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Autor Thema: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006  (Gelesen 15567 mal)

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America_Crazy

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #15 am: 25.05.2006, 22:23 Uhr »
Hallo Jolly,

schön das du heute sogar noch Zeit gefunden hast weiter zu schreiben! Sehr schöne Bilder. Ihr seit ja jeden Tag ziemlich auf den Füßen unterwegs. Toller Bericht!

Zitat
Ja, mit Amerikanern kommt man irgendwie leicht ins Gespräch; würde man hier in Deutschland einfach Leute anquatschen würde man wahrscheinlich nur merkwürdige Blicke zurückbekommen. Wir haben die Zeit einfach genossen.


Da habe ich "fast" nichts mehr hinzuzufügen.  :wink:
In einem Bericht habe ich gelesen, dass Amerikaner davor gewarnt werden in diversen Infobüchern über Deutschland, dass Deutsche denken könnte, dass man ihnen was anhaben möchte, wenn man sie einfach anspricht.

Es ist wirklich sehr einfach Kontakt in Amerika zu knüpfen. Das ist sehr schön und ich genieße das immer wieder auf´s Neue wenn ich in den USA bin und ich vermisse das hier in Deutschland sehr.

Grüße
America_Crazy



Gutenberg

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #16 am: 25.05.2006, 22:27 Uhr »
Beindruckende Touren, toller Bericht, gute Fotos!

Was will man mehr?
Klar, selber wieder rüberfahren!

Sehr gut!


Gruß!     Jörg
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jochenrosi

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #17 am: 26.05.2006, 08:45 Uhr »
Suuuper Bericht!!! :applaus: Bitte bald weiterschreiben,   so wird uns die Zeit nicht zu lange.
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

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jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #18 am: 26.05.2006, 15:00 Uhr »
Ich stelle fest, so einen Bericht zu schreiben dauert länger als man denkt, aber es macht natürlich noch Spaß und wenn man dann hier so ein positives Feedback erhält, ist das noch besser :-)

@OWL: naja, so wahnsinnig sportlich sind wir gar nicht, wir sind einfach nur gerne in der Natur unterwegs und dann nimmt man die eine oder andere Anstrengung gerne in Kauf.
Langeweile ist bei uns sicher nicht aufgekommen, aber als besonderts stramm haben wir unseren Touren auch nicht empfunden.

@Monika (Crimson Tide)
Wünsche euch einen super Urlaub. Bin zwar gerade erst wieder da, hätte aber auch nix dagegen mit Dir zu tauschen und gleich noch mal rüber zu fliegen.

Tja, da ich bereits Feierabend habe, nichts weiteres anliegt und es mal wieder die ganze Zeit vor sich hinregnet, nutze ich die Zeit meine Bericht weiter zu führen. Werde heute mit Sicherheit noch mehr Zeilen einstellen.

