Tag 1Donnerstag, 26.07.2007: Frankfurt – Los AngelesAmerika wir kommen ...schon wieder ...Früh um vier Uhr klingelte der Wecker. Aber machte nix, denn es ging ja endlich in den Urlaub!!!
Schnell zogen wir uns an und ich trank noch einen Kaffee. Line rannte ungefähr zehnmal zur Toilette: „Nein, ich bin gar nicht aufgeregt! Ich flieg schließlich nicht zum ersten Mal in die USA! Ich muss halt aufs Klo...“ Klar...Außerdem hatte sie sich gestern zusammen mit ihrem Papa in der Vorpremiere von „The Simpsons“ richtig auf den Urlaub eingestimmt!
Da ich, was Anreisen zum Flughafen angeht nach einem Suizid vor der Lok die meinen Rail & Fly Zug zog und einem Motorschaden ein gebranntes Kind bin, starteten wir lieber ein wenig zu früh als zu spät. Uns gefällt es am Flughafen auch immer recht gut. Irgendwie faszinieren mich große Flughäfen mit all den Menschen und der gigantischen Technik. Bevor es schließlich gegen fünf Uhr auf in Richtung Flughafen ging, schauten wir noch kurz bei meinen Eltern vorbei. Da bin ich im Dunkeln erst mal über den Hund gestolpert, der breit hinter der Tür lag.... Aua! Das fing ja gut an...
Kurz vor halb sieben lieferte uns mein Schwager in Frankfurt vor dem Terminal 1 ab. Obwohl wir in der LH-Schlange nur zwei Familien vor uns hatten, hat es fast eine halbe Stunde gedauert bis wir mit einchecken an der Reihe waren. An sämtlichen Schaltern schienen „Problemfälle“ zu stehen. Kann Fliegen so schwer sein?
Unser Gepäck--Röntgenassistent entdeckte dann auch noch etwas seltsames in den Innereien unserer Campingtasche, glücklicherweise konnte schnell diagnostiziert werden, dass es sich dabei um nichts Bösartiges handelte sondern nur um unseren Gaskocher. Nach mehrmaligem versichern, dass es nur der Aufsatz sei und wir keine Gaskartusche dabei hätten, machte der Radiologe dann mit den anderen Taschen weiter. Als wir endlich am Schalter dran waren ging es ruck-zuck. Wir hatten die Pässe parat und wurde somit umgehend als etix Inhaber identifiziert. Nach wenigen Minuten waren unsere drei Taschen aufgegeben und wir hatten die Bordingpässe in der Hand. Na also, geht doch, was hatten all die anderen vor uns da bloß wieder für Probleme???
Nach dem Check-in sind wir eine Runde an den Läden und bei Starbucks vorbei gelaufen, aber irgendwie war mir gar nicht nach Nahrungsaufnahme. Einen Kaffe hatte ich ja schon.... Als wir ca. ein halbe Stunde später wieder am Lufthansa Check-in vorbei kamen, hatte sich dieser schlagartig gefüllt. Die Schlange reichte weit über die Absperrbänder hinaus. Ich schätze einchecken hatte zu diesem Zeitpunkt –ohne Problemfälle- locker zwei Stunden gedauert. Wir machten uns auf in Richtung Halle A, drehten aber vor der Kontrolle noch mal um, weil Line nun doch einen Tomaten- Mozzarella Sandwich vom Starbucks wollte. Das arme Kind hatte schließlich noch nichts gefrühstückt. Wir also wieder zurück nach Halle B, Sandwich gekauft und wieder zurück nach Halle A. Ein bisschen Bewegung kann vor einem Langstreckenflug nicht schaden...
Da gab es dann die nächste Schlange, eine halbe Stunde anstehen zur Sicherheitskontrolle. Seit Tagen beschäftigte sich meine Tochter nun schon mit der Frage, welchen Unterschied es machte ob sie ihren Lipgloss so in der Tasche oder in einem Zip-Lock Beutel hatte? Leider blieb diese Frage bislang unbeantwortet. Als unser Handgepäcktrolley durch den Röntgenautomat fuhr, machte der gute Mann, der den Bildschirm kontrollierte ganz große Augen. Na damit war ja zu rechnen.... ich sollte den Trolley bitte auspacken. Gut, neben Lines Spielzeug und Bücher war eine Tüte mit zig Ladegeräten und einem Spannungswandler darin zu finden. Diese Tüte mussten die sich dann näher anschauen. Sehr interessant fanden sie den Spannungswandler... der wurde ausgiebig gedreht und gewendet. Da er sich aber ansonsten unauffällig verhielt, durfte ich ihn zusammen mit dem Kabelsalat wieder wegpacken und die Kontrollzone räumen. Anschließend mussten wir einen ewig langen Gang entlang laufen, an dessen Ende uns die Treppe nach oben zu Gate 63 führte. Ich dachte schon, die schicken uns zu Fuß nach Amerika und Line beschwerte sich, ich würde immer Flüge buchen, die vom letzten Gate abfliegen, da es uns im letzten Jahr bereits zweimal so ergangen war. Eine zweite Sicherheitskontrolle gab es übrigens nicht.
Kurz vor 10 Uhr durften wir rein in den Flieger. Der Flug verlief sehr ruhig, der Service war in Ordnung. Line hatte zum ersten mal ein Kidsmenü bestellt und war total begeistert. Leider wird es wohl auch das letzte gewesen sein (vom Heimflug abgesehen), weil sie dann zu alt dafür ist oder gibt es das auch für Erwachsene? Unser Essen –Pasta or Beef- war auch ganz genießbar. Leider war während des Fluges draußen außer einer dichten Wolkendecke kaum etwas zu sehen. Nach elf Stunden Flug mit zwei Filmen und ohne sonstige besondere Vorkommnisse und ohne eine Minute Schlaf setzten wir in Los Angeles auf.
