04. Mai 2006
Da wir gestern Abend wählen konnten wann wir Frühstück haben möchten, sitzen wir um pünktlich um 7.15 am Frühstückstisch. Und das nicht allein. Gestern Abend später sind wohl doch Gäste angekommen (haben wir gar nicht mitbekommen, da müssen wir wohl sehr fest geschlafen haben). Es ist allerdings schön, in größere Runde zu sitzen und noch zu plaudern. Es handelt sich um zwei Schwestern aus Oklahoma, die eine mit Kind und deren Mutter aus Texas. Das von Catherine servierte Frühstück besteht aus French Toast mit Erdbeeren, Heidelbeeren und Bananen sowie Rührei mit Bacon. Sehr lecker und sättigend.
Wir haben zum ersten Mal in einem B&B übernachtet und es hat uns gut gefallen.
Um 8.00 heißt es dann Abschied nehmen, denn schließlich wollen wir ja heute noch was erleben.
Unsere erste Fahrt führt uns zum Moqui Hill. Die dirtroad ist teilweise sehr sandig, wir erreichen die Stelle aber ohne größere Probleme. Bereits als wir aus dem Auto steigen liegen uns Moqui Marbles zu Füßen, die richtig schönen Exemplaren sollten wir allerdings erst eine ganze Weile später sehen, denn erstmal werden wir von Greg in Beschlag genommen.
Greg war ein netter und sehr gesprächiger Amerikaner, der mit seiner Frau Dorian in der Abgeschiedenheit des GSENM ein paar Tage zeltete.
Er war mehr oder weniger verwundert ein anderes Auto in der Gegen zu sehen, kommt wohl nicht so oft jemand dort vorbei.
Wie auch immer, es stellte sich heraus, dass die beiden absolute Outdoor-Fans sind und seit Jahren in die Gegend kommen. Insbesonere der Capitol Reef NP hatte es den beiden angetan und sie sagten sie kämen seit 20 Jahren dorthin. Als sie hörten, dass es uns auch noch nach Torrey verschlägt gaben sie uns gleich die Adresse der Cabin außerhalb von Torrey in der sie die nächsten 2 Nächte verbringen wollten und meinten wir könnten gerne vorbei kommen und dann würden sie uns die richtig guten Plätze im Capitol Reef zeigen.
Um es vorweg zu nehmen, leider sollten wir dazu nicht die Zeit haben, aber es war interessant und amüsant Gregs ganzen Geschichten zu lauschen.
Irgendwann sind wir dann aber doch aufgebrochen um die Moquis genauer unter die Lupe zu nehmen, natürlich nicht ohne ein paar Tipps von Greg wo die Besten zu finden sind.
Natürlich sind wir auch nach unserem Ausflug noch mal für eine ganze Weile bei den Beiden hängen geblieben. Es war dann schon nach 11.00 als wir weiterfuhren zum nächsten Ziel des Tages, dem Lower Calf Creek Falls.
Die Sonne meinte es mittlerweile schon wieder ganz gut, aber da es recht
windig war, war’s eigentlich ganz angenehm.
Der Parkplatz war mehr als voll, wir bekamen gerade noch das letzte Loch und bereiteten uns geistig schon auf Menschenmassen vor. Als wir nach 1 Stunde am Wasserfall ankommen, hatten alle anderen aber bereits den Rückweg angetreten, so dass wir ihn zumindest für eine halbe Stund ganz für uns allein hatten.
Ursprünglich wollten wir auch noch zum Upper Calf Creek Fall, das haben wir dann aber sein gelassen. Stattdessen sind wir kurz vor Boulder auf die Hells Backbone Road abgebogen, denn für die kommende Nacht hatten wir uns in einer Cabin auf der Boulder Mountain Ranch eingebucht.
Wir folgen der Straße ca. 3 Meilen und biegen dann rechts weg um zu Ranch zu gelangen.
Als wir ankommen hängt ein Zettel in der Tür, dass die Besitzer gegen 18.00 zurück kommen, man aber gerne eintreten könnte um mit oder ohne Reservierung die entsprechenden Formulare auszufüllen.
Kam uns zwar etwas komisch vor einfach das Haus zu betreten, aber wir sind natürlich reingegangen. Drinnen fanden wir u. a. eine weitere Nachricht direkt an uns gerichtet in der wir herzlich Willkommen geheißen wurden, erwähnt wurde welche Cabin die unsere ist und das wir uns wie zu Hause fühlen sollten.
Zu den Cabins mussten wir durch die Pferdekoppel und wurden sogleich von einigen Pferden neugierig begrüßt. Kein Problem für mich, ich habe hier zu Hause schließlich ein Pflegepferd und André hat diesbezüglich auch keine Scheu.
