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Autor Thema: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009  (Gelesen 37152 mal)

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Palo

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #45 am: 01.09.2009, 16:12 Uhr »
nachdem ich jetzt so halbwegs bei den anderen Reiseberichten auf den aktuellen Stand gekommen bin, quetsche ich mich trotz der großen Hitze hier noch dazu.

Ich weiss garnicht was ihr alle habt, die trockene Hitze ist doch garnicht so schlimm.

Das Problem ist, dass ihr nur immer kalt, kalt, kalt gewohnt seid. ;-)

Gruß

Palo

Susan26

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #46 am: 01.09.2009, 16:31 Uhr »
Wow, vielen Dank, dass ich euch begleiten darf ... hier bei uns ist es ja zurzeit schon sehr unangenehm und schwitzig, aber die Temperaturen bei euch wären unerträglich für mich und die Fotos immer nur aus dem klimatisierten Auto zu machen, ist ja auch keine Lösung ;-)
Also viel Spaß noch und schön weiterschreiben!
Susan
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Saguaro

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #47 am: 01.09.2009, 16:38 Uhr »
Puuh ...  :grins: habt Ihr jetzt auf der Strecke Gas gegeben. Bin - seit Sedona - wieder schnell hinterher geeilt  :nixwieweg:.

Die Granite Dells und der Lost Dutchmen stehen auch schon auf unserer to-do-Liste 2010. Es ist immer schön, wenn man vorab schon Eindrücke bekommt  :groove:.

Ihr könnt froh sein, dass der Bone Hunter = Bärentöter = Rattlerkiller in der Abgeschiedenheit der Wüste nicht noch auf Menschenjagd gegangen ist  :zwinker:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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vatikano

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #48 am: 01.09.2009, 16:56 Uhr »
seit sedona bin ich auch dabei , da wir nächstes Jahr auch in dieser Ecke unterwegs sind. Finde den Bericht und die Bilder einfach nur klasse  :applaus:

Habe mir auch schon so einige Punkte für unsere Tour gemerkt (z.B.Castle Hot Spring Road) nun ist mir aber auf der Strecke von Sedona nach Scottsdale etwas aufgefallen. Ihr seid gefahren Cottonwood>Jerome>Wickenburg>Watson Lake>Morristown  :think:  sollte aber bestimmt Jerome>Watson Lake>Wickenburg>Morristown sein oder täusche ich mich da  :help:

Gruß
Patrick

MalteMontana

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #49 am: 02.09.2009, 06:08 Uhr »
Ganz toller Bericht !  :D

Vielen Dank, Palo.

Darum dürfen sie erst mit 21 Trinken bis sie es gelernt haben! :D

 :lachroll: Sehr gut! Der Witz hätte mir für den Bericht noch einfallen sollen...

Also, ganz besonders toll finde ich diesen Watson Lake mit den Granite Dells! Das ist ja mal so ganz anderes Gestein dort!  :groove: 

Genau der Grund warum wir da waren!

:respekt: bei 44°C hätt ich mich kaum auf die Socken gemacht.

Wenn man sich erstmal eingeschwitzt hat geht es eigentlich...

nachdem ich jetzt so halbwegs bei den anderen Reiseberichten auf den aktuellen Stand gekommen bin, quetsche ich mich trotz der großen Hitze hier noch dazu.

Schön, dass Du noch mitkommst. Deine Berichte sind auch immer klasse und haben uns z.B. dies Jahr zu dem Schlenker über Ouray inspiriert.

...und Danke für den Tip, aber selbst das hilft nicht immer!

hier bei uns ist es ja zurzeit schon sehr unangenehm und schwitzig...

Vielen Dank für den kurzen Wetterbericht aus der Heimat und weiterhin viel Spass beim Mitfahren!

Ihr könnt froh sein, dass der Bone Hunter = Bärentöter = Rattlerkiller in der Abgeschiedenheit der Wüste nicht noch auf Menschenjagd gegangen ist  :zwinker:.

 :lachroll: Sei Dir sicher - das sind wir auch!

