Hallo!
@Leia: Ja, ein warmer Schlafsack ist wichtig, wobei erstaunlicherweise die ersten Tage unserer Reise uns die kälteren Nächte bescherten. Leider war das der letzte Urlaub, den mein geliebter Schlafsack und ich gemeinsam hatten - er ist vor einem Monat kaputt gegangen (glücklicherweise beim Campen im Wohnzimmer - wegen Renovierungen). Der Reisverschlussschieber ist in drei Teile zersprungen und da der Schlafsack auch insgesamt schon alt ist und mit über 2 kg auch sehr schwer, macht eine Reparatur wenig Sinn (wenn überhaupt möglich). Also muss nun ein neuer her, schön leicht und warm, für unsere Backcountrytour.
Am heutigen Tag gibt es leider nicht viel blau zu sehen - aber dieser Tag ist wettermäßig auch der Tiefpunkt unserer Reise!
Montag, 30.08.2010Trotz des für die Nacht angekündigten Regens war es morgens trocken, als wir aus dem Zelt krochen. So konnten wir in Ruhe frühstücken und uns fertig machen.
Kalt war es beim Frühstück - aber trocken (noch...)!
Als alles erledigt war und wir frühzeitig zum Startpunkt für den Hike zum Bootsanleger starten konnten, fing es an zu regnen. Na ja, nicht zu ändern, wir fuhren natürlich dennoch erst einmal los. Schließlich wollten wir doch die bereits im Vorfeld reservierte Bootsfahrt mit Ausstieg auf Wizard Island antreten! Auf der Fahrt fuhren wir tatsächlich an ein wenig Neuschnee vorbei, den es in der Nacht gegeben haben musste...
Da wir reichlich früh dran waren, war der Anmeldekiosk noch nicht geöffnet, so dass wir es uns bei stärker werdendem Regen im Auto gemütlich machten und lasen. Um 9 Uhr stapfte ich zum Kiosk und bekam dort die Auskunft, dass wir wegen des Wetters nicht auf Wizard Island aussteigen könnten und auch die Möglichkeit bestehe, die Tour komplett zu canceln. Nach einer kleinen Überlegenszeit entschieden wir uns, die Bootstour unter diesen Umständen komplett abzusagen - zu sehen würde es eh nichts geben. Also stornierten wir die Reservierung (die bereits geleistete Kreditkartenzahlung wurde uns übrigens bereits wenige Tage später problemlos wieder gutgeschrieben). Im Laufe des Tages hörten wir im Übrigen, dass auch die Bootstouren ohne Ausstieg allesamt nicht stattgefunden haben.
Tja, da sollte im Hintergrund der See zu sehen sein - man sah nur wenige Meter weit, geschweige denn bis hinunter in den "Krater".
Wir fuhren zunächst zurück zum Rim Village. Hier tranken wir einen heißen Kakao im Cafe und schrieben Postkarten (ein bisschen was hatten wir ja immerhin schon zu berichten
), bis wir um 11 Uhr einem Ranger Talk zur Entstehung des Crater Lakes lauschten. Anschließend schlugen wir weiter mit unseren Büchern Zeit tot, denn es goß in Strömen, zwischendurch waren auch mal ein paar Schneeflocken dabei und die Sicht war gleich null.
Um 14 Uhr hörten wir in der Crater Lake Lodge einem weiteren, sehr anschaulichem Vortrag zu: Vor dem großen Kamin in der gemütlichen Halle erfuhren wir mehr über William Steele, der es mit seiner Hartnäckigkeit geschafft hatte, dass der Crater Lake 1902 als National Park anerkannt wurde. So wurde unter anderem ein Fußweg zum Transport von Fischen mit Hilfe wasserbefüllter Eimer, in denen diese "Knusper-Goldfischli" schwammen, demonstriert.
Leider kein echtes Holzfeuer, aber ein heimelige Atmosphäre schaffte dieser Riesenkamin dennoch!
Nach einer weiteren Lesepause folgte dann der letzte Talk des Tages, erneut in der Lodge, nun zum Thema: „Extreme Weather“. Der Vortrag war als Ankreuztest gestaltet und wir lernten unter anderem, dass es bisher in jedem Monat im Laufe der Jahre eine messbare Menge Schnee gegeben hatte oder der See zuletzt 1949 vollständig zugefroren war. Die kälteste gemessene Temperatur belief sich auf -21° Fahrenheit, die wärmste lag zwischen 90 und 100° Fahrenheit. Torsten und ich erzielten jeder 5 von 10 Punkten beim Test, die Gewinnerin hatte 7 und erhielt eine Postkarte (wie auch alle teilnehmenden Kinder). Insgesamt hatten wir dabei viel Spaß, der Ranger gestaltete das Frage-Antwort-Spielchen sehr nett und lustig, wir saßen gemütlich auf dem Boden vor dem Kamin - die aufgestellten Sessel hatten wir den älteren Semestern überlassen.
Im Anschluss an diesen Vortrag fuhren wir zum Zeltplatz zurück, um festzustellen, dass unsere zwischendurch mal aufgetretenen, aber erfolgreich verdrängten vagen Befürchtungen zwar nicht voll, aber zumindest zum Teil erfüllt wurden: Am Fußende des Zeltes war durch den Boden ein wenig Wasser eingedrungen und Torstens Schlafsack war etwas klamm am Ende.
Und unser Stellplatz war noch einer der höher gelegenen...
Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns, abzubauen, da es immer weiter regnete. Wir checkten gegen 17.30 Uhr aus (hier haben wir übrigens trotz Reservierung nur die erste Nacht bezahlen müssen) und fuhren schon mal ein Stück Richtung Bend. Torstens Schlafsack erhielt einen Logenplatz auf der Mittelkonsole und wurde so "trockengeföhnt". In La Pine beim Newberry National Monument schlugen wir nach circa zwei Stunden Fahrt unser Zelt im La Pine State Park auf wunderbar trockenem Boden auf, denn mit jeder Meile, die wir zurücklegten, wurde das Wetter besser. Offensichtlich hatte es hier heute nicht geregnet...
So, wer diesen Regentag überstanden hat, kann sich morgen (passend zum Sonntag
) auf die Sonne freuen.
Viele Grüße und noch einen schönen Abend
Lisa