21. Mai 2009Nach einer total ruhigen Nacht in diesem idyllischen Campground krabbeln wir erst gegen 8:30 Uhr aus dem Zelt. Zum Frühstück wieder mal Muffins und Apfeltaschen aus dem Supermarkt.
Ich schaffe es an diesem Morgen tatsächlich mir die Haare unter diesen "push"-Wasserhähnen zu waschen. Es ist zwar total umständlich, aber danach gehts mir besser. Wenn es überhaupt was am zelten zu meckern gibt, dann wären das die fehlenden Duschen und das nächtliche latschen zum Klohäuschen... was bei weniger Bier allerdings vermeidbar wäre
Das Wetter ist irgendwie noch unentschlossen. Ein paar Wolken verdecken die LaSal-Mountains, die wir gestern noch völlig klar sehen konnten. Wir packen unser Zeug zusammen, was wirklich mit immer Routine und damit recht zügig vonstatten geht und fahren zuerst nach Moab, damit wenigstens dieser Tag mal wieder mit einem Kaffee beginnt.
Die Kühlbox muss auch wieder mit Eis befüllt werden und wir kaufen vorsorglich Brot und allerlei Kleinigkeiten, damit wir nicht Gefahr laufen, zu verhungern.
Dann gehts nochmal in den Arches NP. Wir wollen noch zum Landscape Arch. Zuerst noch ein Foto vom Skyline Arch (hoffe das ist er auch... bei den vielen Fotos kann mal ein Versehen dabei sein).
Das Wetter ist mittlerweile richtig unangenehm. Zwar ist es noch sonnig, aber durch ein aufziehendes Gewitter total schwül. Der Trail zum Landscape ist aber total eben und leicht zu laufen. Am Wegesrand blühen Kakteen und ich hab auch Wasser dabei
Der Landscape Arch hat eine Gesamtgrösse von über 100m und bei einer Stärke von nur 2 m sieht er total filigran aus. Eine Infotafel zeigt ein Foto, das ein Besucher genau in dem Moment aufgenommen hat, als am 1.9.1991 ein großes Stück aus diesem Arch rausbrach. Gigantisch!
Wir fahren noch die Viewpoints des Delicate Arch (lower Viewpoint), Fiery Furnace und Panorama Point ab. Zum großartigen rumlaufen fehlt uns heute einfach die Energie. Das Wetter tut sein übriges.
Das hier sieht doch aus, wie ein Löwe...
und hier Nofretete
Wir machen uns gegen 14:30 Uhr auf Richung Monument Valley. Mir ist ein wenig unwohl, weil wir hier nix vorresierviert haben. Na ja, zur Not könnten wir auch im Luxy schlafen. Wenn ich mir den Kofferraum anschaue, frage ich mich allerdings wohin dann mit dem ganzen Zeug. Sieht ja schon fast aus, wie ne Zweitwohnung
Nachdem wir den Wilson Arch passiert haben, fängt es so richtig an zu regnen. Und als wir in Monticello tanken, ist es merklich kühler geworden. Zum Glück lässt zumindest der Regen ein paar Meilen weiter schon wieder nach.
Und dann taucht im Dunst der tiefhängenden Wolken zum ersten Mal das Monument Valley vor uns auf. Atemberaubend! Wirklich ein grandioser Anblick.
Ich schaue mich dauernd um, weil ich denke, daß eine Horde Indianer auf ihren Mustangs jeden Moment um die Ecke biegen muss. Aber die sitzen mittlerweile in verbeulten Pick-ups und sind inzwischen fett geworden
Mexican Hat lädt nicht wirklich zum Verweilen ein und so fahren wir auf der Suche nach einem Hotel weiter am Monument Valley vorbei nach Kayenta. Auch nicht der Burner, aber das ortsansässige Best Western macht einen ordentlichen Eindruck. Nach vier Tagen ohne Dusche, wollen wir einfach wieder fließend heiß' Wasser geniessen und mieten uns für 116$ plux Tax dort ein.
Dann aber zurück zum Monument Valley. Der Himmel zieht sich langsam zu, aber wir haben die Hoffnung, daß es doch noch was wird mit einem orangeroten Sunset.
Aber irgendwie sind uns dieses Jahr die Sonnenuntergangs-Götter nicht hold... Wir fahren den total ausgewaschenen Scenic Drive ab und genießen den Anblick der bizarren Felsformationen.
Three Sisters:
Ich bin ein bißchen entsetzt, als ich sehe, daß sich über dies Holperstrecke mit den tiefen Schlaglöchern auch Mustangs - diesmal meine ich das Auto - tummeln. Patrick meint bloß "passt doch"
Kurz hinter Rain God Mesa ändert sich die Szenerie. Zuerst sieht es aus, wie Regen, aber es ist ein Sandsturm.
Irgendwie sieht das alles sehr bedrohlich aus und ich traue mich kaum auszusteigen. Allerdings ist es gleichzeitig auch faszinierend und beschert mir ein - wie ich finde - geniales Foto. Aufgenommen am Artist's Point. Dort steige ich kurz aus dem Auto aus und fühle mich, als hätte jemand einen Sandstrahler auf mich gerichtet.
Bei den weiteren Bildern aus dem Auto geht schon fast die Scheibe nicht mehr hoch. Am neuen Visitor Center steigen wir nochmal aus, um die Handschuhfelsen im veränderten Licht zu knipsen. Der Sturm ist jetzt in vollem Gange und es fängt auch an zu regnen.
In meiner Fotogalerie habe ich noch mehr "Sandfotos".. ich kriegs nur gerade nicht hin, den Link einzustellen...
Wir sind froh, jetzt kein Zelt mehr aufbauen zu müssen und fahren zum Hotel. Dort geniesse ich eine ausgiebige Dusche, als plötzlich das Licht ausgeht. Ich brülle nach dem Hasen, in der Annahme, daß der besonders witzig sein wollte. Aber nein, das ganze Viertel liegt durch den Sturm im Dunkeln. Als - mittlerweile - erfahrene Camper finden wir noch Kerzen im Rucksack und sitzen so nicht total im Dunkeln. Gegen Mitternacht werden wir vom angehenden Licht und TV nochmal geweckt.
gefahrene Meilen: 308
Best Western Kayenta: 116$ plus Tax
Fazit: Sand kann faszinierender sein, als Sonne