Bis dann
Eva

jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #19 am: 26.05.2006, 16:14 Uhr »
04. Mai 2006
Da wir gestern Abend wählen konnten wann wir Frühstück haben möchten, sitzen wir um pünktlich um 7.15 am Frühstückstisch. Und das nicht allein. Gestern Abend später sind wohl doch Gäste angekommen (haben wir gar nicht mitbekommen, da müssen wir wohl sehr fest geschlafen haben). Es ist allerdings schön, in größere Runde zu sitzen und noch zu plaudern. Es handelt sich um zwei Schwestern aus Oklahoma, die eine mit Kind und deren Mutter aus Texas. Das von Catherine servierte Frühstück besteht aus French Toast mit Erdbeeren, Heidelbeeren und Bananen sowie Rührei mit Bacon. Sehr lecker und sättigend.
Wir haben zum ersten Mal in einem B&B übernachtet und es hat uns gut gefallen.
Um 8.00 heißt es dann Abschied nehmen, denn schließlich wollen wir ja heute noch was erleben.
Unsere erste Fahrt führt uns zum Moqui Hill. Die dirtroad ist teilweise sehr sandig, wir erreichen die Stelle aber ohne größere Probleme. Bereits als wir aus dem Auto steigen liegen uns Moqui Marbles zu Füßen, die richtig schönen Exemplaren sollten wir allerdings erst eine ganze Weile später sehen, denn erstmal werden wir von Greg in Beschlag genommen.
Greg war ein netter und sehr gesprächiger Amerikaner, der mit seiner Frau  Dorian in der Abgeschiedenheit des GSENM ein paar Tage zeltete.
Er war mehr oder weniger verwundert ein anderes Auto in der Gegen zu sehen, kommt wohl nicht so oft jemand dort vorbei.
Wie auch immer, es stellte sich heraus, dass die beiden absolute Outdoor-Fans sind und seit Jahren in die Gegend kommen. Insbesonere der Capitol Reef NP hatte es den beiden angetan und sie sagten sie kämen seit 20 Jahren dorthin. Als sie hörten, dass es uns auch noch nach Torrey verschlägt gaben sie uns gleich die Adresse der Cabin außerhalb von Torrey in der sie die nächsten 2 Nächte verbringen wollten und meinten wir könnten gerne vorbei kommen und dann würden sie uns die richtig guten Plätze im Capitol Reef zeigen.
Um es vorweg zu nehmen, leider sollten wir dazu nicht die Zeit haben, aber es war interessant und amüsant Gregs ganzen Geschichten zu lauschen.
Irgendwann sind wir dann aber doch aufgebrochen um die Moquis genauer unter die Lupe zu nehmen, natürlich nicht ohne ein paar Tipps von Greg wo die Besten zu finden sind.



Natürlich sind wir auch nach unserem Ausflug noch mal für eine ganze Weile bei den Beiden hängen geblieben. Es war dann schon nach 11.00 als wir weiterfuhren zum nächsten Ziel des Tages, dem Lower Calf Creek Falls.
Die Sonne meinte es mittlerweile schon wieder ganz gut, aber da es recht
windig war, war’s eigentlich ganz angenehm.
Der Parkplatz war mehr als voll, wir bekamen gerade noch das letzte Loch und bereiteten uns geistig schon auf Menschenmassen vor. Als wir nach 1 Stunde am Wasserfall ankommen, hatten alle anderen aber bereits den Rückweg angetreten, so dass wir ihn zumindest für eine halbe Stund ganz für uns allein hatten.



Ursprünglich wollten wir auch noch zum Upper Calf Creek Fall, das haben wir dann aber sein gelassen. Stattdessen sind wir kurz vor Boulder auf die Hells Backbone Road abgebogen, denn für die kommende Nacht hatten wir uns in einer Cabin auf der Boulder Mountain Ranch eingebucht.
Wir folgen der Straße ca. 3 Meilen und biegen dann rechts weg um zu Ranch zu gelangen.
Als wir ankommen hängt ein Zettel in der Tür, dass die Besitzer gegen 18.00 zurück kommen, man aber gerne eintreten könnte um mit oder ohne Reservierung die entsprechenden Formulare auszufüllen.
Kam uns zwar etwas komisch vor einfach das Haus zu betreten, aber wir sind natürlich reingegangen. Drinnen fanden wir u. a. eine weitere Nachricht direkt an uns gerichtet in der wir herzlich Willkommen geheißen wurden, erwähnt wurde welche Cabin die unsere ist und das wir uns wie zu Hause fühlen sollten.
Zu den Cabins mussten wir durch die Pferdekoppel und wurden sogleich von einigen Pferden neugierig begrüßt. Kein Problem für mich, ich habe hier zu Hause schließlich ein Pflegepferd und André hat diesbezüglich auch keine Scheu.
Die Cabin war geräumig, allerdings weniger gemütlich als die im Kodachrome Basin SP und auch spartanischer eingerichtet. Uns hat’s trotzdem gefallen und gekostet hat das ganze 66,00$ inkl. Tax.
Nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten beschlossen wir nach Boulder zu fahren um was zwischen die Zähne zu bekommen. Greg hatte uns den Burr Trail Grill ans Herz gelegt, also sind wir dorthin.
Das Essen war auch ganz okay, allerdings gab’s als Beilage zu unserem Burger nur Chips.
Da in Boulder sonst nichts los war, sind wir zurück auf die Ranch. Nach einer Weile kam eine Frau den Weg zu uns raufgelaufen und sie entpuppte sich als Sherrie, die Besitzerin. Wir haben kurz geredet und dann hat sie uns selbst überlassen
Da es auch hier wieder keinen Fernseher gab, haben wir die Zeit genutzt, um uns um die immer größer werdende Fotosammlung zu kümmern.
Dabei haben wir ganz wehmütig festgestellt, dass bereits die erste Urlaubswoche verstrichen ist.
Mitten in der Nacht sind wir beide dann wach geworden, weil wir Geräusche gehört hatten. Hörte sich so an, als würde jemand um die Hütte schleichen. André hatte seine Kamera schon griffbereit, heiß auf die wilden Tiere die uns umlagerten.
Als wir die Jalousette an die Seite nahmen stellten wir fest, dass eines der Pferde offensichtlich Spaß daran hatte die Hütte und unseren Wagen genauer unter die Lupe zu nehmen.

