So, heute weiß ich eigentlich gar nicht so Recht wie ich den Tagesbericht beginnen soll, ich hatte Euch ja gefragt, ob Ihr erratet wo es hingehen soll nach Las Vegas...
Ok es hat niemand erraten, bzw. es versucht.
Was sicher ist:Mit Abreise aus Las Vegas beginnt
Tag 13Um mal wieder nichts vorwegzunehmen, behalte ich mir die Pointe für bis zum Schluss auf. Der Spannungsbogen ist doch mein zweiter Vorname
Wehmütig verließen wir also morgens unser Luxuszimmer (obwohl es Standardzimmer war, für uns wars purer Luxus), Richtung Rezeption zum auschecken.
Bepackt wie die packesel mit Koffern, Bierreserven, Kühltaschen etc. standen wir da und warteten, dass unser Big Ben vorgefahren wurde.
Nach Tip und kurzer Unterhaltung mit dem Amaturenbrett, ob Big Ben auch anständig behandelt wurde, fuhren wir los
Heute war mal wieder Michels Fahrtag und ich konnte den Job als "Navigator" ausführen.
Und als ordentlicher Navigator hat man natürlich auch ne edle schwarze Ledermappe in der alle Reisetage aufgeführt waren, mit beigefügtem Ausdruck der Hotelreservierung und allen wichtigen Unterlagen.
Alles schön sauber in jeweils eine Klarsichthülle einsortiert und chronologisch abgeheftet in der Mappe. Kann also nix schiefgehen...
Naja beim Thema Falschbuchung in Springdale am Zion hab ich ja Euch noch vorgewarnt, dass wir das an Verpeiltheit nocht toppen können.
Ich hätte meinen Job durchaus ernster nehmen sollen, stattdessen nutze ich die Tage als Beifahrer immer schon um meine Speicherkarten auf den Laptop zu laden. Und für die Fotografieinteressierten, ich hab dann immer schon mal die sehr aufwendige Vorarbeit für meine HDR-Fotos gemacht, d.h. aus meinen Kamera RAW Dateien, 16-bit Tiff erstellt und diese dann in Photomatix reingehauen. Das dauert
Gottseidank hatten wir für den Zigarettenanzünder ein Ladekabel für den Laptop, so war ich auf Akkulaufzeiten nicht angewiesen.
Aber egal weiter gehts im Text, das Death Valley wartete natürlich auf uns, wie sollte es auch anders sein für Ersttäter.
Gähnende Leere im Portemonaie sollte jedoch der Hinweis sein, dass wir irgendwann nochmal einen Bankomat ansteuern sollten. Aber umso näher wir an das Death Valley ranfuhren, umso menschenleerer wurde die Gegend.
Schließlich kamen wir nach Beatty (merkt Euch den Namen), einem absolutes Kaff im nirgendwo. Aber einen Bankomat hatte es und Geld war auch noch drin
Problem gelöst.
Und dann ging es auch schon schnurstracks durchs Death Valley und wir bekamen etwas Panik, weil wir natürlich nur noch 1/4 Tank drin hatten und als Ersttäter hat man ja keinerlei Erfahrungen, wann dort so die nächste Tankstelle kommt, wie weit es noch ist und überhaupt.
Da wir spät in Vegas los sind und ehrlich gesagt uns auf das Death Valley auch nicht vorbereitet hatten, wussten wir auch nicht wirklich wo und wie wir uns was ansehen sollten und außerdem sagte das Navi ja, dass es noch ein ganz großes Stück bis nach Bishop, CA. zu fahren ist.
Irgendwo in der Mitte des Death Valleys hielten wir dann mal an einem kleinen häuschen an, wo auch ein Pick Up nebendran stand, weil wir einfach mal fragen wollten, wo in welche Richtung die nächste Tankstelle sei.
Michl hielt also an und ich spazierte auf das umzeunte Gelände zu und rief ein paar mal, ob jemand da sei. Keine Antwort.
Also ging ich auf das Gelände, denn das Zauntor war ja offen und näherte mich dem Gebäude, welches nebenan auch eine Garage hatte und sowas wie ne kleine Werkstatt. Schien echt niemand dazu sein.
Ein bisschen ein mulmiges Gefühl hat man da ja schon in so einer gottverlassenenen Gegend, dass nicht irgendein Irrer, 94-jähriger auf seinem Schaukelstuhl hinter den staubigen Fenstern sitzt und mit der Schrotflinte genau auf solche Touris wartet
Nachdem ich das ganze Gelände durchquert hatte und niemand fand, dreht ich wieder um und sah dabei, dass ein weiterer Pick-Up Truck von der Straße runterfuhr und den kleinen Sandweg zu diesem Gebäude wo ich gerade war.
