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Autor Thema: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010  (Gelesen 13974 mal)

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Doreen & Andreas

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #30 am: 09.09.2010, 10:33 Uhr »
Hey, was für ein toller Bericht.
Banff, Tunnel Mountain CG, Johnston Canyon, Lake Louise, Moraine und Emerald Lake, da werden schöne Erinnerungen wach.
Die Bäume am Rockpile sind offensichtlich ein Stück gewachsen in den letzten Jahren. Wir hatten nur die Spitzen mit auf dem Bild.
Klasse finde ich auch das Bild mit dem Blick auf die kritischen Switchbacks auf dem Rückweg von den Takkakaw Falls. Wir sind mit unserem 28´-WoMo nicht mit Rangieren rum gekommen, mußten daher rückwärts wieder runter bis zur erstenKurve, dort wenden und dann rückwärts wieder hoch... aber der Mensch wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben  :lol:
Am Peyto Lake hatten wir auch erstmals Schnee. Leider hatten wir nicht so viel Zeit, den Parker Ridge Trail zu gehen. Das müssen wir irgendwann nachholen, der Ausblick ist wirklich spektakulär.
Jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht...
Viele Grüße,
Andreas
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Saguaro

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #31 am: 10.09.2010, 16:21 Uhr »
Gut, dass Ihr von dem Icefield-Nepp-Trip berichtet habt. Ich habe mir das auch anders und vor allem preiswerter vorgestellt  :kratz:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


joke

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #32 am: 10.09.2010, 16:54 Uhr »


 Wir standen vor zwei Jahren auch vor dem Icefield und angesichts
 der Preise und der Massenabfertigung ( meist Japaner ) haben wir
unser Geld gespart und sind nur zum Fuß des Gletschers gelaufen

Peter S

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #33 am: 12.09.2010, 21:56 Uhr »
Hallo,

wir haben die Tour vor 2 Jahren auf den Gletscher mitgemacht, die Fahrt dorthin war zwar durchaus interessant, aber die 20 min Aufenhalt auf dem
Gletscher war meiner Meinung das Geld nicht wert, ich würde es nicht wieder machen.

Gruss
Peter

bowiepit

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #34 am: 14.09.2010, 13:39 Uhr »
Auch ich würde mir die Gletschertour nicht noch einmal antun. Teuer und kalt. Nun ja, ich war mal auf einem Gletscher, aber das war's.
If it ain't Country - it ain't Music

Manatee

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #35 am: 14.09.2010, 23:25 Uhr »
Hallo borni,

Jetzt muss ich mich doch als stiller Mitleser outen:

Samstag, 26.6.2010
Die erste Nacht im Camper war spitze (die Rückenschmerzen kamen erst später...).

Rückenschmerzen??? Ich bin entsetzt!!!Soo schlimm??
Ich stehe kurz davor, uns einen TC10 fürs nächste Jahr auf einer Yukon/Alaska -Tour zu mieten.

Wir waren letzes Jahr auf Eurer Strecke unterwegs, allerdings von Vancouver aus und eigentlich ohne Rückenschmerzen im MH22.
Schön das alles in Eurem Reisebericht wiederzusehen, vor allem der Moraine Lake, den ihr so gesehen habt:






und wir so gesehen haben (oder nicht gesehen haben)



Noch eine Frage, nicht zum Thema gehörend:
Wenn der Slide beim TC10 eingefahren ist, kommt man dann noch in den Wasch-/Toilettenraum?

Gruß
Manatee

borni

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #36 am: 02.10.2010, 11:05 Uhr »
Sry das ich jetzt erst Antworte, hatte einige Wochen Schicht am Stück....

Die Rückenschmerzen sind gekommen weil die eine Seite vom Bett total durchgelegen war ,
und ja man kommt ins Bad (wenn man nicht zu viel auf den Rippen hat) da es eine Schiebetür ist !