05. Mai 2006
Auch heute morgen sind haben wir unser Nachtquartier um 7.00 Uhr verlassen.
Wir fuhren die kurze Strecke nach Boulder und sind dort auf den Burr Trail abgebogen, der die ersten 31 Meilen bis zum Capitoal Reef NP asphaltiert ist.
Die Straße zu fahren ist wirklich ein Genuss.
Zunächst windet sich der Weg durch versteinerte Sanddünen später dann durch den landschaftlich sehr schönen Long Canyon.
Später kreuzt die Straße die Fold des Capitol Reef und wenige Meilen später erreicht man die Burr Trail Switchbacks die ins Strike Valley hinabführen.
Eine Meile bevor wir die Switchbacks erreichen biegen wir links auf die Dirtroad zum Upper Muley Twist Canyon ein. Wir wollen zum Strike Valley Overlook.
Diese Piste ist in keinem guten Zustand und wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Irgendwie schaffen wir es aber bis oben. Unterwegs passieren wir u. a. einen schönen Doppelarch. Später im Visitor Center des Capitol Reef erkundigen wir uns nach dem Namen. Er ist zwar auf den Karten verzeichnet, ein Name ist der Rangerin aber nicht bekannt.



Vom Trailhead aus folgen wir einfach den cairns für ca. 0,5 Meilen.
Der Ausblick der uns dann erwartet ist atemberaubend. Man hat einen fantastischen Rundumblick auf die Waterpocket Fold den wir erstmal schweigend genießen.




Nachdem wir uns sattgesehen haben machen wir uns an den Abstieg und die Rückfahrt zum Burr Trail. Ich bin froh als wir mit heilen Reifen wieder dort angekommen sind.
Nun geht es die Switchbacks hinunter und dann nehmen wir die Notom Bullfrog Road bis zum Highway 24.



Dieser Abschnitt ist dann nicht mehr ganz so interessant.
Da es erst Mittag ist beschließen wir den Scenic Drive des Capitol Reef heute schon unter die Lupe zu nehmen.
Zunächst aber halten wir an den Fremont Petroglyphen.
Diese sind schon stark wettergeschädigt und wir verweilen nicht wirklich lang.



Nach dem Besuch im Visitor Centre wo wir uns auch schon mal über den Straßenzustand im Cathedral Valley informieren, fahren wir den 7 Meilen langen Scenic Drive.



So richtig vom Hocker haut uns der allerdings nicht, auf eine der vielen Wanderungen haben wir heute ausnahmsweise mal keine wirkliche Lust und so begnügen wir uns damit noch den Panorama Point und die Goosenecks of Sulphur Creek anzuschauen.
Unser Quartier schlagen wir die nächsten 2 Nächte im Wonderland Inn auf. Bevor wir dort einchecken holen wir uns unser Abendessen bei Subway, welches wir später auf unserem Zimmer genießen.
An diesem Abend zieht mal wieder ein Gewitter auf und als ich irgendwann vor die Tür unseres Zimmers trete ist direkt vor meiner Nase ein schöner kräftiger Regenbogen.
Leider ist die Aussicht im Hintergrund nicht so stimmungsvoll, wir machen aber doch noch ein paar Fotos.
Der Preis für die zwei Nächte im Wonderland Inn betrug übrigens 126,44 $ inkl. Tax.