Die Cabin war geräumig, allerdings weniger gemütlich als die im Kodachrome Basin SP und auch spartanischer eingerichtet. Uns hat’s trotzdem gefallen und gekostet hat das ganze 66,00$ inkl. Tax.
Nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten beschlossen wir nach Boulder zu fahren um was zwischen die Zähne zu bekommen. Greg hatte uns den Burr Trail Grill ans Herz gelegt, also sind wir dorthin.
Das Essen war auch ganz okay, allerdings gab’s als Beilage zu unserem Burger nur Chips.
Da in Boulder sonst nichts los war, sind wir zurück auf die Ranch. Nach einer Weile kam eine Frau den Weg zu uns raufgelaufen und sie entpuppte sich als Sherrie, die Besitzerin. Wir haben kurz geredet und dann hat sie uns selbst überlassen
Da es auch hier wieder keinen Fernseher gab, haben wir die Zeit genutzt, um uns um die immer größer werdende Fotosammlung zu kümmern.
Dabei haben wir ganz wehmütig festgestellt, dass bereits die erste Urlaubswoche verstrichen ist.
Mitten in der Nacht sind wir beide dann wach geworden, weil wir Geräusche gehört hatten. Hörte sich so an, als würde jemand um die Hütte schleichen. André hatte seine Kamera schon griffbereit, heiß auf die wilden Tiere die uns umlagerten.
Als wir die Jalousette an die Seite nahmen stellten wir fest, dass eines der Pferde offensichtlich Spaß daran hatte die Hütte und unseren Wagen genauer unter die Lupe zu nehmen.
05. Mai 2006
Auch heute morgen sind haben wir unser Nachtquartier um 7.00 Uhr verlassen.
Wir fuhren die kurze Strecke nach Boulder und sind dort auf den Burr Trail abgebogen, der die ersten 31 Meilen bis zum Capitoal Reef NP asphaltiert ist.
Die Straße zu fahren ist wirklich ein Genuss.
Zunächst windet sich der Weg durch versteinerte Sanddünen später dann durch den landschaftlich sehr schönen Long Canyon.
Später kreuzt die Straße die Fold des Capitol Reef und wenige Meilen später erreicht man die Burr Trail Switchbacks die ins Strike Valley hinabführen.
Eine Meile bevor wir die Switchbacks erreichen biegen wir links auf die Dirtroad zum Upper Muley Twist Canyon ein. Wir wollen zum Strike Valley Overlook.
Diese Piste ist in keinem guten Zustand und wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Irgendwie schaffen wir es aber bis oben. Unterwegs passieren wir u. a. einen schönen Doppelarch. Später im Visitor Center des Capitol Reef erkundigen wir uns nach dem Namen. Er ist zwar auf den Karten verzeichnet, ein Name ist der Rangerin aber nicht bekannt.
Vom Trailhead aus folgen wir einfach den cairns für ca. 0,5 Meilen.
Der Ausblick der uns dann erwartet ist atemberaubend. Man hat einen fantastischen Rundumblick auf die Waterpocket Fold den wir erstmal schweigend genießen.
Nachdem wir uns sattgesehen haben machen wir uns an den Abstieg und die Rückfahrt zum Burr Trail. Ich bin froh als wir mit heilen Reifen wieder dort angekommen sind.
Nun geht es die Switchbacks hinunter und dann nehmen wir die Notom Bullfrog Road bis zum Highway 24.
Dieser Abschnitt ist dann nicht mehr ganz so interessant.
Da es erst Mittag ist beschließen wir den Scenic Drive des Capitol Reef heute schon unter die Lupe zu nehmen.
Zunächst aber halten wir an den Fremont Petroglyphen.
Diese sind schon stark wettergeschädigt und wir verweilen nicht wirklich lang.
Nach dem Besuch im Visitor Centre wo wir uns auch schon mal über den Straßenzustand im Cathedral Valley informieren, fahren wir den 7 Meilen langen Scenic Drive.
So richtig vom Hocker haut uns der allerdings nicht, auf eine der vielen Wanderungen haben wir heute ausnahmsweise mal keine wirkliche Lust und so begnügen wir uns damit noch den Panorama Point und die Goosenecks of Sulphur Creek anzuschauen.
Unser Quartier schlagen wir die nächsten 2 Nächte im Wonderland Inn auf. Bevor wir dort einchecken holen wir uns unser Abendessen bei Subway, welches wir später auf unserem Zimmer genießen.
An diesem Abend zieht mal wieder ein Gewitter auf und als ich irgendwann vor die Tür unseres Zimmers trete ist direkt vor meiner Nase ein schöner kräftiger Regenbogen.
Leider ist die Aussicht im Hintergrund nicht so stimmungsvoll, wir machen aber doch noch ein paar Fotos.
Der Preis für die zwei Nächte im Wonderland Inn betrug übrigens 126,44 $ inkl. Tax.