borni

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #37 am: 02.10.2010, 11:20 Uhr »
Dienstag, 29. Juni 2010
Ein Blick aus dem Fenster verrät uns, dass sich das Wetter über Nacht nicht wirklich verbessert hat. Naja, wenigstens regnet es nicht  :wink:
Gleich heute morgen wollen wir den zweiten Versuch starten, zum Fuß des Athabasca Glacier zu laufen. Diesmal parken wir auf dem richtigen Parkplatz (also nicht den ersten Parkplatz nehmen, sondern noch weiter in die Straße Richtung Gletscher reinfahren) und machen uns wieder ganz allein auf den Weg. Solch frühe Stunde hat doch immer Vorteile. Wenn man bedenkt, wieviele Leute gestern Nachmittag dort rumgelaufen sind....
Man geht zunächst einen kleinen Berg hinauf. Schon ab der Straße stehen Marker mit Jahreszahlen, bis wohin der Gletscher in welchem Jahr ging. Das finden wir echt erschreckend und löst eine Diskussion über globale Erwärmung und Umweltschutz bei uns aus. Zum Glück bauen wir ein Niedrigenergiehaus   :wink:



Oben ist es empfindlich kühl und dann fängt es auch noch an zu regnen. Davon lassen wir uns aber nicht abschrecken, wir haben schließlich unsere wasserfesten Jacken an. Wir schlendern gemütlich herum und lassen die Szenerie auf uns wirken.



Danach geht es zu den Sunwapta Falls und den Athabasca Falls. Beides ist ganz nett anzuschauen, aber mehr auch nicht. Wir halten uns dort nicht lange auf; vor allem, weil wir dort natürlich nicht gerade alleine waren...



Über die Alternativroute 93A fahren wir nach Jasper. Dort soll die Chance, Tiere zu sehen größer sein als auf dem Hwy 93. Dies trifft natürlich nicht auf uns zu... Die Straße ist z.T. in einem sehr schlechten Zustand und wird für größere Fahrzeuge nicht empfohlen. Im Moment wird die Straße aber gerade neu geteert, was auch der Grund dafür war, dass wir die Wanderung zum Mt. Edith Cavell leider abhaken mussten. Die Straße dorthin war gesperrt wegen Straßenbauarbeiten.
Dies ist schade, aber wir sind auch ganz froh, dass wir heute nicht so lange wandern „müssen“.
Zunächst fahren wir zum Whistlers Campground. Wir hatten zwar reserviert, aber man ist ja immer neugierig, wie die Site wohl aussieht. Diesmal kaufen wir kein fire permit, weil wir endlich mal wieder in der Zivilisation sind und heute Abend essen gehen wollen. Wir bekommen eine ziemlich große pull-through site zugeteilt und sind ganz zufrieden damit. Dass dieser Campground nicht der schönste ist, haben wir schon vorher gelesen und dafür fanden wir es ganz angenehm.
Nachdem wir uns in Ruhe umgeschaut hatten, gedumpt und Wasser neu aufgefüllt, war es mal wieder Zeit, die Vorräte aufzufrischen und zu tanken. Außerdem mussten wir uns mal wieder zu Hause melden... Danach machten wir uns auf den Weg zur Jasper Tramway auf den Whistler Mountain. Unser „Flight“ sollte in 20 Minuten starten. Also, so ein bisschen Angst hatte ich ja schon; das Ding sah nicht wirklich modern aus  :wink: Während der Fahrt sahen wir auf einem Hang ein Wandererpärchen, welches vom Pfad abgekommen und sich verlaufen hatte. Man hätte nämlich auch zu Fuß auf den Berg steigen können...
Zum Glück waren wir warm angezogen, denn während unten im Tal 24°C herrschten, waren es oben nur 11° in Kombination mit einer kühlen Brise. Oben lag auch noch ein bisschen Schnee :wink: Wir gingen das „Stück“ weiter nach oben zum Gipfel, aber das hat uns schon ziemlich an unsere Grenzen gebracht. Marc tat von den ganzen vorigen Trails schon alles weh und ich hatte extrem mit Höhenangst zu kämpfen... Wir befanden uns oberhalb der Baumgrenze auf einem ziemlich steilen schotterigen Weg. Wenn man da einmal ausrutscht, ist man aber schnell weg vom Fenster... Boa, da darf ich gar nicht drüber nachdenken. Von oben hatte man aber eine super Aussicht auf Jasper und den Campground :wink:








Wir verweilten ein wenig und fuhren dann mit der Tram wieder runter.
Wir fuhren in die Stadt, um eventuell irgendwo ein wenig Internet anzapfen zu können... Ewigkeiten schlichen wir durch die Straßen von Jasper, aber jedes kleinste Motel hatte sein Netzwerk geschützt. Das kennen wir von Amerika nicht   :wink: Nach bestimmt 45 Minuten suchen waren wir am Ende unserer Ideen und ich ging ins Visitor Center, um zu fragen, wo es Internet gibt. Dort standen allerdings ca. 20 Leute vor mir in der Schlange, sodass ich die Idee dann auch wieder verwarf. Und dann kam mir die rettende Idee: Die Library!! Es ist immer einen Versuch wert :wink:  Die Library befand sich in einem kleinen süßen Haus und sah richtig gemütlich aus. Schon als wir reinkamen, sahen wir das Schild „Internet“. Ah schön. Für 2,50 $ konnten wir eine Stunde surfen.



Das Wetter wurde übrigens immer schöner und schöner und nun war der Himmel komplett blau. Wir ärgerten uns dann schon ein wenig, dass wir heute essen gehen wollten statt den Abend auf dem Campground zu verbringen. Aber die Einladung zu „Best Prime Rib in Town“ konnten wir einfach nicht ausschlagen... Irgendwie hatten wir aber vorher nicht auf die Preise geschaut und waren total geschockt, als wir die Preise sahen. Dabei war das Restaurant nicht mal sonderlich schön!! Prime  Ribs für 25 $ pro Person liegen bei uns einfach nicht im Budget, sodass wir uns für etwas preisgünstigere Dinge entscheiden mussten.
50 $ ärmer und nicht gerade glücklich darüber verließen wir das Restaurant dann wieder und machten noch einen kleinen Abendspaziergang durch die Stadt bevor wir auf unseren Campground zurückkehrten.


Missis

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #38 am: 02.10.2010, 11:49 Uhr »
Nun aber schnell noch aufspringen..... 8)

Sind das tolle Aufnahmen - herrlich satte Farben.

Kanada - ja - das steht auch auf meiner ellenlangen Liste.

Gruss Missis
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Palo

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #39 am: 02.10.2010, 12:38 Uhr »
also ich fand den Athabasca Fall ganz interessant, besonders wenn man den alten Weg runter geht und sieht was das Wasser geschafft hat


Gruß

Palo

Cruiser

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #40 am: 02.10.2010, 13:09 Uhr »
Hallo borni,
wir sind auch noch schnell aufgesprungen  :D
Klasse Bericht und tolle Fotos.  :clap:
Da haben wir uns ja nur knapp verfehlt wir waren genau eine Woche vorher in der Ecke. Wie es uns ergangen ist, kannst Du in unserem Reisebericht nachlesen, den wir auch gerade einstellen. Aktuell schreiben wir auch gerade über Banff und Jasper.

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=47672.0

Wie seit Ihr mit dem Camper zufrieden gewesen? Wir planen für 2012 eine längere Tour und sind noch am schauen ob WoMo oder PickUp Camper.
LG
Heidi und Gottfried
Infos zu unseren Hikes findet Ihr hier:
www.hikers-paradise.de

borni

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #41 am: 05.10.2010, 14:41 Uhr »
Hallo borni,
wir sind auch noch schnell aufgesprungen  :D
Klasse Bericht und tolle Fotos.  :clap:
Da haben wir uns ja nur knapp verfehlt wir waren genau eine Woche vorher in der Ecke. Wie es uns ergangen ist, kannst Du in unserem Reisebericht nachlesen, den wir auch gerade einstellen. Aktuell schreiben wir auch gerade über Banff und Jasper.

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=47672.0

Wie seit Ihr mit dem Camper zufrieden gewesen? Wir planen für 2012 eine längere Tour und sind noch am schauen ob WoMo oder PickUp Camper.
LG
Heidi und Gottfried

Moin ihr beiden !

Der Camper war klasse , bis auf das Bett und die sagen wir einmal normal schlechte Qualität in Nordamerika war es super !

borni

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #42 am: 05.10.2010, 14:55 Uhr »
Mittwoch, 30. Juni 2010

Dieser Tag steht uns komplett für Erkundungen in der Umgebung von Jasper bereit, weil wir auf dem Whistlers Campground zwei Nächte verbringen.
Gleich als erstes machten wir uns auf dem Weg zum wunderschönen Maligne Lake. Vielleicht können wir hier bei schönem Wetter Kanu fahren? Morgens ist das Wetter bombig. Wir sehen ein paar Elks auf dem Campground, die dort ihre Babys bekommen (steht in einer Infobroschüre, die wir erhalten haben).
Je weiter wir uns dem Maligne Lake nähern, umso dunkler wird die Front vor uns und das schöne Wetter verschwindet hinter uns. Das Wetter verschlechtert sich unaufhörlich bis es anfängt zu schneien ;-) Wow, in diesem Urlaub haben wir wirklich alle Möglichkeiten mitgenommen... Wir haben nur 3°C und unser Auto zeigt die Warnung „Ice“ an.



