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Autor Thema: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im August  (Gelesen 33009 mal)

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Kauschthaus

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #150 am: 20.10.2006, 22:28 Uhr »
... Fortsetzung

28.8.

Monterey - Sunset State Beach


Während der Nacht hatte es geregnet und am Morgen sah es entsprechend aus. Kühl, grau, nebelig, kurz gesagt äußerst ungemütlich.



Aber wenigstens regnete es nicht mehr und so frühstückten wir in gewohnter Weise an der Picknickbank.
Da wir von unterwegs, als wir mal Internetzugang hatten (ich weiß gar nicht mehr wo, ich glaube im Sahara in LV), für die letzten zwei Nächte in San Francisco ein Motel vorgebucht hatten, hatten wir nun noch eine Nacht unterzubringen. Das Studium von Karten, Campbook und Reiseführer ergab, dass es oberhalb von Salinas einige State Beaches gab. Da das Wochenende vorbei war und das Wetter nicht gerade zum Campen einlud, hofften wir dort unterzukommen.

Aber zunächst stand eine Wanderung auf dem Programm, für die es gestern zu spät geworden war, und die wir auf keinen Fall versäumen wollten. Wir fuhren ein paar Meilen zurück zum Point Lobos State Reserve, etwas südlich von Carmel. Ich hatte im Reisebericht von Toran hier aus dem Forum darüber gelesen, und Beschreibung und Bilder hatten den Point Lobos ganz nach oben auf die to-do-Liste katapultiert.

Am Eingang zahlten wir 9 Dollar, bekamen eine Karte und fuhren dann zu einem der relativ kleinen Parkplätze. Wir suchten uns einen Weg am Meer entlang aus und liefen los. Schon der Beginn des Trails war einfach nur schön. Viele Felsen, Einbuchtungen und ein steiniger Weg, der die Kinder begeisterte.





Der Weg führte uns zu einer Bucht, von der aus man Seehunde sehen konnte. Diese lagerten auf einer kleinen Insel und fühlten sich von den paar Menschen, die hier rumliefen, scheinbar gar nicht gestört.



Dann liefen wir weiter zur nördlichen Küste, die bewaldet ist, und Ausblicke auf herrliche Buchten bietet.









Nach etwa 2 Stunden bogen wir vom North Shore Trail auf einen Pfad durch den Wald ab, der uns wieder zum Parkplatz zurück brachte. Die Wanderung war toll und hatte die allgemeine Stimmung, die morgens im grauen Nebel versackt war, stark aufgehellt.

Wir fuhren zurück nach Monterey und machten noch einen kurzen Abstecher in die Cannery Row. Wir hatten zwar keine Zeit mehr für einen Bummel, aber ich wollte wenigstens mal wissen, wie es da so aussah.
In der Gegend um Salinas kamen wir an schier unendlich scheinenden Feldern mit Gemüse und Obst vorbei und ich erzählte Lothar und den Kindern, dass man die Gegend auch “Salatschüssel der Welt” nannte, was ich aus einem Rätsel von Matze wusste. Aber erst jetzt begriff ich, wie gut der Name passt.

Irgendwann sahen wir ein Schild zu einem Campground (irgend ein State Beach, dessen Name ich nicht mehr weiß) und folgten der Richtung. So richtig hat es uns hier aber nicht gefallen, also fuhren wir weiter an der Küste entlang. Als nächstes probierten wir es im Sunset State Beach. Dieser liegt direkt am Meer zwischen Sanddünen und riesigen Erdbeerfeldern und machte einen sehr angenehmen Eindruck.
Wir fanden einen schönen Platz, schlugen unser Lager auf und die Kinder stürzten sich auf einen Kletterbaum in der Nähe.

Das Wetter war einigermaßen erträglich, etwas grau, aber nicht mehr so trüb wie in Monterey. Etwas unangenehm war nur der kühle böige Wind.