Habe mir auch schon so einige Punkte für unsere Tour gemerkt (z.B.Castle Hot Spring Road) nun ist mir aber auf der Strecke von Sedona nach Scottsdale etwas aufgefallen. Ihr seid gefahren Cottonwood>Jerome>Wickenburg>Watson Lake>Morristown  :think:  sollte aber bestimmt Jerome>Watson Lake>Wickenburg>Morristown sein oder täusche ich mich da  :help:

Willkommen an Bord erstmal, Patrick und Danke, dass Du so gut aufgepasst hast! Du hast natürlich völlig Recht: die Strecke geht Cottonwood>Jerome>Watson Lake>Wickenburg>Morristown.

Ich entschuldige das jetzt einfach mal mit dem Stress den so ein Quasi-Livebericht mit sich bringt  :wink:

Wir hinken jetzt mit der Arbeit etwas nach, versuchen aber so schnell wie möglich die nächsten Tage einzustellen.

Viele Grüße aus Alamogordo, NM

Malte & Caro



 






Gruß, Malte


ilnyc

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #50 am: 02.09.2009, 12:52 Uhr »
Das Problem ist, dass ihr nur immer kalt, kalt, kalt gewohnt seid. ;-)

Nee, eher hot, hot, hot und schwül, schwül, schwül - so wie dieses Jahr in Deutschland.

MalteMontana

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #51 am: 03.09.2009, 07:02 Uhr »
9. Tag – 30. August 2009

Scottsdale – Organ Pipe Cactus NM – Saguaro NP West – Tucson


“Border Patrol”


Weil mir meine Uhr herunterfällt entdecke ich unterm Bett verwesende Smarties von einem unserer Vorgänger. Gut, wenn man solche Hinweise auf die Qualität des Housekeepings erst am Abreisetag bekommt.

Um 7 Uhr sind wir auf der Strasse. Nachdem wir Phoenix – vorbei an der Skyline von Downtown – in westliche Richtung verlassen haben bleibt die Strecke erstmal ohne Highlights. Die einzige etwas größere Ortschaft auf unserer heutigen Etappe - Gila Bend – begrüßt uns freundlich mit zwei ausgedienten Kampfjets.


Ab hier nun sind die grün-weißen Fahrzeuge der U.S. Border Patrol allgegenwärtig. Wir passieren eine erste Kontrollstelle, die sich aber nur für die Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn interessiert.

Die Einfallstrasse nach Ajo säumen „Mexican Car Insurance“-Verkaufsstellen, die die für einen Besuch Mexikos nötigen Autoversicherungen verkaufen. In der Ortsmitte liegt die sehr photogene Plaza im spanischen Kolonialstil und eine sehr schöne Kirche.


Wir werfen noch einen kurzen Blick in die gigantische, aber seit vielen Jahren geschlossene Cornelia-Mine.

Um 11 Uhr erreichen wir den Eingang zum Organ Pipe Cactus National Monument.  Im Visitor Center freut man sich sehr über unseren Besuch. Wir unterhalten uns eine ganze Weile mit der jungen Rangerin, die uns viele interessante Fakten über die verschiedenen hier wachsenden Kakteenarten erzählt. Und sie vergisst natürlich nicht, uns eindringlich vor den heimtückischen Angriffen des gemeinen Cholla-Kaktus zu warnen.  :wink:

Direkt neben dem VC gibt es einen kurzen Nature-Trail, den wir uns kurz anschauen. An einer Kaktusblüte tummelt sich eine Horde Bienen, etwa in Hornissengröße mit gelbem Körper. Die sehen nicht so aus, als ob man von denen gerne verfolgt werden würde. Sie beachten uns aber nicht weiter.


Vom Visitor Center aus sind es nur noch 5 Meilen bis Mexiko und auch auf dem Parkplatz stehen zwei Posten der Border Patrol.

Zuerst fahren wir auf den Puerto Blanco Drive.


Dies ist eigentlich ein Loop durch den Park, der im südlichen Teil mehrere Meilen direkt auf der Grenze verläuft. Seit ein paar Jahren ist er aber nach 5 Meilen gesperrt – „for visitors safety“- damit diese nicht zwischen die Fronten von illegalen Einwanderern, Drogenschmugglern, schießwütigen privaten Feierabend-Grenzschützern und der U.S. Border Patrol geraten. Wer  mal den Film „Linewatch“ mit Cuba Gooding gesehen hat kann sich diese Szenerie ganz gut vorstellen.

Der Ajo Mountain Drive ist ein 21 Meilen langer Loop, den wir nun in Angriff nehmen. Er führt durch eine phantastische Kakteen-Landschaft mit stellenweise hoher Konzentration von Organ Pipe Kakteen, die in Nordamerika sehr selten sind.