In ca. 5 Minuten waren Line und ich an der Immigration durch. Bei meinem Mann dauerte alles etwas länger. Er musste mit einem Officer mit, weil das System erkannt hatte, dass er nicht zum erstenmal da war, in seinem neuen Pass aber nichts von seine vorhergehenden Besuchen stand. Da sein alter Pass aber laut System auch noch gültig war wollte man nun von ihm wissen, wo der alte Pass sei und weshalb er einen neuen habe. Nachdem er offensichtlich glaubhaft erklärt hatte, dass er einen neuen Pass hat, weil der alte Pass nicht mehr lange gültig sei, gab es einen Vermerk im System und er durfte weiter.
Am Gepäckband ging es leider nicht mehr ganz so schnell. Es dauerte recht lange bis unsere drei Taschen endlich da waren. Ich wurde schon ganz nervös, weil ich fürchtete die Agrar-Schnüffelhunde würden –während wir auf die Taschen warten- noch bei meinen Corny-Snacks in Rucksack anschlagen. Der Zöllner fragte dann –mit einem breiten Grinsen- auch noch dreimal nach, ob wir wirklich keine Schokolade im Gepäck hätten. Natürlich nicht...nur Müslikügelchen....
Weiter gings mit dem Shuttlebus zu Alamo. Am Self-Check-in Kiosk habe ich –nachdem wir zuvor von zu Hause alles online eingegeben hatten- alles innerhalb von drei Minuten abgewickelt und wir konnten uns ohne Versicherungs- und Upgradeversuche unseren SUV aussuchen. Zuerst hatten wir -wie es aussah- kaum eine Wahl. Es gab einen Toyota Highlander und ein Toyota 4runner in der SUV Reihe. Der 4runner erschien uns zu klein. Auf Nachfrage ob das alles an SUV’s sei zeigte man uns noch einen Equinox in der separaten Midsizereihe (wir hatten Standard gebucht!). Den wollten wir natürlich nicht. Der Typ der vor uns in der SUV Reihe stand und –wie wir gerade gehört hatten- ebenfalls Standard gebucht hatte, war ohnehin schneller als wir und fuhr mit dem Equinox vom Hof...
Naja, der Highlander mit zuschaltbarem Allrad war gar nicht so übel, aber uns wäre ein Trailblazer eben am liebsten gewesen. Sicherheitshalber setzten wir schon mal das Kind und unsere Taschen vor bzw. in den Highlander. Da kam gerade auch noch ein weißer Trailblazer aus der Waschanlage, gefolgt von zwei Grand Cherokees, die aber beide nur permanenten Allradantrieb hatten. Wir kontrollierten beim Trailblazer das Ersatzrad, Wasser und Öl und suchten das Werkzeug. Das war so gut versteckt, dass es noch nicht einmal der Alamo-Mitarbeiter den wir danach fragten, fand. Dafür fragte dieser uns dann gleich noch wofür wir das denn bräuchten, wo wir denn hin wollten? Ich sagte: „Nach Las Vegas, man kann ja nie wissen was kommt...“ Er schaute leicht irritiert und suchte weiter. Schließlich entdeckte ich es unter der Rückbank. Somit entschieden wir uns für diesen Wagen und fuhren nach rund einer halben Stunde bei Alamo mit „Schneeweißchen“ vom Hof.
Bis zu unserem Hotel „The Westin“ brauchten wir keine zwei Minuten. Wir hatten beschlossen am Flughafen zu nächtigen, weil man da wesentlich mehr Hotel fürs Geld bekommt wie in anderen Ecken der Stadt. Da wir ohnehin nicht vorhatten in LA etwas zu unternehmen (Teile der Familie können der Stadt nichts abgewinnen...), war es grad egal wo das Hotel stand. Ich würde das übrigens immer wieder so machen. Weite Strecken muss man in LA sowieso immer irgendwie fahren.
Hotellobby „The Westin“ - LAX Wir checkten ein, machten uns frisch und verschwanden um uns irgendwie wach zu halten sofort wieder in Richtung Manhattan Beach.
Dort machten wir eine Stippvisite am Strand, streckten unsere großen Zehen ins Wasser und fuhren anschließend noch zu REI um uns eine Campingaz Gaskartusche zu kaufen. Bevor wir weiterfuhren schlenderten wir noch durch den sehr netten Supermarkt nebenan. Da wir noch essen gehen wollten, kauften wir nichts. Mein Mann war fest entschlossen, nicht ohne ein „Fox“ MTB-Outfit zurück zu kehren und fing er gleich am ersten Tag an, danach Ausschau zu halten. Zielstrebig steuerte er noch ein Fahrradgeschäft an, bevor wir in Richtung Marina del Rey zur Cheesecake Factory aufbrachen...
Auf der Fahrt schlief Line sofort ein, so dass wir unsere Pläne noch essen zu gehen, wieder begruben und Line gegen 19.00 Uhr zurück zum Hotel ins Bett brachten. Sie hatte auf dem Flug natürlich mal wieder nicht geschlafen...
Wir holten uns dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite bei McD noch unser erstes „richtiges“ amerikanisches Abendessen und nahmen es mit aufs Zimmer. Naja, das war nicht gerade das was ich mir eigentlich vorgestellt hatte. Sehnsüchtig dachte ich an die Cheesecake Factory und stocherte in meinem Salat... aber um ehrlich zu sein war ich auch ziemlich müde, aber immerhin war es nach unserer inneren Uhr schon wieder fünf Uhr morgens...
Übernachtung: Hotel "The Westin" LAX
Gefahrene Meilen: ca. 100