Unterwegs halten wir nirgends an; was hätten wir denn auch sehen sollen?! Das Kanu fahren hat sich also schon wieder erledigt. Als wir am Maligne Lake ankommen, schneit es immer noch so doll, dass man gar nichts machen kann und wir halten uns eine zeitlang im Souvenir shop auf. Trotzdem wurden wir nicht verleitet, irgendeinen Kitsch zu kaufen ;-) Sinnvollerweise gab es dort Regencapes zu kaufen, aber wir hatten ja unsere schönen wasserfesten Jacken an  :wink: Und deswegen machten wir uns dann auch einfach auf den 3 km langen Lake Trail. Es hörte bald auf zu schneien und es kam sogar ein bisschen blauer Himmel durch. Wenn man also in die richtige Richtung fotografiert hat, sah das Wetter gar nicht mal so schlecht aus ;-) Als die Sonne auf den See schien, lies sich dessen Schönheit ein wenig erahnen. Aber wir haben festgestellt, dass man die türkise Farbe immer nur von einem erhöhten Standpunkt richtig gut sieht. Dies war hier ohne mörderische Wanderung aber nicht möglich  :wink:








Die Fahrt mit dem Boot zu Spirit Island war übrigens mal wieder so unverschämt teuer, dass wir sie uns gekniffen haben. Schade, dass man zu Spirit Island nicht zu Fuß hinkommt (oder waren wir einfach zu doof?!).
Die Wolken zogen dann wieder weiter zu und wir fuhren wieder zurück in Richtung Jasper. Unterwegs fing es dann wieder an zu schneien. Zwischendurch hielten wir am Maligne Canyon, um dort die ca. 5 km (roundtrip) lange Wanderung entlang des Canyons zu machen. Als wir den Camper verließen, war es glücklicherweise trocken. Der Canyon ist schon echt toll – von jedem Punkt hat man eine andere spektakuläre Aussicht. Wir gingen den Trail bis zur fünften Brücke, die den Canyon bzw. Fluss überquert und kehrten dann wieder um. Somit hatten wir den Weg bergauf für den Rückweg aufgespart  :wink:









Der Trail war sehr einfach und hat Spaß gemacht, weil man ständig tolle Aussichten hatte.
Nachdem wir wieder zurück am Camper waren, fuhren wir zu einem kleinen See, der nah an Jasper liegt: Lake Annette. Dort waren wir am Vortag schon einmal ganz kurz vorbeigefahren und dabei entschlossen, heute einmal um den See herum zu laufen. Man muss ja auch sagen können, man wäre einmal um einen See herumgelaufen  :wink:
Der Lake Annette ist ein sehr hübscher kleiner See, der natürlich bei dem schlechten Wetter nicht mit Touris überlaufen war. Die türkise Farbe war aber trotzdem sehr gut sichtbar. Wir liefen also um den See herum und hielten ab und an auf den Bänken inne, wofür wir insgesamt ungefähr eine Stunde brauchten.







Danach kehrten wir zum Whistlers Campground zurück, wo wir am office fragten, wie das Wetter abends so werden sollte. Das Wetter war so unglaublich wechselhaft – in der einen Minute regnet es in Strömen und in der nächsten Minute ist der Himmel schon wieder blau. Das Wetter sollte ganz gut werden und wir waren sehr unentschlossen, ob wir nun ein Fire Permit kaufen sollten, aber wir entschieden uns dann dafür. Wir schmissen Grill und Feuer an; der Abend wurde aber trotzdem etwas unentspannt, weil der Wind so fies wehte, dass man sich gar nicht gemütlich ans Feuer setzen konnte ohne ständig im Qualm zu sitzen...