Wir sehen hier heute bei unserem Aufenthalt kein einziges weiteres Auto.

Die Strecke nach Tucson führt in großen Teilen durch das Tohono O`Odham Indianer-Reservat und 90% der Fahrzeuge, die uns hier begegnen sind von der Border Patrol. Etwa 20 Meilen vor Tucson fahren wir wieder auf einen Checkpoint zu – dieses Mal auf unserer Fahrbahn. Der Officer fragt uns, ob wir US-Staatsbürger sind. Wir müssen unsere Pässe zeigen. Da meiner in meiner Reisetasche im Kofferraum ist, muss ich aussteigen, um ihn zu holen. Sofort stehen zwei weitere Polizisten auf, stellen sich hinter mich und lassen mich während meiner Suche in den Untiefen meines Gepäcks nicht mehr aus den Augen. Nachdem wir auch die Fragen nach unserer Reiseroute der letzten 24 Stunden anscheinend zur Zufriedenheit beantwortet haben, dürfen wir weiterfahren.

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir den Eingang zum Saguaro National Park im Tuscon Mountain District – dem westlichen Teil dieses zweigeteilten Parks.


Die Tucson Studios – ein altes Film-Set, in dem weit über hundert Filme gedreht wurden – sind uns mit 16$ Eintritt p. P. für einen kurzen Besuch zu teuer. Als wir hier wieder fahren wollen, steht auf einmal ein Coyote auf dem Parkplatz.


Dieser ist anscheinend nicht mehr ganz wild, denn wir haben den Eindruck, dass er darauf wartet aus irgendeinem Auto Essen zu bekommen.

Das Arizona Sonora Desert Museum hat nur noch für eine dreiviertel Stunde geöffnet und lohnt sich daher auch nicht mehr.

Also begeben wir uns nach einem kurzen Besuch im Visitor Center direkt auf den 6 Meilen langen Bajada Loop Drive, der in der Spätnachmittagssonne besonders schön ist.


Leider haben wir ein wenig Pech mit sehr dunklen Wolken und es regnet stellenweise ein bisschen. Wenn man dafür aber so einen schönen Regenbogen bekommt ist das schon in Ordnung.


Die hohe Konzentration von Saguaro Kakteen ist wirklich gewaltig.


Der Sonnenuntergang, den wir uns vom Gates Pass aus anschauen bleibt aber aufgrund  der dichten Wolkendecke weit hinter den Erwartungen zurück. Kurz vorher gelingt Caro aber noch ein einigermaßen brauchbarer Schuß.


Wir gehen in Tucson bei Applebees essen und checken in unser Hotel ein, dass uns von Priceline zu einem Spottpreis „zugeteilt“ wurde. Das Omni Tucson National ist ein riesiges Golfresort, ähnlich der Anlagen im kalifornischen Palm Springs. Um unsere Terrasse herum fühlen sich auch unzählige Mäuse und Frösche wohl, denen wir noch eine Weile bei ihrem nächtlichen Treiben zuschauen.

Gefahrene Meilen: 380

Gruß, Malte


Thinkpink

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #52 am: 03.09.2009, 12:01 Uhr »
Ah sooo schön... jetzt gerade regnet es hier in Strömen, ich vermisse meine Saguaros  :roll:
Toller Bericht und Fotos, weiter so :)
2009: 3 Wochen klassischer Südwesten
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jimmy16

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #53 am: 03.09.2009, 13:42 Uhr »
Ich sitze nun auch mit im Bus!
1992-1994-1995-1996-1998-2000-2007-2008-2009a-
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Saguaro

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #54 am: 03.09.2009, 17:59 Uhr »
Zitat

Weil mir meine Uhr herunterfällt entdecke ich unterm Bett verwesende Smarties von einem unserer Vorgänger. Gut, wenn man solche Hinweise auf die Qualität des Housekeepings erst am Abreisetag bekommt.


 :pfeifen:  :kratz:  :lolsign:

Was meinst Du, was wir schon gefunden haben: Herrensonnenbrille in Hanksville und Nagelclippings in Flagstaff. Man sollte nicht unters Bett schauen, es sei denn, es riecht verwest  :zwinker:.
Das sind aber nur die Beanstandungen "unterm/neben dem" Bett  :grins:. Dann gibt's noch die "im" Bett wie Bedbugs, eingespeichelte Kopfkissen  :ohjeee: ... Anmerkung: es handelt sich hier nicht um Billigabsteigen  :grins:.