Da wir seit der Waschaktion in Cayucos einige nasse Wäschestücke, die nicht in den Trockner sollten, mitschleppten, spannten wir wie zuvor in Monterey eine Wäscheleine an den Bäumen auf. Die Teile bogen sich zwar ab und zu im Wind, aber der Trockeneffekt blieb irgendwie aus.  :roll:

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Lesen, Faulenzen und Essen vorbereiten. Dann wurde ein letztes Mal der Grill angezündet und wir hatten trotz des widrigen Wetters ein sehr leckeres Abendessen.



Später gingen wir einen kleinen Weg zu den Dünen hoch, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Der machte dem Namen des State Parks alle Ehre und war wunderschön.







Da wir noch viel Holz übrig hatten, brannten wir anschließend ein üppiges Feuer an, stellten die Campingbox und die Kühlbox als Sitze daneben und hatten es recht warm und gemütlich. Es war kaum mehr vorstellbar, dass wir in diesem Urlaub mal über Hitze geklagt hatten ...  :wink:

Fortsetzung folgt ...
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Palo

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #151 am: 21.10.2006, 00:35 Uhr »
Absolut phantastische Bilder von der Küste und dem Sonnenuntergang :applaus:  :applaus:  :knockout:
Gruß

Palo

KarinaNYC

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #152 am: 21.10.2006, 08:11 Uhr »
Point Lobos State Reserve sieht echt schön aus.  :D
Auch wenn die Reise dem Ende naht freu ich mich jetzt total auf SFO  :D  :D  :D

americanhero

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #153 am: 21.10.2006, 09:44 Uhr »
So, habe jetzt die letzten Tage am Stück nachgelesen und euch wieder eingeholt, Petra.
das sind ja tolle Bilder von der Küste und auch dieser Point Lobos gefällt mir sehr gut, interessante Landschaft.
Und jetzt geht es wieder nach San Francisco, schön  :P
Da freue ich mich schon drauf, denn von Bildern aus San Francisco kann ich nie genug bekommen. Steht schließlich noch ganz oben auf meiner Hitliste der zu besuchenden Reiseziele


Greetz,

Yvonne

OWL

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #154 am: 21.10.2006, 10:47 Uhr »
Schöne Bilder und Geschichten, aber langsam kommt die Wehmut der letzten Urlaubstage auf :?

Quid licet Iovi, non licet bovi

OWL

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #155 am: 25.10.2006, 19:32 Uhr »
Petra,
Ich will ja nicht drängeln, aber wann geht dieser hervorragende Bericht weiter?

Quid licet Iovi, non licet bovi

Kauschthaus

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #156 am: 25.10.2006, 19:47 Uhr »
Zitat von: OWL
Petra,
Ich will ja nicht drängeln, aber wann geht dieser hervorragende Bericht weiter?


Heute abend ... wenn auch eher später. Hatte am WE keine Zeit und gestern nicht die richtige Muße dazu.

Na ja hervorragend ... einige der letzten Tage waren, vom Point Lobos und einem Teil der Küste mal abgesehen, eher langweilig. Finde ich jedenfalls. Ich hatte immer Sorge, dass ihr einschlaft beim lesen, weil ich beim Schreiben schon das Gähnen unterdrücken musste.  :lol:

Liebe Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

HeikeME

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #157 am: 25.10.2006, 20:33 Uhr »
Hallo Petra,

jetzt konnte ich endlich die letzten Tage eures Urlaubs nachlesen.

Wir haben letztes Jahr den Hwy. 1 ab Santa Barbara auch nur im Nebel erlebt.

Nach deinem Bericht bekommt man mal wieder Lust zum Zelten in der Natur.

Viele Grüße

Heike

kruemel 53

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #158 am: 25.10.2006, 20:52 Uhr »
Hallo Petra!

Dein Bericht war jedenfalls keineswegs langweilig und dass Eure Kinder das alles so mit gemacht haben, finde ich toll!