borni

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #43 am: 05.10.2010, 15:12 Uhr »
Donnerstag, 1. Juli 2010 – Canada Day
Als wir aus unserem WoMo gekrochen kamen und den Raureif auf dem Tisch sahen, entschieden wir, dass es in der Nacht wohl ganz schön kalt gewesen sein muss  :wink: Aber an diesem Morgen war der Himmel strahlend blau :D
An diesem Tag hatten wir unsere längste Fahrtstrecke von Jasper in den Wells Gray Park. Es sind ca. 390 km, wir hatten keinen Campground im Wells Gray reserviert und es war Canada Day! Also eindeutige Zeichen, dass wir früh los mussten. Der Tag hatte für uns aber eine Stunde mehr, weil wir die Grenze von Alberta nach British Columbia überquerten und die Uhr zurückstellten.
Um kurz nach acht waren wir in der Stadt, um nach dem kostenlosen Canada Day Pancake Frühstück zu schauen. Leider öffnete dies erst um 9 Uhr und darauf wollten wir nicht warten. Auch die Canada Day Parade in Jasper würden wir nicht mitkriegen  :(
Auf dem Weg aus der Stadt liefen gerade ein paar Elks über die Straße. Süß  :wink:



Unser erster Stopp war an einem spiegelglatten See, in dem sich die Berge so toll spiegelten. Einfach hübsch!



Danach kamen wir zum Mount Robson, der wie fast immer in einer leichten Wolkendecke versteckt war. Es ist der höchste Berg in den kanadischen Rockys und schon eine recht imposante Erscheinung.



Da wir nun doch etwas traurig waren, dass wir kein Pancake Frühstück hatten, entschieden wir uns, das Pancake Frühstück nachzuholen und selbst welche zu braten. Wir hatten eine Pankcake Mischung und den passenden Ahornsirup von Fraserway im Camper gehabt... Galt zwar nicht für uns, aber die Pancakes  haben wir uns trotzdem schmecken lassen  :wink: Naja, irgendwann als wir kapiert haben, wie das funktioniert.... Aber dann sahen die Pankcakes auch wie echte Meisterwerke aus :) Es waren so viele, dass wir noch welche in den Kühlschrank gestellt haben für schlechtere Zeiten.



Nach diesem somit etwas längeren Stopp am Mount Robson ging es ohne größere Unterbrechungen in den Wells Gray Park. Einen Tankstopp legten wir im kleinen Ort Blue River ein. Dort schmückte sich auf der Tankstelle gerade ein Abschleppwagen mit Candada-Flaggen und ich sagte noch zum Scherz: „Sicher nimmt der hier gleich an der Blue River Canada Day Parade teil“! Als wir dann bei A&W in Clearwater einen Burger aßen und dabei einen Flyer über die Umgebung in die Hände bekamen, stellten wir fest, dass dort tatsächlich eine Parade stattfand, eine halbe Stunde nachdem wir dort hindurch gefahren waren!!!! Aaaahhh!!
Wir kauften in Clearwater noch im Liquor Store ein, schauten ins Visitor Center und holten eine Map raus und fuhren dann in den Wells Gray Park. Wir fuhren straight durch ohne an irgendwelchen Viewpoints anzuhalten, da wir ja nicht wussten, was mit dem Campground ist. Die letzten 20 Kilometer im Park sind unbefestigt, sodass man auch nicht sonderlich schnell voran kommt. Besonders wenn man in einer Wohnmobil Karawane von 5 Wohnmobilen fast ganz hinten fährt  :wink: Aber dann geschah das Unglaubliche: Wir sahen unseren ersten Bären! Er stand mitten auf der Straße und das vorderste WoMo hielt natürlich an. Wir blieben eine Weile stehen, bis der Bär sich von der Straße bewegt hatte. Als wir dann endlich an der Stelle vorbeikamen, kam der Bär extra für uns noch einmal aus dem Gebüsch und hat sich sehen lassen :)  Auf der weiteren Strecke sahen wir später nochmal 2 Bären.