America_Crazy

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #20 am: 26.05.2006, 16:50 Uhr »
Toll das du Zeit gefunden hast weiter an deinem Reisebericht zu schreiben. Mir gefallen die Bilder immer besser. Was für eine beeindruckende Landschaft. Ich war leider noch nie in dieser Region. Wird wohl Zeit auch mal in diese Region der USA zu reisen.

Grüße
America_Crazy



jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #21 am: 26.05.2006, 17:08 Uhr »
06. Mai 2006
Heute haben wir uns mal erlaubt doch schon bis 7.00 Uhr zu schlafen.
Schließlich wollen wir heute die Gegend mal wieder zu Fuß erkunden und da muss man ausgeruht sein…
Vom Hotel aus sind wir direkt zum Hickman Bridge Trailhead gefahren. Wir haben uns viel vorgenommen: Hickman Bridge und dann weiter zu den Navajo Knobs.
Die 1 Meile vom Parkplatz zur Hickman Bridge ist schnell zurückgelegt.
Beim Näherkommen hören wir Stimmen, es sind also noch andere früh auf den Beinen. Als wir ankommen haben die ihre Besichtigungstour allerdings schon beendet, so das wir die Brücke in aller Ruhe von allen Seiten begutachten können.



Nachdem wir genug Photos gemacht haben geht’s weiter zum Rim Overlook.
Vorbei an Pectol’s Pyramid die wir versuchen so abzulichten wie im Buch „Photographing the Southwest“, mit den photogenen Lavesteinen im Vordergrund.



Gegen 10.00 kommen wir am Rim Overlook an – die Aussicht ist schön, aber nicht überzeugend genug um tatsächlich noch bis zu den Navajo Knobs aufzusteigen. Zwar hat man von hier keine 360° Panorama wie die Navajo Knobs versprechen, aber so viel umwerfender kann die Aussicht nicht sein.
Wir verweilen erst einmal am Rim Overlook und lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen.



Irgendwann machen wir uns auf den Rückweg und sind um 12.00 Uhr wieder am Auto.
Wir genehmigen uns unseren Lunch im Auto (Brot, Müsliriegel, Cracker) und überlegen uns was für ein Ersatzprogramm wir starten.
Wir entscheiden uns für die Wanderung durch den Grand Wash. Er ist sowohl vom Scenic Drive als auch vom Highway 24 aus zu erreiche, wir entscheiden uns für die letzte Variante und fahren die Straße einfach 2 Meilen weiter runter.
Trotz der Hitze sind schon einige Leute unterwegs und wir gesellen uns dazu.
Der Grand Wash ist ein ausgetrocknetes Flussbett eingebettet in bis zu 200 m hohe Felswände.



Die Narrows selbst haben wir uns spektakulärer vorgestellt, trotzdem ist es ein ganz netter Hike.



Unterwegs treffen wir auf ein älteres Ehepaar. Der Mann, Amerikaner, spricht uns an und kommt schnell darauf, dass wir keine Einheimischen sind. Nachdem wir ihm gesagt haben das wir aus Germany kommen zeigt er auf seine Frau, die schon an uns vorbeizogen war und erzählte, seine Frau war Deutsche.
Man merkte er wollte gerne noch ein bisschen reden, sie hatte aber wohl nicht wirklich Lust. Immerhin erfuhren wir noch, dass sie ursprünglich aus Berlin kommt, aber bereits seit 40 Jahren in den Staaten lebt.
Nachdem wir nun insgesamt schon wieder an die 10 Meilen gelaufen waren, war es Zeit für ein frühes Abendessen.
Wir entschieden uns für das Capitol Reef Inn & Café und wurden nicht enttäuscht.
Da wir noch gar keinen richtigen Sonnenuntergang mitgenommen hatten, sind wir später noch mal zum Sunset Point gefahren um das Versäumte nachzuholen. Zwischenzeitlich zog es sich noch mal wieder schön zu und wir hatten schon keine Hoffnung mehr die Sonne noch mal zu sehen, aber irgendwie hat sie sich einen Schubs gegeben und es sind noch ein paar schöne Bilder entstanden.


