind es noch knapp drei Meilen bis Westover Plantation, zu der man über eine Schotterstraße fährt, wo man zwar das Grundstück betreten kann, das Haus jedoch nicht zu besichtigen war.
Also, wie schon geschrieben, auf Berkeley folgte Westover mit einer Schlange im Eishaus (eine black Rat Snake, nehme ich an, für Menschen ungiftig) und sehr schön gelegen direkt am Fluss. Den Frosch habe ich speziell für Paula2 geknipst
Übrigens, Plantations mit Tour zu besichtigen, das haben wir uns zumindest heute gespart. Sicher wäre es wieder mal lustig gewesen, staunende Amerikaner vor einem uralten Gemälde aus dem 19. Jahrhundert in Ehrfurcht erstarren zu sehen und deren ungläubigen Gesichter zu beobachten, wenn ein Guide vorführt, dass man damals die Wäsche mit einem Waschbrett wusch und das Bügeleisen mit heißer Kohle füllte, aber ein wenig drängte auch die Zeit und teuer war es obendrein.
An Evelynton fuhren wir irgendwie vorbei, das entging uns also. Im Reiseführer lasen wir hinterher nach, dass diese Plantation ohnehin als Bed and Breakfast geführt wird und nur nach Voranmeldung zu besichtigen ist.
Auf Sherwood Forest war das Herausragende schließlich der Tierfriedhof. Auch hier war das offensichtlich bewohnte Haus nicht zu besichtigen, sondern nur die Außenanlagen.
Ehrlich gesagt ist das Besichtigen dieser Plantagen ein teures Vergnügen. 11 USD wollte man beispielsweise für die Tour auf Shirley Plantation, allerdings hat man nicht die Wahl, für einen geringeren Preis nur die Außenanlagen anzusehen. Auf allen Plantagen ist der Ticketkauf eher eine Sache des Vertrauens, dessen wir uns ehrlich gesagt nicht würdig erwiesen, denn wir wollten nur mal 10 Minuten über das Gelände gehen und dort, wo das Ticket ähnlich wie in manchen Stateparks erworben werden soll, indem man die verlangte Summe einfach in einen Kasten werfen musste, sprachen wir uns eigenmächtig einen Rabatt zu.
Mittlerweile etwas KO und vor allem hungrig legten wir die letzten Meilen zurück und checkten in dem sehr angenehmen Westgate Resort ein, das zum Glück fast direkt neben einem Italiener lag, in dem wir uns mit Nudeln und Salat versorgten.
Und auch der Pool und das nahe Outletcenter wurden am späten Nachmittag bzw. frühen Abend noch ausgiebig getestet. Übrigens besagen Gerüchte, dass eine Schar ausgelassener Amis, die sich am Pool sehr professionell betranken, anschließend noch an eben jenem Polonaise getanzt haben sollen, nachdem sie den gesamten deutschen Wortschatz vorgeführt hatten, der im wesentlichen aus "Jawoll" und "Jawohl" bestand.
Der Pool des Westgate Resort, das übrigens sehr zu empfehlen ist: Wir hatten für etwa 100 Euro pro Nacht eine Suite mit zwei Schlafzimmern, zwei Bädern, einer perfekt ausgestatteten Wohnküche und großem Pool, und das ziemlich zentral in Williamsburg, sodass man zwar nicht unbedingt zu Fuß zu den Sehenswürdigkeiten geht, aber doch einige Restaurants in der Nähe hat und einen CVS (oder Walgreens?) direkt gegenüber für alles, was man so täglich braucht.
Morgen sehen wir uns noch den halben Tag Colonial Williamsburg an, dann geht es weiter ans Meer.