Es gibt zwei Campgrounds ganz am Ende im Wells Gray Park. Wir schauten uns zuerst den Clearwater Lake Campground an und stellten fest, dass dort noch genügend Plätze frei sind. Allerdings keine sooo schöne Sites, sodass wir auch noch zum Falls Creek Campground fuhren, der noch weitaus schönere Sites frei hatte. Dort suchten wir uns eine direkt am Fluss aus. Wir gingen schnell bezahlen per self registration und dann wollten wir noch „kurz“ den 5km langen Trail zum Clearwater Lake Lookout machen. Aber das konnte man nicht wirklich als Trail bezeichnen. Das war nur ein Trampelpfad, der nicht wirklich sehenswert war und so kehrten wir ziemlich schnell wieder um. Das Wetter war mittlerweile auch nicht mehr so richtig schön.



Stattdessen fuhren wir dann zur Ray Farm. Draußen stand ein Schild, auf dem erklärt war, dass sich nur 700 m davon entfernt eine Quelle befinden sollte, die wir uns dann auch noch anschauen wollten. Es sollte sich dann zu einem Rundweg schließen, wo man dann noch an einem See vorbeikommen sollte. Alles in allem dann so ca. 1,5 km. Das ist locker, dachten wir uns. Aber die Trails in so einem Provincial Park werden scheinbar nicht so nett gepflegt wie in einem Nationalpark. Bis zur Farm war der Trail noch super. Die Farm war an sich auch sehr interessant. Aber danach war der „Trail“ wieder nur ein Trampelpfad und uns kam es weitaus länger als 700 m vor! Wir liefen da nämlich ne ganze Weile durch die völlige Wildnis und fragten uns oft, ob wir überhaupt noch richtig seien. Wir waren auch ganz alleine dort unterwegs. Außerdem war uns nicht ganz wohl bei der Sache, weil wir ja schon mehrere Bären gesehen hatten und benutzen deswegen unseren Schlüssel als einen Ersatz für eine Bärenklingel. Irgendwann kamen wir dann auch mal bei der Quelle an, die nur ein blubberndes Loch im Boden war. Naja. Nicht SO spektakulär.





Wir gingen also weiter, um den Rundweg zu vollenden. Dort war der Trail zum Teil so zugewuchert, dass man ihn überhaupt nicht mehr sah. Uns war bei der Sache ganz schön mulmig. Ewig kam uns der Rückweg vor, wo wir neben einem weniger schönen See entlang gingen. Dann hörten wir auch noch komische Geräusche, die vom See ausgingen und wir legten noch einen Zahn zu, um wieder zurück zum Camper zu kommen. Irgendwann kamen wir dann auch endlich an und waren froh, dass wir diesen blöden Trail überstanden hatten...
Der Wells Gray Park ist vielleicht zu empfehlen, wenn man Jasper und Banff noch nicht kennt, aber in dieser Reihenfolge, wie wir es gesehen haben, hat uns der Wells Gray Park weniger gut gefallen.
Wir fuhren zurück zum Campground, wo wir unser chinesches Fastfood zu uns nahmen und einen gemütlichen Abend mit Marshmallows am Feuer verbrachten. Eine Rangerin wünschte uns noch einen „Happy Canada Day“ und schenkte uns zwei Flaggen und Pins.

borni

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Re: Kanada-Rocky Mountain Home Tour 2010
« Antwort #44 am: 06.10.2010, 16:22 Uhr »
Freitag, 2. Juli 2010
Heute haben wir mal etwas länger geschlafen, weil wir nur die kurze Strecke aus dem Park vor uns hatten. Nach dem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg durch den Park, um die ganzen Viewpoints abzuklappern. Die ersten beiden Punkte, Rays Mineral Spring und Rays Farm, kannten wir ja jetzt schon. Der erste Stopp galt den Helmcken Falls, die wirklich schön waren. Danach ging es zu den Dawson Falls, die zwar nicht hoch waren, aber dafür umso breiter.





Ein paar Kilometer weiter zweigt die Straße zum Green Mountain Aussichtsturm ab. Dies ist eine z.T. sehr steile, enge Straße, bei der die Äste doch bedenklich tief runterhingen. Ein Vergnügen war sie mit unserem Gefährt nicht gerade... Die Aussicht von dort oben war zwar schön, aber wir waren ja schon etwas verwöhnt von Banff und Jasper Nationalpark. Deswegen war diese Aussicht nicht ganz so spektakulär.