Gutenberg

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #22 am: 26.05.2006, 17:56 Uhr »
Der Arch am Muley Twist heißt übrigens knapp und einfach
"Double Arch". Das ist wohl auch sein offizieller Name.

nach wie vor: Toller Bericht, schöne Bilder!


Gruß!   Jörg
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jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #23 am: 26.05.2006, 18:31 Uhr »
@Jörg: vielleicht solltest Du das die Ranger auch wissen lassen :-)
Freut mich, dass mein Bericht + Fotos gefällt. Mit letzteren hab ich nichts zu tun, hat alle André gemacht, ich pick bloß welche raus.

07. Mai 2006
Auch heute gilt es wieder ein Abenteuer zu bestehen und das hört auf den Namen Rundfahrt durchs Cathedral Valley.
Nachdem die Rangerin vor 2 Tagen meinte heute wäre ein guter Tag um das Vorhaben in die Tat umzusetzen, konnte uns nichts mehr halten.
Um 7.00 haben wir ausgecheckt und dann ging’s vorbei am Visitor Center 22 Meilen Richtung Hanksville bis zum Abzweig Fremont River Ford. Wir hatten uns für den klassischen Loop entschieden, mussten also mit der Flussquerung beginnen.
Der Wasserstand zu diesem Zeitpunkt lag bei ca. 14 – 15 inch, für unseren Trailblazer kein Problem. Im Visitor Centre gab’s ne Skizze wie man den Fluss am Besten durchfährt: reinfahren, sofort scharf nach rechts, an der Böschung entlang bis auf mittlere Höhe der Ausfahrt, links drehen und durchfahren. Hört sich einfach an, war’s auch.



Nachdem diese erste Hürde genommen war konnte es losgehen. Die Straße war durchgängig gut zu befahren, hier und da mal holprig, aber nichts wovor man sich hätte fürchten müssen.
Mit der Broschüre „Self-guided auto-tour of Cathedral Valley“ uns unserem Buch waren wir gut ausgerüstet.
Nach gut 9 Meilen die erste Attraktion abgesehen von dem ganzen Valley selbst, die Betonite Hills. Eine bunte Badland-Landschaft mit auffällig runden Formen.



Wir halten an, laufen ein bisschen umher und machen ein paar Bilder.
Bei Meile 14 biegen wir auf eine Nebenstraße ab die uns zum Lower South Desert Overlook bringt, ein Teil das parallel zur Waterpocket Fold verläuft. Vom Aussichtspunkt aus schaut man auf den Jailhouse Rock mit Temple Moutain und den Fishlake Mountains im Hintergrund.



Ca. 3 Meilen weiter auf der Hauptroute halten wir an und schlagen uns 1 Meile querfeldein um zu einem von 2 Aussichtspunkten über das Lower Cathedral Valley zu gelangen. Von hier hat man einen Fernblick auf den Temple of the Sun & the Moon.
Ich hatte damit gerechnet dass die Distanz viel größer ist, war also angenehm überrascht.



Als nächstes passieren wir nach weiteren 10 Meilen eine Seitenstraße die zum Upper South Dessert Overlook führt. Die Aussicht ist beeindruckend, da sie einen Einblick in die Tiefe der South Desert gibt.
Während der nächsten Meile folgen wir einer weiteren Seitenstraße und können so einen ersten Blick auf das Upper Cathedral Valley erhaschen.



Vorbei am Gypsum Sinkhole durchqueren wir die Middle Desert und kommen schließlich im Lower Cathedral Valley an.
In aller Ausführlichkeit nehmen wir die Temple of the Sun & the Moon unter Kamerabeschuss und sind begeistert von den stattlichen Monolithen.