Schreibe bitte bald weiter, denn nun kommen wir zu meiner Lieblingsstadt
und es gibt da hoffentlich auch paar schöne Fotos, die bei mir immer wieder Sehnsucht erwecken.
-----------------
Gruß Martina


Kauschthaus

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #159 am: 26.10.2006, 00:13 Uhr »
... Fortsetzung

29.8.

Sunset State Beach - San Francisco


Der heutige Morgen war recht angenehm. Es war zwar kühl, aber nur ein bisschen grau, kein Vergleich zu gestern.



Trotzdem fing dieser Morgen mit einer kleinen “Katastrophe” an. Wir hatten keine Milch mehr. Für mich als morgendlicher Kaffee-Junkie war das eine Art Kaffee Gau. Ohne schmeckt er mir einfach nicht so gut. Und die Cornflakes für die Kinder waren ohne Milch auch nicht so der Frühstückshit. Ganz klar, ohne Milch ging bei uns nichts am Morgen.  :wink:

Also setzte ich mich ins Auto, um in den nächsten Laden zu fahren. Ich fuhr ca. 1 Meile bis zur Hauptstraße und hatte dann die Wahl zwischen rechts und links abbiegen. Da wir unterwegs zum Sunset Beach einige Gebäude gesehen hatten, fuhr ich einfach rechts ab und nahm den Rückweg Richtung Highway.
Die vielen Gebäude und Häuser sah ich zwar wieder, aber alle hatten irgendwie mit den Obstplantagen zu tun und bildeten keinen Ort samt Laden. Also fuhr ich wieder zurück und versuchte es mit der anderen Richtung. Die Karte zeigte hier irgendwo einen Ort an. Diesen fand ich auch schnell, aber es war ein langgezogener Ort mit Wohnhäusern ohne eine einzige Spur von Läden oder auch nur Passanten, die man hätte fragen können.
So langsam begann ich zu kochen, denn diese Situation ist mir in den USA noch nie begegnet. Verstreute Häuser und Ort ja, aber kein Laden.  :evil:

Dann erinnerte ich mich, dass ich irgendwo Richtung Highway eine Tankstelle gesehen hatte. Die sind ja oftmals Retter in der Not und so war es auch hier, im Kühlregal standen reihenweise Milchflaschen. Der nächste Laden wäre nur über die Highway, 1-2 Ausfahrten weiter, erreichbar gewesen, wie ich dann vom Tankwart erfuhr.
Na egal, anderes brauchten wir nicht dringend, ich fuhr wieder zurück und fand sogar den Zeltplatz gleich wieder.

Als wir beim Frühstück saßen, kam unsere Zeltnachbarin und fragte, ob wir etwas Milch hätten. Sie hätte gerade Kaffee gekocht und bemerkt, dass ...
Klar, hatten wir!  :lol: Mit Kaffeetassen in der Hand entwickelte sich dann gleich ein nettes, längeres Gespräch.



Danach mussten wir einpacken und erledigten das gründlicher als sonst, da es ja der letzte Zeltabend war. Wir machten noch ein paar Fotos von der Feldern in der Nähe und fuhren wieder auf den Highway Richtung Norden.





Unterwegs machten wir noch einen Halt beim Mystery Spot in Santa Cruz.
Ich hatte irgendwie gespeichert, dass es sich um optische Täuschungen handelt, die hier inszeniert werden.
Nach dem Besuch bin ich nicht mehr so sicher, ob es sich nur um optische Täuschungen handelt. Die Demonstrationen auf einem laut Wasserwaage eben liegendem Brett sind schon beeindruckend.





Dass man vor einem ganz schief gebauten Haus auch schief wirkt, wenn man eigentlich gerade steht, leuchtet mir noch ein.