LG,

Ilona

PS: Die Landschaft und die Saguaro's entschädigen natürlich für solche Unannehmlichkeiten. Organ Pipe und Saguaro NP haben wir auf der Liste 2010 und den Reisepass lasse ich am besten gleich vorne im Wagen  :dance:.
Liebe Grüße

Ilona

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MalteMontana

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #55 am: 04.09.2009, 05:56 Uhr »
Toller Bericht und Fotos, weiter so :)

Vielen Dank und schön, dass Du weiterhin dabei bist!

Ich sitze nun auch mit im Bus!

Herzlich willkommen!

Man sollte nicht unters Bett schauen, es sei denn, es riecht verwest  :zwinker:.
Das sind aber nur die Beanstandungen "unterm/neben dem" Bett  :grins:. Dann gibt's noch die "im" Bett wie Bedbugs, eingespeichelte Kopfkissen  :ohjeee: ...

:lol: Na super, Ilona. Glücklicherweise KOMMEN wir grad vom Essen!




Gruß, Malte


MalteMontana

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #56 am: 04.09.2009, 07:42 Uhr »
10. Tag – 31. August 2009

Tucson – Chiricahua NM – El Paso


“A Foray into Texas”


Man sagt ja, Experimentierfreudigkeit würde oftmals belohnt. Heute nicht. Beim Starbucks morgens um 7:00 Uhr möchte ich mal etwas Neues ausprobieren. Mit dem Caffee Mocha assoziiere ich einen starken Kaffee – genau das was ich jetzt brauche – und bestelle ihn. Voller Vorfreude nehme ich den ersten Schluck und was es ist: ein warmer Kakao! So etwas habe ich das letzte Mal mit 5 oder 6 Jahren getrunken – und jetzt weiß ich auch warum. Um mich aber nicht als Ahnungsloser zu outen kämpfe ich mich durch diesen halben Liter Elend.
 
Beim Walmart gegenüber kaufen wir noch etwas Proviant und fahren südlich von Tucson zur Mission San Xavier del Bac. Diese alte spanische Mission präsentiert sich in ihrem leuchtenden Weiß inmitten der Wüste von ihrer besten Seite und lohnt definitiv den kurzen Abstecher.


Dann geht es zurück nach Tucson und dort auf die I-10 East bis Willcox und weiter über einen Highway mit vielen Bumps – die sich bei entsprechender Geschwindigkeit im Bauch anfühlen wie Achterbahn fahren – Richtung Chiricahua National Monument. Bis kurz hinter dem Parkeingang kann man sich keine Vorstellung davon machen welch phantastische Landschaft einen hier erwartet.


Im Visitor Center gibt uns eine sehr nette Rangerin noch die üblichen Verhaltensregeln bei Begegnungen mit Schwarzbären und Pumas mit auf den Weg und wünscht uns viel Spaß. Und den haben wir! Über den Bonita Canyon Drive fahren wir erstmal zum Massai Point, von dem man einen wunderbaren Blick in diese Landschaft voll grau-grüner Felsnadeln hat.



Hier auf knapp über 2000 Metern Höhe ist es gut 10 Grad kühler als die letzten Tage, was uns natürlich nicht ganz unangenehm ist.

Bei der Reiseplanung muss man immer Kompromisse machen – und dieses Jahr war einer davon, dass wir dem Chiricahua NM nicht so viel Zeit widmen, wie ihm eigentlich gebührt. Einen kleinen Hike wollen wir aber auf jeden Fall machen und so entscheiden wir uns auf Empfehlung der Rangerin für den Echo Canyon Trail, den wir aus Zeitgründen nicht ganz laufen, sondern nur bis ein Stück hinter die so genannten Grottoes.


Ein in den buntesten Farben schillernder Collared Lizzard begegnet uns, den wir aber nicht so schnell fotografieren können. Auch kreuzt ein sich merkwürdig vorwärts bewegender  Roadrunner-Vogel unseren Weg. Auch hier sind wir leider wieder zu langsam, um ein Foto zu schießen.
Sollten wir noch mal in diese Gegend kommen, nehmen wir uns einen vollen Tag für diesen Park. Aber auch so hat sich der Weg hierher definitiv gelohnt. Wir haben hier übrigens nur zwei weitere Autos während unseres Aufenthalts gesehen.