Der Loop wie wir ihn gefahren sind mit allen Nebenstrecken schlägt schließlich mit 68 Meilen zu Tacho und wir benötigen insgesamt 6 Stunden.
Wir sind froh diesen Trip in die Einsamkeit gemacht zu haben. Entgegengekommen sind uns auf der ganzen Strecke nur 5 weitere Wagen.
Nachdem wir das Cathedral Valley verlassen haben fahren wir nach Hanksville, unser Ausgangsort für die nächsten 2 Tage. Das einzige Motel am Ort ist zur Zeit das Whispering Sands Motel, welches ich bereits vorgebucht hatte.
Es sieht von außen ganz okay aus, Hanksville selber hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck bei uns. Sonntags scheint hier der Hund begraben, sogar der Supermarkt hat zu.
Dafür kostet die Übernachtung Sonntags auch nur 10 $ (dachte erst ich hab mich verhört), insgesamt haben wir für 2 Nächte 77,69 $ bezahlt.
Nachdem wir etwas verschnauft hatten sind wir nach nebenan zu Stan’s Burger gegangen und haben erstmal was zu Essen in uns reingeschaufelt.
Zur Golden Hour sind wir dann in den Goblin Valley SP gefahren. Nach Zahlung des Eintritts von 6 $ haben uns bereits kurz nach der Einfahrt die ersten lustigen Kobolde begrüßt.



Obwohl die eigentlichen Valleys noch vor uns lagen, sind wir direkt ausgestiegen und haben schon mal ein paar Schnappschüsse gemacht.
Insgesamt gibt es 3 Valleys mit Goblins und da wir schon mehrfach gehört hatten, dass das 2, hinter dem grünen Hügel besonders zahlreiche und sehenswerte Goblins beheimatet sind wir dorthin gelaufen. Der Weg scheint länger als er tatsächlich ist.


Besonders viele Leute sind heute Abend nicht hier, aber außer uns macht sich nur ein andere Pärchen auf den Weg die komplette Gegend näher zu erkunden. Die meisten bleiben unterhalb der Aussichtsterasse – selber Schuld kann ich da nur sagen.
Erst gegen 21.00 Uhr sind wir zurück am Hotel.
Eigentlich soll es hier WLAN geben, ich bekomm aber keine Verbindung zustande – da stimmt was mit der Reichweite nicht.

jochenrosi

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #24 am: 26.05.2006, 18:57 Uhr »
..Super Bericht,  :applaus:

Da seid ihr ja ganz schön viel gelaufen!!...

Aber es ist ja auch wirklich toll, und es macht Spaß!!


[schild=4 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Wir wollen meeeeeehr!!!![/schild]
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

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jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #25 am: 26.05.2006, 19:42 Uhr »
Mehr, ihr wollt mehr - lest wie es weitergeht...

08.05.06
Nach der Weite des Cathedral Valley gestern, darf’s heute wieder etwas enger sein, die Besichtigung von Slot Canyons in der San Rafaell Swell steht auf dem Programm.
Da das Licht im Little White Horse Canyon erst am später Vormittag/Mittag optimal sein soll, entschließen wir uns zunächst den Crack Canyon zu besuchen, der besser früh am Tag besichtigt werden sollte.
Um 7.30 verlassen wir Hanksville und fahren die nun schon bekannte Strecke Richtung Goblin Valley. Anstatt aber beim Goblin Valley Turnoff abzubiegen fahren wir weiter geradeaus, stoppen kurz bei den Temple Wash Pictograhps und setzen unseren Weg über die Behind the Reeves Road bis zum Crack Canyon Abzweig fort. Wir parken unser Auto, bepacken unsere Rucksäcke und wandern los, immer entlang einer alten Jeep Road. Nach knapp 1 Meile erreichen wir den Crack der Namensgeber des Canyons war.



Hier sind die Felswände recht und links durchlöchert wie ein Schweizer Käse.



Wenig später erreichen wir die erste von insgesamt 3 Slotpassagen.
Noch innerhalb der ersten versperrt uns nach einer Weile ein pothole den Weg.



Nach einigem Suchen schaffen wir es aber dieses mit einer mehr oder weniger waghalsigen Kletterpartie zu umgehen.
Voller Erwartung laufen wir weiter und erreichen die zweiten Narrows. Da auch hier das Wasser recht hoch steht und wir keine Möglichkeit finden daran vorbei zu kommen sind wir gezwungen umzudrehen.



Insgesamt verbringen wir gut 2 Stunden im Crack Canyon.
Genau die passende Uhrzeit um uns nun den Little White Horse Canyon vorzunehmen. Hatten wir den Crack Canyon noch ganz für uns, ist beim Little White Horse Canyon Familienwandertag, aber damit wir ja zu rechnen.
Bereits kurz nach Verlassen des Trailheads standen wir vor einem dryfall der allerdings leicht zu umgehen war.
Der Slot beginnt mit einer Serie interessanter Löcher und Nischen und es gelingt uns den Laurent Martrès Trick anzuwenden – aus Löchern werden plötzlich Steine die aus der Wand herauszuwachsen scheinen.