Warum man aber im “schiefen Haus” fast schon ein Dröhnen im Kopf bekommt und einem schwindelig wird, habe ich nicht verstanden. Wirklich nur, weil das Hirn denkt, es ist alles nicht gerade genug zum Orientieren?



Draußen gab es noch mal eine Demonstration von Phänomenen auf ebener Fläche, aber irgendwie staunten wir gar nicht mehr. Proportionen sind hier einfach aufgehoben ...





Keine Ahnung, welche Naturgesetze hier ihr Unwesen treiben oder ob man perfekt in die Irre geführt wird, auf alle Fälle war es interessant.

Weiter ging die Fahrt nach San Francisco, unserem Start und Endziel auf dieser Reise. Der Hunger trieb uns noch in ein McDonalds, das wir unterwegs in einer Mall fanden. Eigentlich hatten wir ja über das Navy nach einem Panda Express gesucht, den aber in der Mall nicht gefunden. Sie war einfach zu groß um alles abzusuchen oder zu erfragen.  :roll:

Wir fuhren anschließend in die Lombard Street, in der wir von unterwegs im Internet ein Hotel vorgebucht hatten. Unser erstes Motel, das La Luna Inn, war nett und völlig in Ordnung, aber einfach zu weit hinten in der Lombard St.

Leider hatte ich den Zettel verschlampt, auf dem der Name unseres per expedia gebuchten Motels stand. Und ins Internet kamen wir ja nicht im Auto. Nach ein paar Mal kreiseln in der vermuteten Gegend (Lombard, Ecke Franklin Ave.) war ich mir dann aber sicher, dass es das Francisco Inn war. Also hielten wir dort und ich fragte eher vorsichtig nach, ob eine Buchung vorläge. Das war dann auch der Fall und wir checkten ein.
Das Zimmer war prima, kostenlose Parkplätze gab es im Hof, wir waren sehr zufrieden mit unserem “blind date”.

Den Rest des Abends verbrachten die Kinder am TV und Lothar und ich packten schon mal Campingsachen flugfertig zusammen.

Fortsetzung folgt ...
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bigsur1997

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #160 am: 26.10.2006, 11:47 Uhr »
Hallo,

das Schwindelgefühl / Unwohlsein in dem Holzhaus erkläre ich mir mit der Neigung des Bodens in zwei Ebenen - einmal um die Längsachse und zusätzlich ist dieser schräge Boden dann nochmals zur Ecke hin gekippt.
Das überfordert unser Gleichgewichtsorgan.

Bei den anderen  " Magic Spots " haben wir genauso ungläubig gestaunt und keine Lösung dafür gefunden - ein preiswertes, kurzweiliges Vergnügen - besonders für Kinder.

viele grüße

Palo

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #161 am: 26.10.2006, 11:52 Uhr »
ja, aber wie steht der Besen einfach so grade? :wink:
Gruß

Palo

OWL

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #162 am: 26.10.2006, 12:15 Uhr »
Ich glaube, zu dem Mystery Spot muß ich auch mal, um mitreden zu können. Irgendwie wirkt das auf den Bildern gar nicht so verwirrend, aber ich glaube natürlich Petras Beschreibungen.

Vielleicht sollte man mal ein paar Physiker dahin schicken?

Quid licet Iovi, non licet bovi

Kauschthaus

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Kauschthaus

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Re: Kalifornien heiß und kalt: Zelttour mit Kindern im Augus
« Antwort #164 am: 26.10.2006, 12:46 Uhr »
Zitat von: OWL

Vielleicht sollte man mal ein paar Physiker dahin schicken?


Da waren schon jede Menge, sogar schon Albert Einstein. Aber eine "richtige" Erklärung hat wohl noch niemand gefunden.

Tatsache ist jedenfalls, dass Flugzeuge das Gebiet meiden oder gar nicht überfliegen dürfen. Und Kompasse verrückt spielen.

Vielleicht eine Art Mini Bermuda Dreieck?  :lol:

Viele Grüße, Petra
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