Donnerstag 06.01.2005
Nach einer kräftigen Grundlage für das Wandern, die wir im Boulder Station eingenommen haben, sind wir heute in den Red Rock Canyon National Conservation Area gefahren. Wettermäßig war es nicht optimal, es war kalt und stark bewölkt. Da wir dieses Gebiet schon oft besucht hatten, legten wir nicht viel Wert auf das Fahren der Loop Road, sondern wir wollten ein paar Trails laufen und viel frische Luft tanken.
Ausgesucht hatte ich zuerst den Moenkopi Loop. Dieser Looptrail beginnt am Visitor Center und ist 2 Meilen lang, ohne nennenswerte Steigungen. Von hier hat man einen guten Blick auf die Calico Hills und die dahinter liegenden, zu dieser Zeit schneebedeckten Berge. Nach dem ersten Drittel des Weges geht ein Seitenpfad zu den Calico Hills ab. Diesen kleine Erweiterung des Weges sind wir allerdings nicht gelaufen.
Ich hatte den Moenkopi Loop deshalb ausgewählt, weil in der Trailbeschreibung stand, dass dort die Chance groß sei, Burros zu sehen. Wie im „Pseudo Oak Creek Canyon“ sahen wir zwar jede Menge Burro-Mist, aber keinen einzigen Burro.
Als nächsten Weg sind wir Lost Creek/Willow Springs gelaufen. Der Trailhead ist an der Willow Springs Parking Area. Zunächst ging es ein Stück den Lost Creek Children´s Discovery Trail entlang. Wir fanden von diesem Weg noch die Abzweigung Richtung Willow Springs, sind wie beschrieben an den Agave roasting pits vorbei gekommen. Aber dann war bald Ende im Gelände. Es wurde im Wanderbüchlein hingewiesen, hier seien sehr viele Seitentrails und man soll darauf achten, dass man auf dem Hauptweg bleibt. Eigentlich sahen wir überhaupt keine Seitentrails bzw. Abzweigungen und nach kurzer Zeit war weit und breit kein Weg mehr. Wir sind über Stock und Stein weitergegangen, bis wir an ein trockenes Flussbett kamen und dieses dann als Weg zurück zum Parkplatz liefen. Manchmal wäre es mir lieber, in den Parks (ob National Park, State Park etc) würde man das eine oder andere der zahlreichen Hinweis- und Verbotsschilder sparen und statt dessen einen Wegweiser mehr an einem Trail aufstellen. Es ist nach unserer Erfahrung landesweit der Fall, dass die Wege oft schlecht beschildert sind.
Da es nun schon Nachmittag war, lohnte sich der Weg zum Icebox Canyon nicht mehr. Es wäre zu spät geworden, denn um 17 Uhr wurde der Scenic-Loop geschlossen. Hier am Parkplatz ging der SMYC Trail los. Woher dieser Trail seinen Namen hat, weiß ich leider nicht. Also beschlossen wir, diesen noch zu laufen. Angegeben waren 2.5 Meilen Roundtrip und wir gingen von einem Loop aus. War natürlich nicht der Fall, sondern out and back. Nichts desto trotz ein ganz gut mit Steinen gekennzeichneter Weg, der auf einer Anhöhe einem Bächlein folgt und dann auf den Icebox Canyon Trail trifft. Zurück am Parkplatz hielt ein Auto an und der Fahrer machte uns auf Bighorn Sheeps am Berg auf der gegenüberliegenden Seite aufmerksam. Es waren ein ganzer Trupp, der es sich auf einem großem Felsen schon für die Nacht bequem gemacht hatte. Nun wurde es für uns Zeit, den Park zu verlassen. Nach kurzer Fahrt entdeckten wir in der Nähe des Willow Creeks einen Burro. Endlich hatten wir es geschafft.
Von wegen...- uns wurde die ganze Zeit gesagt und man konnte es im Visitor Center auch lesen, sie wären nicht freundlich gesinnt und würden öfters beißen – dieses Tier war sehr freundlich. Im übrigen erinnerte mich der Wildesel an ein Steifftier. Er hatte am Rücken einen dunklen Streifen, der wie ein Stück eingesetztes Stoff mit Naht aussah. In kürzester Zeit kam es natürlich zu einem „Tierstau“. Alle Autos, die aus dem Park fuhren, hielten natürlich an. Dieser Burro blieb nicht lange alleine, bald kamen von allen Seite noch mehr herangezogen. Und hier bewahrheitete sich der Titel eines Buches, den ich je nach Tierart zitiere: „Bears are, where they find you“. Damit will ich sagen, dass es oftmals keinen Sinn macht, stundenlang im Gelände nach Tieren Ausschau zu halten, sondern die Tiere müssen eben die Menschen finden.
Nun mussten wir endlich zusehen, dass wir aus dem Park kamen, denn es war beinahe schon 17 Uhr und wir mussten noch einige Meilen fahren.
An diesem Abend war sehr viel Verkehr in Las Vegas und wir brauchten über eine Stunde vom Red Rock Canyon bis ins Boulder Station.
Wir hatten uns an diesem Abend wieder mit Volker G verabredet. Gegessen haben wir am Le Village Buffet im Paris. Die Warteschlange war nicht allzu lang, an diesem Abend natürlich viele Business Menschen, hauptsächlich asiatischer Herkunft. IMO bietet dieses Buffet immer noch das schönste Setting. Die Raclette Station, welche im vorigen Jahr neu war, gibt es nicht mehr, dafür eine Art Käsefondue Station. Das musste ich natürlich sofort ausprobieren. Was es hier im Vergleich zu den anderen Gourmet Buffets nicht gibt, ist Sushi. Weiterhin gibt es eine Station, an der man sich Crepes zubereiten lassen kann. Allerdings habe ich darauf verzichtet, weil es nämlich meinen Lieblingsnachtisch hier gibt: Bananas Foster. Dafür lasse ich alle anderen Nachspeisen stehen.
Nach dem ausgedehnten Essen und einer Tasse Kaffee wechselten wir die Lokalität und fuhren zunächst ins Gold-Coast. Ich hatte in meinen Funbooks noch einige Gutscheine für Getränke im Gold-Coast, die wir doch irgendwann einlösen mußten. Dieses Casino hat uns gut gefallen, klein, ausnahmsweise sehr hell und vor allen Dingen gemütlich. Nach einem Killians Bier wollten wir den Abend noch nicht beenden und überlegten, wo wir hinfahren könnten. Ganz hoch im Kurs stand das Ellis Island und wenige Minuten später saßen wir in der dortigen Karaoke Bar. Bis spät in die Nacht haben wir den dort dargebotenen Songs gelauscht. Der Mann vom Samstag mit schwarzem Filzhut war übrigens auch wieder hier und sang abermals in Vollendung „Sweet home Chicago“. Aufgefallen ist uns noch ein Mädel, die eine echt tolle Stimme hatte und sehr gut singen konnte. Leider wählte sie zweimal Lieder aus, die absolut nicht zu ihrer Stimme passten.
Als wir ins Hotel zurückfuhren, hörten wir im Wetterbericht, dass für Freitag mal wieder Dauerregen gemeldet war.