Hallo!
Die Bären hatten uns (und die ca. zehn weiteren Personen, die am Straßenrand standen) natürlich entdeckt und guckten immer mal wieder "vorsichtshalber" in unsere Richtung. Wir waren aber wirklich recht weit weg, die Fotos sind mit 12fach Zoom entstanden. Mir ist der Abstand aber auch lieb - ein "Mitgucker" hat gewitzelt: Achtung, umdrehen, Papa Bär kommt von hinten... war natürlich nichts, aber im ersten Moment - puh. Die Autos hatten wir nämlich alle verlassen.
Ich bin auch immer superfroh, wenn wir Bären "nur" aus dem Auto raus sehen - direkt in unserem ersten Urlaub haben wir zwei Bärenbegegnungen zu Fuß gehabt, im Sequioa NP. Der erste Bär trat vor uns auf den Weg, in ca. 3-4 Metern Entfernung, nahm aber keine Notiz von uns und marschierte einfach weiter (ich bin vor Schreck auf die gerade neben uns auftauchende Bank gesprungen, schließlich soll man sich groß machen!
Bin aber schnell wieder runter!) - der zweite gab Fersengeld. Der hatte auch eine "Problembärmarke" am Ohr, den haben die Gummigeschosse wohl richtig schön erschreckt, so dass er Angst vor Menschen bekommen hat (was ja auch Zweck ist)... Also eigentlich beides unvergessliche Begegnungen, die nicht dazu dienten, mir Angst einzujagen, aber trotzdem mag ich Bären lieber in sicherer Entfernung bzw. halt mit Auto um mich drum herum.
Heute geht es in die große Stadt:
Sonntag, 12.09.2010Seattle, wir kommen! Da wir uns allerdings erst ab 11 Uhr bei unseren Hosts Julianne und Oliver vom Corner House angekündigt hatten, ließen wir den Morgen ruhig angehen. Nach dem free Continental Breakfast mit Waffeln and Cereals schauten wir im Zimmer noch ein bisschen fern und machten uns gegen 10 Uhr auf den Weg zur größten Stadt des Bundesstaates Washington. Nach gut 35 Minuten Fahrt waren wir bereits an unserer Schlafstätte für die nächsten zwei Nächte: dem Corner House. Unser Zimmer war zwar noch nicht fertig, aber wir wurden herzlich empfangen. Wir brachten unser Gepäck herein und versehen mit einigen guten Ratschlägen machten wir uns zu Fuß auf den Weg ins Zentrum von Seattle. Wir kamen gegen 11.45 Uhr an der Waterfront an – genau richtig für die 12.15 Uhr Bootstour mit Argosy Cruises. Wir erwarben den Seattle City Pass am Ticketschalter für die Bootstour und starteten pünktlich mit der Rundfahrt. Die Sicht auf die Skyline und den Hafen von Seattle war sehr schön und der Tourguide erzählte einiges über die Stadt.
Blick auf das Aquarium
Unser Tourschiff war etwas kleiner!
Der 1914 fertiggestellte Smith Tower ist Seattles ältester Wolkenkratzer.
Nach einem Mittagsessen bei Red Robin mit wirklich sehr leckeren Burgern und Pommes in einem coolen Ambiente ging es weiter mit unserem Stadtprogramm: Nächstes Ziel war das Aquarium, wie die Bootstour im Citypass enthalten. Es war sehr nett gemacht und zeigte viele einheimische Meeresbewohner, einige davon in Touch Tanks – wir haben aber vom Anfassen abgesehen... viele der Bewohner sahen nicht so verlockend aus.
Den gab es natürlich nicht in echt im Aquarium!
Neben den Fischen, Korallen und Anemonen gab es auch einige Säugetiere dort: zwei verschiedene Arten von Robben und See- sowie Flussotter. Wir waren passend zur Fütterung bei den Seeottern und konnten uns eine ganze Weile nicht losreißen von diesen possierlichen Gesellen. Um 16 Uhr lauschten wir dann dem Octopus Talk und erfuhren so interessante Fakten wie die Tatsache, dass Octopusse drei Herzen haben und in der Lage sind, zu lernen. Ein Octopus des Aquariums erlernte innerhalb eines Monats das schnelle und gezielte Öffnen eines Erdnussbutterglases: Brauchte er an Tag 1 noch 25 Minuten, dauerte die Sache nach einem Monat nur noch 5 Sekunden. Wir hatten Glück: der derzeitige Octopus hatte sogar Hunger und wir konnten der Fütterung zuschauen.
Leider gelang uns kein gescheites Foto vom Octopus, dazu waren zu viele Leute rund um den Tank!
Nach dem Aquarium schlenderten wir eine Weile über den Pike Place Market, bevor wir uns – weiterhin zu Fuß – auf den Weg zur Space Needle machten.
In unserem Ticket waren zwei Auffahrten innerhalb von 24 Stunden enthalten und so fuhren wir zunächst bei Tageslicht hinauf und genossen bei nur leichter Bewölkung eine schöne Aussicht auf die Stadt, den Puget Sound und am Horizont etwas wolkenverhangene Umrisse der Olympic Mountains.
Da sich die Zeit für das Abendessen näherte, fuhren wir wieder hinunter und landeten nach einer kleinen Runde im Foodcourt des Seattle Center, nur um festzustellen, dass dieser offensichtlich bereits früh am Abend schließt. Um 18.15 Uhr waren fast überall die Rolläden herunter gelassen. Wir entschieden uns daher für ein Abendessen bei MacDonalds, an dem wir vorab vorbeigekommen waren. Ich hatte auch keinen wirklichen Hunger und aß nur einen McFlurry, Torsten entschied sich für das Southern Chicken Menü – keine gute Wahl, auf dem Burger waren tatsächlich nur das Hähnchenfilet und drei Scheiben Essiggurke – keine Sauce oder weiteres Gemüse. Na ja, sättigte auch und wir verbrachten eine Weile dort, bis wir gegen 19.15 Uhr erneut auf die Space Needle fuhren. Der Sonnenuntergang färbte den Himmel wunderschön und darüber hinaus zeigte sich der Mt. Rainier uns endlich in ganzer Pracht. Ein wahrhaft einmalig schönes Panorama: direkt vor uns die Skyline von Seattle und im Hintergrund der Berg.
Wir ließen die Eindrücke auf uns wirken, tranken eine heiße Schokolade dort oben – leider von Starbucks und damit nicht so lecker – und fuhren erst nach einer ganzen Weile wieder hinunter. Wir liefen Richtung Innenstadt in der Hoffnung, dort auf eine der Buslinien 10 – 13 oder 43 zu stoßen, die uns „nach Hause“ bringen würde. Leider war das eine trügerische Hoffnung, die letztlich dazu führte, dass wir den ganzen Weg zurück ebenfalls zu Fuß marschierten. Denn als wir endlich auf die Linie 12 stießen, hätte eine Busfahrt (bzw. das Warten auf den nächsten Bus) auch nicht mehr gelohnt. Zurück an unserer Unterkunft waren wir gegen 21.30 Uhr und dementsprechend auch sehr müde nach diesem anstrengenden Tag.
Viele Grüße
Lisa