Glück gehabt, so sollten wir doch noch zu unserer Information kommen. Der Wagen hielt dann vor dem Zaun an und der Kollege der da ausstieg machte schon einen nicht wirklich freundlichen Gesichtsausdruck und mir wurde klar, dass ich natürlich der Grund dafür war, weil ich auf seinem Grundstück umherspazierte.
Um natürlich nicht gleich weitere Mißverständnisse aufkommen zu lassen fragte ich denn sofort:" Guten Tag, wissen Sie in welche Richtung man fahren muss, um zur nächstgelegenden Tankstelle zu kommen?"
Woraufhin er mich anbläffte:
"Sie können von mir kein Benzin haben!!Ok jetzt wusste ich auch, dass die Metalltanks auf seinem Grundstück nichts mit Wasser zu tun hatten, sondern seine Benzinreserven waren
Ich dann wieder so:" Nein ich will Ihr Benzin auch garnicht, ich will noch wissen wo die nächste Tankstelle ist..."
Er:
"In alle 3 Fahrtrichtungen kommt irgendwann ein..."Meine Güte gestaltete sich die Kommunikation schwierig..., wahrscheinlich kamen von so Leuten wie ich im Monat 86 Stück vorbei und er war einfach angefressen, kann ich ja verstehen. Also ein letzter Versuch in Güte von mir...:" Und welche davon ist die nächste wenn wir Richtung Bishop Kalifornien noch weiterfahren wollen?"
Er dann endlich in ruhigerem Ton: "nehmt die in stovepipe wells"
Ok alles klar, schnell zum Auto und weg hier.
Am besagten Ort wurde getankt und ein paar T-Shirts als Souveniers gekauft.
Nun aber erst einmal ein paar Bilderchens, bevor es zum Tagesfinale kommt.
Bei dem folgenden Vieh dachte ich eigentlich, es sei nur ne Platikfigur, weil es sich minutenlang garnicht bewegte, aber dann mal kurz den Kopf.
Psychovieh
Und wie man am letzten Bild erkennen kann, war die Tagestour doch eine ausgesprochen lange Fahrt...
Gut wir mussten auch zwischendurch mal wieder an einer Baustelle anhalten und ne gefühlte Dreiviertelstunde warten, wir hatten sogar richtiges Glück und waren das letzte Fahrzeug was man nicht mehr durchfahren lies, lieber packte man das Stoppschild aus und forderte uns zum anhalten auf. Naja nach kurzer Zeit bildete sich eine hunderte meter Lange Autoschlange hinter uns, aber trotzdem kam wieder unsere soziale Ader durch, und Michl holte ein paar Bier und Softdrinks aus dem Eisfach und brachte sie den Bauarbeitern vor uns, die sich bedankten und die Dosen in Ihre Kühlbox legten.
Es war dann auch schon dunkel bis wir ENDLICH in Bishop an unserem Hotel ankamen...
Eine nette Dame empfing uns dann an der Rezeption und ich nannte meinen Namen und das wir ne Reservierung hätten.
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich zu einem Stirnrunzeln und sie sagte uns, dass sie heute keine Reservierung auf unseren Namen hätte.
Wir schauten uns nur vertattert an und ich sagte Ihr, ich dass ich die Reservierung aus der Mappe im Auto hole. Mit Mappe unterm Arm kehrte ich zu Ihr zurück und legte ihr die Reservierung vor (priceline Buchung).
Dann schaute Sie uns nur an und meinte zu uns:" Ja da steht, dass sie ne Reservierung für morgen haben, nicht für heute..."
Wooooooot?Okay, da fiel es mir langsam wie Schuppen von den Augen und wir mussten beide lachen.
Was hatten wir hier nun wieder verpeilt, etwas Wühlerei in meiner Mappe brachte Aufklärung. Da Rutschte mir doch tatsächlich die Reservierung vom Motel 6 in Beatty entgegen....
Ok das Zimmer war wohl hin und uns wurde klar, dass die Ochsentour von heute nur dadurch kam, dass wir quasi nen ganzen Tag übersprungen hatten und kaum Zeit fürs Death Valley hatten
Gut, wir hatten dann Nägel mit Köppen gemacht und einfach dann noch ein Zimmer zum Vollpreis genommen, weil wir brauchten dringend, Dusche, Bier und Bett.
Gut somit hatten wir einen "Chill-Tag" extra in Bishop und keinen Stress am Folgetag.
Wie schon gesagt, ihr seid mit echten Profis unterwegs