Es gibt nun zwei Möglichkeiten weiter gen El Paso zu fahren: über den Apache Pass Richtung Bowie oder über die Pinery Canyon Road Richtung Portal. Diese 4 WD-Road führt in Serpentinen durch die Chiricahua Mountains und ist entsprechend zeitaufwendiger, wenn auch wohl sehr reizvoll. Zeit haben wir aber nicht und so entscheiden wir uns für die erste Variante. Wir passieren auf dieser gut gegradeten Dirtroad die Fort Bowie National Historic Site, das man in der Ferne sehen kann und zu dem auch ein Trail führt. Aber wir haben ja keine Zeit…

Kurz vor Erreichen der Interstate in Bowie fahren wir durch eine riesige Pistazien-Plantage.


Ich wusste gar nicht, dass die in einer Traube am Baum wachsen und wollte Caro auch erst nicht glauben, dass das Pistazien sind. Sie hat mir dann eine gepflügt und mich damit überzeugt.

Dann heißt es „Meilen fressen“. Die weitere Fahrt ist erwartet langweilig. An der Grenze zu New Mexico wird uns dann auch noch eine Stunde geklaut und wir stellen unsere Uhren eine Stunde vor. Die holen wir uns aber noch wieder!

Las Cruces präsentiert sich mit den Organ Mountains im Hintergrund sehr ansehnlich und ein paar Minuten vor Sonnenuntergang erreichen wir die Staatsgrenze zu Texas.

Vor dem Welcome-Schild schießen wir mit Stativ unsere obligatorischen „Zwei Touris in Amerika Fotos“ - wie immer, wenn diese Schilder an einer Interstate stehen unter der vollen Anteilnahme hupend vorbeifahrender Trucker.


Als wir in El Paso in unserem Hotel ankommen ist es schon dunkel. Wir holen uns etwas zu Essen und verbringen bis 1:00 Uhr den Abend mit Laptop in der Hotellobby um zwei weitere Tage hier im Forum einzustellen.

Gefahrene Meilen: 402









Gruß, Malte


Saguaro

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #57 am: 04.09.2009, 17:49 Uhr »
Zitat

Im Visitor Center gibt uns eine sehr nette Rangerin noch die üblichen Verhaltensregeln bei Begegnungen mit Schwarzbären und Pumas mit auf den Weg und wünscht uns viel Spaß.


Wahrscheinlich hätte Euch das der Bärentöter vom Vortag auch sagen können. Nein, Verhaltensregeln kennt der bestimmt nicht, der hätte kurzen Prozess gemacht  :lachroll:.

Da wir nächstes Jahr auch dort sind, hoffe ich, dass die nette Rangerin noch da ist und uns auch aufklärt. Wenn nicht, dann bitte schreibt mir, was ich tun soll, wenn der Bär tobt  :bibber: und die Katze miaut  :pfeifen:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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MalteMontana

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #58 am: 05.09.2009, 06:33 Uhr »
Hallo Ilona,

da wir gerade einen feuchtfröhlichen Abend mit einem Pärchen aus Kentucky auf unserer Hotelterrasse hatten und mein Mann etwas zu viel Whiskey hatte, antworte ich dir mal schnell.  :D

Es ist immer schön abends deine lustigen Kommentare zu lesen und wir haben schon sehr viel darüber gelacht. Weiter so!  :wink:

Der Bärentöter hätte uns mit Sicherheit keine Verhaltensregeln erklärt, sicher nur die eine mit auf dem Weg gegeben: TÖTEN!

Viele Grüße aus dem relativ kalten Ouray,

Caro & Malte

Gleich folgt auch noch der nächste Tag.