Also haben wir uns die Straße wieder runtergequält und wollten eigentlich in den Bereich der Trophy Mountain Wildflower Meadows, weil es dort von Juni – August super schöne Wildblumen geben soll. Der Trail sollte nur einen Kilometer lang sein, aber die Wegbeschreibung verrät schon einiges: Nördlich der Spahats Falls geht eine Schotterstraße Richtung Osten (Road 80), nach 1,7 km wieder nördlich auf Road 10. Nach 3,1 km auf Road 201. Am Ende der Straße (nach 4,4km) ist der Trailhead... Wir fuhren also auf diese Schotterstraße und sie war nicht wirklich in einem guten Zustand. Wir fuhren eine Weile darauf, aber irgendwie kam diese Abzweigung nicht. Da die Straße immer schlechter wurde, sind wir lieber umgekehrt. Stattdessen folgten wir einem Schild an der Straße „Moul Falls Trail“ (2,9 km one way). Für den haben wir uns dann also entschieden.
Zunächst läuft man auf einer Art alten Straße, bis sich der Weg nach ca. 1,5 km in den Wald schlängelt. Der Trail war gut ausgebaut und hat Spaß gemacht. Er war sehr einfach zu gehen (besonders auf dem Hinweg  :wink: ). Erreichen tut man den Fuß der Falls übrigens über eine etwas morsche Holztreppe, die nur von 2 Personen gleichzeitig betreten werden darf  :wink:  Unten am Fuße des Wasserfalls waren ein paar verrückte Jugendliche, die mit einem Guide hinter den Wasserfall gelaufen sind. Also, bei richtig heißem Wetter sicherlich toll, aber bei so einem durchwachsenen Wetter muss das ja nicht sein... Wir schauten also den Wasserfall an und freuten uns über den Regenbogen, den er verursachte.







Nach einer Weile gingen wir wieder zurück und die Gruppe mit den Jugendlichen setzte sich auch langsam in Gang. Wir gingen jedoch ein ganzes Stückchen vor ihnen, als wir plötzlich einen Bären mit Baby auf dem Trail sahen. Erst dauerte es ein paar Sekunden, bis wir überhaupt kapierten, was da los ist. Wir blieben natürlich sofort stehen und fingen an, langsam zurück zu gehen, ohne dass der Bär uns bemerkt. Langsam kam die Gruppe und ich warnte gleich die ersten der Gruppe, aber sie schienen weniger interessiert. Da musste man das dann wohl noch ein wenig drastischer zum Ausdruck bringen. Naja, als wir es dem Guide sagten, meinte er, wir sollen uns alle entfernen. Wir hörten jedoch von der anderen Seite des Trails, dass Wanderer sich mit Rufen bemerkbar machten. Wir bekamen etwas Panik, dass sie die Bären in unsere Richtung treiben könnten und antworteten mit Pfiffen, sodass wir uns auch bemerkbar machten. So langsam schien der Bär von  uns genug zu haben und stiefelte mit seinem Baby davon. Als wir sicher waren, dass er weit genug weg war, trauten wir uns weiter. Die Wanderer von der anderen Seite kamen uns dann auch entgegen. Die Gruppe blieb dann während dem Rest der Wanderung immer hinter uns, sodass wir uns sicher fühlten. Der Guide erzählte jedem, der uns entgegen kam von unserer Begegnung.
Wow, das war ein Erlebnis  :wink: Ich hatte schon ganz schön weiche Knie...
Der nächste Stopp waren die Spahats Falls, die auch sehr schön waren.



Von dort aus ging es dann zunächst zum Visitor Center, um im Internet zu surfen und dann zum Dutch Lake Resort, wo wir eine Campsite reserviert hatten. Man konnte dort online sogar schon den Platz aussuchen, deswegen haben wir eine sehr hübsche Campsite gehabt. Insgesamt war der Campground ein typischer RV Park, aber auch wir müssen mal Strom- und Wasseranschluss haben  :wink:  Besonders in den vorderen Reihen standen die WoMos eng an eng und der Campground war auch ziemlich voll.
Einige badeten im Dutch Lake, aber das war uns dann doch nicht warm genug dafür.... Wir hatten auch keine Zeit, denn wir mussten Wäsche waschen! Zunächst waren die Maschinen immer von anderen Deutschen besetzt, aber irgendwann sind wir dann auch mal dran gekommen  :wink:
Den Abend ließen wir mit BBQ, Campfire, Popcorn und einem gemütlichen Spaziergang über den Campground ausklingen.