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13. Tag – 03. September 2009
Santa Fe – Tent Rocks – Ah Shi Sle Pah – Farmington
“Ein Tag wie Jekyll & Hyde”
Nach einem wieder Erwarten für ein Motel außergewöhnlich guten Continental Breakfast checken wir um 9:00 Uhr aus und fahren noch mal für eine Stunde in die Old Town, um uns das ganze „im Hellen“ anzuschauen. Es ist ein sonniger Morgen und das Licht macht Old Town Santa Fe doppelt schön. Wir bereuen nicht, noch mal hergekommen zu sein.
An unser erstes Ziel – das Kasha-Katuwe Tent Rocks NM – haben wir im Vorfeld keine übermäßig hohen Erwartungen gestellt, sondern es mehr als einen netten Zwischenstopp um ein paar Stunden zu hiken angesehen. Am Parkplatz vor dem Trailhead zu den beiden einzigen hier möglichen Hikes stehen schon eine handvoll Autos. So viel Betrieb sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Wir packen unsere Ausrüstung zusammen und begeben uns auf den Canyon Trail, für den wir uns entschieden haben. Es ist verdammt… - nee, wir wollten ja nicht mehr stöhnen.
Wir sind heute etwas spät dran und wollen unsere Wanderung zügig angehen. Doch schon nach ein paar Metern treffen wir ein älteres Ehepaar aus Texas und die sehr nette Unterhaltung mit Ihnen kostet uns 25 Minuten.
Der Trail führt bald durch einen Slot Canyon, der angenehmen Schatten spendet.
Kurze Zeit später sind wir dann bei der großen Gruppe Hoodoos, die wunderschön in der Sonne stehen.
Wir wollen weiter nach oben und jetzt wird es ziemlich anstrengend, da einige Höhenmeter überwunden und teilweise ein wenig geklettert werden muss. Doch jeder Tropfen Schweiß hat sich gelohnt. Der Blick von hier oben auf die Hoodoo-Gruppe und der phantastische Rundblick auf das Cochiti Valley und die Sandria und Jemez Mountains sind einfach atemberaubend.
Ganz alleine sind wir oben nicht: mit dem rüstigen alten Herrn unterhalten wir uns über unsere Reiseroute und er erzählt uns, dass er im nächsten Jahr zum Oktoberfest nach Germany kommt. Caro macht noch ein Foto von ihm, um das er uns gebeten hat, um seiner Frau zu beweisen, dass er es bis hier hoch geschafft hat. Als wir dann anfangen wollen ein paar Fotos zu schießen hängt eine dicke Wolke vor der Sonne und von Weitem kommen schon schwarze Wolken, aus denen dann und wann ein Blitz zuckt.
So machen wir uns wieder an den Abstieg, um noch trockenen Fußes wieder am Trailhead zu sein. Die Schönheit der Tent Rocks hat uns überrascht und die Wanderung war großartig.
So begeistert sitzen wir gegen 14:00 Uhr wieder im Auto und wollen nun auf dem kürzesten Weg gen Cuba. Dieser soll uns über einige Dirtroads durch den Santa Fe National Forest führen. Die erste davon lässt sich anfangs auch ganz gut fahren. Mittlerweile regnet und donnert es. Die Steine auf der „Straße“ werden immer größer und es geht nur langsam voran. Der Weg wird immer steiler, es geht teilweise über wahre Geröllhalden. Nach ca. 12 Meilen ist dann endgültig Schluss: am Ende eines steilen Anstiegs liegen zwei riesige Felsbrocken mitten auf der Straße, so groß, dass sie sich auch nicht wegschaffen lassen. Aus der vermeintlichen Abkürzung wird ein riesengroßer Umweg. Wir sehen unsere ganze restliche Tourenplanung über den Jordan gehen – vom Mistwetter mal ganz abgesehen.
Also alles wieder zurück und den herkömmlichen Weg nach Farmington einschlagen. Etwas aufmunternd ist die prächtige Landschaft, durch die die US 550 die ganze Zeit über führt. Das ist selbst durch den dicken Regen noch zu erkennen.
Wir rauschen ohne Stopp durch bis zur Blanco Trading Post, wo die Dirt Road zum Ah-She-Sle-Pah genannten Hoodoogebiet abzweigt, die wir heute eigentlich noch ausgiebig erkunden wollten. Dies hatten wir bei unserem Bisti- Besuch letztes Jahr nämlich nicht mehr geschafft. Bei diesem Wetter ist daran allerdings nicht zu denken. Zumindest einen kurzen Blick wollen wir aber werfen.
Die ersten 5 Meilen sind mehr schlecht als recht asphaltiert, dann wird es eine breite, sehr gut zu fahrende Dirtroad. Kurz vor dem markanten Haus auf der linken Seite, nach welchem kurze Zeit später der schnell zu übersehende Weg zum Ziel abzweigt springen auf einmal zwei Hunde aus dem Gebüsch auf die Straße.
Ich bin nicht ganz langsam unterwegs, kann ihnen aber noch haarscharf ausweichen. Das war wirklich extrem knapp! Vor allem bei Caro sitzt dieser Schock noch eine ganze Weile.
Der Wind pfeift gewaltig und der Regen prasselt unaufhörlich, als wir am „Trailhead“ aus dem Auto steigen.
Es ist jetzt 18:00 Uhr und trotz des Pechs mit unserer Abkürzung hätten wir hier bei gutem Wetter noch wunderbar bis Sonnenuntergang hier expedieren können. So aber machen wir nur ein paar Fotos von oben.
Unser bei Priceline ersteigertes Courtyard by Marriott ist sehr schön und wir gehen im direkt danebenliegenden Denny`s noch lecker essen. Kommt ja nicht so oft vor, dass man zu Fuß gehen kann.
Im Fernsehen läuft auf allen Kanälen die Beerdigung von Michael Jackson. Wer hätte gedacht, dass Frankensteins Gesellenstück doch noch mal unter die Erde kommt.
Gefahrene Meilen: 311