Gruß, Malte


MalteMontana

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Re: "Just can't get enough Southwest"-Tour August/September 2009
« Antwort #59 am: 05.09.2009, 07:55 Uhr »
11. Tag –  1. September 2009

El Paso – White Sands NM – Alamogordo


“Ein Traum in Weiß”


El Paso ist wahrlich keine Schönheit und das man hier noch in den USA ist erkennt man eigentlich nur noch an den Verkehrsschildern. Denn überall um uns herum wird spanisch gesprochen. Wir haben heute keinen Zeitdruck und lassen es morgens etwas ruhiger angehen. Um 9:00 Uhr checken wir aus und fahren zu Denny`s, um ein typisch amerikanisches Frühstück einzunehmen. Wie immer gibt es einen super Service, leckeres Essen und das alles zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis.
Beim Bezahlen vorne an der Kasse fragt mich die ältere Lady, ob ich Military-Angehöriger sei. Ich denke mir: jetzt nur keine falsche Bescheidenheit und antworte einfach mal mit ja, um zu schauen was passiert. Sie möchte einen Ausweis sehen und ich zeige ihr meinen deutschen Führerschein. Sie nickt nur kurz ab und kürzt die Rechnung um 10%. Caro meint, der Grund, warum das jetzt einfach so funktioniert hat sei mein martialisches Auftreten.  :wink:

Der Rio Grande bildet in El Paso die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Über einige Brücken in der Stadt kann man diese übertreten.


Auch zu Fuß ist das möglich – und zwar in Downtown. Wir parken unseren Wagen auf einem der Border Parkinglots direkt vor der Brücke.


Im Schutz der parkenden Autos steckt sich eine Gruppe Mexikaner, die gleich wieder in ihr Land einreisen werden, unzählige Schachteln Zigaretten in Socken und Hosenbund. Welchen Sinn das macht ist uns bis heute nicht klar, denn diese werden in Mexiko ja wohl kaum teurer sein, so dass man sie aus den USA einschmuggeln müsste. Es ist eine merkwürdige Szenerie hier.

Wir überlegen auch kurz, ob wir einen kleinen Ausflug nach Mexiko unternehmen, zerschlagen diese Idee aber schnell wieder angesichts der langen Menschenschlangen wegen der gründlichen Kontrollen bei der Wiedereinreise in die USA. Um kurz nach 12:00 Uhr verlassen wir die Stadt.

Sobald man den Kamm der Organ Mountains auf dem HW 82 überquert hat, öffnet sich eine unendliche weite Ebene und man versteht schnell, warum die Amis hier ihre Raketen testen. Die White Sands Missile Range erschreckt sich über einen großen Teil dieses Gebietes.

Bald erreichen wir das vorläufige Highlight unserer Reise: das White Sands National Monument.


Es ist 15:30 Uhr als wir unsere Erkundungstour durch dieses Wunderland aus weißem Gipssand beginnen, dass in dieser Art einzigartig auf der Welt und vor unglaublicher Schönheit ist. Es ist wieder sehr heiß. Der 1 Meile langen Dune Life Nature Trail am Anfang des Geländes führt durch eine hier noch sehr üppige Vegetation und erklärt an verschiedenen Stationen dieses Ökosystem.


Nach ca. 40 Minuten haben wir diesen bewältigt und fahren bis zum Ende des Parks, wo der 4,6 Meilen-Loop Alkali Flat Trail beginnt.

Wir packen einige Liter Wasser ein, schützen unsere Haut mit Sonnencreme und machen uns auf den Weg.


Direkt auf dem Trail halten können wir uns nicht, da es uns immer wieder in andere Dünentäler zieht. Bis auf drei Hiker, die man immer mal wieder in der Ferne sieht, ist hier niemand unterwegs. Die Sonnenbrille ist existentiell, da der Sand so leuchtend weiß ist, dass man ohne sie schnell gar nichts mehr sieht.


Obwohl man die Landschaften natürlich nicht vergleichen kann, stehen sie vom „Wow-Effekt“ her z. B. den Coyote Buttes Areas oder White Pocket in nichts nach. Wir müssen uns selbst ein bisschen bremsen im Entdeckerdrang, denn wir wollen noch vor Sonnenuntergang auf der hervorragend angelegten Picnicarea inmitten der Dünen grillen.


Während ich um das Feuer kümmere lässt Caro sich noch mal fotografisch aus – und scheint mich im Eifer des Gefechts zu vergessen.



Kurz bevor das Fleisch gar ist, ist sie immer noch nicht zurück. So muss ich meine müden Knochen noch mal auf die höchste Düne schleppen um sie zu rufen. Bei einem sensationellen Sonnenuntergang und Fast-Vollmond lassen wir einen wunderschönen Tag ausklingen.


Gefahrene Meilen: 184




Gruß, Malte