Nach den ersten hundert Metern weidet sich der Canyon plötzlich, aber schon kurze Zeit später kommt eine weitere Narrow-Passage, sogar enger als die erste.





Unermüdlich schieben wir uns vorwärts. Wir hatten zuerst überlegt die komplette Runde über den Bell Canyon zu laufen, entscheiden uns aber anders nachdem wir erst den Little White Horse Canyon verlassen haben und der weitere Weg ziemlich öde auf uns wirkt.
Alle die uns entgegenkommen haben den selben Entschluss gefasst.
Da der Little White Horse Canyon sowieso der interessantere sein soll, bereuen wir unsere Entscheidung nicht zurückzukehren.
Weitere 3 Stunden sind vergangen als wir wieder am Parkplatz ankommen.
Es ist zwar noch früh, aber dennoch entscheiden wir für heute genug unternommen zu haben. Außerdem gehen unsere Vorräte zu Neige und der Supermarkt im Ort hat auch Montags nur bis 18.00 geöffnet.
Wir fahren also zurück nach Hanksville, betreten den Supermarkt und fühlen uns zurückversetzt in alte Zeiten. Erstmal macht der Laden von Außen und Innen einen gammeligen Eindruck und dann diese Leere in den Regalen. Wir fragen uns ob der Laden 3 oder 5 Mal im Jahr Ware geliefert bekommt. Die Preise sind astronomisch, das Angebot klein. Der frische Brokkoli sieht ganz schön traurig aus.
Ohne großartig Geld in dem Laden zu lassen verlassen wir diesen fluchtartig und können uns lieber bei Stan’s Burger noch was zu Essen.
Hanksville, Utah – hier möchte man nicht mal begraben sein.
Am Abend läuft Notting Hill im Fernsehen – zwar schon x-mal gesehen, aber wir schauen ihn trotzdem an.


So, damit mach ich zumindest für heute Schluss. Krieg langsam quadratische Augen. Aber ich denke morgen könnt ihr lesen wie's weiterging auf unserer Reise

Zati

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #26 am: 26.05.2006, 19:55 Uhr »
Hallo Jolly,
nach meiner Rückkehr von Teneriffa bin ich noch schnell eingestiegen und fahre jetzt auch mit!

Ein toller Bericht mit super Fotos und die Wanderungen sind ja wirklich unglaublich  :respekt: .
Wir sind im nächsten Jahr auch in der Gegend unterwegs und da interessiert mich natürlich auch das Wetter  :sun:  :wut54: ....

Gruß


Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


Gutenberg

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #27 am: 26.05.2006, 20:31 Uhr »
@ Jolly
Das Ranger immer Bescheid wissen den Glauben habe ich schön längst verloren. Leider gibt es immer mehr Leute dort, die sich in der Gegend gar nicht auskennen.
Zitat einer Rangerin: "Cathedral Valley? Die Strecke ist schon
wochenlang keiner mehr von uns gefahren. Wir haben zu wenig
Personal. Vielleicht können wir von Ihnen neue Infos bekommen,
wenn sie gefahren sind."

Cathedral Valley ist für mich die schönste Einsteiger-SUV-Tour
überhaupt.
Hanksville ist schon ein toller Ort, dafür ist die Umgebung atemberaubend.
Dafür haben sie dort einen "Local Hero", das ist ein mit 21 im Irak
verstorbener Farmerssohn (?). Das ist einer der Momente
in dem einen die USA unsympathisch wird.

Gruß!    Jörg
Gruß!        Jörg
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Utah

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #28 am: 26.05.2006, 21:03 Uhr »
Hallo Eva!

Du legst ein Tempo vor...  :shock:   :wink:
Schön weiterschreiben, gefällt mir gut!
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Easy Going

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #29 am: 26.05.2006, 21:12 Uhr »
Erstklassiger Bericht mit wunderschöner Natur - da bin ich dabei  :D
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall